Hallo Eusebia
Soweit ich mich erinnere, wurde diese Organisation bzw Dokumentation/en von ihr hier im Forum vor einiger Zeit schon mal von jemandem erwähnt, oder etwas sehr ähnliches.
Ich habe das pdf-Dokument noch nicht gründlich gelesen, deshalb nur ein paar Gedanken dazu:
Den darin erwähnten Argumenten (z.B. dem Punkt wann ist ein Mensch wirklich tod) begegnet man bei praktisch allen Diskussionen über Transplantion.
Grundsätzlich ist ein Diskussionsteilnehmer nicht verpflichtet, seine Argumentation ausgewogen zu gestalten, sondern hat das Recht, eine extreme/einseitige Position zu vertreten. Wenn sich die Organisation, auf deren Webseite du verweist, als Diskussionsteilnehmer versteht, nehme ich das erwähnte Dokument nicht tragisch. Es ist ein Beitrag unter vielen. Es gibt namhafte Wissenschaftler inkl. Mediziner, die solche (aus meiner Sicht sehr einseitigen und zum Teil veraltete) Positionen vertreten und genau so namhafte Wissenschaftler inkl. Mediziner, die genau das Gegenteil, meist aber ausgewogenere Ansichten vertreten.
Interessant zu wissen wäre, wo das erwähnte Dokument Verwendung findet (wenn überhaupt) - es scheint sich ja u.a. an Studenten zu richten. Wenn diesen Studenten gleichzeitig auch andere Unterlagen zur Verfügung stehen, die insgesamt ein ausgewogenes Bild ergeben, spricht nichts dagegen.
Man darf nicht vergessen, dass man fast alles auf dem Internet veröffentlichen kann, die kontroversesten Ansichten, bewiesenermassen falsche Behauptungen, Lügen - dem Internetnutzer ist es dann überlassen, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Nur weil sich diese Seite an Studenten richtet, heisst das noch lange nicht, dass sie auch von Studenten bzw. ihren Dozenten für den Unterricht beigezogen wird bzw. beigezogen wird, ohne gleichzeitig für ausgewogene Information zu sorgen (so wie das Argument die Erde ist flach, obschon 99.999% widerlegt, durchaus ein geeigneter Ausgangspunkt für eine interessante, fruchtbare Diskussion sein kann).
Interessant zu wissen wäre noch, wie die Organisation finanziert wird. Wenn sie öffentliche Gelder erhält, ist sie, soweit ich weiss, verpflichtet, ausgewogen zu informieren, was hier natürlich nicht getan wird.