THEMA:

Moin DOler,

gestern fing bei uns die Marketing-Vorlesung an. Und der Prof. brachte einen Interessanten Vorredner mit.

Es war jemand von einer Krankenkasse, die sich für Organspende stark macht. Er erzählte von Projekten und wie man versucht, das Thema Organspende ins Bewusstsein zu rücken.

Dazu zählten z. B. Musikvideos, Aussteller im Cinemaxx (Kino) oder Veranstaltung mit Prominenten. Gleichzeitig erzählte er auch, dass im Jahr 2007 erstmal knapp 16 Organspender auf 1.000.000 (wars so, habs vergessen) kommen und das sei ein neuer Rekord gewesen, 2008 sankt dieser aber wieder auf unter 15 Personen.

Nun sollen wir im Zuge der Vorlesung auch ein Projekt ausarbeiten. Die Frage lautete am Ende:

Wie bekommt man Studenten dazu, einen Organspendeausweis auszufüllen?

Uns sind bei der Umsetzung keine Grenzen gesetzt. Mir schwirren viele Ideen durch den Kopf, da ich auch versuche, regional das Ganze zu unterstützen. Nun meine Frage an euch, habt ihr Ideen zu der oben genannten Frage? Über Vorschläge freue ich mich!

Übrigens, im Hörsaal waren ungefähr 200 Personen, nicht mal 10 haben sich am Ende ein Organspendeausweis geholt :-]

Viele Grüße

Hi Cyrous,
wieso willst Du einen Studenten zwingen Organspender zu werden wenn sich nicht einmal Ärzte dazubereit erklären?
Gruß Ongel

Hallo Cyrous,

ersten glaube ich, dass das Thema Organspende nicht in den Bereich einer Vorlesung über Marketing gehört. Marketing hat etwas mit Markt zu tun – Organspende hoffentlich nie!

Auch die Frage „Wie bekommt man Studenten dazu, einen Organspendeausweis auszufüllen?“ finde ich falsch gestellt. Korrekterweise sollte sie lauten „Wie bekommt man Studenten dazu, über das Thema Organspende nachzudenken?“.

Das bei dieser Herangehensweise nur 10 Studenten einen Ausweis mitgenommen haben wundert mich wirklich nicht.

Darüber sollte Dein Prof., der Mensch von der KK und Du mal nachdenken. Dann kommt Ihr/Du zu Ideen/Lösungen, die auch von Studenten akzeptiert werden. ;-)

VG
MaRIO

Hallo Ongel,

gezwungen wird schon mal keiner. Und Ärzte sind auch nur Menschen. Woraus bitte sollte sich eine Verpflichtung für einen Arzt ableiten lassen, dass er einen Organspendeausweis ausfüllen muß?
Verallgemeinern kann man das natürlich auch nicht. Wie beim Rest der Bevölkerung gibt es Ärzte mit und Ärzte ohne Ausweis.
Deshalb verstehe ich Deine Anmerkung nicht.

VG
MaRIO

Moin RIO,

sehr schöne Antwort. Natürlich muss man nicht alles kritiklos hinnehmen. Aber wenn ich ehrlich bin, war ich mal froh, dass - auch wenn das Fach Marketing unpassend ist - darüber an den Unis gesprochen wird.

Und bei Marketing geht es ja nicht nur um verkaufen, sondern es geht auch darum - im Fall der Organspenderausweise - Wege zu finden, die Menschen dazu zu sensibilisieren und auch zu erreichen.

Es muss in der Bevölkerung ankommen und Marketing ist ein Instrument, sich zu überlegen, wie man das erreichen kann.

Übrigens, ausfüllen meint nicht nur, dass man zustimmt, man kann auch ablehnen. Von daher ist die Frage passend gestellt, denke ich.

Unterstütze ich voll. Ich würde das Thema bewusst verfehlen und eine Arbeit zur Frage erstellen: Wie kann ich eine Aktion gestalten die möglichst viele Studenten animiert sich bewusst mit dem Thema Organspende/Ausweis auseinanderzusetzten.:-)
pluri

