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V+¶llige Ablehnung der Dia 05 Okt 2004 12:54 #237657

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Hallo. Ein mir sehr nahestehender Verwandter (63 Jahre) sperrt sich total gegen die Dialyse. Er ist der absolut festen Überzeugung, dass er die Dia nicht braucht und wehrt sich völlig dagegen. Nachdem er nun zum ersten Mal eine seiner ohnehin (auf sein Verlangen hin) nur 2 x 2,5 h Dia in der Woche geschwänzt hat, wurde er beim nächsten Dia-Besuch gleich ins KH eingewiesen. Herz-Rhythmus-Störungen. Laut seinem Umfeld ging es ihm wirklich nicht gut. Er überspielt das alles, es sei ihm immer gut gegangen und er wisse gar nicht, was er im KH solle. Mit seinem Verhalten macht er alle mürbe, weil wir alle das Gefühl haben einfach nur zuschauen zu können, wie er sich selbst zugrunderichtet.
Wie könnte man ihn dazu bringen, dass der Groschen fällt und er die Dia akzeptiert? Ich gebe zu als 30jährige Dia-Patientin fehlt mir da manchmal das Verständnis...
elke

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Re: V+¶llige Ablehnung der Dia 05 Okt 2004 14:09 #237661

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Hallo Elke,

leider ist es bei meinem Freund ähnlich. Eigentlich sollte er bei seiner Grööse 193 und Gewicht 106 Kg (sehr muskulös) länger als 4 Stunden. Meistens macht er dann nur 3 3/4 und zweimal war er auch nur 2 Mal die Woche. Auch er lehnt die Dia sehr ab, hasst alles was damit zu tun hat. Eventuell liegt es auch bei deinem Verwandten daran das es eine gewisse zeit braucht bis man sich wohl damit abgefunden hat. Jedenfalls habe ich das schon mehrfach gelesen.

LG

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Re: Völlige Ablehnung der Dia 07 Okt 2004 01:18 #237698

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Hallo Elke,

vielleicht muß dieser Mensch wirklich erst durch sein (mieses) Befinden raffen, daß die Dia Lebenserhaltungsmaßnahme ist...;.))?

Aus eigener Erfahrung kenne ich die anfängliche Ablehnung - bis ich wirklich merkte, daß sie mir hilft zu leben.

Der andere Punkt ist das Verhalten der lieben Mitmenschen: Wenn er meint, sooo fit zu sein, dann fordert ihn doch mal richtig und zeigt kein Verständnis für Schwäche - und schon gar kein Mitleid. Wer sich einsam machen will... darf Euch deswegen noch lange nicht mit reinziehen. LG Debi

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Re: V+¶llige Ablehnung der Dia 07 Okt 2004 09:27 #237707

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Hi Debi. Wer sich einsam machen will... darf Euch deswegen noch lange nicht mit reinziehen - theoretisch sicher war aber in der Praxis oft nur schwer umzusetzen....
Er macht schon seit 8 Monaten Dia. Es ging ihm vorher sehr schlecht - dann ging es deutlich besser. Für ihn hat das keinen Zusammenhang - das liegt für ihn an anderen äusseren Umständen.
elke

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Re: V+¶llige Ablehnung der Dia 07 Okt 2004 21:43 #237716

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Hallo Elke,
die Frage ist, ob er den Zusammenhang nicht sieht oder ob er ein Leben mit Dialyse schlichtweg ablehnt. In einem Zentrum, in dem ich früher dialysiert habe, hat der Arzt keinen Menschen zur Dialyse gezwungen. Wichtig ist, dass jemand ihm klar und deutlich sagt, dass er ohne Dialyse sterben wird, vielleicht nicht sofort aber wohl spätestens in wenigen Wochen. Dann muss er sich entscheiden!. So traurig und hart wie das auch klingt, aber wenn der Mann in einem normalen Geisteszustand ist, wer hat denn dann das Recht, ihn zur Dialyse zu zwingen?

Ich denke, die Menschen um ihn herum sollten ihm klar machen, was passiert, wenn er die Dialyse aufgibt und dass dann allein er die Konsequenzen und Verantwortung dafür trägt. Möglicher Weise bringt es ihn zur Vernunft wenn man ihm knallhart sagt okay, dann hör auf mit der Dialyse, richte Dich aufs sterben, Du bist verantwortlich für Dein handeln.

Wenn ihn das nicht zur Vernunft bringt, vielleicht muss man dass dann tatsächlich akzeptieren.

Wir alle hier im Forum sind ständig auf der Suche nach Informationen, um zu wissen, woran wir sind und um selbst unsere Entscheidungen treffen zu können, wie es weitergehen soll.

Muss man das Recht auf eine eigene Entscheidung nicht auch jedem anderen zugestehn?

Wie gesagt, es klingt hart, soll aber ein Denkanstoß sein und die Situation mal von einer anderen Seite beleuchten.

Liebe Grüße
Monika

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Re: V+¶llige Ablehnung der Dia 08 Okt 2004 08:20 #237717

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Hi Monika. Ich bin nach vielen diesbezüglichen Streitgesprächen auch schon bei dem Punkt angelangt, wo ich ihm nicht mehr sage, dass er die Dia akzeptieren soll und hingehen muss. Selbst ein möglicher Tod berührt ihn in seiner Sichtweise überhaupt nicht.

Ja - man muss die Meinung des Anderen akzeptieren. Aber es fällt halt wirklich schwer einfach daneben zu stehen...

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Re: V+¶llige Ablehnung der Dia 08 Okt 2004 23:27 #237731

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Hallo Elke,

das kann ich gut verstehen. Wir wissen, dass man/frau gut mit der Dialyse leben kann. Dann zu sehen, wie jemand sein Leben wegwerfen will, ist schlichtweg unverständlich. Und dennoch ....

Liebe Grüße
Monika

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Re: Völlige Ablehnung der Dia 10 Okt 2004 16:16 #237757

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Hallo Elke und Moni,

das Danebenstehen wird umso schwieriger, je mehr ich in Gefahr bin, mich mit dem/der anderen zu solidarisieren oder zu identifizieren - wil lheißen: seine/ihre Entscheidung muß gabz bei ihm/ihr bleiben ohne meine eigene in Frage zu stellen! BEIDE können angemessen sein.
Einen schönen Sonnrag noch und LG Debi

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Hi :)