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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert Korruptionsbeauftragten der Bundesregierung
Politiker von SPD und CDU fordern durchgreifende Änderungen im Umgang mit kriminellen Ärzten. So will der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mit einem Korruptionsbeauftragten für das Gesundheitswesen gegen die zunehmende Selbstbedienungsmentalität von Medizinern vorgehen. Der Beauftragte soll in der Bundesregierung angesiedelt werden. Um das Kartell des Schweigens in den Krankenhäusern aufzubrechen, verlangt Lauterbach ein Gesetz, das aussagebereite Mitarbeiter schützen soll. Lauterbach: Ärzte und Pflegepersonal, die Missstände melden, müssen die Garantie erhalten, dass sie deswegen keine Nachteile am Arbeitsplatz bekommen.
Lauterbachs Forderung findet Zustimmung in der Union. Willi Zylajew, zuständig für Pflegepolitik in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, geht noch einen Schritt weiter und fordert eine umfassende Kronzeugenregelung. Zudem fordert er spezielle Schwerpunktstaatsanwaltschaften, die mit Juristen und Medizinern besetzt werden. Nur so sei man in der Lage, die Auswüchse mit aller Härte zu bekämpfen.
Anlass für die Vorschläge der beiden Politiker sind zwei Prozesse, die in den kommenden Tagen beginnen und eine neue Qualität von Missständen im deutschen Gesundheitssystem aufzeigen. Ab 17. September wird vor dem Landgericht in Mönchengladbach dem ehemaligen Chefarzt Arnold Pier der Prozess gemacht. Laut Anklage soll der Inhaber des St.-Antonius-Krankenhauses in Wegberg am Niederrhein aus Gewinnstreben den Tod von sieben Menschen verschuldet haben. Vier Tage später, am 21. September, beginnt vor dem Landgericht Essen das Verfahren gegen einen der berühmtesten Ärzte der Republik, den Leber-Transplanteur Christoph Broelsch. Dem suspendierten Chefarzt der Universität Essen wird Bestechlichkeit, besonders schwerer Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Er soll von Kassenpatienten Geld verlangt haben, damit er ihnen das lebensrettende Organ früher transplantierte
Peter
