Berlin (dpa) - Neuartige Kombinationstherapien schützen nach Organtransplantationen wirksamer vor den gefürchteten Abstoßungsreaktionen. Bei der Kombination der Wirkstoffe Everolimus und Ciclosporin mit Kortikosteroiden gebe es ein Jahr nach der Transplantation in nur noch einem Fünftel der Fälle Abstoßungsreaktionen, berichtete der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV) am Mittwoch in Berlin. Bei der herkömmlichen Therapie mit Azathioprin hingegen habe fast die Hälfte der Patienten Probleme mit einer Abstoßung der Organe. Der BGV machte darauf aufmerksam, dass nur wenige Menschen einen Organspendeausweis bei sich trügen, obwohl generell die Mehrheit der Menschen in Deutschland einer solchen Spende positiv gegenüberstehe. «Es ist wichtig, dass jeder Mensch zu Lebzeiten eine bewusste Entscheidung trifft, dieses in einem Organspendeausweis dokumentiert und auch im Familien- und Bekanntenkreis darüber spricht», sagte BGV- Vorstand Erhard Hackler. 2003 wurden 4.175 Organe transplantiert, davon 2.516 Nieren, 847 Lebern, 393 Herzen und 212 Lungen. Demgegenüber standen 12.000 Schwerkranke, die auf ein Spenderorgan warteten. So betrage die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere fünf Jahre. Für ein Drittel der Patienten mit unumkehrbaren Organversagen komme dann jede Hilfe zu spät, hieß es.
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