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Nierenversagen und die Folgen 24 Mai 2005 17:02 #239981

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Hallo zusammen..

ich hätte ein paar Fragen, die mir vielleicht jemand aus diesem Forum beantworten kann.
Meine Frau ( Lebenspartnerin ) ist Nierenkrank. Laut Ihrer Aussage seit dem 12 . Lebensjahr , als Spätfolge einer nicht ausreichend kurierten Nierenbeckenentzündung. Nun...sie ist mittlerweile 38 Jahre alt und seit 2 Jahren nicht mehr unter ärztlicher Kontrolle...
Sie weigert sich vehement einen Mediziner aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen..mit dem Hinweis ...es sei der Lauf der Dinge..und man könne es nicht
ändern.., war aber bis zu diesem Zeitpunkt vor 2 Jahren bei einem Spezialisten in Behandlung.
Wie sind nun seit ca. 3 Jahren zusammen und ich bemerke Veränderungen an Ihrem Gesundheitszustand...mache mir Sorgen...bin fertig !
Sie leidet seit Monaten immer häufiger unter starkem Husten ( überwiegend Nachts ) und Entzündungen in den Füssen. Sie ist durch die Entzündungen nicht mehr in der Lage eigenständig zu laufen.
Ständige Blasenschmerzen und Übelkeit kommen dazu.
Die Haut in Ihrem Gesicht ist gerötet und entzündet..heilt nicht ab.
Kann mir jemand sagen, ob diese Symptome ursächlich etwas mit der Nierenerkrankung ( Insuffizienz) zu tun haben?
Wer kann mir mehr informationen zu dieser Erkrankung geben..Möglichkeiten..Hilfe etc..Bitte keine hochwissenschaftlichen Erklärungen...derer gibt es im Web leider genug...aber ich kann sie nicht verstehen.
Woher kommen diese ganzen Symptome...kann man sie lindern ?
Ich muss doch etwas tun können...
Leider kann ich sie weder mit Liebe noch Gewalt dazu bewegen, sich unter eine ärztliche Kontrolle zu stellen.
Dabei liebe ich sie so sehr..und ich hab solche Angst sie zu verlieren...
habe ihr eine meiner Nieren angeboten....aber sie lehnt ab..

Ich würde mich über jeden Tip oder Hinweis freuen...

Danke
Torsten

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Re: Nierenversagen und die Folgen 24 Mai 2005 18:11 #239982

  • deejay
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Hallo dreamcatcher! Leider können wir hier auch kein Diagnosen geben da es sich hier um ein Forum der Patienten, weniger der Mediziner für Nierenersatzterapie handelt. Ich denke es darf sich niemand, der den Beruf nicht studiert hat, anmaßen eine Diagnose, zu stellen. Richtig, deine Freundin gehört zum Arzt, diesen Gang haben wir alle machen müssen. Es gibt sicherlich Vordiazustände die bei allen Patienten gleich verlaufen, wie Übelkeit, Erbrechen ect. diese allein sind aber nicht ausschlaggebend für eine Frage der Dialysepflicht. Es werden Laborwerte gegenommen, Test gemacht um rechtzeitig entscheiden zu können: es ist nun notwendig.
Die Vorschädigung deiner Freundin läßt sicherlich Vermutungen zu das Ihre derzeitigen Probleme mit den Nieren zusammenhängen, es gibt aber genau so viele andere mehr oder weniger schwere Erkrankungen die einen ähnlichenVerlauf haben. Vielleicht kann ein Psychologe helfen, deine Frau zum Arzt zu bewegen, erfrage Ihre Ängste warum sie nicht zu Arzt gehen möchte, mache Ihr Alternativen klar, die Medizin entwickelt sich täglich weiter, heute unheilbar morgen heilbar.
Trotzdem alles Gute für dich und deine Frau

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Re: Nierenversagen und die Folgen 24 Mai 2005 18:39 #239983

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hallo torsten,
das hört sich ja nicht gut an. mein erster gedanke war, was ist vor zwei jahren oder kurz vorher passiert, daß sie die ärztliche aufsicht weiter abgelehnt hat? wenn man so lange schon damit lebt hört man nicht einfach so auf, sich damit zu beschäftigen. es sei denn es ist etwas gravierendes passiert. vielleicht hat der behandelnde arzt ihr durch äußerungen so angst gemacht, daß sie total dicht gemacht hat. vielleicht hat er ihr die konsequenzen einer nichtbehandlung so drastisch aufgezeigt, daß sie nur geblockt hat. vielleicht muß sie ihre lebensführung so sehr ändern, daß sie sich das nicht zutraut. wo ist ihr lebenswille abgeblieben? durch eine neue liebe werden doch eigentlich die lebensgeister wieder geweckt.
wenn es möglich ist würde ich das gespräch mit dem damals behandelnden arzt suchen, um herauszufinden was damals passiert ist.
vielleicht hat sie das vertrauen in ärzte verloren. aber irgendwann wird sie so behandlungsbedürftig sein, daß sie notfallmäßig eingewiesen werden muß. manche menschen lassen es darauf ankommen.
ich wünsche dir einen klaren kopf, laß dich nicht in panik versetzen. es ist ihr leben mit dem sie spielt.
herzlichen gruß theodora.

