Hallo,
habe soeben folgenden Tipp vom Martin Müller von
junge-nierenkranke
erhalten und möchte ihn an Euch weiterleiten.
Gruß Rocky
Menschen bei Maischberger /
am Dienstag, 3. April 2007, 22.45 Uhr
München (ots) - Thema: Organspende: Leben aus zweiter Hand?
Moderation: Frank Elstner
Gäste: Barbara und Andreas Hasucha sowie Brigitte und Horst
Brandenburg (spendeten sich gegenseitig eine Niere), Stefan Meier
(lebt seit 2005 mit neuem Herzen), Gisela Meyer (gab ihren Sohn 1991
zur Organspende frei, heute Gegnerin von Transplantationen), Prof.
Dr. Günter Kirste (Chef der Deutschen Stiftung für
Organtransplantation), Prof. Dr. Peter Oberender (Ökonom, fordert
Freigabe von Organhandel), Dr. Paolo Bavastro (Internist, kritisiert
Hirntod-Definition)
Barbara und Andreas Hasucha sowie Brigitte und Horst Brandenburg:
Andreas Hasucha aus Berlin und Horst Brandenburg aus Brandenburg
waren schwer nierenkrank. Nur ein neues Organ konnte ihr Leben
retten. Ihre Ehefrauen kamen als Spender nicht infrage. Doch die
Ärzte fanden eine Lösung und transplantierten über Kreuz: Seit fast
drei Monaten lebt Andreas Hasucha mit einer Niere von Brigitte
Brandenburg, Horst Brandenburg wurde eine Niere von Barbara Hasucha
eingepflanzt.
Stefan Meier: Vor dreieinhalb Jahren verschleppte Stefan Meier
eine Grippe. Die Folge: eine lebensgefährliche Herzmuskelentzündung.
Eine Organtransplantation war seine letzte Hoffung. Seit 2005 lebt
der 37-jährige Kieler mit einem neuen Herzen. Es geht mir gut, sagt
er. Doch ich muss mein Leben lang Medikamente nehmen.
Gisela Meyer: Vor 16 Jahren gab sie den Körper ihres verunglückten
Sohnes zur Organentnahme frei. Diese Entscheidung hat Gisela Meyer
zutiefst bereut. Heute ist sie eine überzeugte Gegnerin von
Transplantationen. Die Organentnahme ist ein barbarischer Akt, einem
noch lebenden Menschen werden die Organe entfernt, sagt die
dreifache Mutter.
Prof. Dr. Günter Kirste: Wir brauchen mehr Organspender, fordert
der Vorstand der Deutschen Stiftung für Organtransplantation. 12.000
Menschen warten hierzulande auf ein Spenderorgan. Inzwischen liege
die Erfolgsrate bei Organverpflanzungen zwischen 85 und 95 Prozent,
so der Chirurg, der als Pionier in seinem Fachbereich gilt.
Prof. Dr. Peter Oberender: Der Volkwirtschaftsprofessor aus
Bayreuth plädiert für eine weltweite Freigabe des Organhandels.
Jeder sollte seine Organe verkaufen dürfen, sagt Oberender, der für
einen regulierten Transplantationsmarkt wie an der Börse eintritt.
Über 1000 Menschen würden jährlich allein in Deutschland sterben,
weil sie auf ein Organ warteten.
Dr. Paolo Bavastro: Der Internist aus Stuttgart fordert eine
ehrliche Aufklärung bei der Organ-entnahme. Ein sterbender Mensch
ist noch kein Toter, so der Kritiker der Hirntod-Definition, die
Voraussetzung einer Organentnahme ist. Der Hirntod ist nicht der
biologische Tod.