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Kalium & metabolische Azidose 14 Jun 2020 16:16 #513736

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Hallo und Servus alle zusammen,

Als erstes möchte ich euch sagen: alle hier in diesem Forum sind für mich bereits "Nieren-Helden! "
Wie ihr alle euren Alltag und vieles Mehr mit einer teils Leichtigkeit meistert, ist einfach bewundernswert!
Euere Fachkenntnisse lässt so manch Mediziner alt aussehen.
Respekt dafür!

Jetzt zu mir:
Bin seit einem guten Jahr in der strengen Obhut meines Nephrologen da Nieren und Nierenwerte sich stetig verschlechtern. Im Moment schlage ich mich mit einer GFR von 23 -25 umher. Seit ca 4 Monaten habe ich starke Probleme mit Azidose (pH Verschiebung in den sauren Bereich) mit begleitender Hyperkaliämien >6.
Medikamente (Furosemid,Nephrotrans,Xipamid) werden regelmäßig angeglichen nach regl. BGA Bestimmungen. Kaliumbinder (Veltassa) kommen zum Einsatz und obwohl ich schon sehr auf die Ernährung achte, komme ich nicht wirklich mit meinen Werten auf einen grünen Bereich. (Bin zum Übel auch noch Veganerin) Thema Nahrungsmittel sehr schwierig.
Phosphat 1,78 / Harnstoff 120-150/ iPTH 190 / Magnesium grenzwertig hoch.
Habe oft starke Muskelzuckungen (keine Krämpfe) in den Waden wenn meine Beine zur Ruhe kommen und lassen mich kaum nachts durchschlafen/einschlafen. Meine Leistungsfähigkeit ist stark gesunken. Verspüre teils Juckreiz, Hautbild sehr trocken und hab an Tagen auch schon Übelkeit und musst erbrechen.
Muss dazu erläutern dass ich selbst medizinisch in einer Angiographie -Abteilung arbeite und diese auch mit Rufbereitschaft aufrechterhalten werden muss.Da können am Tag schon mal 12 Stunden zusammen kommen,die man in der Arbeit verbringt. Aber solange ich es noch packe, möchte ich mich ungerne versetzen lassen ect. Ich mag meinen Job.
Ich versuche ständig mir vorzustellen wie der nächste Schritt wohl aussehen könnte/würde. Hab viel hier drinnen gelesen und mein Fachwissen im Bereich Nephro erweitert. Aber wenn es einem selber betrifft (hab auch schon viel gesehen und erlebt im KH) dann ist dies eine ganz andere Schiene.
Um ehrlich zu sein, ich hab einfach Angst.

Was habt ihr noch für Ratschläge bezüglich Kalium/Azidose ect?

Danke fürs Zuhören und lesen!
LG

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Kalium & metabolische Azidose 14 Jun 2020 20:54 #513741

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Hi und herzlich willkommen ins schöne Bayern
Hat Dein Nephro denn mit Dir besprochen, wie aus seiner Sicht die nächsten Schritte aussehen könnten? Sieht er medikamentös noch Varianten? Ich bin kein Arzt, aber mit der Diät, Nephrotrans und Kaliumbinder scheinen mir die medikamentösen Möglichkeiten ausgereizt.
Sonst sehen weitere Schritte so aus: Es kommt drauf an, ob jemand aus Deinem nahen Umfeld beteit wäre Dir eine Niere zu spenden. Das wäre dann der 6er im Lotto, also das Optimum. Es würden diverse Abklärungen folgen und wenn alles passt am Ende transplantiert. Die andere Option ist die Warteliste und die Dialyse. Bei der Dialyse gibt es die Möglichkeit der Bauchfelldialyse oder der Hämodialyse. Zur ersteren kann ich nix sagen, da ich Hämodialyse gemacht habe. Bei der Hämodialyse wird Dir vor Beginn mit grosser Wahrscheinlichkeit erst ein Shunt gemacht werden. Die weniger häufige Variante ist der Zentralvenenkatheter. Beides hat seine Vor -und Nachteile. Die Dialyse erfolgt 3x die Woche im Zentrum.
Ich hoffe, dass Dir meine Antwort weiterhilft.
Liebe Grüsse und alles Gute
Eowyn