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Re: Nierenversagen und die Folgen 24 Mai 2005 22:25 #239986

  • suselle
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Hallo Torsten, ein Arzt kann besser beurteilen, was los ist. Das ist wirklich schlimm, wie sich deine Frau gehen lässt, ich stell mir ähnliche Fragen wie theodora. Ich finde die Idee auch gut, mal den alten Spezialisten zu fragen. Nach meiner Meinung fällst du ihr auch nicht in den Rücken, wenn du das tust. Du tust es doch für sie. Aufgrund ihres Verhaltens ist sie nicht mehr alleine betroffen, du bist, wie du sagst, auch total fertig. Das geht so nicht, sie muss zum Arzt. Dialyse ist, wenn nötig, diesem Zustand unbedingt vorzuziehen. Hat sie noch Verwandte/Freunde, die du zu Rate ziehen würdest?
alles gute
susel

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Re: Nierenversagen und die Folgen 25 Mai 2005 10:28 #239987

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Zuerst einmal ...Danke für Eure Worte..
Nun..Ich weiss nicht, was vor 2 Jahren beim Arzt passiert ist...sie spricht nicht wirklich viel darüber.
Sicherlich kann ich versuchen mit dem Arzt zu sprechen. Die Frage ist nur ob er mir Auskunft geben wird. Letztendlich unterliegt er auch der Schweigepflicht. Ich werds auf jeden Fall versuchen.
Vielleicht kann ich sie dann dazu bewegen etwas zu tun...dann wenn ich weiss warum sie nicht gehen möchte .

Grüsse

Torsten

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Re: Nierenversagen und die Folgen 25 Mai 2005 11:07 #239988

  • chrisi
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Hallo dreamcatcher,
eigentlich ist schon genug gesagt worden. Ich stelle mir nur gerade folgendes vor: Da ist ein Mensch, den du liebst. Er ist krank und du möchtest natürlich, dass er auf der Stelle zum Arzt geht. Schon schlimm genug, dass er überhaupt krank ist. Dann kommt diese Verweigerung hinzu. Hast du vielleicht einmal mit ihr gesprochen, wie weh dir das tut? Sie hat immerhin einen Partner und damit irgendwie eine Verpflichtung auch dir gegenüber, selbst wenn sie es nicht für sich tut. Rede doch einmal in Ruhe mit ihr oder schreibe ihr vielleicht einen Brief, wie es für sie wäre, sollte die Situation umgekehrt sein. Schreib ihr, dass ihr Selbstmord auf Raten dich auf die Dauer auch kaputt macht. Briefe kann man lesen und muss nicht direkt drauf reagieren. Vielleicht wird sich ja einmal auch in deine Situation hineinversetzen und manchmal gehen da einige Lichter auf, wie egoistisch ihr Tun auch teilweise ist. Hinter ihrem Rücken mit einem Arzt zu reden, finde ich nicht so gut und es bringt ja auch nicht wirklich viel. Zerstört nur das Vertrauen. Der Arzt kann auch keine Ferndiagnose stellen, davon mal abgesehen. Erst wenn sie zum Notfall wird, wird sie eingeliefert und so eine Notdialyse mit Shelton-Katheder usw ist auch nicht unbedingt so erquickend. Aber versuch es doch einmal über diesen Weg des Schreibens, ihr würde es bestimmt nicht gefallen, wenn du so handeln würdest. Niemand ist eine Insel und da sind Menschen, denen man unheimlich weh tut mit einem solchen Verhalten. Ich glaube, das hat sie noch gar nciht richtig bedacht.
Wünsche dir viel Glück dabei
Chrisi

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Re: Nierenversagen und die Folgen 25 Mai 2005 20:12 #239991

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Ich kann die Frau gut verstehen. Ich war vor drei Jahren in einer ähnlichen Situation und wäre sicher nicht mehr hier, wenn mich nicht die komplette Familie tagelang vollgelabert hätte. Und irgendwann, im Harnstoffdelirium, konnte ich meinen Widerstand nicht mehr aufrechterhalten.
Ganz ehrlich: Auch heute, nach der TX, bin ich mir immer noch sicher, daß ich vor drei Jahren einen Fehler gemacht habe.
Mittlerweile ist das aber mit der Familie ausgeredet (mein Körper gehört mir!) und wenn diese Niere aufgibt wird es für mich keine Behandlung mehr geben.
@dreamcatcher: Wenn es die Frau wirklich ernst meint solltest du ihren Wunsch respektieren.

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Re: Nierenversagen und die Folgen 25 Mai 2005 20:55 #239992

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Nur wer aufgibt, verliert! Aus einem Krebsleiden (kein Nierenkrebs) entwickelte sich als Behandlungsfolge nach vier Jahren bei mir ein Nierenproblem. Meine ersten Gedanken waren nur ohne mich; mein Onkologe, meine guten Freunde und auch der Nephrologe überzeugten mich, alle Chancen zu ergreifen. Ich ging zur Schulung Fit für Dialyse fand dann später auch DO und bin heute mehr als dankbar, dass ich der Dialyse eine Chance gegeben haben. In meinem Dia-Zentrum halte ich inzwischen schon den Rekord für Reisen. Ich liebe das Leben - auch mit Krebs und Dialyse- und werde es bestimmt nie einfach wegwerfen.
Gruss
kaimana

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Re: Nierenversagen und die Folgen 26 Mai 2005 10:45 #239993

