THEMA:

Hallo, liebe DIAs und TX-ler,

ich bin seit fast 2 Jahren an der Dialyse und habe vor kurzem dieses Forum entdeckt. Von Anfang an war bei mir nicht das Trinken das Problem, sondern die Ernährung und da vor allem das Kalium. Nach dem Wochenende war mein Kalium oft über 6 und das obwohl ich streng auf meine Ernährung achte.

Seit einiger Zeit nehme ich daher am Wochenende (Sa. und So.) regelmäßig das CPS-Pulver ein und habe am Montag normale Kaliumwerte zwischen 4 und 5. Der Vorteil ist, dass ich am Wochenende einigermaßen normal essen kann und nicht immer das Schreckensgespenst Kalium im Hinterkopf habe.

Meine Frage an Euch: Nimmt jemand von Euch auch regelmäßig das CPS-Pulver oder hat ähnliche Probleme mit seinem Kalium?

Ich freue mich über Eure Beiträge.

Mabu.

Hallo,
Kalium ist auch mein Problem. Trotz (vielleicht vermeintlicher) Disziplin ist mein Kalium auch immer etwas über 6. Mit CPS (1 Beutel) schaffe ich geradeso am Wochende einen Wert unter 6. Ich bin schon seit jetzt wieder 5 Jahren Dialyse (nach 11 Jahren Transplant und vorher fast 10 Jahre Dialyse) war das Kalium immer mein Problem!

Hallo Mabu,
bei mir war es am Anfang der Dialyse ähnlich, ich konnte kaliumarm essen wie ich wollte, mein Kalium war stets um 6, wenn nicht sogar höher.
Bei mir lag es aber an der Dialyse selbst, da ich an einer Genius dialysiert wurde und wie wir feststellten nicht ausreichend genug.
Nun bin ich seit ca. einem halben Jahr an der Fresenius, die optimal auf mich eingestellt wurde (was bei der Genius nicht geht). Seit dieser Zeit sind auch meine Kaliumwerte optimal.
Vielleicht solltest Du das einmal überprüfen.
Viele Grüße Ulrike

Hallo,
hat man denn überhaupt eine Wahl, ob man an einer Genius oder Fresenius dialysiert wird!!!
Übrigens komme ich absolut nicht mit Euren Angaben z.B. von Crea bzw. Harnstoff klar, habt Ihr da andere Einheiten, ich kenne nur Crea z.B. 850 oder 1050, Harnstoff 25,5 oder so ähnlich, gibt es da irgendwie Vergleichsmöglichkeiten, was an der Dia normal ist???
LG Mauzi

Hallo Ulrike,

könntest Du evtl. etwas darüber sagen, WAS bei der Maschinenumstellung auf Dich besonders verändert wurde? Hast Du jetzt vielleicht ein anderes Kaliumkonzentrat?

Meine Frage entspringt dem allgemeinen Interesse: meine Bettnachbarin macht sich nämlich auch halb verrückt mit der Ernährung. LG Debi

Hallo Debi und Mauzi,

eine Wahl der Maschinen gibt es glaube ich nicht. Das kommt auf das Zentrum an. Bei uns wird mit beiden dialysiert.
An der Genius ist die Dialysatmenge beschränkt (ca.70 Liter)
an der Fresenius läuft bei mir das Doppelte durch.
Dadurch waren die Kaliumspeicher in den Zellen innerhalb weniger Dialysen abgebaut..
Liebe Grüße Ulrike

hallo mauzi
also das mit den vergleichsmöglichkeiten würde mich auch mal interessieren denn ich kenne das auch nur so:also b.s. mein krea jetzt bei 319 und harnstoff bei 15,9.
ich kenne das von vielen leuten auch anderst und weiss nicht so wirklich was damit anzufangen.
gruss zaubermaus:-)

Hallo Zaubermaus,
vielleicht haben wir ja Glück und es hilft uns jemand auf die Sprünge. :-)
Bist du jetzt eigentlich schon an der Dia?
LG Mauzi

nabend mauzi!

ja das hoffe ich das uns da jemand mal auf die sprünge hilft:-)
nein ich bin noch nicht an der dia! seid meiner shunt op am 16.06 sind meine werte irgend wie immer bei jedem arztbesuch besser geworden. und ich hoffe das das maschinchen noch ne weile ohne mich auskommt;-)
LG!!!

Es gibt beim Kreatinin die Werte nach mg/100ml und mymol/l. Von mg/100ml zu mymol/l muß man mit 88,4 multiplizieren, umgekehrt mit 0,0113, daraus ergeben sich beim Kreatinin folgende Normalwerte
0,5-1,1mg/100ml, oder 44,0-97,0 mymol
Beim Harnstoffgibt es mg/100ml und mmol/L
Umrechnungsfaktor von mg/100ml nach mmol/l ist 0,1665 und umgekehrt von 6,006. Daraus ergeben sich Normalwerte von
10-50mg/100ml und 1,7-8,3 mmol/l. Das sind jetzt Normalwerte für Gesunde. Du mußt dir also den Zuschlag für Dialysepat. dazudenken
Gruß Jörg

Es gibt beim Kreatinin die Werte nach mg/100ml und mymol/l. Von mg/100ml zu mymol/l muß man mit 88,4 multiplizieren, umgekehrt mit 0,0113, daraus ergeben sich beim Kreatinin folgende Normalwerte
0,5-1,1mg/100ml, oder 44,0-97,0 mymol
Beim Harnstoffgibt es mg/100ml und mmol/L
Umrechnungsfaktor von mg/100ml nach mmol/l ist 0,1665 und umgekehrt von 6,006. Daraus ergeben sich Normalwerte von
10-50mg/100ml und 1,7-8,3 mmol/l. Das sind jetzt Normalwerte für Gesunde. Du mußt dir also den Zuschlag für Dialysepat. dazudenken
Gruß Jörg

