THEMA:

Mein Mann ist seit dem 31.12.04 an der Dialyse. Vorher war sein Krea jahrelang zwischen 3,0 und 4,0. Einen Tag vor Weihnachten 2004 änderte der Arzt in der ambulanten Reha die Medikation. Von dem Tag an hatte er fast keine Ausscheidung mehr. Natürlich kein Arzt zu erreichen und ins Krankenhaus wollte er absolut nicht. Er hat über die Feiertage fast nichts getrunken und ca. 9 l Wasser eingelagert. Am 30.12 war der Nephrologe zu erreichen. Sein Krea war bei 7,4. Am 31.12. war somit seiner erste Dialyse. Jetzt ist sein Krea bei 9,5. Wie kann das sein?? Wenn er an der Dialyse fragt sagen die, das ist ganz normal. Ich kann mir das aber nicht vorstellen. Über ANtworten würd ich mich sehr freuen. Vielen Dank.
Puffel

Mein Mann macht Bauchfelldialyse und sein Krea schwankt auch zwischen 7 und 9.
Als er zwischendurch mal HD gemacht hat, war es auch nicht anders.
Gruß
Brandy

Hallo Puffel,

die eigentliche Frage ist, was ist da in der Reha passiert, dass die Nieren von heute auf morgen ihren Geist komplett aufgegeben haben?
Dass das Krea an der Dialyse so hoch ist, ist tatsächlich ganz normal. Die Dialyse ist eine Ersatztherapie. Das heißt, durch die Behandlung und Medikamente kann man die Blutwerte in einen Rahmen halten, der das Überleben sichert und den Körper nicht allzu sehr Schaden zufügt. Die Therapie ersetzt aber die Nierenfunktion nicht zu 100 %.
Beim Phosphat, Calcium, Kalium, HB usw. kann man zusätzlich zur Dialyse noch mit Medikamenten und/oder Ernährung regulieren. Beim Kreatinin nicht. Der Wert 9,5 ist der Wert vor der Dialyse, also sozusagen der Wert im vergifteten Zustand. Nach der Dialyse, also wenn die Entgiftung stattgefunden hat, ist der Wert niedriger und steigt dann bis zur nächsten Dialyse, also in der Zeit, in der keinerlei Entgiftung stattfindet, wieder an. Das Kreatinin als solches richtet aber im Körper keinen Schaden an, dieser Wert ist medizinisch gesehen nur ein Indiz dafür, dass die Nieren Deines Mannes nicht funktionieren und die Dialyse absolut notwendig ist.

Beste Grüße
Monika

Hallo puffel,
Krea ist keine giftige Substanz sondern zeigt nur die zurückgehende Nierenfunktion an. Dialysepatienten haben ein Krea zwischen 4-10 mg/dl.
Es grüßt Peter

Hallo Puffel,
wann, vor dem Dialysebeginn und vor der Umstellung der Medikation, wurde denn der Krea das letzte Mal gemessen? eine Woche vorher, einen Monat, ein halbes Jahr?
Mich würde außerdem interessieren, was für Medikamente verändert wurden, weil ich mir nicht vorstellen kann, welche Medis so eine drastische Änderung erwirkt haben können.
LG
Renata

