THEMA:

Hallo zusammen,

das aktuelle Krankenpflegegesetz ist nun in dieser Woche 3 Jahre alt geworden. Für die Pflegenden hat sich eine neue Berufsbezeichnung herausgebildet. Krankenschwester/Krankenpfleger sind nun Gesundheits- und Krankenpfleger/in.
Wie möchtet ihr, oder wie sprecht ihr das Pflegepersonal an?
In meiner langjährigen Tätigkeit (auch in verschiedenen Häusern) wurde ich von Patienten mit allerlei „Anreden“ angesprochen.
Einige Beispiele: (die lustigsten zuerst)
Diener--- Du… ja, wirklichJ;
Wärter (ohne Namen)--- Sie … (nicht im Gefängnis)J
Bruder Peter--- Sie/Du… J
Diakon Peter--- Sie/Du… (beides in konfessionellen Häusern)
Herr Peter--- Sie…
Pfleger Peter--- Sie/Du…
Peter--- Sie/Du….

Wenn ich mich neuen Patienten/innen vorstelle, sage ich auch gleich, wie ich angesprochen werden möchte. Oft ändert sich im Laufe der Zeit die Anrede. Auf jeden Fall fühle ich mich, gleich welcher Titulierung, als gemeint ;-)
Andererseits versuche ich immer die Patienten/innen (im Erwachsenenalter) zu siezen und mit dem Familiennamen anzureden. (die Ausnahmen bestätigen die Regel)
Ich weiß, dass die Anrede von der „Chemie“ untereinander abhängig ist. Aber schreibt doch einfach wie ihr es macht.

Mit freundlichen Grüßen
Lops15 (Peter)

Meine Schwestern redeten mich natürlich anfangs auch mit Herr an, ich (wie die anderen Patienten auch) sagte Schwester Heidi oder so.
Bei mir dauerte es nicht lange, bis man sich gegenseitig duzte, aber einige, speziell ältere, Patientinnen (wirklich nur die Damen!) bestanden auf Frau soundso. Das waren aber dann auch die eher miesepetrigen, denen es gerade dann besonders schlecht ging, wenn sie mal niemand fanden, der sie bemitleidete oder der Doc sich unverschämterweise auch noch für andere Patienten interessierte.
Ansonsten war bei uns eine recht lockere Atmosphäre, sonst wäre ich wohl auch bald geflüchtet (im Raum München hat man ja eine große Auswahl an Dialysen).

Bei uns ist das relativ locker,jedenfalls bei mir. Ich nenne die Schwestern bei Ihren Vornamen und Sie mich auch.
Man hält sich ja nun doch über einen längeren Zeitraum in dieser Dialysestation auf,und kennt sich schon ne Weile und da fände ich es einfach nicht schön wenn es anders wäre.

Hallo Peter,
ich würde mal sagen, dass kommt darauf an wie lange und gut wir uns kennen.

Deshalb:
1.Woche: Pfleger Peter, könnten Sie bitte mal ...
2.Woche: Peter, könnten Sie bitte mal ...
3.Woche: Peter, könntest Du bitte mal ...
4.Woche: Bruder Peter, könntest Du bitte mal ...
5.Woche: Schwester Peter, könnten Sie bitte mal ... ;-)

Ich denke, das kann man nicht verallgemeinern. Mir wäre ein lockeres Verhältnis wichtig. Je nachdem, wie ich mich mit der Schwester/dem Pfleger verstehe würde ich relativ schnell das DU anbieten.
Allerdings wäre das aber auch bei bestimmten Schwestern/Pflegern für mich ausgeschlossen.
Kommt halt immer drauf an ...
MaRIO

Hi lops,

in unserem Zentrum sind so ziemlich alle per Du, teilweise sogar mit den Ärzten. Ich finde das Wort Schwester (steinzeitmäßig) grauselig und habe alle mit Vornamen angesprochen (im gegenseitigen Einvernehmen natürlich). Ich glaube, ihnen war das ganz Recht - Pflegern und Schwestern gleichermaßen.

