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Psychische Hilfe 03 Feb 2011 11:27 #266721

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Gibt es hier Menschen, die psychologische Hilfe in Anspruch genommen haben?
Mir wurde eine ambulante Psychotherapie bei der Reha empfohlen.
beri

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 11:39 #266722

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Hallo beri,

ja, mehrfach. Vom freiwilligem Einzug in die Psychatrie, ambulanter Psychotherapie, einem Psychiater, der die Medies verschreibt, habe ich alles gebraucht. Und es war alles hilfreich und richtig was ich da gemacht habe. Das ist Hilfe, die wichtig und nötig ist. Ich stehe auch dazu diese Hilfe zu brauchen und zu nutzen.

Liebe Grüße
Kerstin

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 12:26 #266724

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Hingen Deine Probleme nur direkt mit Dialyse/ Transplantation zusammen?
Es ist ein schwieriges Thema.
beri

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 13:23 #266726

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Zwei mal in meinem Leben und bei beiden malen bin ich im Nachhinein überzeugt, dass ein Großteil dieser Kunst Humbug ist!

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 13:24 #266727

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Hallo Beri (?),

ich habe zwar keine entsprechende Hilfe in Anspruch genommen, bin aber als Psychologe (kein Psychotherapeut) wahrscheinlich in der Lage Dir Hinweise zu Zugangswegen, Möglichkeiten und Grenzen zu geben oder ansonsten Fragen zu beantworten.
Wenn Du magst, kannst Du mich auch anmailen. Die Mailadresse steht auf meiner Homepage hier bei DO.

Alles Gute
joe

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 13:33 #266728

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Lieber Werner,

Du bist doch eigentlich zu klug, um so einen Unsinn daher zu schreiben. Die Kunst basiert auf einer anerkannten Wissenschaft und es gibt umfangreiche Wirkforschung zu verschiedenen Therapieformen und Krankheitsbildern.

Damit will ich nicht Deine persönliche Erfahrung negieren. Es kann durchaus sein, dass für Dich Psychotherapie nicht hilfreich war/ist und anscheinend waren die durchgemachten Psychotherapien nicht hilfreich. Das kann dann verschiedene Gründe haben. Menschen mit einem IQ von über 150 (oder wieviel war es noch gleich?) sollten aber von persönlichen Erfahrungen abstrahieren können.

Aber jemandem, der/die nach Hilfe fragt, so zu antworten, wie Du das getan hast, finde ich daneben. Oder antwortest Du auf die Frage, ob Dialyse hilft zu überleben, dass das Stechen weh tut und man Kopfschmerzen davon bekommt?

Nix für ungut
joe

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 15:13 #266729

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Vielen Dank Joe, so weit bin ich noch nicht ganz.
Ich wollte mich hier erstmal umhören, welche Erfahrungen es gibt.
Bei der Reha hatte ich drei Gespräche bei einer Psychologin, die mir sehr geholfen haben.
Es gibt einige Probleme, die ich gern aufarbeiten würde, um damit besser umgehen zu können. Es fällt mir nur schwer, mich mit dem Gedanken an eine ambulante Psychotherapie anzufreunden.
Da wollte ich mich hier in unserer kleinen Runde erstmal umhören.
beri

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 15:14 #266730

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Hallo beri,

ich bekam auch in einer Reha eine Psychotherapie empfohlen, weil ich recht depressiv war. Leider sind die Wartezeiten dafür sehr lang. Ich habe damals einen für mich guten Weg gefunden, meine Probleme in den Griff zu bekommen. Hatte auch kurzfristig Unterstützung von einer Psychologin, habe ein Antidepressiva bekommen (in einer minimalen Dosierung) und dann 8 Monate mit einem ganz tollen Buch allein weitergearbeitet (Rolf MerkleWenn das Leben zur Last wird).
Wenn du mehr wissen möchtest, kannst du mir gerne mailen.
Gruß Bärbel

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 15:22 #266731

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Vielen Dank für das Angebot.
Depressionen habe ich glücklicherweise nicht, es geht mehr darum einige zurückliegende Erlebnisse zu verarbeiten, die meine Gegenwart störend beeinflussen.
beri

