THEMA:

Am 23.10.04 ist mein Vater verstorben. Er erlitt eine Woche vorher, während der Dialyse einen Herzstillstand.Es dauerte zu lange, bis das Gehirn vom Sauerstoff versorgt wurde. Er lag im Koma. Das Gehirn war völlig geschädigt. Es war eine allergische Reaktion sagen die Ärzte. Weil so etwas schon einmal vorkam, weis ich, das mein Vater kein Ethylennoxid (Reinigungsmittel medizinischer Geräte) verträgt. Eigentlich bekam mein Vater nach dem ersten Vorfall ein ETO-freies Dialysegerät. Man hat aber nun einen Filter gewechselt. Dann ist es passiert......Ich vermute ,an diesem Filter war ETO. Man hat da nicht aufgepasst. So schnell kann es gehen, mein Vater war am Vortag noch topfit, er hatte seine Nierenkrankheit fast vergessen.

Liebe Hanna,

erstmal meine herzliche Teilnahme zu Deinem Verlust.

Du erzählst das so sachlich - ich glaub, in mir würde sich alles sträuben bei solchen Überlegungen: ETO bei bekannter Allergie! Gedenkst Du, etwas zu unternehmen?

Ich fände es schön, wenn Du hier weiter davon erzählst. Alles Liebe Debi

Liebe debi.
Erstmal Danke für deine Anteilnahme. Du fragst, ob ich etwas unternehme. Würde ich gern. Aber beweisen kann ich das ja nicht mit dem ETO.Denn der Filter ist möglicherweise längst aus dem Verkehr gezogen. Auch der behandelnde Arzt der Intensivstation in der mein Vater lag und starb, behält den Befund ein (Ärztliche Schhweigepflicht und so). Aber er hat den Befund einer Heilpraktikerin gefaxt, bei ihr war mein Vater auch in Behandlung. Diese Behandlung hat meinem Vater übrigens immer gut getan. Vielleicht kann sie ja aus dem Befund etwas erkennen. Meine Vermutung, dass die Verwendung von Ethylenoxid am Tod meines Vaters schuld ist, beruft sich auf Beispiele und bekannte Symtome, die mit den Krankheitssymtomen meines Vaters die schliesslich zum Tod führten übersinstimmen(Schwindel, Herzstillstand durch anaphylaktischen Schock). ja wenn man genug Geld hätte,um gute Anwälte bezahlen zu können, würde ich dieser Sache genauer auf den Grund gehen. Sicherlich wird mein Vater dadurch nicht wieder lebendig, aber man könnte das Leben anderer Patienten schützen.
Alles Liebe,
Hanna

Liebe Hanna,

daß kein Beweis Deinen Vater zurückholen kann, ist klar. Mir ging es dabei eher um Deine/Eure Trauerarbeit: daß Dein Abschiednehmen vom Vater nicht durch den Ärger über die Station verhindert wird.

Die Beweislast ist ja immer schwierig. Wo Menschen arbeiten, passieren eben leider auch Fehler, die in diesem Bereich dann u.U. sehr folgenschwer sind. Damit möchte ich keine Schlamperei entschuldigen, sondern Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit nach Möglichkeit einen Raum eröffnen.

Wenn der Arzt die Einsichtnahme verweigert: hat denn die Station wenigstens ein Zeichen der Teilnahme von sich gegeben? Oder willst Du lieber gar nichts mehr von denen hören? Liebe Grüße von Debi