Unter Dialyse war meiin Krea immrer bei etwa 15

Vielen Dank für Eure ANtworten. Ich versuche jetzt Eure Fragen zu beantworten. 2002 sollte er mit einem Krea von ca. 3,5 an die Dialyse. Da haben wir den Nephrologen gewechselt.Die Werte blieben konstant. 2004 2 Herzinfarkte, Bypass OP. Danach die ambulante Reha. Mein Mann hatte einen sehr schwer einstellbaren hohen Blutdruck nund nahm ca. 5 verschiedene Medikamente und ein Medikament zur Entwässerung. Der Rehaarzt wollte von den vielen Medikamenten weg und gab ihm ein Hammerblutdruckmedikament und ein anderes zur Entwässerung. Ich weiß nicht mehr wie das Blutdruckmedikament hieß, hier wurde aber auch schon darüber geschrieben. Wenn ich den Namen höre weiß ich es wieder. Ich müßte in den Unterlagen schauen, aber seid mir nicht böse, das mache ich jetzt nicht. Dann kommt beim Lesen alles wieder hoch. Er ist 2008 schon wieder4 x operiert worden. Die letzte OP war teil amp. eines Fingers wegen Durchblutungsstörungen der Hand. Wegen einer verpfuschten Shunt (Goretex) OP. Vor der OP wurde keine Gefäßdarstellung gemacht, Goretex rein und Shunt lief nie. Vorher Bypass am Handgelenk, damit die Hand wieder besser durchblutet wird und der schwarze Finger ab kann. Wir können das Thema Krankheiten im Moment nicht mehr hören und wünschen uns ein paar Monate mal ohne Krankenhaus. Die Dialyse ist kein Problem. Nur hatte ich mal gehört, daß man nicht mit einem Turboschlechten Krea mit der Dialyse beginnen soll, weil der Wert dann so bleibt, aber daß er schlechter wird wußte ich nicht. Bei Fragen jederzeit. Anne

Hallo Puffel,
ich bin mit einem Krea von 4 an die Dialyse gekommen, da ging es mir sauschlecht. Ich bin jetzt seit 8 J. an der Dialyse und habe einen Krea von 9.
Der Kreatininwert sagt recht wenig aus. Wenn man an der Dialyse ist, sind Kalium, Phosphat und Harnstoff die wichtigsten Parameter.
LG
Nephrotete

Hallo Puffel,

das Blutdruckmedikament hört sich nach Lonolox an. Habe ich auch mal genommen und habe in kurzer Zeit zig Kilo an Wasser zugenommen. Es war total furchtbar. Ich habe dann noch 2 Jahre ohne Dia durchgehalten, nachdem ich dieses Medikament verweigert habe. Jeder reagiert anders auf die Medis und Blutdruckeinstellung ist viel Probieren, bis man das richtige findet ... Bei vielen Patienten regelt sich das nach einiger Zeit an der Dia.
Das Gefühl, einfach mal Ruhe vor Krankenhäuser und Ärzten haben zu wollen, kennen wir wohl alle. Ist wohl nicht zu machen. Selbst nach einer TX muss man ja immer wieder hin. Ich denke, da hilft einerseits eine positive Einstellung (es gibt Ärzte, um Menschen zu helfen) und andererseits eine gewisse Wachsamkeit (was ist gut für mich, muss das jetzt sein oder gibt es andere Möglichkeiten).
Alles Gute für Euch
Silky

Hallo Puffel,

wie ja schon hier bereits geschrieben. Das Kreatinin ist eigentlich nur für Prädialysepatienten und TXler ein wichtiger Wert. Für Dialysepatienten ist er nahezu wertlos, da es ein Parameter für die Nierentätigkeit ist. Mein Krea schaukelt immer zwischen 9 und 10 je nach körperlicher Tätigkeit. So genau weiß ich das gar nicht, weil er unwichtig geworden ist. Das Kreatinin hat auf Wohlbefinden eh keinen Einfluss, weil ungiftig. Sofort nach der Dialyse ist es niedriger, da aber die Maschine niemals eine vollwertige Niere ersetzen kann, geht es auch ganz schnell wieder hoch. Wie schnell und wie hoch, kommt auch drauf an, ob dein Mann einer schwer körperlichen Arbeit nachgeht, sportlich aktiv oder eher ein Sofa-Sportler ist, da das Kreatinin ein Eiweißprodukt aus den Muskeln ist, also eigentlich gar nichts mit Nieren zu tun hat. Dein Mann sollte viel eher ein Augenmerk auf den Phosphat- Kalium- Kalzium- und Parathormonwert (PTH) haben.

