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NOCHMAL - MRSA- 26 Okt 2007 00:35 #251547

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Erstmal Hallo und dann ein Danke, an alle, die mir auf meinen Eintrag hin geschrieben haben.

Leider wird das Thema (wie schon berichtet) in meiner Dialyse nicht so genau genommen. Selbst der Arzt nimmt es wohl etwas auf die leichte Schulter. Ich könne mich doch überall anstecken. Wir haben zwar ein extra Zimmer worin dann diese Patienten untergebracht werden, doch was nützt es, wenn besagte Patienten viel zu früh zur Dialyse erscheinen, dann noch vergessen ihren Mundschutz zu tragen, von Handschuhen keine Spur und völlig uneinsichtig sind. Ich selbst habe ihn mehrmals gebeten vor der Türe zu warten, damit er nicht alle anderen auch noch ansteckt. Das war diesem Menschen völlig wurscht. Er brüllte mich nur an und meinte doch er wäre schon so lange hier und ich hätte ihm nix zu sagen. Davon mal ganz ab habe ich einige Monate mehr auf dem Buckel... aber was nützt es sich mit so einem Menschen zu streiten.

Ich habe jedenfalls die Nase gestrichen voll, dass solche Menschen mit der Gesundheit von uns allen so umgehen können und niemand dagegen etwas unternimmt. Ich habe bereits überlegt, ob es nicht event. möglich ist das Gesundheitsamt darauf aufmerksam zu machen. Habe echt die Sch... voll.

Es ist schlimm genug, das 5 Personen davon in unserer Dialyse betroffen sind und das bereits seit einem Jahr... der Virus muss nicht noch stärker verbreitet werden.

Gruß cooleye

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Re: NOCHMAL - MRSA- 26 Okt 2007 10:54 #251549

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Hallo cooleye,

Bei vermehrtem (!) Auftreten eines MRE-Stammes, d.h. > 2 Nachweise klonal identischer Isolate in räumlichem und zeitlichem Zusammenhang, ist entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Regelungen die zuständige Gesundheitsbehörde zu informieren. Laut IfSG, § 6 ist dem Gesundheitsamt das gehäufte Auftreten nosokomialer Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist, als Ausbruch nicht namentlich zu melden.
( KLICK )

Daher kann es sicher nichts schaden, mal beim Gesundheitsamt anzurufen und nach den notwendigen Hygienemaßnahmen im speziellen Fall zu fragen.

VG
MaRIO

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Re: NOCHMAL - MRSA- 26 Okt 2007 11:55 #251550

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Hallo cooleye,

habe mal einwenig gegoogelt und einen, wie ich finde, interessanten Beitrag in Spiegel online gefunden.

Der Kampf gegen MRSA in den Krankhäusern dauert schon Jahrzehnte: Erstmals trat das Superbakterium 1961 in Großbritannien auf. Nur zwei Jahre, nachdem erstmals das Antibiotikum Methicillin eingesetzt worden war. Nicht nur gegen Methicillin war es resistent geworden, sondern gleich gegen die ganze Antibiotika-Klasse der Beta-Laktame, zu der auch Methicillin gehört. Sie machen etwa die Hälfte aller derzeit im Einsatz befindlichen Antibiotika aus.

Den Wettlauf Antibiotikum gegen Bakterium droht die Menschheit zu verlieren, denn den Medizinern gehen schlicht die Präparate aus. Und bei den langen Entwicklungszeiten neuer Medikamente kann die Forschung gar nicht so schnell mit neuen Wirkstoffen hinterherkommen. Auch die allerletzte Antibiotika-Waffe - Vancomycin - bietet kaum noch Schutz: Sieben MRSA-Fälle, in denen auch Vancomycin keine Rettung mehr bot, wurden weltweit schon dokumentiert.

Doch Superbakterien hin oder her: Dort, wo sich die Erreger gar nicht erst vermehren, können sie auch keinen Schaden anrichten. Die Vermehrung lässt sich eindämmen - durch einfache Hygienemaßnahmen. Sie müssten nur konsequent eingehalten werden. So kommen die Hygiene-Experten der DGKH in ihrem Report Krank im Krankenhaus vom September 2007 zu dem ernüchternden Urteil, dass viele Infektionen vermeidbar wären. In erster Linie ist es mangelnde Hygiene, die für die Verbreitung von MRSA- und anderer hartnäckiger Bakterien verantwortlich ist, heißt es in dem Bericht. Ärzte, Schwestern und anderes Klinikpersonal nähmen es mit der Sauberkeit häufig nicht ernst genug. Der eine wäscht sich zu selten die Hände, der andere trägt wochenlang ein und denselben Arztkittel. So wandern die Bakterien bei jeder Visite von Türklinke zu Türklinke, von Krankenbett zu Krankenbett.

In den Kliniken wird zu wenig und häufig nicht sachgerecht desinfiziert - ob vor dem OP-Tisch oder beim Verbandwechsel, unterstreicht Hygieniker Zastrow. Dabei sind die Voraussetzungen für saubere Kliniken in Deutschland eigentlich vorbildlich: Überall in den Hospitälern hängen Seifen- und Desinfektionsmittelspender.

