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harnstoffwerte 26 Sep 2001 14:12 #217438

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hallöchen,
ich hab da mal ne frage..... so fängt es immer an !

aber im ernst, ich hab da tatsächlich eine frage. und zwar ob es
richtwerte für die harnstoffbelastung unter dialysebehandlung gibt.

mir ist klar, daß es keine null-acht-fuffzehn- regel geben kann, aber vielleicht gibt es ja erfahrungswerte, die man einhalten sollte.
ich hab das problem, daß ich (seit einem jahr an der dialyse) von
meinen ärtzten dahingehend keinerlei informationen erhalte.

ich bekomme nur auf nachfrage meine laborwerte ohne erklärung als
blattkopie hingelegt.
selbst auf mehrfache anfragen erhielt ich immer ausweichende oder gar keine antworten.

da ich mich jedoch nicht als geldbringendes stechschnitzel sehe, welches ansonsten die klappe zu halten hat, überlege ich, die dialysestation zu wechseln.

gruß an alle

Stephan

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Re: harnstoffwerte 26 Sep 2001 17:01 #217442

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Also das ist traurig von deinen Ärzten, dich mit deinen Blutwerten
allein zulassen.Denn soviel Zeit sollten sie überhaben, schließlich
sieht man so ob die Dialyse Gut oder Schlecht verläuft.

In meinem Dialysezentrum gibt es einmal pro Monat Bluttests, und die Ärzte
besprechen mit jedem einzelnen Patienten seinen Werte.

Ich behalte zwar nicht alle in meinem Kopf, aber zwei Wichtige für mich
sind Harnstoff und Phosphat.
Der Harnstoff sollte zwischen 30-50 liegen, und das Phosphat unter 3.

Vielleicht hilft dir das etwas.

Gruß Spyro

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Re: harnstoffwerte 26 Sep 2001 19:26 #217443

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die sache ist sehr einfach. du gehst zum buchkaiser und kaufts dir das büchlein laborwerte, herausgegeben von gräfe und unser für 12,90 dm. das sind die, die auch die kochbücher herausgeben.
in diesem büchlein stehen alle blutwerte und zughörigen erklärungen, auch die von harnstoff, harnsäure, creatinin, ldl, hdl, got, erys, trombos, usw.
verdächtig ist es schon, wenn die dialyse-ärzte dir keine auskunft über die abglieferte qualität ihrer arbeit und auch deiner einstellung geben.
in jeder buchhandlung kannst du das büchlein auch bestellen.
wenn du dann weißt was sache ist, kannst du ja deine ärzte mal fragen, warum du so gute oder schlechte oder normale werte hast.
viel glück
scorpio

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Re: harnstoffwerte 26 Sep 2001 20:31 #217445

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Deine angegebenen Werte (Harnstoff 30-50, Phosphat <3) sind die Normalwerte für Menschen mit voll funktionsfähigen Nieren (Kreatinin 1,0).

Für einen normalgewichtigen Dialysepatienten ohne Restausscheidung sind diese Werte bei 15 Stunden Zentrumsdialyse pro Woche kaum erreichbar. Ich gehe davon aus das die Blutentnahme nach dem langen dialysefreien Intervall vor Beginn der Dialyse erfolgt. Je nach Körpergröße, Gewicht, körperlicher Aktivität und Diät werden meist Harnstoffwerte bis zu 180 noch als tolerabel angesehen. Eine wirklich feste Grenze gibt es da scheinbar nicht. Ich persönlich halte für Dialysepatienten einen Phosphatwert bis zu 5 noch für vertretbar, zumindest habe ich da noch keinen Juckreiz. Das Phosphat muß natürlich immer zusammen mit dem Kalzium gesehen werden, insbesondere das Produkt der beiden Werte ist interessant (Ausfällen des Kalziums).

