THEMA:

Hallo an alle!

Seit 2 Wochen dialysiere ich 8 Stunden über Nacht, 3xWoche mit einem Blutfluß von ca. 270-300ml/min. Am Ende der Dialyse sind ca. 120l Blut effektiv dialysiert worden. Ich dachte, dass dies einer guten Dialyse entspricht. Im Labor zeigte sich aber zuletzt ein weiterhin für meine Körpergröße und -gewicht zu hoher Kreatinin-Wert von 7,9mg/dl. Demgegenüber war der Harnstoff vor der Dialyse nur minimal erhöht (89mg/dl).
Der Dialyse-Arzt meinte, dass dies für eine schlechte Dialyse-Effektivität spricht, obwohl der K*t/V für Harnstoff die empfohlene Werte übertrifft.

Ist Kreatinin nach Beginn der Hämodialyse ein verläßlicher Parameter für deren Güte?
Haben sich die Kreatinin-Werte bei Euch unter der HD normalisiert? Welche Kriterien für eine gute Dialyse sind etabliert?

Danke für Eure Antworten

Gruß,
Antonina

Hallo Antonia
Ich mache auch Nachtdia allerdings nur 7 Stunden. Bei mir ist der Harnstoff bei 125 vor der Montagsdialyse und der Kreatinin zwischen 7 und 8 und ich habe ein KT/V über 2 auch sonst fühle ich mich gut dialysiert, was mir auch mein Nephrologe bestätigt. Ich glaube es gibt keinen Dialysepatienten mit normalen Werten. Auch 3x8 Stunden sind ja deutlich weniger als 7x24 Stunden pro Woche einer normalen Niere. Als Messkriteriom für eine gute Dialyse ist scon der Wert KT/V etabliert. Wenig Epobedarf , guter Appetit, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, gute Phosphatwerte geringer Bedarf an Blutdruckmedikamenten sind weitere Hinweise für eine gute Dialyse, wobei da natürlich auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Also mach dir nicht zu viel Sorgen
LG Antje

Hallo Antonina,

die Effektivität richtet sich nach der Harnstoffkonzentration am Beginn der Dialyse, der Harnstoffkonzentration am Ende der Dialyse, der Dialysezeit, dem Ultrafiltrationsvolumen während der Dialyse und dem Dialyseabschlussgewicht.
Der Kreatininwert hat mit einer ordentlichen Berechnung, wie sie auch in der Qualitätssicherung gefordert wird, nichts zu tun. Wenn Dein Kt/V-Wert in Ordnung ist, brauchst Du Dir über die Effektivität der Dialyse keine Gedanken zu machen.
Nach der offiziellen und in der Qualitätssicherung vorgegebenen Formel (Daugirdas) kannst Du Dir den Kt/V HIER selbst berechnen.

MaRIO

Danke für Eure Information!
Mich hat vor allem beunruhigt und verwundert, dass der Arzt den noch etwas höheren Krea-Wert als Anlass für eine Shunt-Revision (?!) nehmen wollte. Mein Shunt ist passabel und zur Zeit gut funktionstüchtig und ich verzichte gerne auf weitere Interventionen, wenn die Dialyse läuft. Mir geht es natürlich darum, dass sie auch gut läuft. Also verlasse ich mich weiterhin auf die Rest-Parameter und alles, was auch Antja erwähnt hat.

Lieben Gruß,
Antonina

Hallo Antonia
sollte ein Shuntproblem Anlass für den angestiegenen Krea-Wert sein müsste eigentlich auch die KT/V runtergehn, ein Zeichen für eine schlechte Shuntfunktion können auch unerklärlich ansteigende Kaliumwerte sein. Auf einen schlechter werdenden Zufluss weisen schlechter werdende arterielle Drücke hin und auf einen Schlechten Abfluss höher werdende Venendrücke oder auch lange Abdrückzeiten trotz normalem Blutdruck und optimaler Heparindosierung. Neuere Maschinen haben die Möglichkeit das Ausmass der Rezirkulation als Hinweis auf Shuntprobleme zu messen ( Ausmass des zwischen venöser und artereíeller Nadel kreisenden Blutes im Shunt.) Wenn der Verdacht besteht, dass mit dem Shunt etwas nicht stimmt, kann per Ultraschall der Blutfluss im Shunt abgeschätzt werden, und Engstellen gesehen werden, sofern sie nicht in den Venen oberhalb des Shunt liegen. Im Zweifelsfall würde ich mich im operierendern Shuntzentrum beraten lassen.
LG Antje