Alles Liebe
Christine

Hallo !

Bei mir war das folgendermassen ,die erste Woche per Sie und Schwester.Dann entschied ziemlich schnell die persönliche Sympathie und einige Schwestern und ich waren sofort per du.Die kennen teilweise meinen Nachnamen nur aus den Protokollen :-))Bei den anderen ist man dann weiterhin per Sie und es heisst bei uns Schwester .... würden oder könnten sie bitte ......,die mich dann selbstverständlich auch siezen.Wie das mit einem Pfleger wäre ,kann ich LEIDER nicht beurteilen ,wir haben in unserem Zentrum keine männlichen Dialysebrüder:-p ,obwohl ,die wären bestimmt wie das Salz in der Suppe[cool]
Lieben Gruss
Bettina

Hallo Peter,
wie möchtest Du denn von den Patienten angesprochen werden?
Ich habe mit der Anrede des Krankenpflegepersonals auch immer ein wenig Probleme. Die meisten stellen sich ja nur mit dem Vornamen vor, das weibliche Personal fast immer mit Schwester .... Mangels anderer Möglichkeiten rede ich die Damen dann mit Schwester und Vornamen an, natürlich Sieze ich sie.
Die männlichen Pfleger rede ich nicht mit dem Pendant Bruder und Vorname an, sondern mit Herr und Vorname. Nur den Vornamen zu nennen fände ich sehr unhöflich, denn so ruft man seinen Bulter.
Stellt sich das Personal aber mit (ggf. Vor- und) Nachnamen vor, so rede ich die Person auch mit Herr/Frau und Nachnamen an. Ich würde diese variante bevorzugen, denn die Anrede Schwester stammt aus Zeiten, als die Krankenpflege noch von barmherzigen Ordensfrauen durchgeführt wurde, denen die Anrede Schwester per Gesetz als Namensbestandteil zusteht.
Heutzutage handelt es sich um Krankenpflegepersonal oder besser noch Gesundheitspfleger.
Meine Cousine arbeitet als Altenpflegerin in der Geriatrie und sie wird von den Patienten auch mit Frau und Nachnamen angesprochen. Ist ja auch keine Altenschwester.
Viele liebe Grüße, Roxanne

Ich bin ja nun nicht an der Dia, aber jetzt in der einen Woche KH-Aufenthalt waren wir schnell per Du und Vornamen. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich einge der Schwestern/Pfleger schon länger kenne. Und ansonsten: die Sympathie entscheidet, ob ein Du aus dem Sie wird (und bei mir auch das Alter...). Wenn eine Krankenschwester bzw. ein Pfleger jünger oder gleich alt ist wie ich finde ich das sehr eigentartig mit dem Sie.

LG, Data.

Hi sigurd,
ich bin auch nicht älter, miesepetrig, jammerlappig oder wehleidig und die Ärzte können mir am besten gestohlen bleiben, aber: ich mag nicht von Hinz und Kunz oder von an mir hantierenden Menschen geduzt werden. Diese Form der Anrede behalte ich mir für Freunde und Bekannte und die lästige Verwandtschaft vor. Na und hier im Forum ist es auch in Ordnung.
Ich arbeite jetzt seit 25 Jahren in der selben Behörde und duze dort nur einen einzigen Kollegen und das nur deshalb, weil wir zusammen studiert haben. Und das hat sich bisher noch nie als Nachteil herausgestellt...
Das Siezen hat für mich etwas mit Höflichkeit, aber nicht mit den oben angeführten Attributen zu tun.
Viele liebe Grüße, Roxanne

Hallo Peter,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit Anredeproblemen gerne Stellvertreterkriege geführt werden. Ich selbst arbeitete meist dort, wo unter Kollegen eher das Du üblich ist, egel wie alt die Betreffenden sind. Wer auf Sie besteht wird eher als eingebildeter altmodischer Tip (was nicht stimmen muss) einsortiert und hat es schwer.