Wie gesagt, die Grenzen werden da nach meiner Erfahrung in jedem Zentrum recht unterschiedlich angesetzt. Wirklich aussagekräftig für die Dialysequalität wäre eigentlich der kt/v Wert, aber den ermittelt in Deutschland leider so gut wie niemand. Mein Zentrum macht es neuerdings recht regelmässig, zumindest bei Studienpatienten.

Am besten du fragst deine Zentrumsärzte mal nach einer ausführlichen Erklärung. Dazu sind sie verpflichtet, wenn sie es nicht tun taugen sie nichts (Zentrum wechseln!). Wenn das während der Dialyse aus Zeitgründen nicht geht solltest du einen Termin außerhalb der Dialysezeiten vereinbaren.

Viele Grüße,

Monty

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Re: harnstoffwerte 27 Sep 2001 07:40 #217448

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Hallo,
danke für den Buchtip. Werd ich gleich mal bestellen.
Wie auch die Dialysefibel vom Abakissverlag.

Man muß sich halt selbst schlau machen....

Gruß
captain

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Re: harnstoffwerte 27 Sep 2001 09:35 #217449

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Hi,

bei mir ist es so, daß ich bei einem Harnstoff von ca. 200 das durch leichtes Unwohlsein (nicht Übelkeit) und herabgesetzte Leistungsfähigkeit das schon merke. Aber bei jedem Patient scheint diese Schwelle immer anderster zu liegen. Wichtig für eine ausreichende Dialyse ist aber der Wert nach der Dialyse. Er sollte wirklich zwischen 30-55 liegen, das entspricht etwa 1/3 des Harnstoffwertes von vor der Dialyse. Damit sieht man, ob man wirklich ausreichend dialysiert ist. Bei dem Phosphat sind die Richtwerte so, das es nicht über 2 mmol/l vor der Dialyse liegen sollte.
Aber auch hier sollte das Kalzium-Phosphat-Produkt beachtet werden.
(Richtwert für Kalzium 2,2-2,65 mmol/l).
Sollte dieser Zustand bei Dir in der Dilayse anhalten, rate ich Dir dringend, eine andere Dialyse aufzusuchen, da bei zusätzlichen gesundheitlichen Problemen damit zu rechnen ist, dass diese handlungsweise Deiner Ärzte weiter anhält (Tipp: vorher die Dialyse aufsuchen und sich alles anschauen).


Gruß

Gunther

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Re: harnstoffwerte 27 Sep 2001 13:05 #217451

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Hallo Gunther,
meine Harnstoffwerte liegen nach dem Wochenende( Freitag abends letzte
3 Stunden-Single Needle Dialyse) Montags VOR der Dialyse zwischen
125 und 148.
Wie die Werte direkt Nach der Dialyse sind, hat noch nie jemand gecheckt!

Sollte ich die Ärtzte vielleicht mal drauf ansprechen.....

Gruß
Captain

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Re: harnstoffwerte 27 Sep 2001 19:57 #217452

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Hallo Captain,

3 Std. Single-Needle Dialyse ist ja nicht gerad berauschend.
Das sind effektiv mal gerade 1,5 Std (richtige Dialyse).

Dazu habe ich ein paar fragen an Dich.
-ist dein Schunt nicht OK?
-machst du nur Single-Needle Dialyse?
-wie oft in der Woche machst du Dialyse?
-hast du es schon mal mit 2 Nadeln probiert?(ist wesentlich effektiver)

Würde mich auf deine Antworten freuen.

Gruß Spyro.

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 07:59 #217457

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Tach Spyro,

jaja, 3 Std Single Needle.... ich weiß, ich weiß.
Aber ich hab da so`n Problem mit den Nadeln........ will sagen, ich hab da anfangs immer diese Atropinparties verursacht. Blutdruckabfall bis zum
Blackout. War ne tolle Zeit, kann ich Dir sagen! Und alles nur wegen dieser
blöden Nadeln.
Ich kann das Punktieren einfach nicht ab !!.

