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Sport - Dr. Grieger und Alle 25 Aug 2001 13:14 #217184

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Ich hab mal meinen BMI berechnet, 24,5. Ich hab aber hier und da etwas zuviel Speck und weiss dass mein optimales Gewicht ungefähr so 10-12 Kg drunter wäre (BMI=21,9), damit hab ich mich vor meiner Nierenerkrankung super gefühlt. Zu der Zeit hab ich in einem Fitnesscenter viel Ausdauertraining gemacht, so 3-4 mal pro Woche 1,5h Treppensteigen und Rudern, kein Krafttraining.

Wie ist es jetzt als Dialysepatient? Ich mache die tägliche Heimdialyse und habe entsprechende Werte:

Kreatinin: ~6
Harnstoff: 50-70
Kalium: ~4
Phosphat: ~2,7
HB: 13-15 (muß regelmässig Blut verwerfen)
HK: 40
Blutdruck: 120/70
Ausscheidung: Null
Keine Entzündungen oder sonstige Erkrankungen. EKG, Thorax, Herzecho sind top.

Medikamente nehme ich nur Vitamine und einmal Ferelecit 5ml i.v. im Monat. Und natürlich Fragmin während der Dialyse.

Nun meine Fragen:

1. Kann man als Dialysepatient problemlos Gewicht reduzieren (keine Nulldiät, das ist schon klar). Ist FDH das Beste? Beim Essen bin ich durch die tägliche Heimdialyse ziemlich flexibel, ich muss nicht ganz so streng auf das Kalium und Phosphat achten. Trinken ist auch nicht ganz so problematisch.

2. Ich kann aus meiner Erfahrung nur in Verbindung mit Sport abnehmen. Welche Sportart ist da besonders zu empfehlen? Am liebsten mag ich Treppensteigen und Rudern. Was muß ich beachten (Puls, Blutdruck etc)? In welchen Intervallen sollte man die Ausdauer trainieren? Ist es überhaupt empfehlenswert als Dialysepatient Ausdauersport zu treiben?

Mir ist klar dass ich nochmal meinen Nephrologen konsultieren muss aber ich gaube das Thema könnte auch viele andere Patienten interessieren. Ein Transplantationsmediziner hat mal zu mir gesagt (da war ich aber noch 8 kg schwerer), dass ich vor der NTX besser noch was abnehmen sollte. Dann wäre die OP einfacher, ich glaube er hat irgendwas von Wundheilung oder so erzählt, genau weiss ich es nicht mehr. Ist da was dran?

Vielen Dank im Voraus.

Beste Grüße,

Monty

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Re: Sport - Dr. Grieger und Alle 26 Aug 2001 17:51 #217188

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Hallo Monty,
ich habe Dir schon unter Nachtdialyse geschrieben. Vielleicht kannst Du mir dazu Informationen zukommen lassen?
Jetzt aber zum Sport: Ich dialysiere auch seit Dezember letzten Jahres und war vorher auch sehr in einem Fitnesscenter aktiv. Durch Nierenversagen und anschliessender Dialyse verlor ich leider 13kg. Seitdem versuche ich wieder zuzunehmen. Nach Auskunft der Ärzte baut aber ein Dialysepatient sowieso gewichtsmäßig tendenziell eher ab.
In Deinem Fall, wenn Du versuchst abzunehmen, hilft bestimmt die geeignete Verbindung von Sport und Ernährungsberatung. Da Du ja 6 mal wöchentlich dialysierst, sehe ich bei der ernährung keine Probleme. Ernährungsberater für Sportler sind normalerweise in jedem Fitnesscenter (man muss sich nebenher natürlich auch noch selbst informieren). Wenn Dein Nephrologe einiges zur Sportler-ernährung für Dialysepatienten weiß, wäre natürlich optimal.
Beim Sport würde ich keinenfalls übertriebene Zurückhaltung üben. Nach einem halben Jahr Totalausfall durch den Dialysebeginn, lange ich jetzt wieder ungehemmt beim Sport hin. Mir haben auch alle Ärzte eingebleut, nicht übertreiben und meinen Shunt-Arm nicht zu belasten, aber ich vermute, mit Dialysepatienten und Sport kennen sie sich nicht zu sehr aus.
Meinem Shunt-Arm geht es mindestens so gut, wie ich mich nach sportlicher Betätigung fühle: einfach Klasse.
In den Semesterferien versuche ich, jeden Tag ins Training zu gehen. Klar geht durch Anstrengung das Krea hoch, aber da Du ja fast jeden Tag dialysierst, dürften die positiven Auswirkungen des Sport weitaus überwiegen.
Also viel Spass beim Training,
No Pain, no gain
Ciao

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Re: Sport - Dr. Grieger und Alle 29 Aug 2001 17:10 #217212

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Ob Sie den Sport für Ihre Pölsterchen benötigen, müssen Sie selbst entscheiden. Ob er medizinisch gerechtfertigt ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

Grundsätzlich ist sportliche Betätigung auch für Dialysepatienten sinnvoll. Dazu gibt es auch Untersuchungen, die eine Verbesserung der Lebensqualität und des Überlebens, sowie eine bessere Kreislaufstabilität während der Hämodialyse nachweisen. Alle diese Untersuchungen beziehen sich meines Wissens auf die sogenannten Ausdauersportarten (U.a. Laufen, Wandern, Walking, Rad fahren, Schwimmen). Wegen möglicher plötzlicher Blutdruckspitzen sollten Kraftsportarten in der Regel nicht gewählt werden.