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Hallo sigud, hallo dreamcatcher,
mit der Verantwortung ist das so eine Sache: Sicher ist jeder für sich verantwortlich und der eigene Körper gehört einem selbst. Jeder Mensch ist frei und muß nach seinem Gewissen handeln. Mir geht es auch oft so, dass ich mich frage, was mein Leben eigentlich noch wert ist. Wozu plage ich mich noch mit der Dialyse und allen meinen Beschwerden??? Vor allem mein psychischer Zustand quält mich so manches mal. Dann denke ich, wäre ich tot, wäre ich auch all meine Sorgen los. Aber das wäre letztendlich feige und zu einfach. Mir hat mal jemand gesagt: Das Leben ist ein Geschenk, das wirft man nicht einfach davon! Wie viele Menschen möchten leben und dürfen es nicht, weil die Bedingungen nicht gegeben sind, z. B. im Krieg, bei Hungersnot ect.
Wer hat denn behauptet, das das Leben immer leicht ist?! Aber es hat immer noch verdammt schöne Seiten. Ich muss gar nicht mitschwimmen im Mainstream von Geld und Leistung. Durch die Natur, Wind und Sonne, die Menschen die mich lieben wird das Leben schön. Das gibt mir Kraft und Mut, wenn ich nicht weiter weiß.
Und da bin ich auch wieder bei der Verantwortung, die ich nicht nur für mich sondern auch für andere habe. Darum muss ich auf mich aufpassen, dass es mir gut geht - meinem Körper und meiner Seele. Dazu muss ich mich mögen, so annehmen wie ich bin, mit meinen Fehlern und mit meiner körperlichen Gebrechlichkeit. Das ist die Voraussetzung. Wenn ich mich selbst gut finde, vertrauen in mich habe, bewältige ich auch die Widrigkeiten des Lebens.
Dir sigud und Deiner Frau dreamcatcher wünsche ich das Selbstvertrauen, das Leben anzunehmen wie es ist.
Viele Grüße. Anja

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Re: Nierenversagen und die Folgen 26 Mai 2005 11:21 #239994

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Hallo silber, hallo sigud..
und auch die anderen, die bisher etwas dazu geschrieben haben.

Es fällt mir absolut schwer zu akzeptieren...ja ich gebe es zu !
Ich hänge an dem bisschen Leben, was ich habe und kann nicht verstehen, warum es Menschen gibt ( die ich zudem liebe) , die das anders sehen.
Es fällt mir schwer zu akzeptieren, das ein geliebter Mensch sein Leben aus Sturheit wegwirft.
Es kommt im Prinzip einem Suizid gleich..nur, das ich eben keine Tabletten nehme, oder mir eine Pistole an die Schläfe setze..langsamer und gemeiner..
Ich kann nicht dabei zusehen, wie sich sich selbst durch nichtstun niederrichtet..auch wenn es ihr Körper ist..und ihr Leiden und auch wenn ich mich nicht einmischen dürfte..ich weiss, dass ich eine Chance habe Ihr Leben zu verlängern; Die Zeit mit Ihr zusammen länger zu geniessen..
Bin ich deshalb egoistisch ??
So langsam weiss ich nicht mehr, was ich denken soll...loslassen ..aufgeben ..kämpfen...
ich bin kein Mensch der einfach aufgeben kann ...das ist mein Problem..und was solls..so lange ich sie in Ihrer Persönlichkeit nicht einschränke oder bevormunde, ist alles soweit im grünen Bereich
Soll ich den wirklich warten müssen, bis Ihr Körper so vergiftet ist, das sie sich nicht mehr wehren kann, wenn ich sie zum Arzt trage..?
Irgendwo trage ich als Partner auch Verantwortung gegenüber meiner Partnerin ..nicht ?Wo fängt die an ..und wo hört sie auf..?
E s würde mir nicht schwer fallen 10 Jahre meines Lebens zu verschenken, wenn sie dadurch 10 Jahre länger leben kann..

Grüsse
Torsten

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Re: Nierenversagen und die Folgen 26 Mai 2005 14:38 #239995

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hallo torsten,

das alles hast du ihr bestimmt auch schon gesagt.............

also mich hast du erweichen können...

ich wünsche dir,dass du es schaffst deine frau zu übereden sich behandeln zu lassen.

und ich wünsche dir viiiel kraft.......sie wird es dir hinterher bestimmt danken.

lieben gruss petra

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Re: Nierenversagen und die Folgen 26 Mai 2005 14:41 #239996

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Wenn ich das richtig mitbekommen habe hast du deine Niere von deiner Mutter geschenkt bekommen???!!!
Also wenn ich ehrlich bin stört mich dann deine Aussage wenn diese Niere aufgibt wird es für mich keine Behandlung mehr geben
Also deine Familie kämpft um DEIN Leben, schenkt DIR eine Niere, und wenn es halt dann nicht so läuft dann gibts DU eben auf. Ohne auch mal ein wenig darüber Nachzudenken was DEINE Familie für DICH getan hat, läßt DU sie dann einfach alleine zurück weil du keine Lust auf Dialyse hast. Willst nicht mehr Leben wegen ein bischen Dialyse?????
Schonmal an ein wenig kämpfen gedacht, ist das Leben denn mit Dialyse nicht auch Lebenswert????????

Viele Grüße
Olli

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Re: Nierenversagen und die Folgen 26 Mai 2005 15:11 #239998

Hi sigud,

nicht ganz schlüßig oder?
Ich meine, die Laberei Deiner Familie (ziehmlich blöde Formulierung übrigens) hat ja
jetzt zum Glück ein Ende und Du weißt das Dein Körper Dir gehört und Du bist sicher
mit der TX einen Fehler gemacht zu haben.