Dann hatten wir nach ca. einem halben Jahr eine Gastpatientin aus Frankreich
bei uns, die hatte mir was von einer Betäubungssalbe namens Emla erzählt.

Auf Anfrage bei meinen Ärtzten meinten die nur lakonisch, diese Salbe würde
in der BRD nicht von den Kassen übernommen und außerdem sei das
Weiberkram und würde sowieso nichts bringen......!!!!!!!
Nach ca. 8 Monaten haben die Herren Doktoren mir dann doch gnädigerweise
diese Salbe besorgt und seitdem funktioniert das Punktieren relativ gut.

Da ich noch volle Ausscheidung habe und ich mich soweit ganz wohl fühle, sehe
ich es aber nicht ein, weshalb ich nun unbedingt die zweite Nadel kriegen soll.

Das wollen die Ärtzte zwar, aber ohne plausible Erklärung der Notwendigkeit ist da bei mir nix drin.
Zumal meine Blutwerte, wenn sie denn mal auf Anfrage von den Herren in weiß
erklärt werden, wohl nicht so schlecht sind.

Mir konnte oder wollte bis zum heutigen Tag noch keiner der drei Ärtzte die
Notwendigkeit der zweiten Nadel erklären !!
Und solange die das nicht für <Notwendig halten, halte ich die zweite Nadel nicht für Notwendig !! So einfach ist das !

Mir die zweite Nadel verpassen, einfach nur weil sich das so gehört.... ist bei mir nicht!!!!!
Da erwarte ich erst mal eine vernünftige Begründung, und solange die nicht kommt und ich mich wohl fühle, beißen die auf Granit !

Klar wäre die Dialyse dann effektiver, so blöde bin ich auch nicht. Nur was nützt mir die gewonnenen Effektivität, wenn ich sie momentan noch gar nicht brauche?
das ist so, als wenn ich mir ein Auto kaufe, welches 300 fährt, ich aber nur 120
brauche.......

Also, fazit:
Zweite Nadel nur dann, wenn es wirklich notwendig wird. Und zuerst Single Needle mit Zeitverlängerung. WENN es denn sein muß, irgendwann.

So, daß ist es, was mich so nervt. Mangelnde Information gepaart mit dieser
Forderung nach zwei Nadeln.


Gruß
Stephan

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 10:01 #217459

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Bei den hier angesprochenen Fragen handelt es sich um ein äußerst komplexes und schwieriges Thema. Der Harnstoffwert vor der Dialyse alleine sagt eigentlich gar nicht viel. Besser ist die Bestimmung des KtV, das heißt, man braucht auch einen Wert nach der Dialyse. Aber KtV bedeutet alleine nicht Lebensqualität. Wenn Ihr Doktor dazu noch ab und zu die PCR (Protein Catabolic Ratio) bestimmt, dann hat er auch einen Eindruck von Ihrer Ernährung bezüglich Proteinen. Das ist deshalb wichtig, da Unterernährung mit höherer Sterblichkeit verbunden ist.

So kann ein niedriger Harnstoffwert vor Dialyse alleine sowohl Hinweis auf eine Mangelernährung als auch auf eine noch mäßige Nierenrestfunktion sein. Mit obigen Messungen kann man das dann verifizieren. Umgekehrt kann ein hoher prädialytischer Harnstoffwert auf eine gute Ernährung oder eine Unterdialyse hinweisen.

Zum Phosphat muss man aufpassen, da es in Deutschland unterschiedliche Laborwerteinheiten gibt. Phosphat sollte unter 1,9 mmol/l bzw. unter 5,6 mg/dl liegen. Nicht die Zahl, sondern auch die zugehörige Einheit sind also entscheidend.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 17:00 #217461

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Warum sind Laborärzte und alle anderen Ärzte eigentlich unfähig sich auf EINE Einheit zu einigen? Warum wird in der weit überwiegenden Zahl der Dialysezentren nach wie vor die alte Einheit (Kalium) verwendet?

