THEMA:

Hallo an alle,
Heiserkeit und Krämpfe sind m. E. ein deutliches Zeichen, daß zu trocken dialysiert wurde. Mein Mann hat desshalb häufig
Auseinandersetzungen mit den Ärzten, obwohl es ihm danach nachweislich sehr schlecht geht. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und kennt ihr die Fomel für den
erforderlichen Wasserentzug ?
Über eure Antworten würde ich mich freuen.
Gruß
bohni

hallo bohni,
ich bestimme selbst, wieviel Wasser mir entzogen wird. Ein mündiger Patient weiß das am allerbesten.
Ich trage schon alles selbst in das Tagesprotokoll ein und es gibt überhaupt keine Diskussionen. Den Arzt frage ich gar nicht, außer es gibt Probleme. Ich komme ganz gut hin und werde auch nicht zu trocken. Der Patient weiß immer noch am besten, ob er zugenommen oder abgenommen hat.
Viel Glück beim Mündig werden
chrisi

hallo bohni,ich habe mich sehr lange auf das pflegepersonal verlassen.bis es mir mal sooo richtig schlecht ging........blutdruck im keller.....heiserkeit.
seitdem berechne ich so wie chrisi auch ,mein entzug selbst.
denn es stimmt, wir spüren es wenn wir zu weit runter-gefahren werden.
wünsche dir noch einen schönen sonntag
lg petra

Hi Bohni,
Du merkst -wie schon geschrieben - selbst am besten, ob Du zu viel Wasser verloren hast. Der Blutdruck crasht dann fix mal auf unter 80 oder Du fühlst Dich mies...
Ich stelle mich dann auf eine Waage und stelle meist fest, daß ich zu stark Wasser ausgeschwitzt habe (bin 197cm groß) - Korrektur per Wasserglas und alles ist wieder i.O..
Gern versuchen die Ärzte bis an die Wadenkrampf-Grenze zu gehen; hier liegt das exakte Trockengewicht. Das ist aber nur wirklich was für echte Genießer.
Viele Liebe Grüße

Hallo Bohni,

am Anfang ist mal mittels Blutdruck und Krämpfen zu testen, wo das persönliche Trockengewicht liegt.

Später sollte mensch nur aufpassen. daß nicht Substanz abgebaut wird und dann - wenn immer dasselbe gewicht abdialysiert wird - eine heimliche Überwässerung entsteht.

Auf Dauer wird wirklich jedeR PatientIn zum besten Experten für das eigene Gewicht.

LG Debi

Hallo Bohni,

als Patient sollte man selbst sobald wie möglich erkennen, wo sein Trockengewicht liegt und wann es Anzeichen dafür gibt, das man zu trocken ist.
Ich habe nun selbst die Erfahrung gemacht, dass man am Besten selbst ausprobiert, z.B. sich mit dem Gewicht selbst ein Kilo hochsetzt, wann man zu trocken ist. Der Blutdruck, so meine Erfahrung ist aber nur ein Anzeichen für zu trocken, z.B. kann man auch trocken sein und der Blutdruck geht hoch statt runter nach der Dialyse. Bei jedem gibts eben andere Anzeichen für zu viel oder zu wenig Wasser im Körper. Daher meine Meinung, sich selbst hochzusetzen, da der Arzt bei zu hohem Blutdruck dies bestimmt nicht macht, eher das Gegenteil und den Grund für den Blutdruckanstieg nach der Dialyse suchen. Bei mir war dies z.B. zu niedriges Kalium diesen Sommer, da ich zuviel geschwitzt habe. Nach Erhöhung des Kaliumkonzentrates war der Blutdruck sofort nach der ersten Dialyse wieder im Normalbereich und dann habe ich bei noch niedrigerem Blutdruck dafür gesort, dass dann mein Trockengewicht hochgesetzt wird auf das Gewicht, das auch mein tatsächliches (von mir vorher hochgesetztem Gewicht entspricht). Ich weiß, bei dieser Sache bestehen auch Gefahren, aber bei der Methode von manchen Ärzten und Schwestern wie Dein Bespiel und Andere zeigen doch auch. Also besser für sich Verantwortung übernehmen, dann gehts einem gut, statt immer nur auf die Ratschläge von Anderen hören, das kann schief gehen.

VG
Gunther

Hallo bohni,
anmerken möchte ich, dass Heiserkeit und Krämpfe auch auftreten können, wenn der Gesamtentzug während der Dia sehr hoch ist, ohne dass dabei das korrekte Trockengewicht unterschritten wird.
Anhaltspunkt kann sein, dass die Gewichtszunahme zwischen den Dialyse nicht mehr als 3% des Körpergewichtes beträgt. Das wären bei 70kg eine Zunahme von 2,1kg. Das sollte dann auch ohne Beschwerden wieder abnehmbar sein. Wenn es mehr als 5% des Körpergewichtes werden, ist die Belastung groß. Dann können auch Heiserkeit und Krämpfe mit im Spiel sein.
Die Eigenverantwortung in Bezug auf die Abnahme setzt schon etwas Erfahrung voraus. Z.B. ist mein Blutdruck immer sehr niedrig (80/50) vor der Dia, egal wieviel Zunahme. Eine zeitlang verspürte ich etwas Luftnot, sogar als ich am Ende der Dia schon in Krampfnähe war. Ich wußte selbst nicht mehr, was zu tun war. Jetzt wurde die Bikarbonat - und Kaliumkonzentration der Spüllösung geändert. Anscheinend hat es was genützt.
Krämpfe entstehen auch leichter, bei zu niedrigen Natrium- oder Calciumwerten.
Viel Glück bei der Ursachenforschung. :-)
Alles Gute. Anja

Ich habe auch schon mal eine Diskussion mit dem Arzt geführt. Er hat steif und fest behauptet, mein hoher Blutdruck kommt vom Streß und von der falschen med-Einnahme. Dann hab ich selbst mein Gewicht runtergesetzt. Das geht bei mir weil ich mich selbst an- und abhänge. Siehe da, mein Blutdruck besserte sich schlagartig. Der Arzt mußte wieder mal zugeben, daß ich meinen Körper besser kenne als er. Sollten viel mehr Ärzte lernen. Vielleicht gibt es bei euch ja eine Schwester die schon wissen, daß der Patient sich sehr gut kennt.

Liebe Grüße
Nadine

Hallo,
habt vielen Dank für Eure vielen und ausführlichen Antworten
vor allen Dingen von Anja. Vielen Dank.
Alles Gute
bohni