Viel Vergnügen beim Sport, wenn Ihr Nephrologe Ihnen grünes Licht gibt.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Re: Sport - Dr. Grieger und Alle 29 Aug 2001 20:52 #217213

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Danke für die Info. Ich habe zwischenzeitlich mit meinem Nephrologen gesprochen und er hat das im Grunde bestätigt.

Ich werde jetzt mal langsam und regelmäßig anfangen und öfter mal Laborwerte bestimmen lassen. Mit der Kreislaufstabilität an der Dialyse habe ich seit der täglichen Dialyse ohnehin kein Problem.

An Kraftsport hatte ich noch nie Interesse, ich weiss nicht wozu das gut sein soll.

Mit freundlichen Grüßen,

Monty

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Re: Sport - Dr. Grieger und Alle 20 Sep 2001 23:21 #217391

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Hallo Monty,
Zuviel Speck ? Scheißdrauf! Von wegen Wundheilung! Die Ärzte sind nur zu faul sich durch eine Schicht mehr durchzuarbeiten. Habe eine Mitpatientin - Diabetikerin- die bei der TX knapp 100 kg, bei 172 cm Körpergröße, gewogen hat. Obwohl bei Diabetikern eine schlechte Wundheilung prognostiziert wird, hat es bei ihr gut geklappt. Die Ärzte haben sich bei ihr im Nachhinein über die Fettschicht beklagt, die ihnen zusätzliche Arbeit abverlangt hat. Dünne Patienten habe ich bisher nur überängstlich erlebt, die sich aus lauter Angst vor dem Kaliumgespenst nur noch wie Spatzen ernährt haben. Anscheinend gehst du ganz locker damit um, und das ist gut so! Das kribbeln in Füßen und Beinen merkt man meisst schnell genug. Naja, und Resonium (oder wie der Zement heute heißt) ist auch kein Geheimtip mehr! Bleibwie du bist! Knuddelbären sind nett und humorvoll.
Gruß vom Rabenviech

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Re: Sport - Dr. Grieger und Alle 21 Sep 2001 21:58 #217402

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Hallo rabenviech,

mein Speck, viel ist es eh nicht, löst sich im Moment ohnehin von selbst auf obwohl ich gar nicht so viel körperlich mache.

Das ist eine Entwicklung die seit Beginn der Dialysebehandlung eigentlich kontinuierlich verläuft. Ich nehme zwar zwischendurch auch mal wieder 1 Kilo oder so zu, aber über längere Zeit gesehen geht es kontinuierlich nach unten. Im Moment geht es etwas steiler nach unten, warum weiss keiner. Ich dialysiere viel, mindestens 24h/Woche. Auf der anderen Seite ernähre ich mich recht bewusst, achte auf Eiweiss und gut Kalorien (Kalium und Phosphat sowieso, aber nicht militant). Meine Ärzte haben mich nochmal intensiv untersucht um auszuschliessen dass irgendein Scheisskrebs das Fett abzieht - kein Befund. Hätte mich auch gewundert. Ich schätze wenn es so weitergeht bin ich zur TX sowieso ne Bohnenstange, ob mit oder ohne Sport. Dialyse macht schlank, zumindest mich!

Die einzige Sache die ich echt blöd finde ist, dass ich dauernd mein Trockengewicht anpassen muss. Das finde ich selbst mit meiner nun doch langjährigen Erfahrung nicht ganz unkompliziert. Bei mir sieht man das nämlich sehr schlecht. Ich verlass mich da momentan auf mein Hydrometer (Abstand zwischen Uhrenarmband und Handgelenk, haha). Da sollte sich mal irgendein schlauer Kerl ein Gerät einfallen lassen dass das Trockengewicht zuverlässig anzeigt. Die Ärzte können eigentlich nur was zuverlässig diagnostizieren wenn man schon ein paar Liter Wasser eingelagert hat.

Ich habe allerdings den echten Horror vor einer starken Gewichstzunahme nach NTX. Ich kenne da ein paar Leute da lief das wirklich apokalyptisch ab (20-50kg!). Bei einigen ging das auch nach dem Ausschleichen des Kortisons nicht zurück. Ich schätze mal ich werde dann bei jeder Fressattacke einfach Wasser trinken wie ein Irrer, mit der neuen Niere sollte ich das ja dürfen. Ein bisschen zunehmen find ich schon okay, aber 20-50kg? Damit hätte ich schon ein Problem...

Vielen Dank für dein Posting.

Grüße,

Monty

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Hi :)