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 16:16 #266732

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Hallo beri,
ich war 2 Jahre in einer Gesprächs-Therapie (ohne Medikamente).
Die Therapie hatte nichts mit meiner TX zu tun. Ich trug viele Jahre bzw. fast mein ganzes Leben lang Sachen mit mir herum, die mich immer mehr belasteten. In der Therapie habe ich diese Sachen (endlich!) ablegen können...! Hört sich jetzt nicht gerade professionell an, aber ich wüsste nicht, wie ich es anders beschreiben sollte. Mir hat es auf jeden Fall geholfen!
Alles Gute, Uschi

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 16:29 #266733

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Liebe Uschi, danke für Deinen Beitrag. So ähnlich ist mein Problem.
Bei mir gibt es Ängste, die ihre Ursache in Erlebnissen haben und die ich nicht niederkämpfen kann.
Zum Beispiel ist die Angst vor fremden Ärzten sehr hinderlich.
beri

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 17:15 #266734

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Joe!

Was man bei mir als Jugendlicher falsch gemacht hat mag ich ja noch dem Zeitgeist der 60er Jahre anlasten, aber die Erfahrungen in den 90er Jahren nach meinem Burn Out waren nur sehr bedingt hilfreich und da mag ich schon kritisch urteilen!

So sind halt meine Erfahrungen! Das als Unsinn abzutun ist aber arg überheblich!

Aber mag sein, dass es so ist wie mit alternativer Medizin, wenns hilft ist gut! Trotzdem darf man kritisch sein.

Werner

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 17:55 #266736

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Hallo beri,
wichtig ist, dass der Kontakt zwischen Dir und dem Therapeuten stimmt, wichtiger noch als die Art der Therapie so heisst es. Die gesetzlichen KKs bezahlen die tiefenpsychologisch fundierte Gespächstherapie , die Psychoanalyse und die Verhaltenstherapie. In der Verhaltenstherapie würdest Du Strategien erlernen, wie Du Deine Ängste in den Griff bekommst, so rein technisch. Das finde ich sehr pragmatisch. Im Gespräch redest Du Dir der Seele und analysierst die Ursachen....
Du könntest Dir auch was ganz anders suchen, wenn Du Dir einen Psychologischen Heilpraktiker suchst, die machen noch ganz andere Therapien und viele von denen sind eher relativ neu. Das geht von Atemtherapien bis Familienstellen. Ein weites Feld..

Finde es einfach nur genial, wenn sich jemand Hilfe holt auch in dem Bereich, man geht ja auch zum Arzt, wenn der Körper Probleme macht....Ich lasse mich auch immer mal wieder beraten, wenn akut was anliegt von einer Lebensberaterin und das hilft mir sehr.

Alles Gute!

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 18:03 #266738

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Hallr beri, mir haben sowohl eine ambulante tiefenpsychologisch fundierte PT als auch eine Reha wegen Burnouts (Verhaltenstherapie) Hilfe zur Selbsthilfe gegeben (eine Therapie entbindet einen nicht von der eigenen Arbeit, aber das ist ja das Tolle: man wird wieder handlunsgfähig, vorausgesetzt, die Chemie stimmt zwischen Dir und dem Therapeuten).

Bei mir waren es auch alte ERlebnisse, dazu kam der Umgang mit der chronischen Erkrankung, die mir das Leben schwer gemacht haben. Ich finde es keine Schwäche, sich Hilfe zu suchen, im Gegenteil!

Alles Liebe und Mut, Ulrike

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 18:05 #266739

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Hallo, Werner,
wenn Du Deine Erfahrungen etwas differenzierter beschreiben könntest wär es sicher verständlicher und nachvollziehbarer.
Dein erster Beitrag wirkte nicht wie eine kritische Beurteilung, sondern wie ein Abqualifizieren in Bausch und Bogen (Fändest Du so eine Antwort auf eine Deiner Fragen hilfreich?)
Psychotherapie heute mit alternativer Medizin gleichzusetzen, geht mir gegen den Strich, weil alternative Medizin in aller Regel keinen Wirksamkeitsnachweis nach anerkannten Regeln erbracht hat, was bei Psychotherapie jedoch der Fall ist. Deshalb übernehmen auch die Krankenkassen die Kosten.