Blödheit, Unfähigkeit oder einfach Faulheit sich umzustellen?

Ich halte dies nicht nur für außerordentlich unprofessionell sondern auch für sehr gefährlich! Es ist wirklich erschütternd zuzusehen dass nicht einmal so eine lächerliche Sache von der Ärzteschaft selbst geregelt werden kann. Offensichtlich wieder mal ein Fall für den Gesetzgeber. Wirklich, wie im Kindergarten.

Was machen die Ärzte dann erst wenn der Euro kommt, auch mit der alten Einheit weiterrechnen? Das wird ja lustig....

Schockiert und amüsiert,

Monty

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 17:09 #217462

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Die Ausgabe für das Laborwertebuch kannst du dir unter Umständen sparen. Geh einfach zu www.netdoktor.de, da ist alles recht gut erklärt. Normalwerte sogar mit alter und neuer Einheit, diese sind allerdings wie gesagt nur bedingt auf Dialysepatienten übertragbar. Ist übrigends eine wirklich gute Adresse, auch wenn es um Medikamente geht.

Grüße,

Monty

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 17:48 #217463

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Auch auf die Gefahr hin dass du mich für verrückt erklärst, vielleicht solltest du mal darüber nachdenken dich selbst zu punktieren. Seit ich mich selbst punktiere habe ich eigentlich gar keine Schmerzen mehr. Ich glaube das liegt daran dass ich einfach zu konzentriert bin. Mir hat es jedenfalls geholfen. Ich benutze beschichtete Nadeln von Kawasumi, ich finde die gehen noch etwas leichter rein.

Emla-Salbe solltest du wenn möglich bereits ca. 30 Minuten vor der Punktion auftragen. Oft machen es die Patienten bereits vor der Abfahrt ins Zentrum noch zuhause. Dann scheint es noch besser zu wirken. In den USA wird übrigends in vielen Zentren AUSSCHLIESSLICH mit lokaler Betäubung punktiert. Ich hatte mal eine riesige Diskussion da, weil ich es nicht wollte. Lass dir deshalb nicht von irgend jemand blöd kommen. In den USA macht man z.B. auch fast nur Gore-Tex Shunts, die haben mich angeschaut als käme ich vom Mars mit meinem natürlichen Shunt. So viel zu den Glaubensfragen in der Medizin. Das einzige was ich mittlerweile glaube ist dass jeder Arzt auf diesem Planeten in erster Linie an SEINE EIGENE METHODE GLAUBT! 3 Ärzte, 5 Diagnosen, 8 Meinungen!

Wegen der Single-Needle Dialyse würde ich mir keine so großen Gedanken machen, allerdings mußt du dich wohl damit abfinden dass es irgendwann wahrscheinlich nicht mehr anders geht als mit 2 Nadeln. Spätestens wenn du keine Restausscheidung mehr hast wirst du auch mit einer Erhöhung der Dialysezeit nicht mehr durchkommen.

Nochmal was Grundsätzliches zur Entspannung:

Ärzte sind genauso Menschen wie alle anderen. In der Praxis heißt das dass die Chance es mit einer beruflichen Null zu tun zu haben mindestens genauso gross ist wie in allen anderen Berufsgruppen (Maler, Maurer, Architekt, Informatiker, Historiker, Politiker etc.). Da die Materie außerdem noch ziemlich kompliziert ist und das medizinische Wissen sich wirklich jeden Tag ändert, ist meiner Ansicht nach die Wahrscheinlichkeit es mit einem nicht vollständig bzw. auf dem letzten Stand informierten Arzt zu tun zu haben noch deutlich höher als in vielen anderen Berufsgruppen. Die Regierung beschäftigt sich ja deshalb auch mit der Frage nach der zwangsweisen Verpflichtung der Ärzte zur Weiterbildung.

