THEMA:

Hi miteinander,
ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen: Bin 37 Jahre alt und kein Dialysepatient. Nein, meine Mutter hat es dieses Jahr schlimm erwischt. Erst lag sie fast ein Vierteljahr im UKG mit Nierenversagen und allen Versuchen, eine Dialysepflicht zu vermeiden, ging aber dann doch nicht anders. Zwei mißlungene Shunt-OPs, dann Überweisung in ein anderes Krankenhaus zum Legen einer Shunt-Prothese. Ja, und dabei ist wohl was schiefgegangen. Denn seither ist die linke Hand so gut wie gar nicht mehr zu gebrauchen. Die OP ist inzwischen fast 8 Wochen her, der Arm teilweise immer noch geschwollen, an Zugreifen mit der Hand nicht zu denken. Sie war inzwischen beim Neurologen, der festgestellt hat, daß die Nerven geschädigt sind.
Nun meine Frage: Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wer kann mir einen Rat geben, welche Therapie Besserung verspricht (zur Zeit erhält sie Bewegungstherapie)? Wie kann ich als Angehöriger mit dieser Situation besser umgehen?
Ich danke Euch schon mal im voraus.

was ist UKG?

hallo Susan, habe erst vor kurzem auch einen neuen Goretex loop bekommen, nachdem der erste zugegangen war. Schon bei diesem hatte ich enorme Schwierigkeiten mit den Fingern bekommen, kein Gefühl mehr und konnte die Hand auch nicht mehr richtig benützen bzw. bewegen. Bei der 2. Shuntop wurden nun noch mehr Nerven wieder zerstört, nun kann ich die Hand überhaupt nicht mehr benützen, mir fällt alles aus der Hand, kann und darf auch nichts mehr tragen usw. Wenn die Nerven zerstört bzw. zerschnitten sind, wird es oftmals keine Besserung mehr geben. Ich habe mit Gymnastik, Ball kneten usw. alles versucht, aber es ist nicht mehr gelungen. Manchmal, wenn die Voraussetzungen noch günstig sind, können die Nervenbahnen wieder einigermaßen funktionieren. In dem Arm ist auch der Fluß der Lymphe gestört durch die OP, daher sammelt sich das Lympwasser natürlich vermehrt an. Hier helfen Lymphdrainagen, aber mindestens 2 - 3 x in der Woche und das kontinuierlich, bis eine Besserung eintritt. Ich habe aber trotzdem immer wieder Wasseransammlungen, die man dann auch oftmals nicht mehr wegbekommt. Vielleicht nützen Dir meine Erfahrungen etwas, wenn sie auch nicht sehr aussichtsreich sind. Gruß Albertine

Hallo Susan,

die Hand ist bei mir nicht gelähmt, nur ein Nerv, der den Unterarm außen betrifft sehr verärgert. Meine Physiotherapeuten haben mir erzählt, daß Nerven wieder waxhsen können (1cm/Woche?), aber nicht unbedingt müssen. Leider unterschreiben wir vor der OP die mögliche Nervenschädigung als Komplikation... Mein Arm ist auch geschwollen und ich bekomme derzeit Lymphdrainage, die sich positiv bemerkbar macht: vorher war die Schwellung richtig pressend.
Ach ja - heißt UKG Uniklinik Göttingen?
Liebe Grüße - auch an Deine Mutti Debi

Danke erstmal für die Antworten, wenn sie auch nicht besonders erbauend sind. Aber ich habe ja in den letzten Monaten gelernt, mit schwierigen Wahrheiten umzugehen.
UKG ist übrigens das Uniklinikum in Göttingen, dessen internistischer Abteilung dennoch mein ganzer Dank gilt, da sie sich rührend um meine Mam gekümmert und sie gut versorgt haben.
Von Lymphdrainage als Therapie habe ich in diesem Zusammenhang noch nicht gehört. Wie funktioniert das? Kann es vom Hausarzt verordnet werden?

Liebe Susan, das ist eine Art von ganz sanfter und leichter Massage, die die Lymphe in der Art beeinflußt, dass sie abfließen kann. Dies wird von Masseuren gemacht, welche die Ausbildung hierfür haben (musst Du nachfragen). Wird vom Hausarzt oder Nephrologen verschrieben, wie Massagen. Muss im nächsten Jahr 15 % dazugezahlt werden, außerdem 10,00 Euro Rezeptgebühr. Und wie gesagt, kontinuierlich, 10 Massagen reichen hierfür nicht aus. LG Albertine

Hallo Albertine,
funktioniert das auch, wenn der Arm noch sehr schmerzempfindlich ist, oder sollte man dann besser davon absehen?
Was kann man als Patient denn selbst bewegungstechnisch tun, damit eine Besserung eintritt?

Hallo Susan, ja, das soll sogar von Anfang an gemacht werden. Die Lymphdrainage ist nicht schmerzvoll, da diese sehr langsam und bedächtigt gemacht wird. Es kann etwas unangenehm sein, aber dann muss der Druck halt weniger gemacht werden. Wie schon erwähnt, immer versuchen, die Finger an den Daumen zu bringen, also die Fingerkuppen versuchen mit dem Daumen zusammenzuführen, ansonsten kann man im warmen Wasser Bewegungen machen, aber mir hat es nicht mehr viel geholfen. Viel Glück, Albertine