Antonio

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 19:12 #266742

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(Zu tief soll es möglichst nicht werden. Manches habe ich ganz gut vergraben und es ist Gras darüber gewachsen.)
Sehr hilft mir die Gemeinschaft hier. Einen ehrlichen sehr wertvollen Telefonkontakt habe ich auch seit kurzem.
Im Alltag gilt vorrangig, Stärke zeigen. Ist auch gut und richtig.
Extrem hilflos fühle ich mich bei Ärzten. Auch schuldig, wenn sie sagen Sie machen mir Sorgen oder so.
Ich sage nie, wie es mir wirklich geht. Habe immer Angst, eine Lawine von vielen Untersuchungen auszulösen.
Meinem Hausarzt vertraue ich. Er tut sehr viel für mich. Da will ich doch vor allem, dass er sieht, es geht mir gut.
Ich bin so aufgewachsen und erzogen worden.
beri

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 20:15 #266743

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Wie tief es geht, beri, entscheidest Du ganz alleine. Ein Therapeut darf Dir nicht aufdrängen, was Du nicht möchtest. Ein guter Therapeut spürt auch, wenn es zu viel wird.

Wenn die Beziehung zum Therapeuten stimmt, musst Du ihm gegenüber keine Stärke zeigen, wenn Du Dich gerade schwach fühlst. Ich finde die Therapie für mich gut, weil ich durch das Gegenüber eine Sicht von außen bekomme (wie Du hier von der Gemeinschaft) und ich dadurch Sicht- und Verhaltensweisen ändern kann.

Warum darf Dein Hausarzt nicht sehen, wenn es Dir schlech geht? Er kann doch nur etwas für Dich tun, wenn er weiß, wie es Dir wirklich geht .....

Es ist bestimmt gut für Dich und auf Dauer entlastend, solche Fragen einmal mit einer Fachfrau (oder Mann) zu besprechen.

Liebe GRüße und noch einen schönen Abend, Ulrike

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 20:46 #266747

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Liebe beri,
Du entscheidest immer, welche Untersuchungen gemacht weden, der Arzt schlägt vor!
Ich hoffe, das hilft Dir.>Gleiches gilt auch für Medikamente und alles andere. Die Entscheidung triffst am Ende immer Du.

Schönen Abend.

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 21:00 #266749

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Für mich persönlich wäre am ehesten eine Gesprächstherapie vorstellbar.
Ja, so eine Sicht von außen.
Wo eine neutrale Person hilft, Probleme zu relativieren, angemessen zuzuordnen und dann der Reihe nach anzugehen.
Vielen Dank für Eure Beiträge, so viel Verständnis und Eure Ermutigung!

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Re: Psychische Hilfe 03 Feb 2011 21:03 #266750

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Das kann ich so nicht sagen. Da es familiäre Zystennieren sind, lebe ich seit meiner Kindheit damit, da mein Vater da schon schwer krank war. Nur waren die Med. Möglichkeiten in der DDR stark begrenzt und er mußte schrecklich leiden und genauso schrecklich sterben. Ich wußte als Kind schon, dass es eine Erbkrankheit ist und habe mein ganzes Leben Angst. Seit der TX schlimmer denn je.
Deshalb nehme ich die Hilfe dankbar an.

LG Kerstin

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Re: Psychische Hilfe 04 Feb 2011 19:55 #266777

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Na gut - nur ist da wieder die Gefahr gegeben, dass man mich wieder mal angreift:

Im ersten Jahr auf der Realschule ließen meine Leistungen rapide nach und man machte sich Sorgen. Nun gibt es in unserer Stadt einen guten schulpsychologischen Dienst und in dessen Hände fiel ich. Man machte zig Untersuchungen und regelmäßige Therapiesitzungen und Gespräche, aber es wurde nicht besser! Insbesonders in Deutsch wurde mein Leistung grausam und zwar nur im Diktat - meine Rechtschreibung war grausam ... genau wie meine Handschrift! Aufsätze waren nie das Problem!

