THEMA:

Hallo,

Das KfH in Berlin Moabit macht es unter Krause schon seit über 10 Jahren mit großem Erfolg:

aus Ärzte Zeitung 02.10.09
Ergometertraining auch während der Dialyse
Ausdauertraining für Nierenkranke ist während der Hämodialyse möglich - mit einem Bettfahrrad.

Von Beate Grüble

Das Training mit dem Bett-Ergometer steigert die Fitness und bessert die Effektivität der Dialyse.

HAMBURG. In Deutschland leben über 63 000 Dialyse-Patienten, von denen viele einen Typ-2-Diabetes haben. Diese Patienten sind meist unsportlich, haben Übergewicht und eine langjährige Hypertonie. Das erhöht zusammen mit der Dialyse-Pflichtigkeit das koronare Risiko, sagte Professor Matthias Köhler aus Damp bei einer Veranstaltung des Dialyse-Dienstleisters Diaverum in Hamburg. Ein 30-jähriger Dialyse-Patient sei ähnlich herzgefährdet wie ein 80-jähriger nierengesunder Mensch, sagte der Nephrologe. Grund dafür ist unter anderem die lange Inaktivität bei Hämodialyse-Zeiten von durchschnittlich dreimal vier Stunden pro Woche.

Um diese Zeit besser zu nutzen, bietet die ostseenahe Reha-Klinik ihren Patienten Bettfahrräder an, auf denen sie während der Dialyse trainieren können. Die Ergometer ermöglichen sowohl eine passive Bewegung als auch aktives Treten in die Pedale. Wer regelmäßig eine halbe bis eine ganze Stunde trainiere, verbessere die Phosphat- und Harnstoffelimination und damit die Effektivität der Dialyse, erläuterte Köhler. In anderen Studien, in denen die Patienten an allerdings dialysefreien Tagen unter anderem ein Krafttraining absolvierten, verbesserten sich die Entzündungsmarker, und die Muskelmasse nahm deutlich zu.

Nach den Erfahrungen in Damp starten die meisten Patienten jedoch lieber mit einem die Dialyse begleitenden Training, das ihre Leistungsfähigkeit moderat steigert. Der Ausdauersport wirkt sich auch günstig auf den Lipidstoffwechsel und die Gefäßelastizität aus, zudem bessert sich die Stimmung. Wichtig ist, das Training nach der Rehabilitation fortzusetzen, so Köhler. In manchen, so etwa in den von Diaverum geführten Dialyse-Zentren, gebe es bereits Bett-Ergometer und weitere Angebote, um Körperkraft und Beweglichkeit zu verbessern.

Gibt es das auch bei Euch ???

vG Peter

Das ist ja ein alter Hut[schock].

Diese Bettfahrräder gab es in meinem alten Zentrum, schon lang bevor ich Heimdia angefangen habe.
Ich schätze mal vor 5-6 Jahren haben die solche Räder angeschafft. Die wurden auch ziemlich genutzt[cool].

Grüßle
Olli

In meiner privaten Dialyse, in der ich seit Anfang 2000 dialysierte, gab es das damals schon. Wie lange davor weiß ich allerdings nicht. Es kamen spezielle Trainerinnen und wiesen die Patienten ein bzw. begleiteten das Training, sowohl am Bettergometer als auch bei gymnastischen Übungen. Die Trainingsfrequenz wechselte leider, da das Training teilweise über die Krankenkassen finanziert wurde (später dann gar nicht mehr) bzw. vom Arzt und einer Pharmafirma gesponsort wurde. Teilweise war das Training sogar dreimal in der Woche möglich. Eine Finanzierung durch die Patienten gegen einen Monatsbeitrag von drei Euro scheiterte an der Weigerung eines großen Teils der Patienten, es selbst zu bezahlen.
Ergometertraining habe ich zudem in zwei Urlaubsdialysen (Füssen-Bad Faulenbach und Bergen auf Rügen) erlebt.
Viele Grüße
MaWa

Die Dinger sind schon sehr alt. Unsere Patienten hier sind Urlauber. Sie bewegen sich ausserhalb der Dialyse auf natürlichem Wege, da sie als Tourist viel besichtigen in der Freizeit statt nur daheim rumzusitzen und.... .

Nicht alles was wo geschrieben ist, stimmt oder ist neu!

kaimana

Hat unser KFH schon lange eingeführt, ist schon lange bekannt. Schönen Abend Albertine

@ alle,

danke für die Beiträge. Interessieren würde mich natürlich wie sehen die Erfolge aus ?

Ist die Phosphat- und Harnstoffelimination und damit die Effektivität der Dialyse, wie berichtet, besser ?
Verbessert sich der Muskel-Protein-Stoffwechsel und wird dadurch der Muskelschwund reduziert ?

würde mich über Antworten sehr freuen.

vG Peter

In meinem Zentrum wurde der Ergometer auch angeboten. Ich hab es ausprobiert und für unpraktisch empfunden. 1. sollte ich das Ding im Liegen benutzen. 2. Gab es keine Widerstand. So ging es nur darum die Beine zu bewegen.3. Verursachte es einen Haufen Krach und hat die Anderen gestört. da wir in offenen Räumen zu sechst dialysiert haben war das untragbar.
Wenn ich jemals wieder Dia machewn muss(hoffentlich nie mehr) werde ich unbedingt Heim -Dia machen. Da kann ich mich nebenbei betätigen. Ich kannte einen Mann. der hat während der Hämo-Dia zu Hause an der Werkbank gebastelt.

