THEMA:

Liebe Forumsmitglieder,
ich mache zur Zeit eine Ausbildung zum Dozent in der Erwachsenenbildung. Dafür muss ich eine Facharbeit schreiben. Da ich selbst CAPD mache lag das Thema auf der Hand, dass ich etwas mit der Dialyse mache.

In der Fachliteratur finde ich sehr viel über Probleme während der Dialyse, jedoch nur sehr wenig über die Zeit davor und danach. Um möglichst das Thema von allen Seiten zu beleuchten frage ich nun Patienten, Pflegekräfte, Ärzte und Personal des Rettungsdienstes.

Daher meine Frage:
Wie geht es Euch in der Zeit vor bzw. nach der Dialyse?
Was wäre für euch bei einem Transport wichtig?
vielen Dank für eure Mithilfe

karl

Hallo Karl,

zunächst mal 3 Rückfragen:
1. Welches ist denn dein Thema?
2. Was meinst Du mit vor und nach der Dia: Prä- und TX oder direkt die Stunden/Intervalle? und
3. Hast Du schon mal die Foren über Prä- und TX durchstöbert?

Vielleicht bekommst du auch so noch mehr Antworten. Ansonsten spezifiziere Deine Fragen einfach! LG und viel Erfolg mit Deiner Arbeit! Debi

Hallo debi,

da habe ich mich wohl wirklich unverständlich ausgedrückt. Mir geht es um die Stunden vor und nach der Dialyse. Da ich CAPD mache, und es bei mir keine Stunden vor und nach der Dialyse gibt, wollte ich auf euren Erfahrungsschatz zurückgreifen. Wie fühlt man sich, wenn die Giftstoffe sich immer mehr anreichern bevor es an die Dialyse geht, und wie danach (ist man befreit, schlapp, kopfschmerzen, was tut weh, was wüde man am liebsten machen...) Ich denke das ist ja auch bei jedem verschieden.

Den genauen Wortlaut meines Themas habe ich noch nicht festgelegt, ich wollte zunächst abwarten was ich alles zusammenbekomme und dann den Titel festlegen.

Die Idee ist eine Fortbildung im Rettungsdienst (oder auch Transportdienst) um vielleicht ein wenig besser sich in die Patienten hineinzuversetzen können.

Ich bin noch sehr am Anfang die Arbeit geht auch weniger um das Thema, sondern um das wie aber die Arbeit soll ja nicht um sonst sein und so kann es schon sein das der Unterricht auch übernommen wird.
Viele Grüße

karl [schock][schock]

Hallo Karl,

ich bin 22 Jahre jung und erst seit 7 Monaten an der Dialyse.
(Dia-Zeiten Di & Do 16-21 Uhr, So 18-23 Uhr)

Vor der Dialyse fühle ich mich recht fit, ich gehe arbeiten und bin auch sonst gut drauf. Unterscheide mich in der Hinsicht kaum von gesunden Menschen.
Wenn ich jedoch zu viel getrunken habe, also bedeutend mehr, als ich noch ausscheiden kann, merke ich, wie meine Beine leicht anschwellen und ich mehr Mühe aufbringen muss um die Treppen in der Arbeit oder zu Hause zu bezwingen. Da ich mich aber (glücklicherweise) meistens zusammenreißen kann, was die Trinkmenge angeht, kommt das zum Glück selten vor.
Unabhängig von meiner Trinkmenge, bin ich vor der Dialyse immer so fit, dass ich (solange die Zeichen des Wetters nicht auf Schnee und Eis stehen) mit meinem Rennrad zur Dialyse fahre und mir auf dem Weg dahin regelmäßige Wettkämpfe mit sämtlichen Kleinwagen liefere.[lol]
Wie ich mich nach der Dialyse fühle, ist abhängig davon, wie ich die Dialyse verkrafte. Ich habe noch nicht herausgefunden, von welchen Fakoren das abhängig ist, weder viel Gewicht noch schlechter Blutdruck oder Ähnliches machen mich merklich kaputt. Es kommt (zum Glück) sehr selten vor, dass ich mal einen schlechten Tag habe. Wenn es dann doch so ist, habe ich nach der Dialyse Kopfschmerzen, mir ist übel, ich bin müde und kaputt und danke Gott, wenn ich endlich zu Hause bin und in mein Bett fallen kann. Manchmal bin ich auch am Tag darauf noch unbrauchbar.
An den guten Tagen fühle ich mich nach der Dialyse total gut, habe (trotz Essen an der Dia) einen riesen Hunger und radel durch die halbe Stadt nach Hause. An diesen Tagen bin ich besonders dankbar, dass es die Dialyse gibt, weil ich mich noch nie zuvor so gut gefühlt habe, wie nach der Dialyse. Es kommt auch selten vor, dass ich nach der Dialyse müde bin. Manchmal koche ich sogar noch, wenn ich so spät nach Hause komme und lege mich dann zufrieden in mein Bett.

Was den Transport angeht: Dazu kann ich nicht sehr viel sagen, außer, dass ich glücklich bin, mein Radl zu haben und damit schneller zu sein, als mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln.:-]

Liebe Grüße
Aline alias roadrunner

Hallo Karl,

ich fühle mich vor der Dialyse immer gut, ich habe auch keinen Entzug, da ich noch volle Ausscheidung habe. Allerdings geht es mir immer mies nach der Dialyse, Ohrensausen, Kopfschmerzen, schlapp. Das bessert sich erst nach ein paar Stunden Schlaf. Leider ist der Tag/Abend dann immer für mich gelaufen.
Je früher am Tag ich dialysiere (z.B. morgens) umso schlimmer der restliche TAg, daher dialysiere ich nachmittag, damit komme ich am besten klar.