In allen Fächern hangelte ich mich so durch, geriet aber nie in die Gefahr des Sitzenbleibens. Was (damals ) niemand erkannte, ich hatte 5 Jahre Grundschule gemacht. Der Großteils des Stoffes war für mich Wiederholung, ich war unterfordert und langweilte mich großteils!

Als Lösung schickte man mich dann in ein Internat oder wie es heute heißt eine vollstationäre Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. Alles Freudianer dort!
Psychologen und Sozialpädagogen! Und das mittem im tiefsten Schwarzwald mit ner kleinen Dorfschule und ner Fremdsprache (Schwäbisch).

Gegen das Internat möchte ich wenig sagen, da habe ich viele Sachen gelernt, die mir später halfen! Aber diese Dorfschule war der Horror! 2 Jahrgänge in einem Raum (interessant weil man da den Stoff der höheren Stufe mitbekam. Nur ein Lehrer der ein Fan der Prügelstrafe war und das der das mit Wonne handfest vollzog!

Meine Deutschleistungen wurden nie besser und meine Schrift erst recht nicht - trotz stundenlanger Schönschreibübungen!

Ich blieb da die 2 Kurzschuljahre, zur Umstellung der Versetzung von Ostern auf den Sommer!

Den Kern der Sache, meine Rechtschreibschwäche und meiner schlechten Schrift kam man erst wesentlich später auf den Grund und löste es!

Daher sehe ich diese beiden Jahre als Verlust an. Man hat damals halt den Begriff Hochbegabtenförderung noch nicht gekannt und die Kunst der Bewegungsanalyse war auch noch nicht weit! Man hätte schnell den Grund meiner Schreibschwäche erkannt!

Diese Schwäche brach rapide ab, als ich Maschine und später am Computer schrieb - plötzlich bekam ich in Deutsch einsen und zweien!

Den entscheidenden Tipp bekam ich wesentlich später auf einem Trainerlehrang von einem Amerikaner der meine Schreibhaltung am Stift sah und die Verkrampfung bemerkte wie ich schrieb.

Ich habe seit den Zeiten von Schiefertafel und Griffel und dem Kratzen dabei einen Horror davor zu schreiben und war immer verkampft dabei. Das Kratzen und damit der Horror setzte sich später fort, denn schnell ging es mit dem Füller weiter und der kratzte auch!

Ich habe schlicht ungern geschrieben und alles was damit zu tun hatte war mir zuwider! Erst die Tasten einer Schreibmaschine befreiten mich!

Gelegentlich habe ich die Lehrer uns Psychologen zum Verzweifeln gebracht. Ich habe z.B. mal in Englisch eine Nacherzählung wortwörtlich wiederholt und ne 6 kassiert (wegen Betrugsversuch) erst als ich dem Lehrer und dem Psychologen die Story wortwörtlich mündlich wiederholte (die ich vorher nicht kannte) wurde das korrigiert - wie gesagt Hochbegabtenförderung gab es noch nicht.

Das war meine erste Erfahrung mit Psychotherapie und die war nicht großartig! Wobei ich das erst später so erkannt habe!

Über den 2. Fall nach meinem Burnout berichte ich morgen - als BvB Fan habe ich gleich anderes vor!

Werner

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Re: Psychische Hilfe 04 Feb 2011 20:39 #266782

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Hallo Werner!
Ich danke Dir sehr, dass Du Dich hier so öffnest.
Dadurch kann ich viel besser verstehen, was und vor allem WIE Du oft hier geschrieben hast.
Es können sicher viele verstehen, dass Dich diese Erlebnisse geprägt und verletzt haben.
Einen lieben Gruß
von beri

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Re: Psychische Hilfe 04 Feb 2011 21:11 #266786

