THEMA:

Ich wollte mich mal vorstellen. Mein Name ist Sonja, ich bin 36 Jahre alt und seit 8,5 Jahren an der Dialyse. Ich bin schon seit meiner Geburt Nierenkrank und desshalb hat die Dialyse mich nicht aus der Bahn geworfen wie manch anderen Patienten. Ich bin auf der Trapla-Liste und harre der Dinge die da kommen. Ich lebe mit meinem Freund und vielen Tieren zusammen.
Ich bin total erstaunt wieviele von Euch sich total mit Laborwerten, Medikamenten und dem ganzen Zeugs auskennen- ich komm mir ehrlich gesagt voll doof vor. Ich habe mich nämlich noch nie so recht damit befasst....
Mir geht es an der Dialyse eigentlich recht gut, habe aber immer fiese Schienbeinkrämpfe egal ob während oder nach der Dialyse. Das hat auch nichts mit dem Gewicht zu tun. Ausserdem kämpfe ich schon seit geraumer Zeit gegen meine polyneuropathie die immer schlimmer wird. Aber sonst, wie schon gesagt...
Viele liebe Grüße unbekannterweise
Sonja

Hi Zipfelfrosch
Willkommen im Forum. Hast Du die vergangenen Jahre stumm verbracht, oder warum hast Du keine Infos über Medis, Labor und die Folgen von Entgleisungen der Werte? Doof zu sein ist keine Schande, es zu bleiben schon! ;-)
Schön, wenn Du die Dialyse ganz gut verträgst und sonst wenig Probleme hast - bis auf die Krämpfe. Wenn das Trockengewicht stimmt und Du nicht zuviel entziehen läßt, könnte es an einem niedrigen Magnesiumspiegel liegen. Versuch macht kluch: z.B. Mg+-Verla Tabletten verschreiben lassen.
Wünsch Dir alles Gute - und eine baldige Spenderniere.
Gruß
HaJo

Hallo Zipfelfrosch,

Krämpfe können viele Ursachen haben:
Trockengewicht zu niedrig, Natrium zu niedrig, Magnesium zu niedrig, Calcium zu niedrig

VG
MaRIO

Lieber Zipfelfrosch,
ich kann dich sooo gut verstehen. Auch ich weiß schon ewig, daß mich die Dialyse irgendwann erwischt. Jetzt bin ich seit September 08 dialysepflichtig und wie Du auch erstaunt über das grosse Wissen hier im Forum. Ich habe sogar in der Nephrologie gearbeitet, bin immer noch berufstätig in einer grossen inneren Praxis und habe mich um die Dialyse selbst nie wirklich gekümmert. Also ich denke, daß ist sicherlich auch ein Selbstschutz. Bevor ich nicht wirklich mit einem Problem konfrontiert bin, halte ich mich mit der Neugier zurück. Aber jetzt ist es halt soweit, daß man sich informieren muss. Ich habe auch schon in dieser kurzen Zeit das Gefühl bekommen, wenn man nicht selber mitdenkt kriegt man auch hin und wieder was vom Pferd erzählt. Also: Jetzt sind wir gefordert und das tun wir dann auch. Also viel Spass und immer schön neugierig bleiben.;-)
Gruss Edel

Hallo Hajo
danke erstmal für Deinen Kommentar. Natürlich habe ich 8,5 Jahre nicht still in irgendeinem Kämmerlein damit zugebracht doof zu bleiben. Meine Blutwerte gaben aber nie einen Anlass zur Bemängelung. Magnesium nehme ich (übrigens trotz hohem Spiegel) regelmäßig schon seit etwa 10 Jahren (also bestand das Problem schon vor der Dialyse), Calcium ist auch an der oberen Grenze, Natrium ist immer etwas niedrig werde aber mit einem extrem hohen Natrium (14,6 miroclav-Maschine) dialysiert. Und das Trockengewicht ist auch nicht daran schuld, weil ich auch am Montagmorgen, vor der Dialyse, solche Krämpfe haben kann:-( ! Aber sonst...
Bei uns an der Dialyse gibt es keine Gesprächspartner für mich, da wird höchstens übers Wetter diskutiert (besonders im Winter) und das Pflegepersonal will auch nichts von uns wissen und verweist auf den Arzt, der jeden Montag (oder auch nicht) bei uns vorbei kommt, Hände schüttelt und seinen Servus aufs Krankenblatt zaubert.
Andere Dialyse gibt es nicht in der Nähe und die nächst entfernte, ist zu weit weg, da zahlt die Kasse den Transport nicht. Auto haben wir nur eins und damit muss mein Freund zur Arbeit fahren. Nun denn ein kleiner Einblick, in mein (doofes) Dialyseleben....
Ach ja, meiner Familie und meinen Bekannten brauch ich mit dem Scheiß auch nicht zu kommen, es interessiert eh keinen. Ich nehm das auch keinem übel, denn sind wir uns doch mal ehrlich, es ist doch jeder froh wenn er nichts an der Backe hat, warum sollte man sich auch mit einem kranken Menshen belasten?

Hallo Birki,
danke für Deine liebe Antwort. Gut dass Du noch arbeiten kannst. Ich selbst war zahnmedizinische Prophylaxeangestellte und hab gearbeitet bis mein Chef die Praxis geschlossen hat. Danach wollte mich niemand mehr, und somit bin ich Rentnerin. Ich wünsche Dir alles gute in Deiner Dialyselaufbahn, und auch wenn ich mich mit der ganzen Materie nie so auseinandergesetzt habe ist mir vielleicht die ein oder andere schlaflose Nacht erspart geblieben!

Hallo Rio,
danke für Deinen Tip, aber das wurde natürlich gecheckt!

Ich mache auch immer wieder die Erfahrung dass die Patienten die sich die wenigsten Gedanken machen am besten mit der Dia klarkommen.

Dear Zipfelfrosch,
ich bin seit der Dialyse schon viel neugieriger geworden. Erstens liegts in meiner Natur und 2. habe ich schon jetzt in den 3 Monaten festgestellt, daß man doch mit aufpassen muss. Heute hat mir der Doc gesagt, mein MRT wäre völlig in Ordnung. Bloß hatte ich gar kein MRT sondern eine Myocardszinti und die war nicht in Ordnung. Reagiert hat er aber nicht, und so werde ich den Befund jetzt mit einem mir bekannten Kardiologen besprechen. Mit chronisch kranken Menschen zu arbeiten macht sicherlich früher oder später etwas stumpfsinnig. Da ist es besser man passt selber auf. Schönes Wochenende