Vor einigen Jahren arbeitete ich in einer Jugendgruppe in einem Heim. meine beiden älteren Kolleginnen wollten von den Jugendlichen mit Sie und Nachnamen angesprochen werden, meine beiden jüngeren mit Du und Vornamen. Ich, altermäßig dazwischen, fand diese Uneinigkeit blöd, konnte aber keine Einigkeit erreichen und lies mich auch mit Sie und Nachnamen anreden. Aber eigentlich war es mir egel. Als die Gruppe in eine Krise kam (Jugendliche in einem Heim in Berlin!) ließen sich die jüngeren Kolleginnen nun auch mit Sie und Nachnamen anreden (jedenfalls wollten sie es). Reaktion der Jugendlichen: Sie sprachen alle Pädagogen nun nur noch mit Du und Vornamen an. Meine älteren Kolleginnen begannen jedesmal eine Grundsatzdiskussion über die Anrede und die jüngeren auch. Da mir die Anrede eigentlich egal war, lauschte ich immer nur darauf, was der Jugendliche wollte und wie der Tonfall war. War seine Anfrage berechtigt und der Tonfall in Ordnung, bewilligte ich ihm sein Anliegen, egel wie er mich anredete. War es nicht so, führte ich eine Diskussion darüber, nicht über die unkorrekte Anrede. Während meine Kollegen immer noch Diskussionen über die korrekte Anrede führten und den eigentlichen Anlass der Konflikte längst aus den Augen verloren hatten, sprachen mich die Jugendlichen längst wieder mit Sie an (machte ja kein Spass mit mir darüber zu streiten, weil brachte mich nicht auf die Palme). Ich muss aber dazu sagen, das ganze funktionierte nur, weil mich das Du und der Vorname nicht wirklich störte.

Das war nun kein Beispiel aus einer Dialysestation. ich wollte damit Dir aber veranschaulichen, dass es nicht allzuviel bringt, sich um die Frage der Anrede zu streiten. Versucht euch zu einigen, mit welcher Anredeform ihr am besten leben könnt und wendet euch dann den eigentlichen Problemen zu. Es ist eine letzendlich eine Formfrage und keine inhaltiche. Ein Pfleger den man mit Herr X anredet und Sie kann ein ganz lieber und kompetenter sein und der lockere Bruder Y genau das Gegenteil. Der Name besagt erst mal nix. Wichtig ist, eine Form zu finden, die nach Möglichkeit jedem behagt.

Viele liebe Grüße
Hati

Roxanne,
ich habe ja nicht behauptet, dass alle, die auf das Sie bestehen, so wären. Aber in unserer Dia waren es eben gerade diese beiden.
Ganz nebenbei fällt mir da eine Geschichte ein, wie sie sich vor wohl 20 Jahren in Nürnberg abgespielt hat: Eine alte Marktfrau duzte generell Alle, und ein junger Polizist fühlte sich daurch beleidigt und zeigte sie an.
Sie erlärte dem Richter dann:Zu meinem Herrgott sage ich du, warum soll ich es bei seinen Ebenbildern anders machen?
Ich kann mich aber leider nicht mehr erinnern, wie das Urteil ausfiel.

Hallo Sigrud,
erinnert mich an eine kölsche Begebenheit: eine Obststandfrau in Köln-Sülz hat einen Polizisten, der etwas an ihrem Stand auszusetzen hatte, als Tüütenüggel (das ist beim besten Willen nicht übersetzbar, Tüüte = Tüte, Nüggel = Schnuller) tituliert und dieser hat die Frau wegen Beamtenbeleidigung beim AG Köln angezeigt. Die Klage ist abegewiesen worde, weil die Bezeichnung Tüütenüggel in Köln nicht als beleidigend, sonden eher als spöttisch-liebkosend anzusehen ist.
Liebe Grüße, Roxanne

ich meine mich erinnern zu können, dass die marktfrau im urteil zur zahlung einer geldstrafe verurteilt wurde. aber beeidigen werde ich diese aussage nicht!
kaimana