Ich finde es auf jeden Fall schön, egal bei welcher Veranstaltung, wenn dieses Thema aufgegriffen wird und nicht tabuisiert.
Sicher ist es heikel, da sich viele mit diesem Thema nicht auseinandersetzen wollen.
Trotzdem finde ich es wichtig, viele Menschen darüber zu informieren. Das ganze gelingt am besten durch ein Referat und einen Film im Rahmen eines Gesundheitstages oder ähnlichem. Im Rahmen von Marketing finde ich es unpassend und kann mir vorstellen, das kein gesteigertes Interesse besteht für die Thematik.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das man am besten jedem einen Blankoausweis mitgibt und nicht darauf drängt, diesen auszufüllen, da ich dies dann sicher auch nicht machen würde. Ohne Druck und mit viel Information kann man bedeutend mehr erreichen und sich einfach mal in sein Gegenüber hineinversetzen.
Schöne Ostern

Hallo Cyrous,
ich unterstütze das von den anderen DO´lern Gesagte voll und ganz. Es ist wichtig, dass sich die Menschen (nicht nur die Studenten) mit dem Thema auseinandersetzen. Und im Marketingbereich find ich es auch nicht so verkehrt angesiedelt, denn es geht um Strategien füe die Öffentlichkeitsarbeit und die Vermarktung der Informationen !
Vielleicht wäre auch ein Vortrag von Betroffenen sinnvoll (nicht KK-Menschen).
Ich hatte dazu neulich auf einer privaten Feier ein sehr schönes Erlebnis. Ein anderer Gast, der mich persönlich vorher nicht kannte, fragte mich so wie es mir gehe, weil er gehört hatte, ich sei gesundheitlich angeschlagen und im Krankenhaus gewesen. Da hab ich ihm meine Geschichte erzählt. Er war zwar sehr betroffen, auf einer Feier so etwas zu hören, aber er hat mir versprochen, sich gleich am nächsten Tag über Organspende zu informieren. Das fand ich total toll !
Er sagte auch, dieses Thema sei insgesamt sehr abstrakt, aber wenn man jemanden kennen oder erleben würde, der von solchem Schicksal betroffen sei, dann hätte dieses Thema sehr viel mehr Gestalt. Deswegen zurück zu meinem Tipp, vielleicht über eine Selbsthilfegruppe oder so jemanden zu bekommen, der zu diesem Thema aus eigenen Erlebnissen etwas beitragen kann.

Gruß Susanne

Hallo goldblondy,

ich habe einige Schwierigkeiten mit Deinem Beitrag:

1. wo ist Transplantation ein Tabuthema ??? sehen kann ich nur eine, oft völlig kritiklose, Darstellung der Transplantation auch in diesem Forum zB im Newsticker.

2. wenn in einer Uni- Vorlesung zum Thema Marketing die Werbung und das PR für die Organspende behandelt wird ist doch das zuerst einmal ein neutrales Thema. Auch für Ideen wird Marketing betrieben, auch Ideen müssen verkauft werden.

3. spätestens seit dem Aufkommen der Psychosomatik ist die Sicht auf den menschlichen Körper doch etwas differenzierter. Mit einer Reperatur oder dem Austausch von Teilen muss noch lange nicht alles ok sein.(Seele/Geist)

schöne Ostern wünscht Peter

Moin gulexxhexe,

ich selbst bin ja auch betroffen, daher finde ich es ganz passend, dass das in meiner Vorlesung stattfand. Und auch der Vortragende von der KK selbst war auch betroffen, was er dann auch erzählte. Ich habe aber gemerkt, dass im Hörsaal eine Regungslosigkeit herrschte.

Ich denke, dass viele das aus der Distanz heraus betrachtet ganz anders empfinden, als wenn man den Menschen persönlich kennt, so wie in deinem Fall auf der Feier.

Wir müssen das Projekt in einer Gruppe mit 5-7 Personen ausarbeiten und ein Konzept vorstellen, welches die KK, wenn es passend ist, übernimmt. Wie bereits erwähnt, macht diese KK bereits viel Öffentlichkeitsarbeit, indem sie z. B. mit Prominenten an die Öffentlichkeit tritt, Musikvideos produziert, die das Thema Organspende aufgreift.

Wir sollen also nichts anderes tun, als weitere Möglichkeiten, neben den o. g., aufzuzeigen. Eine Idee unserer Gruppe ist z. B., dass man ein Konzert veranstaltet und nur diejenigen Zutritt bekommen, die ein Organspendeausweis besitzen. Dabei ist es völlig irrelevant, ob der ausgefüllt ist oder nicht.

Deswegen schrieb ich hier, damit ich weitere Vorschläge von euch erhalten kann und mich evtl. inspirieren lassen kann.

So long...