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Kalium & metabolische Azidose 15 Jun 2020 13:09 #513744

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Hallo bavaria,

nimmst du die Nephrotrans auch richtig ein?
Die bestehen zu 100% aus Speisesoda in einer magensaft resistenten Kapsel.
Die soll sich also erst im Darm auflösen um den PH-Wert vom Blut zu senken, wenn sie sich bereits im Magen auflöst, wird die Magensäure neutralisiert und es entstehen viele Gase und Schaum, davon wird einem auch oft übel.
Nephrotrans verträgt sich mit einigen anderen Tabletten nicht, vorallem Vitamin Tabletten, da lösen sie sich oft zu früh auf.

Wobei die Menge an Nephrotrans die jeder Patient benötigt sehr unterschiedlich ist.
Ich benötige 2x 800mg Nephrotrans pro Tag, ein Zimmerkollege der gleichalt ist, ähnliches Krankheitsbild nur bisschen mehr Muskeln, benötigt aber 6x 800mg Nephrotrans am Tag.
Dabei trinke ich viel RedBull und andere saure Getränke, er macht dafür mehr Sport. Scheint als wäre Sport ein größerer Einfluss als die Ernährung.

Der Phosphatwert ist übrigens bissl erhöht, das kann auch zum Juckreiz beitragen. Da musst du entweder noch mehr Phosphat in der Ernährung reduzieren oder Phosphatbinder vom Arzt verschreiiben lassen.
Die Haut juckt ja weil sich überschüssiges Phosphat in der Haut und an den Blutgefäßen ablagert und zu Verkalkung führt. Ein kurzfristig stark erhöhter Phosphatwert kann genauso Juckreiz verursachen wie ein langfristig leicht erhöhter Phosphatwert.
Erst wenn der Phosphatspiegel normal ist und sich der Körper das Phosphat zurückholt kann sich die Haut wieder beruhigen.
Zuviel Phosphor begünstigt auch einen erhöhten PTH Spiegel, was zur Entkalkung der Knochen führt und somit zu Osteopenie, da gabs erst diese Woche ein Thema dazu.

Bei den Werten wäre es wichtig auch deinen Calcitiol-Spiegel im Blut zu prüfen, das ist umgewandeltes Vitamin D. Die Niere produziert aus normalem Vitamin D(Colecalciferol) das Calcitiol, welches benötigt wird um Phosphat und Kalzium in die Knochen einzulagern.
Im selben Zeitraum wo Kalium- und Phosphatausscheidung nicht mehr gut funktionieren, muss dann auch langsam auf den Calcitiol-Spiegel im Blut geachtet werden und Calcitiol als Tablette eingenommen werden um den Spiegel auf Normalniveau zu halten, sonst nimmt die Knochendichte schleichend ab.

Zum grenzwertigen Magnesium kann ich nix sagen, das hatte ich nochnie erhöht :P

Und wegen dem Zuckungen in den Beinen würd ich eine halbe Schlaftablette probieren, gerade so wenig, dass du nicht so schnell wieder aufwachst. Aber nicht genug um am nächsten Morgen noch müde zu sein.
Wenn man sich hinlegt zucken die Beine auch gerne wenn durch Schwerkraft und Lageveränderung die Ödeme aus der Wade in Richtung Oberkörper fließen und dabei das Kniegelenk durchqueren.
Dafür benötigt es nicht einmal geschwollene Füße. Ich bekomm erst geschwollene Knöchel da hab ich bereits 1 Liter Ödem pro Wade die sich recht unauffällig einfügen.
Ich nehm zu jeder Hämo-Dialyse eine halbe Schlaftablette, weil bei einem schnellen Wasserentzug hab ich oft Juckreiz, Kribbeln und Zuckungen, geht da leider vielen so. (Da würd ich an deiner Stelle PD machen^^)

lg
Chris
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