Warum wartest Du bis die Niere aufgibt ... ?

Oder ist es etwa doch ganz gut - jetzt - wo Du transplantiert bist?
Dann aber war es eben keine Laberei und die TX eben kein Fehler.
(was übrigens in der Regel auch für die Dialyse gilt)

Ich denke: Wer die Sorge und Anteilnahme seiner Familie als Laberei bezeichnet und
die erfolgreiche TX als Fehler sieht, dessen Problem ist nicht die Nierenkrankheit!

Viele Grüße
TeeWee

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Reden sinnlos 26 Mai 2005 16:02 #239999

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Ich sehe das wie Du aber leider steht mir eine Person sehr nah, die ganz klar sagen würde, dass das Leben mit Dialyse nicht lebenswert ist. Er schleppt sich noch hin - angeblich aus religiösen Gründen - aber er hasst die Dialyse, alle dort siechen in seinen Augen dahin und auch der Versuch ihn seit 1,5 Jahren vom Gegenteil zu überzeugen hilft nichts! Er ist 30 Jahre älter als ich und auch meine Geschichte hilft nix.
Und ich stehe immer wieder ratlos davor, weil ich es natürlich ganz anders sehe.
Elke

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Re: Nierenversagen und die Folgen 26 Mai 2005 17:17 #240000

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Hallo sigud,
auweia, ich kenne soviele dankbare Patienten, ob mit Dialyse oder TX. Dankbar, dass sie noch leben können und zwar richtig leben. Sie arbeiten, lernen, verreisen, haben Hobbys und Familie.
Aber weißt du, was mir wirklich die Tränen in die Augen treibt? Dass meine Nichte, ganze 9 Jahre alt, vor sechs Jahren so tapfer um ihr Leben gekämpft hat, Chemo für Chemo, Immunbehandlung, Heilpraktiker parallel dazu, dies alles über sich ergehen ließ, nie aufgegeben hat. Die Eltern wären bis ans Ende der Welt gereist, um ihr helfen zu können. Es hat ihr nichts genützt. Wie gerne hätte sie mit dir getauscht und wäre nur nierenkrank gewesen. Dabei glaubte sie bis zuletzt, dass es mir schlimmer gehen würde, als ihr. Sie wollte leben und niemand konnte ihr helfen. Du darfst leben und willst es wegwerfen. Hast du mal an deinen Spender gedacht, der es dir ermöglicht hat? An die Entscheidung der Angehörigen, vor denen ich alle Hüte der Welt ziehe? Hast du mal so etwas wie Danke empfunden? Hast du mal an deine eigenen Angehörigen gedacht, die dich evtl. lieben und dich deswegen belabert haben? Hast du mal an die Menschen gedacht, die dringend auf ein Organ warten und noch gar nicht wissen, ob die TX gut verläuft? Vielleicht sitzen die Probleme auch woanders, ich weiß es nicht. Du solltest einmal nach Schwerin zum Usertreffen kommen und dort das pralle Leben von Leidensgenossen genießen.
Wünsche dir eine Zeit der Besinnung, mitten im Frühling
Christine

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Re: Nierenversagen und die Folgen 28 Mai 2005 10:48 #240022

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Der Fehler war nicht die TX, sondern 3 Jahre vorher. Und ich bin nicht nur nierenkrank, das allein wär kein sonderliches Problem. Ich habe auch keine Lust, mich zu rechtfertigen, Fakt ist, daß ich schon vor der Dia wußte, was auf mich zukommt (durch beruflichen Umgang mit Diapatienten) und das wollte ich mir nicht antun. Und ich werde es auch nicht mehr tun, aber das ist ganz allein meine Angelegenheit und ich habe auch hier nur geantwortet, um dreamcatcher noch eine andere Möglichkeit der Sichtweise aufzuzeigen. Ich habe aber niemand drum gebeten, mir Ratschläge oder sonstwas zu erteilen.

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Re: Nierenversagen und die Folgen 28 Mai 2005 11:13 #240023

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Es ist schade, daß Du solch eine Verbissenheit gegenüber der Dialyse entwickelt hast - übrigens sind hier im Formum fast alle nicht nur nierenkrank. Es ist wie Du schon sagts Deine Angelegenheit und rechtfertigen brauch sich hier sowieso niemand. Wenn Du allerdings in einem Forum postest, dann wirst Du auch, zumindest wenn es ein so gutes wie dieses ist, Meinungen und Ratschläge bekommen. Ich wünsch Dir viel Glück und die Kraft dem Leben - egal ob Dialyse oder Krebs - wieder positive Seiten abzugewinnen. Schau Dir nur mal Kinder auf Krebs- oder Kinderdialysen an! So klein, hilflos und krank - aber immer Kraft und ein Lächeln. Irgendwann kannst Du das auch.
Liebe Grüsse

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Re: Reden sinnlos 31 Mai 2005 15:47 #240041

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hallo elke,
ich denke,das jeder mal eine tiefpunkt hat,
aber das leben ist doch auch mit dialyse noch lebenswert!!
wenn die dialyse nicht wäre,gebe es mich schon lange nicht mehr.
also bei mir in der dialyse siecht keiner vor sich hin.
im gegenteil,es wird viel gelacht...geredet...
auch das personal ist total nett.
ich hatte gestern gebutstag.....wurde gedrückt......war toltal schön.