P. S. Hier könnt ihr ein produziertes Video sehen, welches ausgestrahlt wurde und das auch die großen Medien aufgriffen.

HI cyrous!
Die Idee mit dem Konzert ist bereits super.Ausweiß hin oder her, es geht darum die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Großes Lob für den Titel von mir an Mensch zu Mensch.
Einen Stundenten oder einen Menschen dazu bringen einen Organspenderausweiß zu haben? Warum? Nein, so wird das nicht funktionieren. Der Mensch gibt wenn er möchte. Der Mensch gibt weil er erkennt. Der Mensch gibt weil er sich damit nicht selbst verliert. Glauben, Hoffnung, Liebe? Was ist Liebe ?( von Mensch zu Mensch)? Wenn man die Seele eines anderen Menschen berührt? ! Dann füllt derjenige den Ausweiß aus, weil er es will. berühre die Seelen! Wie? Du tust bereits das Richtige!
herzlichste Grüße von Tina

Der erste Schritt ist ers mal jedem eine Blancoausweis in die Hand zu drücken! In meinem Organizer habe ich immer welche drin! Vor allem im Zwiegespräch is das ne sehr effektive Methode!

Werner

Moin Geierlein,

jemandem einfach einen Organspendeausweis ohne Aufklärung in die Hand zu drücken, verläuft meistens ins bodenlose. Denn viele nehmen ihn mit und beschäftigen sich nicht weiter damit, wenn sie keine Informationen erhalten haben.

Der Ansatz von sun geht in die richtige Richtung. Menschen dafür zu sensibilisieren.

Grüße

P. S. Bin gespannt auf weitere Vorschläge.

Falsch verstanden ..... es kennt doch jeder die Ausreden im Gespräch: ... ich weiß nicht wo ich den her bekomme, oder ich wollte immer schon ... usw. Dann ist es gut einen zur Hand zu haben! Klar ohne Erklärungen ist das Mist, aber um die Ausreden auszuhebeln ist es sehr effektiv!

Werner

Eine Idee: Schreibt ein strassentheaterstück und führt es auf dem Uni-Gelände auf.
Oder: Gebt allen Studenten bei der Einschreibung einen Flyer mit ,macht daraus einen Teilnahmewettbewerb oder ein Quiz oder sowas.
Oder bring möglichst viele Deiner Mitstudenten dazu mit einem T-Shirt Pro Organspende rumzulaufen.
Macht ezum Inhalt des theaterstücks zum Beispiel ein typisches Dialysezimmer mit unterschiedlichen Patienten die sich nur streiten. Dann wird das noch witzig. Und dann produziert Ihr ein Riesenplakat für das Uni-Gelände. Nach 4 Wochen oder so macht Ihr eine Podiumsdiskussion mit einem Priester, einem Arzt und wer Euch sonst noch einfällt. Hängt jeden Tag eine Info zur Organspende ans schwarze Brett( Wartezeiten,Spenden,Lebenserwartung,Hirntod usw.)

Und selbstverständlich bekommt man die Ausweise beim Bafög-Amt, an jedem Lehrstuhl und am schwarzen Brett. Also eine Aktion die man auf alle anderen Unis projezieren kann.
Viel Erfolg wünscht Euch pluri

Hallo Cyrous,

frage doch mal die Bina, vielleicht kann sie ein lustiges Plakat mit ihren Scribbles gestalten (zum Thema Dialyse).

LG
Sabine

Moin Phuri,

das sind ja gleich so viele Ideen auf einmal, auf einige wäre ich selbst gar nicht gekommen. Besonders gut gefällt mir die Mitgabe eines Flyers bei der Einschreibung sowie ein Plakat auf dem Campus.

Auch ein Theaterstück wäre nicht schlecht, allerdings ist die Vortragszeit auf 10 Minuten begrenzt.

An Sabine
Wer ist denn Bina?

Ich denke an ein Strassentheaterstück,für die Pausen auf dem Campus. Oder gibt es einen Park wo die Studenten am Nachmittag auf dem Rasen rumliegen? Wie in Karlsruhe?[lol]

Sieh dir mal die User-Homepage von bambina an.

Hallo Cyrous,

das ist Bambina hier aus dem Forum wie Logika schon schrieb. Sie ist Malerin und hat tolle Scribbles zum Thema Dialyse und Krankheit gezeichnet.

@Bambina:

Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich Dich hier erwähne, mir gefallen Deine Zeichnungen einfach super, sind wirklich humorvoll!

Liebe Grüße
Sabine