Hallo Roxanne,

Beamtenbeleidigung gibt es gar nicht... ist eine Erfindung, vom wem auch immer, die sich im Volk hartnäckig hält (wahrscheinlich noch eine Mär aus der alten Preußenzeit). Wäre ja auch irgendwie komisch, wenn Beamte weniger beleidigt werden dürften, als alle anderen. Es gibt nur Beleidigung und von daher wird die Anzeige auch so gelautet haben. Widerstand gegen die Staatsgewalt dagegen ist was völlig anderes. Das aber nur am Rande.
;-)

Allen einen luftigen Samstag
Christine

gesundheitspfleger/in passt doch recht gut! seit einigen jahren betiteln sich doch die AOK´s als gesundheitskasse

wenn ich in unserer dialyse eine der gesundheitspflegerinnen mit schwester anke oder ähnlich anreden würde, käme sie gleich mit einem fieberthermometer an!
ich rede alle einfach mit vornamen an- ich bin doch nicht mit denen verwandt-. mit einigen, die die ich mag, duze ich mich, mit anderen verkehre ich auf vornamenbasis aber mit Sie. es kommt einfach drauf an.
kaimana

Ich stelle mich bei meinen Patienten mit Schwester Katrin vor. Ich sage zu allen Pat. Sie und möchte das Sie von den Pat. Ausnahmen sind die Regel. Im Kollektiv sagen wir du und zu den Ärzten sie, es ist besser so. Vielleicht klingt das jetzt altmodisch aber ich stehe dazu. stuffel

Kollektiv , hört sich nach DDR an,oder?

wow, habt ihr probleme,

ich denke wir sind fast alle erwachsen oder sogar schon großjährig (lol).

meine wärter werden alle gedutzt, die mit denen man manchmal nicht so gut auskommt, oder die ein wenig kompliziert sind, werden sporadisch gesiiieeezzt.
die duzen einen dann irgendwann automatisch, wenn aber jemand auf schwester oder siezen besteht wird dass natürlich sofort praktiziert.

in 5h dialyse kann man viel siezen :o)


cu volker

Eine gute Regelung!

klar, was sonst [lol]

volker

Hallo User, in der Dialyse, wo ich immerhin eine Menge an Freizeit verbringe halte ich es so, das ich die Pfleger und Schwestern mit dem Vornamen und Sie anpreche...Schwester klingt für mich so nach Krankenhaus.....-ich mag keine Krankenhäuser.
Einige Schwestern und Pfleger mit denen ich besonders gut auskomme werden nach gemeinsamer Absprache gedutzt.

lg. catwoman

darum sind die wärter und ich auch per du, macht auch viel mehr spass wenn man in der dia zeit rumalbern kann und das klappt mit per du schon viel besser.

volker

Was sind eigentlich Wärter ? Der Ausdruck ist hier völlig unüblich...

das sind die leute im zoo, die aufpassen, dass die bewohner nicht zu zu viel trinken! wasser ist teuer!
kaimana

na die Aufseher im Knast!

Früher , so wurde mir gesagt , wurden die Pfleger (30iger Jahre) in der Psychiatrie genannt, na ja Pfleger gabs nicht halt Wärter, die die Patienten in die Zwangsjacke
zwenkten, bei Tobsucht.
Lalafa[schock]

nicht nur in der Psychatrie. Schon Anfang des 18. Jahrhunderts sprach man von Wärten und Wärterinnen. Im 19. Jahrhundert kamen dann die ersten Schwestern. Sie waren vom Stamme (lol) der Diakonissen. Tja und das waren dann die ersten Schwestern in Krankenhäusern. (meines Wissens nach)

Limo

ne waren Nonnen,Ordensschwestern schon mit Elisabeth von Thüringen na ja sie war keine hatte armen und Kranken geholfen

Elisabeth von Thüringen ARBEITET ABER NICHT BEI UNS

[lol]

volker

SEHR WITZIG
DAS WAR BERUFSKUNDE