lieben gruss petra

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Re: Nierenversagen und die Folgen 31 Mai 2005 15:57 #240042

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hallo bammentaler,
du hast ja sooooo recht!!!

jeder von uns ist schonmal an seine grenzen gekommen.

wenn es mir mal nicht gut geht....denke ich auch an kinder die ihr LEBEN noch vor sich haben.............und schon so krank sind....

dann einen tritt.....nein zwei tritte in den hintern und es geht weiter....und es geht IMMEr irgentwie weiter.

und zu sigurt...ich wünsche dir,dass deine sicht und denkweise irgentwann positiver wird.........und wenn du nicht mehr magst.....lasse andere nicht drunter leiden..
es gibt auch viele diapatienten die keine familie oder freunde haben...auch die kommen irgentwie klar.......

lieben gruss petra

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Re: Nierenversagen und die Folgen 31 Mai 2005 21:44 #240050

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Hallo Dreamcatcher,

erstmal ganz ruhig. Ich war vor zwei Jahren in der gleichen Situation wie deine Frau oder Freundin, übrigens auch mit einem ähnlichen Krankheitsverlauf: mit 10 wurde die chronische Nierenentzündung vermutlich als Folge einer Nierenbeckenentzündung diagnostiziert. Mit 42 begann der Ärger.

Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, wie hier alle auf deiner Freundin herumhacken. Wenn du 30 Jahre lang mit einer Krankheit lebst, die erstmal keinerlei Symptome macht, dir dabei aber immer klar ist, daß sie dich irgendwann umhaut, und dagegen tatsächlich so gut wie nichts gemacht werden kann, dann motiviert das nicht besonders zu Arztbesuchen. Ich hab mich damals auch alle paar Jahre mal abchecken lassen, und das wars dann, bis die Symptome kamen. Da hab ich mir dann auch ewig eingeredet, es hätte mit Streß und ungesundem Leben und pipapo zu tun. Logisch hatte ich schon länger den Verdacht, es könnte die Niere sein, aber das ist ja auch eine Wahrheit, die dann am Ende doch erstmal Angst macht.

Deine Freundin muss selber wissen, wann sie zum Arzt geht. Mach dich nicht verrückt, laß dich von ihr auch nicht verrückt machen. Kranke Leute können ganz schön terroristisch sein und ihre Krankheit als Erpressung einsetzen. Laß das nicht mit dir machen. Sag ihr, daß du findest, sie sollte zum Arzt gehen, weil wahrscheinlich ihre Niere gerade schlapp macht. Wenn die Niere nocht nicht allzu schlapp ist, erspart sie sich einen Sommer mit nem Schlauch in der Schulter. Wenn sie den unbedingt haben will, muss sie eben warten, bis sie keine Treppe mehr hochkommt, weil der HB-Wert (das sind die roten Blutkörperchen) so stark abgesunken ist. Spätestens dann dürfte sie wohl auch von selbst zum Arzt gehen. Normalerweise verlaufen diese chronischen Nierenerkrankungen langsam genug, so daß man den Schlag rechtzeitig kommen sieht. Andererseits.... naja, am besten geht sie sofort zum Arzt.

Ach verdammt, schlepp sie zum Arzt. Leg ihr ein Halsband um und sag ihr, du wolltest SM probieren, versprich ihr unglaubliche Belohnungen, mach halt irgendwas.

Ich wollte eigentlich nur sagen, daß ich sie gut verstehen kann.

Ach so, nochwas: ihr eine Niere anzubieten, bevor sie an der Dialyse ist, ist sicher nett gemeint, setzt sie aber auch nochmal zusätzlich unter Druck. Denn wer weiss, wie du dich verhalten würdest, wenn die Situation nun wirklich da wäre... Als ich mal so ganz allgemein nierenkrank war, gab es eine ganze Reihe von Menschen, die mir ohne zu zögern etc.... Wenn dann Butter bei die Fische getan werden soll, sieht das alles ein bisschen anders aus. Vielleicht will sie dich nicht unter Druck setzen, vielleicht will sie auch nicht, daß du das Risiko einer Transplantations-OP auf dich nimmst, vermutlich will sie mit dem ganzen Scheiß einfach nichts zu tun haben. Wenn sie eine Niere braucht, kannst du das immer noch konsequent durchziehen und ihr deine Niere anbieten wie Sauerbier, da wird sie sicher nicht nein sagen.

Naja. Schick sie zum Arzt. Sei ihr nicht böse. Versuch ruhig zu bleiben. Das ist eigentlich alles.

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Re: Nierenversagen und die Folgen 31 Mai 2005 21:49 #240051

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auch wenn Du meinst die Sache sarkastisch zu sehen - mir hilfts - und das ist das wichtigste! :-/ und P.S es geht immer weiter - ist nur die Frage wie lang. Zum Thema Tritt - denk nochmal drüber nach. :-p
Schönen Abend

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Re: Nierenversagen und die Folgen 31 Mai 2005 22:39 #240054