Viel Glück
Chrisi

Hallo Chrisi,

die normalen Ärzte kriegen auch immer einen Schreck, wenn sie den Krea meines Mannes sehen. Wie jetzt in der Reha war er bei der ersten Blutkontrolle 4,84, so niedrig, weil er sich ja schon wochenlang nicht mehr bewegen konnte.
Wir müssen da ja aufpassen, wenn es plötzlich steigt - war die Aussage der Ärztin.
Ich hab gesagt, erstens ist dieser Wert völlig uninteressant, mehr als an die Dialyse kann er ja nicht und zweitens wird er sicher steigen, wenn er wieder mehr Bewegung hat. Ja, aber man muß trotzdem aufpassen, hat sie gezaudert. Was will sie denn dagegen tun? Wenn sie ein Mittel dagegen hätte, würden alle PräDia- und Tx-Patienten aufatmen. Wie ich schon woanders gesagt habe, können selbst Internisten oft die Werte bei DiaPatienten nicht richtig deuten und machen in der Medikation auch Fehler. So gut die Reha auch tut, wenn man da nicht aufpaßt, schmeißen die einem den ganzen Plan durcheinander. Auch die mitgebrachten Medikamentenpläne werden erst mal in Frage gestellt.
Wollte damit eigentlich nur sagen, wie wichtig es ist, sich selber mit seiner Krankheit so gut wie möglich auszukennen und sich auch nicht blindlings irgendwas verordnen lassen.
Wenn mein Mann was neues bekommt, google ich erst mal, um die Wirkungsweise nachzulesen.

Gruß
Brandy

Hallo Silky,

genau Lonolox war es. Ärzte und Krankenhäuser gehen ja noch, aber die vielen OPs. Einmal waren es in einer Woche drei Vollnarkosen. Oh, wachsam muß man sein, sonst ist man verratzt, nur haben es verschiedene Ärzte nicht gerne. Weil mein Mann schon mal Fragen stellt oder hinterfragt wird er von einem Arzt an der Dialyse Herr Professor genannt. Mit Phosphat hat er Probleme, Harnstoff war jetzt auch hoch 162mg/dl, Kalium trotz Genuss von Obst und Gemüse okay.
Schönes Wochenende Allen.
Anne

Hallo Chrisi,

beim Sofa-Sport kann aber das Krea ganz schön steigen!?! grins

Mein Arzt sagte mir, die Dia schaft nur etwa 15% einer gesunden Niere, wie Du schon schreibst, sind die anderen Giftstoffe wichtiger zu beobachten und durch Essen und Medis einigermaßen in Griff zu bekommen.
Viele Grüße Raja

Brandymaus schrieb:

Wenn sie ein Mittel dagegen hätte, würden alle
> PräDia- und Tx-Patienten aufatmen.

Hallo Brandy,

das stimm so nicht ganz. Wenn man das Krea künstlich senken könnte, würde nur ein wichtiger Parameter zum anzeigen der Nierenleistung ausfallen, keineswegs die Niere besser arbeiten. Kreatinin hat Null Einfluss auf die Tätigkeit der Niere. Du kannst ja auch nicht alle Uhren anhalten, um die Zeit stoppen. Uhren sind auch nur Hilfsmittel.

Alles Liebe
chrisi

Hallo Chrisi,

da hast du mich falsch verstanden, ich meinte, wenn es ein Mittel gäbe, die Nierenleistung wieder zu verbessern und in dem Zusammenhang auch der Krea wieder sinkt, dann könnten viele die Dialyse eben rauszögern.
Nur einen Wert beschönigen bringt gar nichts.

Gruß
Brandy

Hallo Brandy,
es gibt da die Studie aus der Charite von Dr E. Scheffner mit der Aussage , daß maßvoller Alkolgenuß den Kre-Wert bis 30% sinken laßt. Gilt natürlich nur für Prä.
Es grüßt Peter
[augenroll]