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Hallo Werner, ich greife Dich nicht an, schade, dass man damals Deine Hochbegabung nicht erkannt hatte. Hast Du dann später dies nacholen können? Wie hoch muss den der IQ bei Hochbegabten sein? Hoffentlich konntest Du dann dies in einem Studium verwirklichen und die früheren Lehrer von Ihrer Fehlentscheidung in Punkto Deusch und Rechtschreibung überzeugen. Auch die Nacherzählung einer englischen Literaturgeschichte z von zeigte doch erneut Deine Kreativität und verschenkte Intelligenz, die nicht gefördert werden konnte. Schönen Abend Albertine

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Re: Psychische Hilfe 04 Feb 2011 22:19 #266788

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Hallo Werner,

[lange Geschichte gesnippt]

genau das meine ich mit: Du bist doch eigentlich zu klug..

Was was Du schilderst hat mit Psychologie ein bisschen und mit Psychotherapie gar nichts zu tun. Jemand der hochbegabt ist und soviel Zeit hat wie Du als Erwerbsminderungsrenter könnte das auch leicht rausfinden.

Im Übrigen hättest Du, wenn Du damals schon Dialysepatient gewesen wärst, diese Zeilen wahrscheinlich gar nicht mehr schreiben können, weil Du recht sicher schon tot wärst. Die Medizin war damals nämlich auch noch nicht so weit wie heute.

Aber unabhängig davon: Es gibt auch heute noch ähnliche Auswüchse von Menschen, die sich Psychologen nennen (in Einzelfällen haben sie sogar Psychologie studiert). Dass das möglich ist, hat viel mit der deutschen Geschichte zu tun und wenn Dich das interessiert erläuter ich Dir das gerne mal. Es ist aber nicht repräsentativ für die Psychologie oder für Psychotherapie.

(Randbemerkung: Ich habe schon immer vermutet, dass in Deinem Leben noch mehr außer der Nierenerkrankung schief gelaufen ist. Du hast für diese Geschichte mein Mitgefühl. Ich kann, wenn auch ncht aus eigener Erfahrung, so doch aus professionellem MIterleben, ungefähr nachvollziehen, was das mit einem begabten Menschen anrichtet.)

Respekt und alles Gute
joe

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Re: Psychische Hilfe 04 Feb 2011 22:30 #266789

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albertine schrieb:

> Wie hoch muss den der IQ bei Hochbegabten
> sein?

Im allgemeinen spricht man ab einem IQ von 130 (= 2 Standarabweichungen oberhalb des Mittelwerts von 100) von Hochbegabung. Allerdings muss man dann immer noch fragen, mit welchem Test und in Bezug auf welche Norm der IQ ermittelt wurde.

Eine allgemeinverständliche Erklärung findet sich unter diesem Link auf den Seiten der Mensa in Deutschland e.V. (Klarstellung: Ich bin kein Mitglied und kein Fan dieser Vereinigung.)

HTH
joe

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Re: Psychische Hilfe 05 Feb 2011 04:04 #266798

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Nur bedingt! Meine Eltern konnten sich kein Studium von mir leisten und bestanden auf ner Lehre! So konnte ich nciht weiter zur Schule gehen und das Abi nachholen!
Später erfuhr ich mal, dass das Abi nicht die einzige Zugangsmöglichkeit zum Studium war, es gibt einen sog. Begabtentest und den hätte ich locker geschafft!

Stattdessen habe ich später einige Semester als Gasthörer an der Uni in Münster mitgemacht und (da ich schon Kaufmann war mit einigen Jahren Berufspraxis) empfand das als ungemein leicht und die Klausuren in BWL als lächerlich.

Aber der Treppenwitz der Geschichte war, dass ich später für meinen ehem. Deutschlehrer im Wahlkampf Texte verfasste. Der wurde unser oberbürgermeister!

Also ich will nicht sagen dass ich damals gelitten habel, aber als ich später das mit der Begabtenförderung erlebt habe, war ich neidisch, dass dies damals nciht möglich war. Zwar hatte man mir damals (1965) einen IQ von 155 Punkten attestiert, doch das galt damals wenig! Es ist im Nachhinein enfach nur ärgerlich! Heute wird, glaube ich, ab 130 gefördert!