Als chronisch Kranker sollte man sich darüber im Klaren sein und versuchen sich möglichst viel Wissen über die eigene Krankheit anzueignen Das kann echt lebensverlängernd wirken...

Ohren steiff halten,

Monty

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 17:56 #217465

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Ich bin schockiert ob solcher unqualifizierter Häme von Ihnen. Da Sie ja alles so genau wissen, sollten Sie sich auch die Mühe machen, die Wahrheit herauszu bekommen:

Der Gestzgeber hat infolge seiner unendlichen Weisheit entschieden, dass beide Einheiten nebeneinander gleichwertig benutzt werden dürfen. Wer ist also der Blöde?

Ich wollte sachlich aufklären, damit die Betroffenen die Unterschiede verstehen und ich lasse mich auch von Ihnen in diesem Forum nicht weiter beschimpfen. Vielleicht sollten Sie mal darüber nachdenken.

Dennoch wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 20:07 #217467

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Lieber Herr Dr. Grieger,

Das Syst?¨me international d’unit?© (kurz SI), das in Deutschland am 11.Juli 1969 verbindlich eingeführt wurde, regelt die Verwendung von Einheiten in den Naturwissenschaften. Dieses System ist international gültig.

Ob der Gesetzgeber sich eine Sonderregelung für Ärzte einfach mal so aus dem Ärmel geschüttelt hat wage ich zu bezweifeln. Falls ja gehe ich davon aus dass dies auf Intervention der Ärzteschaft geschah. Handelt es sich möglicherweise um eine Übergangsregelung? Ist diese noch gültig? Falls es die von ihnen genannte Regelung gibt bitte ich um Angabe der Quelle, sonst ist ihr Einwand gegenstandslos.

Ganz davon abgesehen entschuldigt dies das Verhalten einiger deutscher Ärzte keineswegs. Allein schon aus Gründen der Sicherheit darf nur eine Einheit benutzt werden, egal ob vorgeschrieben oder nicht. Nennen sie mir bitte einen vernünftigen Grund für die dauerhafte Existenz von mehreren unterschiedlichen Einheiten. In der ernsthaften Naturwissenschaft ist für solche kindischen Spielereien kein Platz. Die ganze Sache hat eigentlich nur etwas mit der Unfähigkeit zu tun sich nach internationalen Standards zu richten, gemischt mit einer guten Portion Arroganz.

Im übrigen ist es so dass in den neuen Bundesländern überwiegend in der neuen Einheit gerechnet wird. Ein vorbildliches Verhalten, davon sollten sich die ach so tollen Wessi-Ärzte mal eine Scheibe abschneiden. Falls beide Einheiten gleichwertig benutzt werden können, warum benutzten dann die Ärzte im Osten unseres Landes fast ausschließlich die neuen Einheiten?

Erklären sie mir womit ich sie PERSÖNLICH beleidigt habe? Indem ich FRAGEN nach den Motiven für ein absolut unreifes Verhalten einer Berufsgruppe gestellt habe? Darf man Ärzte grundsätzlich nicht kritisieren, ist das bereits Gotteslästerung? Am Ende vielleicht strafbar?

Ich will Ihnen hier mal was sagen, klar und deutlich. Wenn sie glauben diesen Einheiten-Schwachsinn auch noch rechtfertigen zu können haben sie für mich bereits jeden Bodenkontakt verloren. Sie werden keinen Patienten finden der solchen Unfug unterstützt. Ich möchte vergleichbare Laborwerte sehen, egal ob ich in München oder als Gast in Dresden dialysiere. Darauf haben alle Dialysepatienten ein Recht! Sie haben dafür offensichtlich keinerlei Verständnis! Müssen sich Mediziner IMMER bedingungslos schützend vor die Kollegen stellen? In meiner Berufsgruppe (Informatik) ist dieses Verhalten nicht üblich, da würde man darüber lächeln.

BITTE NACHDENKEN!