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Hallo mromoto,
das war ein interessantes posting. So eine Zerrissenheit kennt aber doch jeder hier und niemand, aber auch überhaupt niemand, hat auf dreamcatchers Freundin rumgehackt. Manchmal weiß ich nicht so Recht, was die Leute lesen. Vielleicht ist es die falsch vorgestellte Stimme im Kopf? Du schreibst eine Text ganz ruhig und mrmoto liest ihn, aber vielleicht streng und aggressiv. Das sind die allgemeinen chat-mail- und forenprobleme. Ich glaube aber, zumindest bei diesem Thema, dass alle ganz ruhig und nett geschrieben haben und einfach dreamcatcher helfen wollten. Er hat doch aus diesem Grund gepostet oder? Was sollten wir denn deiner Meinung nach schreiben? Lass sie sterben, es geht dich nichts an? Lass sie leiden und schau weg? Es gibt doch noch tausend andere Frauen auf der Welt? Was schreibst du uns, wir können sie auch nicht zum Arzt schleppen? Wären das die richtigen Antworten gewesen?
Dir alles Gute und auch dreamcatcher und vor allen dingen seiner Freundin
Chrisi

PS. Kann aber auch sein, dass du dreamcatchers Freundin mit sigud verwechselt hast. Doch auch auf ihr sollte niemand rumhacken, hat auch niemand so wirklich. Wir könnten ja auch alle gar nichts sagen, dann macht das forum auch wirklcih richtig Sinn.

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Re: Nierenversagen und die Folgen 01 Jun 2005 00:49 #240059

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Hallo Chrisi,

logisch habe ich nicht dreamcatchers freundin mit sigud verwechselt. Aber so streng und aggressiv bin ich ja nun auch wieder nicht. Also, erstmal zur Erklärung: Suselle schreibt: Das ist wirklich schlimm, wie sich deine Frau gehen lässt. Vielleicht läßt sie sich keineswegs gehen, sondern will das eben im Moment so haben. Und vielleicht will sie im Moment eben auch verantwortungslos sein, wie es in deinem Posting schon ein wenig vorwurfsvoll heißt. Zeit, sich verantwortungsbewußt mit ihrem Körper zu beschäftigen bekommt sie schon noch früh genug. Und manchmal ist für andere eben kein Platz. Manchmal geht es eben nur darum, daß man nicht wissen will, was man schon weiß, und natürlich ist das falsch und blöd und nachher trägt man die Konsequenzen etc... Aber das ist eben Freiheit, und verdammt, ich wünsche mir jeden tag, das ich noch die Freiheit hätte, mir zu überlegen, ob ich zum Arzt gehe oder nicht.

Keinesfalls aber wollte ich dir oder irgendwem grimmig oder aggressiv oder so kommen. Oh well,

schöne Grüße

Tom aka MrMoto

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Re: Nierenversagen und die Folgen 01 Jun 2005 09:43 #240065

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Hi mrmoto

bin sehr überrascht..
durch deine Worte kommt ein wenig das rüber,was ich jetzt schon kenne..:)
Mag sein, dass ich zu weit gehe und sie unter Druck setze, wenn ich ihr ein Nierchen von mir anbiete...
Ganz ehrlich...ich wüsste nicht, wie ich in Ihrer Situation reagieren würde.
Das kommt auch so von ihr rüber..
Sie macht sich darüber Gedanken, was sein würde, wenn ich mal Probleme mit meinen Nieren hätte...Ja..gut..
aber darüber möchte ich mir keine Gedanken machen..
und ja..sie hat Angst vor jeglichen OPs....ob das nun meine Wenigkeit oder sie selbst ist..
Es ist einfach sehr schwer damit umzugehen..ich meine nicht die Krankheit..damit kann ich umgehen auch, wenn es mich selbst nicht betrifft.
Ich möchte vorbereitet sein..sehen und verstehen, die Möglichkeit haben zu reagieren um das Schlimmste abwenden zu können.
Ich bin sicher, das nichts nerviger sein kann als ständig mit seinen Gebrechen konfrontiert zu sein und darüber zu reden..jeder Mensch möchte doch ein halbwegs normales Leben führen..egal wie das auch immer aussehen mag und was der einzelne als normal empfindet.
Andererseits muss ich als Partner doch erkennen, wenn meine Partnerin ihre Situation ignoriert und die Augen vor der Realität verschliesst.
Es ist wirklich nur mein Wunsch schlimmeres zu verhindern..den Moment nicht zu verpassen, wenn die Sache zu kippen droht.. !
Ich weiss zu wenig über die Krankheit..über die Symptome...und das, was man darüber in verschiedenen Quellen zu lesen bekommt ist nicht eindeutig oder für mich in Fachchinesisch geschrieben..!
Das, was sie mir freiwillig sagt ( wohl um mich nicht zu beunruhigen...:) )ist mir zu dünn...
Ich glaube sie hat einfach Angst vor der Realität...vor der Tatsache, dass das, was ihr Arzt ihr vermutlich vor 2 Jahren sagte, so langsam eintrifft...
und bei Gott...ich hätte auch Angst..eine Scheissangst..!..( hab ich auch ...vielleicht nicht so wie sie ...aber ich hab Angst)
Das ist einfach alles in allem eine ziemlich blöde Situation....aber ich muss ihr die Zeit geben darüber nachzudenken...
muss mit ihr reden..aber nicht zu oft..ich möchte sie ja nicht in Depressionen treiben :-)
und..letztendlich möchte ich, das sie sich mit Leuten unterhält, die bereits Dialysen machen oder Transplantiert sind...
Infos aus 1ter Hand und Meinungen , die so verschieden sind wie sie gerade hier bei den postings zu lesen waren formen vielleicht nicht unbedingt ihre Entscheidung..aber sie kann vielleicht sehen, das es auch anders in einem halbwegs normalen Leben weitergehen kann...
Mal sehen, ob ich sie dazu bekomme sich das hier mal anzusehen..
Keine Ahnung, ob das die Meisterlösung ist..aber ich suche nach Möglichkeiten..und Wegen..und ich denke nicht daran aufzugeben...!