Hallo Jörg,
danke erst einmal für deine Hilfe!!!
Aber: gehts 1. vielleicht ein bißchen einfacher und wie hoch ist 2. der sog. Zuschlag?
Tschuldige, aber ich bin noch ziemlich neu hier :-)))
LG Mauzi

Hallo Mauzi
Ich kann dir das anhand meiner Werte erklären.
Harnstoff: Nach Deinen Werten hätte ich 90-180 mg/100ml in mmol/l sind das 15-30, je nach dem wie eiweißhaltig meine Ernährung ist,du mußt also die hohen Werte durch sechs teilen um auf die niedrigen zu kommen. Oder du nimmst die niedrigen Werte mit 6 mal.und bist bei den hohen.
Kreatinin: nach deinen Werten habe ich 970-1309mymol/l in mg/100ml wären das 10-13,5 je nach körperlicher Aktivität.Hier nimmst du die 97.
Du siehst also das Kreatinin ist 10-20 fach höher als bei Gesunden und der Harnstoff das 3-6fache eines Gesunden.
Gruß Jörg

Hallo Jörg,
ganz lieben Dank, jetzt kann ich es mir viel besser vorstellen. Irgendwie hat mich die vorherige Rechnung ganz konfus gemacht. Sind das eigentlich Richtwerte (bis 6x höher als beim Gesunden etc.), und bis wann sind diese Werte für Dia-Patienten ok? Außerdem schreibst du von körperlicher Aktivität, kann ich die Kreatinin-Werte durch Bewegung o.ä. verbessern oder habe ich dich nur falsch verstanden???
LG Mauzi

Hallo Mauzi!

>> Außerdem schreibst du von körperlicher Aktivität, kann ich die Kreatinin-Werte durch Bewegung o.ä. verbessern oder habe ich dich nur falsch verstanden???

Das Kreatinin ist ein eigentlich völlig unbedeutendes Abbauprodukt im Muskelstoffwechsel. Bei mehr Muskelmasse und mehr körperlicher Aktivität ist der Wert etwas höher. Grundsätzlich wird es aber sehr gleichmäßig ausgeschieden (bei gesunden Sportler halt eventuell auf höherem Niveau, d.h. im oberen Bereich des Referenzbereiches) und zwar ausschließlich über die Nieren.

Bei Nierenkranken kann das Kreatinin nicht mehr so gut ausgeschieden werden und spätestens ab einer Leistungsminderung der Nieren auf unter 50% steigt dieser Wert im Blut dann an. Im Gegensatz etwa zum Harnstoff oder den Elektrolyten ist der Kreatinin-Gehalt im Blut nicht von der Ernährung abhängig; deshalb verfälschen Schwankungen, z.B. bei der Eiweißzufuhr, nicht die aus ihm abgeleitete Aussage über die aktuelle Funktionsfähigkeit der Nieren.

Fazit:
Das Kreatinin ist in der Phase vor der Dialyse ein sehr bedeutsamer Zeigerwert, weil seine Höhe sehr gut mit der Nierenleistung korreliert* und so _im Verlauf_ anzuzeigen vermag, ob die Erkrankung (halbwegs) stagniert bzw. in welchem Tempo sie in etwa voranschreitet (Trends). Ab dem Dialysebeginn bzw. auch schon dann, wenn man sich dem Dialysestart unmittelbar nähert, dürfte der Kreatininwert erheblich an Bedeutung verlieren. Seine Höhe wird - denke ich - ziemlich wurscht sein, weil von da an der Gehalt der _tatsächlichen_ Giftstoffe (z.B. Elektrolyte), Wassereinlagerungen, Blutdruck usw. ausschlaggebend sind.

Mit mehr körperlicher Aktivität steigt Dein Krea-Wert möglicherweise. Das ist aber unwichtig, weil es - wie gesagt - einen guten oder schlechten Kreatininwert nur gibt, solange die Nieren noch ihrer Arbeit nach gehen. Unter der Dialyse sagt er ja nur noch aus, was ohnehin klar ist.

Freundliche Grüße,
fabienne

* ähnliche Fähigkeiten vermutet(e) man in den letzten Jahren auch vom Cystatin C, aber bei manchen macht dieses sehr deutlich abweichende Angaben über den Grad der Insuffizienz.

Hallo Mauzi
dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Das Kreatinin ist als Indikatorsubstanz ( Stellvertretersubstanz) für die kleinsten Giftstoffe um Blut wichtig, um zu sehen, ob die Dialyse ausreichend ist. Ähnlich wie Vit.B12 für die mittlelgroßen Giftstoffe steht.
Es ist nämlich noch nicht genau geklärt welche Stoffe genau die Vergiftungssymptome hervorrufen.
Gruß Jörg

Hallo Jörg und Fabienne,
danke euch sehr für die Erläuterungen.
Gibt es irgendwie Richtwerte, ab wann die Dia nicht ausreichend ist und was kann man dann tun, evtl. länger dialysieren? Und was hat nun wieder Vitamin B 12 mit Giftstoffen zu tun, uns wurde empfohlen zusätzlich B-Vitamine einzunehmen???
Ich glaube ich habe ziemlich viel Nachholbedarf in puncto Aufklärung :-)) Hoffentlich nerve ich euch nicht zu sehr.
Danke und LG Mauzi

Hallo Jörg, hallo Fabienne,

super, wie Ihr das erklären könnt. Da kann ich als alte Häsin auch noch viel lernen (nicht nur Du, Mauzi!). Danke! LG Debi