Ich wünsche ihnen ein schönes und erholsames Wochenende,

Monty

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Re: harnstoffwerte 28 Sep 2001 22:30 #217468

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Hallo Monty,

manchmal weiß ich nicht so recht, was Du für Probleme hast. Einmal sachlich, höflich und ruhig, im nächsten Moment aufbrausend, laut und beleidigend. Wenn Du so große Probleme mit den Ärzten hast, versuchs doch mal mit einem Psychologen.
Gute Besserung.
Uwe

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Re: harnstoffwerte 29 Sep 2001 12:46 #217470

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Renni,

leider kann ich nicht direkt auf dein Posting von 22:30 Uhr antworten da eine weitere Einrückung mit dieser Forumsoftware nicht möglich ist.

Es gibt tatsächlich etwas das mich nervt. Die Selbstherrlichkeit mit der sich der Ärzteklub den Patienten gegenüber gibt. Die unglaubliche Arroganz mit welcher oft mit Patienten umgegangen wird. Diese Einheiten-Clownerei ist nur eines von vielen Beispielen. Versuch doch mal gegen einen Behandlungsfehler zu klagen. Die Ärzte haben es in Deutschland ja sogar fertiggebracht dass sie selbst zu Richtern über ihresgleichen wurden.

Ich glaube einige Ärzte verwechseln das Wort Approbation mit (Voraus)-Absolution. Der erfolgreiche Abschluß eines Medizinstudiums scheint für viele Ärzte eine Art Aufstieg in die Unfehlbarkeit zu bedeuten.

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen mit Ärzten exakt so umzugehen wie mit allen anderen Dienstleistern. Wenn ich den Eindruck bekomme dass einer unfähig ist feuere ich ihn. Leider musste ich dies im Verlauf meines Lebens bereits mehrfach tun, das ist nicht gerade motivierend. Ich wünschte jeder Patient würde so handeln, dann könnte man den Nullen leichter das Wasser abgraben. Ich glaube in der Zukunft wird sich da einiges zum Besseren ändern, der Glaube an den weissen Kittel hat sich in der Bevölkerung doch deutlich abgeschwächt. Auch die Krankenkassen sind mittlerweile deutlich kritischer geworden und schauen den Mediziniern etwas ernsthafter auf die Finger. Die zahlreichen aufgedeckten Abrechnungsbetrügereien in der letzten Zeit haben gezeigt was passiert wenn man den Teppich lüftet.

Mit dem WISSEN in der Medizin ist es nicht weit her. Meiner Ansicht nach kratzt man da eigentlich nur an der Oberfläche. Nach außen dargestellt wird es aber als wüßte die Medzin mittlerweile auf jedes Problem eine Antwort. In Wirklichkeit ist man heute, im 21. Jahrhundert, nach wie vor nicht einmal in der Lage eine einfache Erkältung wirkungsvoll zu behandeln. Das wäre an sich kein Problem, zugeben müßte man es halt. Ähnlich verhält es sich mit der terminalen Niereninsuffizienz und fast allen anderen komplexen Erkrankungen.

Die Geschichte der Medizin ist voll von Irrtümern und Halbwahrheiten. Diese wurden jedoch immer inbrünstig als Wissen propagiert, von Ärzten. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Es gibt viel zu wenig das wirklich wissenschaftlich fundiert ist, wenige Bereiche in denen man von Wissen sprechen kann. Die Komplexität der Lebewesen auf unserem Planeten scheint die Medizin im Moment doch recht hoffungslos zu überfordern.

Ein guter Arzt definiert sich für mich auch darin dass er mal zugibt etwas nicht zu wissen. Und darin dass er nicht jeden Irrweg seiner Kollegen uneingeschränkt unterstützt. Aus diesem Holz sind viel zu wenig Ärzte geschnitzt. Aufmerksames Lesen dieses Forums bestägt meine Worte. Kritisches Hinterfragen ist angesagt. Wenn ich mit meinen satirischen Anspielungen damit jemandem auf die Finger trete, naja, damit kann ich leben.