Vielleicht muss es dennoch so sein, wie es ist...

Danke für Eure Worte !
und wir schaukeln das Baby schon :-)

PS: Netter Tipp mit der SM - Aktion :-]....aber ich befürchte, dass Sie danach weder mit mir zum Arzt geht, noch dass ich meinen Wohnungsschlüssel behalten darf :-] :-]

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Re: Nierenversagen und die Folgen 01 Jun 2005 11:08 #240067

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Hallo mrmoto,
danke für deine Antwort. Irgendwo bin ich auch jemand der sagt, es kommt ein Zeitpunkt im Leben, wo man loslassen sollte, wenn man jemanden wirklich liebt. Da ist es nur noch Egoismus, den anderen am Leben halten zu wollen. Wenn jemand sich nur noch quält und ohnehin sterben muss. Glaube mir, ich weiß wovon ich spreche. Da gehört die Dialyse aber bestimmt nicht zu und ich versuche mich einfach in dreamcatcher hineinzuversetzen, weil er ja gepostet hat und nicht seine Freundin. Ich habe zudem nichts von verantwortungslos geschrieben. Habe nur mal den Vorschlag gemacht, es über einen Brief zu versuchen. Vielleicht hat sich seine Freundin ja wirklich noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie schlimm es für ihre Angehörgen ist und für den Mann, der sie liebt. Geschriebenes geht viel besser rein. Man kann es immer und immer wieder lesen und hat Zeit mit entsprechenden Reaktionen, wobei bei direkten Gesprächen auch sogleich entsprechende, manchmal unüberlegte, Antworten kommen.
Ich weiß nicht, ob du verheiratet bist. Stell dir vor, deine Frau würde jegliche Heilbehandlung verweigern. Ich meine nur, wenn man eine Partnerschaft eingeht, sollte man auch danach leben oder lieber Jungeselle bleiben. Stell dir vor, es wären noch Kinder im Spiel, denen man gegenüber auf jeden Fall eine Verantwortung hat. Manchmal ist man Jahre später froh, dass man mal den Kopf gewaschen bekommen hat. Ich bin davon überzeugt, wenn sie einmal zur Dialyse gegangen ist, wird es besser werden und sie sieht, wie lebenswert das Leben auch mit Dia sein kann. Es ist schade, wenn sie es wegwirft... und ich glaube, so meinen es auch alle anderen hier. Ich finde es auf jeden Fall toll, dass dreamcatcher soviele Antworten bekommen hat. Das ist doch ein Zeichen, dass nicht alle gleichgültig sind und nur sich selbst sehen. Dass alle etwas anders formulieren, tut der Sache keinen Abbruch. Dafür steht dieses forum hier und ich persönlich habe noch nie unter Patienten solch einen Zusammenhalt wie hier gefunden, auch wenn die Meinungen schon mal auseinander gehen, das ist doch völlig normal und auch nicht jeder kann es schriftlich so rüberbringen. Ist auch nicht so einfach.
Alles Gute
Christine

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Re: Nierenversagen und die Folgen 02 Jun 2005 00:43 #240084

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Hallo dreamcatcher!

Mein Mann hat auch total geblockt, als er von seiner Nierenerkrankung erfuhr. Als die Ärtze ihm sagten, dass er bald dialysepflichtig würde, war das ein solcher Schock - ich kann das kaum in Worte fassen.
Mein Mann hat sich daraufhin schlagartig verändert. Ich kam nicht mehr an ihn heran. Ich war völlig verzweifelt und glaubte, bald Witwe zu sein.
Doch zu diesem Zeitpunkt entdeckte ich Dialyse-online. Nächtelang habe ich in den Foren gelesen, auf der Suche nach Informationen. Schließlich habe ich mich dann auch angemeldet, Beiträge verfasst und mich stundenlang im Chat ausgeheult. Ich wurde hier prima aufgefangen (hier noch mal ein ganz riesiges DANKESCHÖN an reddog /tom). Ich bekam soviel Rat und Trost, dass ich seelisch wieder stabil genug wurde, um mit meinem sturen Ehemann fertig zu werden (nicht mit der Erkrankung!!)
Jeder hat seine eigene Art und Weise, mit allem fertig zu werden. Und es gibt sicherlich kein Patentrezept; doch vielleicht hilft es Dir ja, wenn Du mal etwas anderes ausprobierst.