Treppenwitz 2 mit dem alten Deutschlehrer, ein weiterer seiner Schüler ist ein bekannter Schauspieler und Autor geworden und auch der hatte bei ihm in Deutsch kaum Chancen!

Nein, ich denke konkreter an die Jugendpsychologen in der Beratungsstelle und deren Bemühungen - wieviele verlorene Zeit! Dann die im Internat viel Aufwand für wenig direktem Erfolg. Und der Lehrer dort ist bisher in meinem Leben der einzige Mensch den ich wirklich gahasst habe!

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Re: Psychische Hilfe 05 Feb 2011 05:13 #266799

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Es gibt aber auch mehr Gründe warum ich heute schon tot sein müsste - trotz Intelligenz!

Ich war bis in die späten 90er Jahre ein kerngesunder Mensch, ok mal der tarifliche grippale Infekt (bitte keine Diskussion über die Ausnutzung des Sozialsystems)
Dann kam ein Tiefschlag nach dem anderen! (Von den persönlichen ganz zu schweigen!) Schlaganfall, 4 Bandscheibenvorfälle im HWS bishin zum Burnout und danach die Nierengeschichte!

Zum Burnout kam es durch die Situation im Bergbau! Zwar ist man da als Angestellter nahezu unkündbar aber die Zechen sind froh über jeden der freiwillig geht - auch oder gerade außerhalb der Anpassungsmaßnahmen! Da wird man zur Dispositionsware und von einer Zeche zur anderen verlegt.

Dann wurden 2 Zechen zusammen gelegt und im kaufmännischen Bereich gab es ne doppelte Belegschaft, die irgendwie abgebaut werden musste. Leider war die neu hinzugekommende Truppe cleverer und besser vernetzt und unsere alten Vorgesetzten schieden aus (altersbedingt oder befördert) Die neue/alte Führung musste nun Personalabbau betreiben! Sie entschiede sich für Mobbing als Möglichkeit und waren sehr erfolgreich! Zwei Kollegen tot, einer nach Herzinfarkt verrentet, einer nach Burnout in der Psychatrie und dann ausgeschieden!

Ich hätte nie gelaubt, dass ich Opfer von Mobbing werden könnte - das war doch nur absurdes Gerede oder Aufbauschen von Scherzen. Weit gefehlt!!!

Es begann mit Überforderung! Ich musste monatelang 3 weitere Kollegen vertreten. Mehrmals war ich bei den Vorgesetzten und beklagte mich. Auch der Betriebsrat reagierte nicht! (Dabei hatten 2 der Kollegen eine höhere Gehaltsklasse und ich bekam keine Vertreterzulage) Ich hatte manchmal Angst ins Büro zu gehen!

Dann begannen die Manipulationen, Unterlagen gingen verloren, Termine platzten (für mich als Pünktlichkeitsfanatiker eine Horrororstellung!!!), Absprachen wurden nicht eingehalten. Bis hin zu Manipulationen an meinem Computer (da wir uns ja gegenseitig vertraten waren Passwörter kontraproduktiv ) so kamen unsinnige Bestellungen zustande .... u.v.a.m.

Eines Morgens wache ich auf, musste meine Blutdrucktabletten nehmen und dachte so .... jetzt ein paar mehr, dein Kreislauf bricht zusammen und fertig ist! Dazu noch einige Schlaftabletten und du wachst im Himmel auf. Gesagt getan!

Nur nach 2 Tagen suchte mich mein Vater und weckte mich auf. Da wurde mir klar - du brauchst Hilfe. Ich führ in die psychatrische Klinik in unserer Stadt und lies mich dort einweisen. Hier sollte es professionelle Hilfe geben!

Es wurde ein 6 monatiger Aufenthalt mit dem ganzen Programm was die zu bieten haben! Es ist ne offene Psychatrie, aber wegen dem Suizidversuch war ich die ersten 4 Wochen unter besonderer Beobachtung. Das Hauptklientel dort sind Alkoholkranke und einige andere Drogensüchtige.

