THEMA:

Hallo,
bin nach meinem CAPD-Training endlich wieder zu Hause und mehr als glücklich darüber. Auch wenn ich nur 6 Tage im KH war macht es mich doch mürbe zu sehen, dass fast alle anderen Patienten der Station über 65 Jahre alt sind. Ich kam mir mit 29 vor wie eine Rarität. Bis auf etwas Bauchdrücken ist bei mir wohl alles gut angelaufen - dennoch hat es für einen total deprimierten Abend gereicht an dem ich vergleichbar zu Silber einfach nur geweint habe.
Einfach so steckt man das wohl doch nicht weg.
Gruss elke

Hallo Elke!

Diese Heulabende werden wohl noch öfter anstehen schätze ich. Sei froh das Du es so einfach rauslassen kannst!
Ich habe früher wenn es mir mies ging (hatte jedoch nicht unbedingt mit der Dialyse zu tun) einfach alles unterdrückt bis ich nach ein paar Jahren eine chronische Magenschleimhautentzündung hatte. Seid dem fresse ich nicht mehr alles rein, sondern lebe meine Launen (natürlich mit Abstrichen) einfach aus!
Ich denke -grade zu Dialysebeginn- gibt es so viele Eindrücke die auf einen einstürzen und soviel Neues das man es natürlich nicht einfach mit links wegstecken kann.

Das es im Krankenhaus wesentlich mehr alte als junge Dalysepatienten gibt, liegt in der Natur der Sache. Den meisten jungen Dialysepatienten geht es wesentlich besser als den alten. Aus dem Grund trifft man sie auch seltener in den Krankenhäusern. Du bist aber mit Deinen 29 Jahren guter Durchschnitt schätze ich mal ;o))

Ich habe ausserdem die Erfahrung gemacht, das jüngere Patienten oft besser mit der Umgewöhnung normales Leben-Dialyse zurecht kommen als ältere.
Ich bin mit 14 Jahren an die Dialyse gegangen und bin somit mit der Maschine und der Dialyse auf- und mitgewachsen. Für mich war das damals ziemlich interessant und ein Stück weit auch aufregend.

Also...Kopf hoch und nicht soviele Gedanken machen!

Ich wünsche Dir alles Gute....

Liebe Grüße Tanja

Liebe Elke,

also, da muß ich doch nun mal als altes beuteltier meinen Senf dazugeben. Erst einmal freue ich mich, dass es bei Dir keine weiteren Komplikationen gab. Du weißt ja, dass man bei mir mit einem Halskatheter zwischendurch HD machen mußte. Noch dazu hatte sich dann eine Infektion eingestellt.
Nun zu Deinen alten Mitpatienten. Ich hatte auch solche Leute um mich rum. Das war aber letztlich eine super tolle Erfahrung. Einer kam sogar spät abends immer mit zu meinem Beutelwechsel, weil er neugierig war, wir uns toll verstanden haben und ich auch etwas Angst hatte, im Dunkeln allein zu sein (*fg-ist aber gar nicht so!...hihi). Mir wäre es auch lieber gewesen, da kommt eine schnucklige hübsche Krankenschwester, sagen wir so Mitte 20, mit und streichelt mir derweil das Bäuchlein. Doch ich mußte mich mit solchen alten Knackern begnügen. Was ich damit sagen will, Du wirst ein fast normales Leben führen mit den Beuteln, auch wenn Du denkst, dass das mit 29 vielleicht etwas zu früh sei. Sieh mal, die Alten dort-wer weiß, was die noch alles haben...Arthrose, Cholesterinwerterhöhungen, Gicht, Alzheimer, u.v.m....Oje, oje, was für ein Drama! Und DU? Sieh Dich an, sexy bist Du mit dem Schlauch, Dein Mann kann Dich jetzt festhalten, das Wegrennen fällt schwerer. Also Kopf hoch und durch! Mensch Mädel, lass uns lachen, ok? Björn, das einzige Beuteltier aus Lübben im Spreewald! (echt wahr!)

Hallo Elke,
ich kenne das einzige Beuteltier aus dem Spreewald. (Naja, die Zoos habe ich dort noch nicht besucht) Ich muss sagen, es springt wirklich recht froh dort herum. Und junge Krankenschwestern, die sein Bäuchlein streicheln sollen?...........da könnte ich ja glatt eifersüchtig werden. Wird nur noch von gewissen Ren(ni)tieren aus Unterfranken übertroffen.
Hoffe, Du verstehst Spaß. Lieben Gruß.Anja

Hallo Björn, hallo Anja,
kleine Krise einen Tag später auch schon wieder überwunden...!

Im Gegensatz zu Dir Björn fühle ich mich aber weniger als Beuteltier sondern mehr als Rüsseltier (Letzteres ist für mich als Frau auf jeden Fall ungewöhnlich ).
Lasst es Euch gut gehen!
Lieben Gruss
Elke

dann müssten sich alle Hämodialysepatienten wie ein Nadelkissen fühlen ;-)

hallo Elke,
ich finde das völlig in Ordnung einen Abend zu weinen, ich finde auch zwei abende wären nicht zuviel, denn immerhin stellt der Dialysebeginn auch eine existentielle Krise dar. Es ist das Ende von einem Lebensabschnitt und der Beginn eines neuen. Da darf man auch mal trauern - das tut man ja bei anderen Gelegenheiten , wenn was endet, z.B. eine Beziehung auch, und das finden alle normal. Ich finde es für den Dialysebeginn auch völlig normal zu weinen und hab das damals auch getan, und nicht zu knapp!
Liebe Grüße
Sigrid