THEMA:

Hallo,
folgendes Problem:
Ich war von 92-96 Dialysepflichtig, habe dann eine spenderniere bekommen. Bin jetzt seit Januar 08 wieder an der Dialyse. Nun zu meinem eigentlichem Problem.
Im Oktober 07 wurde durch eine Biopsie ein Tumor in der spenderniere festgestellt, ich wollte sie daraufhin raus haben aufgrund der Tatasache das die Niere eh nur noch knapp 10% Gearbeitet hat. Der Doc (MHH) meinte jedoch das es nicht nötig sei. Auf die Frage ob es später irgendwelche Folgen hätte, Antwortete er mit nein. Die Niere ist jetzt im April entfernt worden aufgrund des hohen Blutdrucks. Jetzt wiederum erklärten mir die Ärzte das aufgrund des Tumors ich jetzt 2 Jahre warten muß bevor ich auf die Liste komme. Wie soll ich jetzt vorgehen? Ich überlege schon mit einem Anwalt gegen dem damaligen Arzt wegen falschen vorgehens zu verklagen. Ach so ich habe auch eine Lebendspenderin.

Hallo astanier!!

Erst mal sei zufrieden das der Tumor entfernt ist.Bevor du einem Anwalt Geld in den Schlund schiebst rede erst mal mit den Medizinern ganz in Ruhe.
Nach der Entfernung der Niere ist sicher eine Biopsie des Tumors erfolgt.
Wenn nicht ganz sicher ist ob noch irgendwo Tumorzellen sind ist eine Wartezeit anzuraten.
Derschlimmste Fall wäre;neue Niere -Krebs wächst unter ciclospurin etc explosionsartig,damit wäre dir dann nicht geholfen.
Also lieber tief durchatmen,und dann entscheiden.
Hatte ein paar Jahre nach NTX Prostata krebs.Lasse mich nun nicht mehr transplantieren.Krebsrisiko zu hoch.
Schönes Wochenende.

Hallo,

das ist ja wohl auch wirklich nicht wahr, was Dir da passiert ist. Meinem Vorredner kann ich nun so gar nicht beipflichten. Natürlich darfst Du jetzt Deine Gesundheit nicht weiter gefährden, das wirst Du auch sicher nicht, Der Vorredner scheint Dein Thema völlig fehl zu interpretieren...es geht doch gar niht darum, ob du jetzt direkt transplantieren könntest...der zug ist doch nun mal abgefahren!!! Aber das hätte nicht sein müssen und das wiederum ist eine klare Fehleinschätzung des Arztes der wieder mal nur an seinen eigenen Fachbereich denkt.
Ich habe beide Nieren durch klassische Fehlbehandlung verloren und kann gut verstehen, was Du fühlst. Da gehen einem so wahnsinnig wichtige unbezahlbare Chancen verloren, nur wegen der Routine und Arroganz und Unwissenheit vieler Ärzte. Ich persönlich habe mich jedoch gegen eine Klage entscieden. In Deutschland muss man beweisen, dass die Schuld beim Arzt liegt, Hast Du dafür wirklich genug Belege? Zeugen? Was wenn Dir letztlich noch eine Unzurechnungsfähigkeit in der konkreten Situation angehängt wird? Und wem wird das Gericht dann glauben? Ich persönlich habe mich entschieden, meine Nerven zu schonen und diese Leute nicht noch mehr von mir kaputtmachen zu lassen, als sie es eh schon haben. Denn ein solcher Prozess ist bestimmt kein Zuckerschlecken. Wenn Du es dennoch versuchen möchtest dann tu es jedenfalls nicht blau äugig. Suche einen erfahrenen Medizinrechtler und lass Dich auf alles vorbereiten. Allerdings sind die Chancen als Patient in Deutschland gegen die Mächtigen Ärztelobbys sehr sehr gering, so unfair das auch ist, das sollte man realistisch sehen. Man kämpft ja letztlich gegen die Versicherungen der Ärzte, und die wissen schon wie sie Ersatzzahlungen vermeiden können.

Ich wünsche Dir, egal wie Du Dich entscheidest, die Kraft damit gut umgehen zu lernen!!!

Alles Liebe

Dein Bienchen

> Bienchen schrieb

> Deutschland muss man beweisen, dass die Schuld beim Arzt liegt,

Hallo Bienchen,
ich stimme dir in allem zu, aber in Deutschland gilt solange die Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil bewiesen ist. Das gilt für alle, die eines Verbrechens oder Vergehens angezeigt werden. Da kann man Ärzte nicht einfach ausnehmen, so schwer das auch manchmal für Patienten sein mag.

Alles Liebe
chrisi

Hi Chrisi,
du musst unterscheiden zw. zivilrechtlichem Verfahren und dem strafrechtlichen Verfahren. Zivilrechtlich werden Schadenersatzansprüche verfolgt. Da trägt in diesem Fall der Geschädigte die Beweislast. Die Unschuldsvermutung gilt nur in straftrechtlichen Verfahren.
Hier sollte sich astianer mal an die Schlichtungstelle für Arzthaftpflichfragen der norddeutschen Ärztekammer in Hannover wenden. Die ermitteln sehr obj. und vor allem für den Patienten kostenfrei.
Aber wäre es nicht so, dass auch bei früherer Entnahme der alten Niere auf jeden Fall vor einer neuen TX eine Karenzzeit von 2 Jahren angefallen wäre? Der Tumor scheint ja zum Glück nicht gestreut zu haben.
kaimana

Liebe Chrissi,

Da hast Du Recht, es sind auch nur Menschen.
Trotzdem müssen Menschen überall auf der Welt speziell für berufliche Fehler und Fehleinschätzungen haften. Die Nachweispflicht sollte speziell in diesem Fall jedoch nicht beim Patienten liegen, denn die einzigen existenten Dokumente sind ja vom Arzt oder dessen Personal selbst erstellt worden und somit absolut manipulierbar. Daher bräuchten Patienten aus meiner Sicht für solche Fälle dringend eine rechtliche Lobby und Ärzte dürften sich eben nicht mehr in der Sicherheit der Unschuldigkeitsvermutung verstecken, die dann auch noch von den Versicherungen der Ärzte rechtlich ausgenutzt wird, damit Regressansprüche abgelehnt werden können. Das System ist so wie es ist eben nicht gerecht, obwohl Du natürlich Recht hast und die Unschuldigkeitsvermutung eigentlich genau dazu da ist. Aber im Fall Patient-Arzt ist es geradezu abwägig, dass der Patient ohne genaue Fachkenntnisse und mit der Dokumentation des Täters alleine dasteht und so dem Arzt irgendetwas nachweisen soll. Die Statistiken sprechen da für sich und in keinem anderen westlichen Land ist es so aussichtslos für eine Entschädigung bei Bedhandlungsfehlern zu kämpfen. Das finde ich sehr traurig, denn mir gibt keiner meine Nieren zurück, die die Urologen kaputtbehandelt haben und mir dabei noch sagten, ich solle mich nicht so anstellen. Wenn es nicht so schwer wäre, hätte ich dafür sehr gerne eine Entschädigung.

Liebe Grüsse Bienchen

hi danke erst einmal für eure antworten, ich muss jetzt erst einmal überlegen was ich mache. lasse mich wohl erst einmal beraten.