Da Leben dort war für mich kein Problem, Internat und Bundeswehr waren ne gute Schule. Die Gruppensitzungen litten natürlich viel unter den Rückfällen der Alkoholkranken. Die Einzelgespräche waren sehr interessant. Die Übungen für mich als Trainer und Übungsleiter kein Problem. Entspannungsübungen praktiziere ich schon seit dem Intenat und habe sie erfolgreich bei meinen Teams angewandt!

Aber ich fand zwei neue/alte Betätigungsfelder wieder: Fotografie und Schreiben und ich engagierte mich dort im Geschehen! Prima!

Nur parallel dazu verlor ich meinen Job und auch vor dem Arbeitsgericht bekam ich kein Recht! (Nein, Mobbing hat es nie gegeben ... und der Betiebsrat wusste von gar nichts! )

Nach einem halben Jahr hatte ich genug, ich wollte wieder ne Perspektive! Da ich keine Gefahr mehr für mich war, durfte ich gehen! Zum Arbeitsamt! Qualifiziert, Computerwissen, Berufserfahrung .... zu alt. ca. 130 Bewerbungen und ständig Absagen! Dann aus Eigeninitiative eine Weiterbildung - zwar mit Erfolg abgeschlossen, aber ohne Chancen! Das Alter halt!

Dann kam 2003 die Nierenproblematik und seit 2005 die Rente!

Einmal, nach dem 14. Shunteingriff war ich wieder so weit Tabletten nehmen zu wollen, aber ich kämpfte weiter und lies die Gerinnungsstörung untersuchen!

Nicht zu vergessen der 2. Schlaganfall nach der Dialyse in der Klinik und erst danach in der Reha habe ich selber den Psychologen dort aufgesucht und mich bei ihm beraten!

Und parallel lief immer noch mein Trainerkarriere, die mir immer wieder meine Highlights verschaffte. Nur irgendwann musste ich feststellen, das das nicht mehr ging! Kurz vor der Ernennng zum Bundetrainer musste ich aufgeben (Nachfolger hat man erst 2 Jahre später gefunden).

Meine persönlichen Wünsche sind klar definiert. TX und dann halbwegs eine Wiederherstellung meiner körperlichen Fähigkeiten! Dann ist da immer noch der Wunsch nach Mallorca zu ziehen und dort als Schriftsteller und Fotograf zu wirken!

Werner

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Re: Psychische Hilfe 05 Feb 2011 07:21 #266802

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Hallo Werner!
Ich habe einen hochbegabten Bruder, der es im Leben auch nicht leicht hat.
Extreme aller Art (auch eine überdurchschnittliche Intelligenz) erschweren die Einfügung in die Alltagsregeln des Lebens und unsere Gesellschaft, ja selbst im persönlichen Umgang.
Du hast Deine Erfahrungen sehr eindrücklich geschildert.
Es ist einfach glücklich zu sein, es ist nur sehr schwer einfach zu sein.
(Zitat von Dr. Hirschhausen)
Damit meine ich nicht, die Dummen habens leichter. Obwohl das teilweise tatsächlich so ist.
Dein letzter Satz ist sehr schön!
beri

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Re: Psychische Hilfe 05 Feb 2011 10:30 #266806

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Tja, die machen sich weniger Gedanken, gell?

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Re: Psychische Hilfe 05 Feb 2011 12:38 #266816

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Hallo Beri!

Ich mache seit ca. 1 Jahr eine Psychotherapie. Ich hab schon recht lange mit dem Gedanken gespielt (Hauptgründe waren eine Art Ess-Störung sowie eine leichte Neigung zu selbstvletzendem Verhalten), aber den letzten Impuls, es jetzt doch zu versuchen, war die Nierenkrankheit. Somit hab ich wirklich genug Gesprächsstoff!

Und ich kann nur jedem dazu raten, wenn er Probleme hat. Eine Psychotherapie ist nichts, wofür man sich schämen muss. Es ist eine medizinische Behandlung, wie all die anderen Dinge auch - nur, dass sie halt nicht den Körper, sondern die Seele betreffen. Man darf sich natürlich auch keine wundersame Lösung aller Probleme erwarten - aber es tut einfach nur gut.

lg, Anni

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Hi :)