THEMA:

liebe forumnutzer,

vielleicht kann mir einer von euch bei einer doch schwierigen Frage helfen:

ich bin auf arbeitssuche, da ich mich in der firma in der ich zurzeit beschäftigt bin nicht wohlfühle. Eigentlich bin ich ganz zuversichtlich - lediglich eine sache macht mir zu schaffen - der hinweis auf meine 80% behinderung.
soll ich oder soll ich nicht in dem bewerbungsschreiben darauf hinweisen das ich mit 80% behindert eingestuft bin (hat immerhin arbeitsrechtliche konsequenzen) und das ich auf der transplantationsliste stehe? ich fürchte das ich dann nicht einmal zu einem vorstellungsgespräch eingeladen werde. :-(
kann mir jemand einen tip geben - vielleicht sogar eine formulierung vorschlagen?

vielen dank im voraus - eine recht verunsicherte andreaS

Wenn du an der Dialyse bist hast du sogar 100%

Nun rechtliche konsequenzen aht es nur wenn du es nicht spätestens beim Vorstellungsgespräch erwähnst.

Ich schreibe es immer mit dazu und erwähne dann in einem Absatz das meine Behinderung keinen Einfluss auf mein Leistungsvermögen hat.

hallo andreasS,
Du schreibst, dass Du Dich nicht besonders wohl fühlst an Deiner derzeitigen Arbeitsstelle; ich würde es mir schon gut überlegen einen Arbeitsplatz aufzugeben, gerade unter dem Gesichtspunkt der Unkündbarkeit, die bei Dir als Schwerbehinderter gilt. Eine Kündigung ist nur mit Zustimmung des Versorgungsamtes möglich.
Wie sicher kannst Du sein, dass es in in einem anderen Unternehmen keine, oder auch andere Unannehmlichkeiten gibt?

Weiterhin bin ich der Auffassung, dass man den Behinderten-Status auf keinen Fall beim künftigen Arbeitgeber verschweigen kann. Dies könnte bei späterem Bekanntwerden, im ungünstigsten Fall zu einer Kündigung führen.

Im Allgemeinen stellen die Arbeitgeber leider Behinderte nicht gerne ein, man zahlt lieber einen Ausgleichsbetrag, den Unternehmen ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl leisten müssen, wenn nicht 5% der Beschäftigten behindert sind.

Viele Grüße von alfra

Hallo Andrea,

ich bewerbe mich auch momentan neu.
Habe den Schwerbehindertenausweis gleich im Anschreiben erwähnt und warum ich ihn habe.
Ich habe im persönlichen Gespräch noch einmal darauf hingewiesen,
aber es scheint keine Probleme damit zu geben.
Habe mich selbst ein bißl gewundert.

Liebe Grüße von der
Brotspinne;-)

Er wird wohl sicher erst kündigen wenn er eine neue Zusage bekommen hat und das Mysterium unkündbar als Schwerbehinderter ist schon lange nicht mehr aktuell. Wenn du scheisse baust fliegst du genauso schnell wie jeder andere auch.

hallo
ich habe mich letzes Jahr ebenfalls von einem bestehenden Arbeitsplatz weg beworben und arbeite jetzt an einer neuen Stelle. Ich habeim Anschreiben zum Schluß noch erwähnt, daß ich dialysepflichtig bin aber gleichzeitig darauf hingewieden, daß ich meine Aufgaben in vollem Umfang erfülle. Das hat nicht geschadet, in einem Fall wurdees sogar als positiv bewertet. ich denke es ist nicht verkehrt, mit seiner Krankheit selbstbewußt umzugehen, schließlich ist es schon eine Leistung trotzdem zu arbeiten und zeigt ja auch einem potentiellen Arbeitgeber auch eine besonders hohe Motivation. Natürlich mag es bei der Bewertung auch auf die derzeitige Nachfrage für deinen beruf ankommen.

LG Antje

danke für alle antworten - ich bin aus österreich, da ist die situation etwas anders (grad der binderung, kündbarkeit) ich werde darauf hinweisen, eure beispiele haben mir mut gemacht!!

nochmal danke andreaS