Hallo RIO,
versuchs mal da:
www.kvno.de/default.asp?Menu=Menu1.asp&I...Aktiv=1&UMenuAktiv=3
www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=9213
Habe selbst auch noch mal nachgelesen: Die 5000.- Euro pro Arzt gelten wohl als Bonus für das ganze Jahr und nicht für jedes Quartal. Insofern also deutlich weniger als ich zuerst dachte. Prinzipiell ändert das aber nicht die problematische Situation, dass der Arzt, der seinen Patienten in 2002 weniger verordnet als in 2001, dafür Geld bekommt. Der Bonus wird nicht von den Krankenkassen bezahlt, sondern aus dem Honorar der anderen Ärzte, die ihre Verordnungen nicht runterdrücken. Ich kann mir also vorstellen, dass die ohnehin schwierige Verordnung von z.B. Renagel oder teuren Herz-Kreislaufmitteln, selbst in Fällen, wo diese Verordnung absolut nötig wäre, vorsichtig formuliert seltener stattfindet als ethisch vertretbar. Und das ärgert mich besonders deshalb, weil in Deutschland alle möglichen Ethikdebatten geführt werden, im Alltag aber sich Dinge einschleichen, die nicht in Ordnung sind. Es ist einfach paradox, dass wir Patienten vor weiteren Zuzahlungen durch die Politik geschützt werden, die Qualität der medizinischen Versorgung aber absehbar sinkt. Die Politiker sollten den Mumm haben, die Patienten selbst entscheiden zu lassen, ob sie für Ihre Behandlungen mehr auszugeben bereit sind oder ob so wie in den Niederlanden in den letzten Jahren gespart werden soll, was nach Medienberichten mehreren tausend Menschen das Leben gekostet hat. Oder wollen wir vielleicht sogar Verhältnisse wie in England? Vielleicht ist das noch billiger, mit Sicherheit im Dialysebereich. Und absolut zuzahlungsfrei.
Ich habe übrigens gehört, dass unser Staat beim Apothekenverkauf der Medikamente mit 16% Mehrwertsteuer-Einnahmen beteiligt ist, während Pornographie als Literatur nur mit 7 % Mehrwertsteuer belegt sei. Ich will das nicht glauben und hoffe, dass mir jemand den Beweis bringen kann, dass das nicht stimmt.
Ich möchte hoffen, dass vernünftige Ärzte und vernünftige Patienten und nicht zuletzt auch vernünftige Leute aus der Industrie sich verbünden, denn Gesundheitspolitik ist eigentlich zu wichtig, um sie Funktionären und Politikern alleine zu überlassen.
Schönen Gruß
Carlo