Keine einheitlichen Hygiene-Maßnahmen in Deutschland

Doch Klinik ist nicht gleich Klinik: Was die Hygiene-Maßnahmen angeht, gibt es in Deutschland große Qualitätsunterschiede. Während beispielsweise Nordrhein-Westfalen, Berlin, Sachsen und Bremen eine Krankenhaushygiene-Verordnung erlassen haben, gibt es solche Vorgaben in anderen Ländern nicht, sagt Hans-Martin Wenchel, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Köln. Die DGKH drängt daher auf einheitliche Hygiene-Standards, die für Kliniken im ganzen Bundesgebiet verbindlich sind.

Bis es diese Standards gibt, können Patienten immerhin selbst etwas dafür tun, um das Risiko einer Krankenhausinfektion zu senken. Suchen Sie sich eine Klinik, wo es eine Abteilung für Hygiene beziehungsweise Fachpersonal für diesen Bereich gibt, rät Wenchel. In der Regel reicht ein Blick auf die Webseite des Krankenhauses oder ein Anruf. Unfallopfern wird dieser Qualitätscheck kaum möglich sein. Aber bei allen planbaren Eingriffen, die schon Wochen oder Monate vorher feststehen, hat man ausreichend Zeit, um sich ein Hospital zu suchen, das die Kriterien in Sachen Hygiene erfüllt.

Darüber hinaus lässt sich das Infektionsrisiko durch persönliche Vorsorge minimieren. Je stabiler das Immunsystem, desto besser kann der Körper gefährliche Keime abwehren, sagt Wenchel. Rauchern etwa rät der Facharzt, sechs Wochen vor einer Operation mit dem Qualmen aufzuhören: Patienten mit chronischer Bronchitis sind deutlich mehr gefährdet, sich bei der künstlichen Beatmung mit Keimen zu infizieren und an einer Lungenentzündung zu erkranken. Diabetiker indes sollten darauf achten, dass ihr Blutzucker optimal eingestellt ist - die Wundheilung wird dann beschleunigt.
Herzliche Grüssle
Kerstin

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Re: NOCHMAL - MRSA- 26 Okt 2007 12:39 #251551

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Hi,
nur zur Info MRSA ist ein Bakterium, kein Virus. Mit Antibiotikum kann man Viren leider nicht bekämpfen.
Die Zustände in Deinem Zentrum finde ich katastrophal, zumal da ich das MRSA auch durch mangelnde Hygiene on der Chirurgie des KH Köln-Merheim habe. Da lief das Pflegeperspnal ohne Mundschutz und ohne Händedesinfektion aus den MRSA-Zimmern in die Zimmer mit nicht infizierten Patienten. Die Putzfrauen wischten die gesamte Station mit einem Lappen.
Es geht auch anders, wie ich bei den weiteren stationären Aufenthalten in einem anderen Krankenhaus erfahren habe.
Ich würde mich auch an das Gesundheitsamt wenden, ggf. auch einmal bei der Ärztekammer (Deines Bundeslandes) nachfragen. Mir hat die hiesige Ärztekammer immer bei Problemem mit der Ärzteschaft geholfen, man muß m. E. nicht befürchten, dass diese grundsätzlich nur auf der Seite der Ärzte steht.
Oder wie wäre es mit einem Tip an Eure lokale Presse?
Auf jeden Fall solltest Du es publik machen!
Gruß, Roxanne

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Re: NOCHMAL - MRSA- 26 Okt 2007 14:39 #251556

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ja mit dem Gesundheitsamt ist eine prima Idee

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Re: NOCHMAL - MRSA- 26 Okt 2007 17:31 #251560

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Hallo, wir haben ebenfalls Hygienestandarts( Sachsen-Anhalt) in unserm KH und die Hygieneschwestern setzen sich sehr dafür ein. Wir haben auch ein extra Zimmer für MRSA Patienten. Die Schwester die dort eingeteilt ist betreut nur das ZImmer und in Zeiten des Personalnotstandes ist das manchmel happig. Die Wischbrigade wischt diese Zimmer zu letzt und wechselt das Desinfektionsmittel. Bei uns in der Akutdialyse wird auf alles geachtet. stuffel

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Re: NOCHMAL - MRSA- 27 Okt 2007 11:27 #251565

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Hallo, cooleye,
bei uns gibt es mehrere zentren, die zusammengehoeren, da ist es so geregelt, dass MRSA positive Patienten nur in einem der Zentren dialysiert werden. Waere ich positiv, muesste ich also wechseln.
Ich bin gerade im Urlaub in Holland, hier musste ich vorher MRSA Abstriche zuhause machen und einreichen, ich nehme mal an, bei positivem Befund haette man die Dialyse hier abgelehnt.
Am ersten Tag hier wurden nochmal Abstriche genommen.
RIOs link ist gut, es lohnt sich, da nachzulesen. Gibt es bei euch eine/n Hygienebeauftragten?
Auch bei den Landesgesundheitsaemtern gibt es Infos ( klick ), da kann man auch pdf-dateien herunterladen, die die notwendigen massnahmen beschreiben. Dialyse-Zentren wuerde ich eher wie Krankenhaeuser behandeln, da es sich um Risikopatienten handelt, nicht um die normale Mischung von Patienten wie in Arztpraxen.
Aber die besten Vorschriften nuetzen nichts, wenn sie nicht von allen Mitarbeitern umgesetzt werden.
Aber wenn ihr wirklich 5 positive Patienten habt, dann macht euer zentrum entweder intensivere Kontrollen als in anderen Einrichtungen (was ich eher nicht glaube...) oder sie interessieren sich nicht fuer das Problem, dann waere das schlimm.
LG, Tobias

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Hi :)