What so ever, eine vernünftige Erklärung für dieses Einheitenchaos wäre mir lieber gewesen. Die konnte mir aber auch der liebe Dr. Grieger nicht geben.

Immer lustig,

Monty

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Re: harnstoffwerte 02 Okt 2001 12:49 #217483

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Hallo Stephan,

um festzustellen, ob eine ausreichende Clearance bzw. Dialyse gemacht wird,
wird der Harnstoffwert nach der Dialyse bestimmt. Du kannst den Arzt mal ruhig ansprechen. Allgemein sollte man die Ärzte mit den Fragen die man hat löchern, auch wenn sie so tun, als ob sie keine Zeit haben. Bei ungenügender Erklärung dies ruhig äußern, denn wenn er/sie dann verständnislos reagieren, sucht man sich am besten einen anderen Nephrologen (Dialyse).
Aber Deine Werte sind mit 120-150 ganz OK. Liege im selben Bereich.
Du mußt aber noch tolle Ausscheidung haben, wenn Du mit 3 Std. Single Needle so Werte hast. Irgendwann wirst Du hoffentlich nicht mehr soviel Schmerzen und
Panik beim Punktieren bekommen. Denn mit den genannten Harnstoffwerten liegt man so gerade im oberen Bereich beim Dialysepatient, wo man es noch tolerieren kann. Aber die Vergiftung im Körper nimmt ja mit der Zeit immer mehr zu und damit die Belastung für den ganzen Körper. Daher schädigt auch langfristig eine höhere Vergiftung (wie in unserem Fall) den ganzen Körper
(sprich doch mal Deinen Arzt auf spätere Folgen der höheren Vergiftung, der kann Dir bestimmt vieles berichten)

Gruß

Gunther

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Re: harnstoffwerte 02 Okt 2001 13:43 #217484

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Hallo Gunter,
Du hast recht, meine Flüssigkeitsausscheidung ist momentan noch gut.
2,5l getrunken, 2,5l ausgeschieden. Das ist fast normal. Nur leider nur noch
blaßgelb......
Und manchmal hab ich auch geschwollene Füße. Aber das ist nur, wenn ich viele sitze und dabei viel trinke.

Generell ist mir klar, daß es evtl. schlechter werden kann. Ich hoffe aber, daß das
noch lange nicht kommt.
He Mann, zwei Nadeln..... nur wenn`s denn unbedingt sein muß. Vorher lieber
noch die Zeit Single Needle erhöhen.

Aber das mit dem Dialysestationswechsel aufgrund mangelhafter Information
überlege ich tatsächlich.
Vorher werd ich mir aber erstmal selbst einiges an Wissen aneignen, unter anderem auch durch dieses Forum.

Gruß
Stephan

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Re: harnstoffwerte 05 Okt 2001 14:35 #217497

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hallo stephan,
dein problem mit den nadeln hat sicherlich auch einen psychischen aspekt. hast du schon einmal daran gedacht, ein entspannungsverfahren zu erlernen, z.b . progressive relaxation? entspannung ist inkompatibel mit angst, den entspannungsgrad bewußt und selbst kontrolliert zu steuern ist ein probates mittel, seine physiologischen reaktionen in den griff zu bekommen. besonders gut erlernbar ist dies mit hilfe eines biofeedbacktrainings kombiniert mit entspannungstraining. ( jetzt muß ich ein wenig werbung machen :-) ) mein mann, auch psychologischer psychotherapeut, hat auf der grundlage von progressiver relaxation ein spannungs-kontroll-regulierungs- und optimierungs-training entwickelt, welches er in der klinik jahrelang mit großem erfolg praktiziert hat. dieses gibt es mit anleitung auf cd. wenn du interesse hast, melde dich über .
wir sind auch gerade dabei eine version speziell für dialyseleute zu entwickeln, die auch während der dialyse angewandt werden kann. die dialysesituation an sich ist ja ein hoher streßfaktor und für viele mit akuter oder unterschwelliger angst verbunden.
wir sind der meinung, daß die dialysequalität auch durch einen guten entspannungszustand und positive einstellung verbessert werden kann. der positive mentale einfluß auf den verlauf einer krankheit wird auch an anderer stelle belegt und eingesetzt, z.b. krebspatienten ( stichwort simoton-trainig).
weil irgendwann die zwei-nadelphase ja kommen wird ist es sicherlich sinnvoll, sich vorher mit der angsbewältigung zu befassen, damit, wenn es denn so weit ist, du besser mit der situation umgehen kannst. natürlich wünsche ich dir daß dies noch lange auf sich warten läßt.
einstweilen herzlichen gruß theodora