Bei mir war es nämlich so, dass ich im Laufe der Zeit immer wütender auf meinen Mann wurde. Und das hab ich ihn auch spüren lassen! Ich sagte ihm, dass ich ihn nicht nur total egoistisch und unfair finde, sondern dass er mal darüber nachdenken soll, dass es mich auch noch gibt. Ich habe ihm versucht klarzumachen, dass er weiterhin mein vollwertiger Partner ist und dass ich - nur weil er nierenkrank ist - nicht vorhabe, ihm da einen Sonderstatus einzuräumen. Er hätte schließlich weiterhin eine Verantwortung auch mir gegenüber. Ich sagte ihm auch, wie sehr ich ihn liebe und dass ich immer zu ihm stehe und stehen werde. Dann räumte ich ein, dass er sich nun überlegen solle, wie es mit uns weitergehen sollte. Und damit meinte ich nicht die Krankheit, sondern die Beziehung. Wenn ihm alles zuviel sei und er weiter blocken wolle, dann sollte ER mich bitte verlassen. Die Bedingung war also, dass ER gehen soll, wenn er seine Ruhe haben wolle. Ich würde nicht freiwillig gehen, da ich ihn ja offensichtlich liebe.
Mir ging es bei diesem Gespräch darum, ihn endlich mal aus der Lethargie und dem Selbstmitleid zu reißen und sich aktiv mit dem JETZT auseinander zu setzten. Ich hatte eine Scheißangst, dass er mich verlassen würde, weil ich so fordernd war. Aber selbst das war mir lieber, als ihm beim Sterben zuzusehen.
Danach heulte ich mich wieder bei Dialyse-online aus. Anschließend habe ich alle meine Beiträge und auch die Antworten darauf ausgedruckt. Ich habe meinem Mann dann alles in die Hand gedrückt und ihm gesagt, dass es ein Brief von Freunden wäre. (Stimmte ja auch auf eine Art! ;-))

Danach habe ich ihn sehr lange (3 Wochen) in Ruhe - ja sogar links liegen - gelassen. Das war besonders schwer für mich!
Er hatte nun Abstand und Zeit, um nachzudenken. Nunja, er ging dann doch zum Arzt und war froh, dass die Medikamente, seine Schmerzen linderten. Ein Jahr später kam er dann an die Dialyse. Er hat es bis zum Schluß hinausgezögert.
Doch schon 2 Tage später, war er froh, dass es die Dia gibt und sagte großspurig, dass er schon früher an die Dia hätte gehen sollen, da es ihm nun viel besser ginge. Mittlerweile haben wir die Dialyse gut in den Alltag eingebaut und das Leben ist auch mit Dialyse sehr schön und lebenswert.
Vielleicht möchtest Du meinen Roman auch ausdrucken und ihn Deiner Frau zu lesen geben. Sag ihr, es sei der Brief einer Freundin ;-) !!

Ich wünsche Euch alles Gute!
Dir, dreamcatcher, wünsche ich ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!

LG

Danijelle


PS: Es ist wunderbar, dass es DO gibt! Ich bin froh hierher gefunden zu haben! Ich danke TeeWee und Tina sehr für die Erschaffung dieses Juwels. Aber ich bedanke mich auch bei den Userinnen und Usern dieses Forums. Ich denke, eine solche Plattform ist einzigartig im WWW. :-)

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Re: Nierenversagen und die Folgen 02 Jun 2005 11:13 #240089

  • kerstin
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Es ist wunderbar, dass es DO gibt! Ich bin froh hierher gefunden zu haben! Ich danke TeeWee und Tina sehr für die Erschaffung dieses Juwels. Aber ich bedanke mich auch bei den Userinnen und Usern dieses Forums. Ich denke, eine solche Plattform ist einzigartig im WWW.

Liebe Danielle,
gleich am Anfang ein Zitat von dir, weil man es besser kaum sagen kann!!!!

In deinem Posting habe ich mich/uns fast wiedererkannt. Bei uns war die Situation ähnlich. Es war auch für uns eine sehr harte Zeit bis zu Dialyse und späteren Transplantation - und das meine ich nicht nur nierenmäßig.

Lieber Dreamcstcher,
ganz wichtig sind in diesen Zeiten die Gespräche miteinander, wo jeder seinen Standpunkt/Situation ganz klar und deutlich machen sollte. Es hilft dem Partner nicht wirklich, wenn man ihn nur mit Samthandschuhen anfasst oder die Situation einfach nur ignoriert.
Der Partner muß verstehen lernen, dass er nicht nur für sich selbst „verantwortlichâ€? ist, nicht nur seine Lebensqualität darunter leidet – Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das ist ein sehr langer und steiniger Weg!!!
Als Heinz dann endlich an der Dia war, hat er sich ähnlich ausgedrückt wie der Mann von Danielle ... ich hätte es viel früher tun sollen ... Aber zu dieser - wenn auch manchmal sehr späten - Einsicht, sind wohl schon sehr viele Dia-Patienten gekommen.
Heinz lebt seit 3 Jahren mit seiner (meiner) neuen Niere und es geht ihm sehr gut. Mir natürlich auch.
Ich wünsche dir viel Kraft für deine Beziehung. Kämpfe um deine Freundin, rede mit ihr. Mach ihr deinen Standpunkt klar und deutlich und zeige ihr auch, wie sehr du unter dieser Situation leidest.
Gib ihr unsere Postings zu lesen – ich hab das damals auch für Heinz alles ausgedruckt. Ich hab ihm einmal sogar einfach den Telefonhörer ans Ohr gedrückt, wo am anderen Ende „daniâ€? dran war. Danach bin ich aus dem Zimmer und die beiden Männer haben über eine Stunde miteinander geredet.

Ich wünsche allen Dia-Patienten (und natürlich auch allen anderen Usern) starke Partner und Freunde!!!

Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Nierenversagen und die Folgen 05 Jun 2005 00:18 #240104

  • Sally
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Im Augenblicken der Verzweiflung zählt nicht, was richtig und falsch ist, sondern was uns hilft weiterzuleben
(Roman Gary)

Wünsche euch beiten viel Kraft und alles gute

sally

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Hi :)