Aber in erster Linie habe ich damals das Gerät schon deshalb abgelehnt weil ich für mich die DIA als Erholung definiert habe( Lesen , Fernsehen, Schlafen). da gehörte nach meinem Verständnis Sport nicht dazu.
pluri[lol]

in meinem ehemaligen zentrum gab es diese dinger auch ----ich selber habe es nie benutzt,da meiner meinung nach die dialyse schon eine extreme belastung für den körper ist ,bewegen tu ich mich zu anderen zeiten genug ----jeder muß eben selber für sich das richtige maß finden ...lg taffi

In unserer KfH sind nach dem Umbau sind Umzug in den Neubau diese Teile im Keller eingelagert worden und verrotten dort wohl und ich ich persönlich hoffe sie bleiben dort!

Werner

Kann ich leider nicht wirklich beantworten, da ich die ganzen Jahre über das Programm in Anspruch genommen habe und so keinen Vergleich habe. Ich habe mich jedenfalls während der ganzen Dialysezeit ziemlich fit gefühlt, habe aber auch immer Sport außerhalb der Dialyse gemacht. Hatte einen Kt/V von 1.9, gute Phosphatwerte und ich glaube, dass meine Muskulatur auch o.k. war.
LG MaWa

Ich bin immer froh, wenn keiner sie nutzt. Besser ist es sich in der frischen Luft zu bewegen als in solch aberne Pedale zu treten, die alle anderen im Raum belästigen.
kaimana

Es verlangt niemand, dass man sie benutzt.
Man kann sie durchaus benutzen und (!) Sport an der frischen Luft treiben.
Pedalen, die albern sind, hab ich noch nie gesehen.
Belästigung anderer Patienten kommt nicht vor, da die Geräuschbelastung sehr gering ist (vielleicht bei antiquierten Geräten?) und man radelt ja nicht durchs Zimmer.
Bei Patienten, die zu Blutdruckabfällen neigen, hilft es, sie zu stabilisieren.
Sportliche Grüße
MaWa

Wenn ich schlafen will stört mich das Geräusch ganz besonders. Zu behaupten das mache keinen Geräusche ist einfach nicht wahr. Unser Ergometre war ganz neu und jeder der ihn nicht benutzt hat wurde gestört. Wenn Du in einer Gruppe bist wo drei junge Leute zusammen ihren Spass haben ist das in Ordnung aber nicht wenn da 80 jährige Sterbende oder Schwerasthma-Kranke neben Dir liegen.
Da heisst es Rücksicht nehmen.
Wichtiger als solche Geräte finde ich die Dia freizügiger zu gestalten und die Leute mehr nach ihrem Krankheitsbild zusammenzulegen. Warum spoll man nicht dabei aufstehen und sonst was machen können? Pluri

Ich habe nicht behauptet, dass es keine Geräusche macht. Ich persönlich habe aber andere Geräusche (z.B. Alarme der Maschinen etc.) als wesentlich unangenehmer empfunden. Ansonsten sind die Prioritäten von Menschen nun mal unterschiedlich, aber man kann sich doch bei 4 - 5 Stunden Dialyse bestimmt einig werden, dass man keinen Sport treibt, wenn geschlafen wird und dass man nicht unbedingt schlafen muss, wenn Sport getrieben wird, so wie man sich halt auch über andere Dinge einigen kann und muss, sonst können die Dialysestunden ja zum Horror werden. Wie Du schon sagst, man muss Rücksicht nehmen ... aber auch auf Sportler. In meiner Dialyse zu Hause hat es in über sieben Jahren da keine Probleme gegeben, und auch in den Urlaubsdialysen nicht.
Liebe Grüße
MaWa

aufstehen war früher noch nichtmal zum toilettengang erlaubt [augenroll]...und bei der derzeitigen besetzung mit personal stell ich mir das ziemlich chaotisch vor ,wenn jemand umkippt (geht schneller,als man sich vorstellen kann )und dann eine nadel rauskommt .........also doch bei aller sportlichkeit die kirche im dorf und die patienten im bett belassen---die schwestern werden es danken !---lg taffi

In der alten Dialyse in München hatten wir mal zwei, die 4 Std in die Pedale traten. Es nervte immer die anderen, da das ständige Summen einfach nicht zu überhören war. Das Problem wurde bald biologisch gelöst; beide verstarben und wir hatten unsere Ruhe!
Es gibt schon genug unvermeidbare Belästigungen an der Dialyse, also sollte man wenigsten die Ergometer im Fitnessraum belassen.
Und endlich die fitten Patienten zu den anderen fitten legen.
kaimana

Hallo Knutpeter,

das haben wir in unserem Zentrum schon seit ca. 10 Jahren inkl. zweier Pfleger, die einen Kurs speziell für Dialysegymnastik belegt haben. Tolle Sache - wird nur leider wenig bis gar nicht von den Patienten angenommen.
Da stehen dann 3 Bettergometer von wenigen Ausnahmen abgesehen nutzlos rum.
Übrigens - An meinen Werten habe ich damals nichts bemerkt, ich wollte mich nur ein bisschen bewegen. Für Sport blieb mir bei einem Vollzeit-Job (im Büro) mit anschließender abendlicher Dialyse wahrlich keine Zeit. Das Wochenende war dann fast ausschließlich meinem Haushalt gewidmet. Von daher finde ich die Möglichkeit schon ideal. Geräusche habe ich keine wahrgenommen und keine Probleme mit meinen Nachbarn gehabt. Vielleicht gibts verschiedene Fabrikate.

Liebe Grüße
Chrisi