Gruß
Jessica

Hallo Karl,
ich bin 29 und seid 3 Jahre an der Dialyse.
Vorher gehts mir total gut ausser wenn ich am Wochenende ein bisschen über die Strenge geschlagen hab und zuviel getrunken hab. Dann sind am Sonntag meine Beine so schwer aber das ist sehr selten.
Nach der Dialyse ist mir Montags immer ein bisschen schlapp weil man Montags auch meist mehr Gewicht hat nachdem Wochenende.Dann lege ich mich ne Stunde hin und Abends ist dann meist wieder alles okay.Den freien Tag geniesse ich dann in vollen Zügen. Ich fahr mit Taxi zur Dialyse.
Lg Jerry

Hallo Karl,

Ich glaube, ich zäume das Pferd von hinten auf.

Mir ist für den Transport einiges wichtig:
1. Zuverlässigkeit des Unternehmens (ich mache morgens Dia und liebe jede 5 Min., die ich noch länger im Bett bleiben kann weil ich Eulentyp bin, möchte jedoch auch fertig gerichtet sein, wenns Taxi kommt. Ich kenne - leider - auch Unternehmen, die morgens +/- 20 Min., also insges. 40 Min. früher oder später fahren. Das würde ich nicht akzeptieren. Mittags hingegen kann es schon mal zu - geringen - Wartezeiten auf beiden Seiten kommen, weil a. unterschiedlich lang abgedrückt werden muss/kann [evtl. Probs. in Heparinisierung] und b. sich für die Mittagsschichtler dadurch dann auch Zeiten verschieben können.)
2. Ich schätze Freundlichkeit und soziale Kompetenzen der FahrerInnen. Ich kenne aber (leider) auch Unternehmen im Behindertentransport, deren FahrerInnen ihre Launen an der Kundschaft auslassen :-((!
3. Ich finde unmöglich, welchen Vertragsdruck (einige?) KKs aus finanziellen Gründen auf Transportunternehmen ausüben. Da würde ich mir Einfluss auf die Quasi-ansprüche wünschen (ebenso wie bei 2.)!

Das Befinden in den Stunden vor und nach der Dia habe ich in meiner bisherigen Karriere sehr unterschiedlich erlebt. Darauf nehmen auch viele verschiedene Faktoren Einfluss:
- Wie stehe ich persönlich (psychisch) zur Dia (erlebe ich sie als Abhängigkeit oder Mittel zum Leben?).
- Gab es in letzter Zeit Schwierigkeiten oder nicht?
- Bin ich ausgeruht oder im Stress?
- Welches Klima herrscht auf der Station?
- Wie verstehe ich mich mit MitpatientInnen, Pflegepersonal, ÄrztInnen, FahrerInnen?
- Habe ich effektive oder eher (ausnahmsweise) ineffektive Dias (gehabt)?
- Die Behandlungszeit der HD beträgt ca. 15 Std./Woche - die anderen 153 Std. behandle ich mich selbst (mit Essen und Trinken; mit Unternehmungen oder sozialem Rückzug; mit Kooperation oder Verweigerung [Stichwort: compliance]; mit den Werten, die mir für mein Leben wichtig sind;...).

So viel erst mal für den Moment. (Vielleicht kann es Dir ein wenig hilfreich sein?) Andere haben sicher noch mehr und anderes beizutragen. LG Debi

hi debi... ich habe deinen beitrag gelesen und möchte dich bitten, mir diesen satz näher zu erklären:

*- Habe ich effektive oder eher (ausnahmsweise) ineffektive Dias (gehabt)?*

vielen dank und einen lieben gruss
sandra

Hallo Karl,

vor Der Dia geht es mir z.B. sehr gut. Nur nach den WEn nicht so, weil meistens zu viel getrunken. Nach der Dia kommt es auf den Blutdruck an. Da ist mir manchmal ein wenig mau. Ansonsten geht es mir hervorragend (seit ich Nachtdia mache).
Zur Dia fahren wir mit einem Limosinensevice....wie die Divas [lol] und es klappt hervorragend.


Gruß Cosima

Ganz herzlichen Dank schon mal, da kann ich schon einiges unter bringen.

Ich bin schon gespannt was noch kommt!

@Truemmerlotte
Jetzt weiß ich auch wieso bei uns vor der Dialyse so ein riesiger Kreisverkehr gebaut wurde [lol].

Viele Grüße
karl

Vor der Dialyse habe ich eigentlich keine Probleme, danach kommte es auf den Blutdruck an, bei 110:60 schwanke ich schon ein wenig! Mein Fahrdienst mit dem Taxi klappt großartig.
Seit ich wegen dem geringeren Gewicht auch weniger Dialysevolumen(< 2 Kilo) habe, geht es mir auch wesentlich besser! Aber trotz 6 Stunden gehe ich kurz danach ins Bett und schlafe tief und fest!

Werner

Hallo Sandra,

die Effektivität einer (Hämo-)Dia lässt sich messen (gehört auch zur Qualitätssicherung=Quasi). Kriterien dafür sind z. B. zeitl. Länge der Dia, KT/v, Menge des gewaschenen Blutes (im Verhältnis zum Gesamtkörpergewicht)...(Wo Du die Quasi-Kriterien genau findest, kann Dir sicher auch jemand sagen, evtl. RIO, ich leider nicht.) Nach einer weniger effektiven Dia fühle ich mich, noch dazu wenn es ausgerechnet die vor dem langen Intervall war, schlechter als nach einer wirklich guten.
Ich hoffe, es war verständlich; falls nicht, frag weiter nach!

LG Debi

Hallo Werner,

gehe ich recht in der Annahme, dass Dir eine Wortverwechslung unterlaufen ist, und Du eigentlich das Ultrafiltrationsvolumen meintest? LG Debi