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Re: harnstoffwerte 09 Okt 2001 12:33 #217509

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Sehr geehrter Monty.

Zunächst herzlichen Dank für den guten Vergleich mit der Informatik. Bisher konnte ich nicht verstehen, warum jeder neue Hardware mehrere Treiber beigelegt werden, warum Daten aus verschiedenen Programmen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand zusammengefügt werden können. Dennoch liegt es mir fern die Informatiker zu diffamieren.

Zweitens drehen Sie einem immer das Wort im Munde um. Zeigen Sie mir die Sätze, in denen ich mich schützend vor Kollegen gestellt habe. Ich habe lediglich die Verschiedenheit der Laboreinheiten erklärt und in keinem einzigen Satz auch nur geschrieben, dass ich dies gut finde. Wenn ich Englisch sprachige Literatur lese, wird das Chaos sogar noch größer, da dann sogar Mineralsalze wie Kalzium zum Teil in mg/dl angegeben werden. Gut ist das nicht, und das habe ich auch nie behauptet.

Hier nun die gewünschte Information zu den SI-Einheiten:
Die Verwendung von Einheiten ist geregelt im Gesetz über Maßeinheiten im Meßwesen vom 2. Juli 1969.
Unter SI-Einheiten versteht man hierbei nur die Basiseinheiten m, kg, s, A, K, Mol, cd, wobei zu erwähnen ist, daß das Mol erst später hinzugefügt wurde. Somit sind sowohl mg/dl als auch mmol/l als gesetzliche Einheiten gleichberechtigt nebeneinander zulässig.
Die unterschiedlichen Begriffe, um die es hier geht, sind Masse beziehungsweise Stoffmenge. Hier herrscht in der Tat eine große Verwirrung. Der Nachteil bei der Verwendung der Stoffmenge besteht darin, daß nicht bei allen Substanzen das Massengewicht genau definiert und bekannt ist (z.B. Vitamine, Proteine). Das ist auch der Grund, warum sich die BÄK nicht zur Empfehlung der allgemeinen Einführung der Stoffmenge entschließen konnte, zumal es auch sonst keine Vorteile bietet.
Die DDR ging zu damaliger Zeit ihre eigenen Wege. Deshalb wird in den neuen Bundesländern bevorzugt die Stoffmengenkonzentration verwendet.
Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn hier durch gesetzgeberische Maßnahmen Einheitlichkeit geschaffen würde. Dies hat der Gesetzgeber bisher aber nicht für notwendig gefunden.

Und noch ein Letztes: Mit Ihrer Kritik kann ich leben. Mit Ihrer Polemik und Unsachlichkeit aber nicht. Es wäre wirklich gut, wenn Sie vor der Betätigung des Beitrag senden-Buttons nochmals nachdenken würden. Ein gutes Beispiel ist der Beitrag zum Trinkverhalten: sachlich und kompetent, und sogar für mich war der Trick mit Eukalyptus neu.

In der Hoffnung auf eine zukünftig sachliche Diskussion, in der auch verschiedene Meinungen Bestand haben verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger


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Hi :)