Hallo ati,
ob ein Umstieg von PD auf HD erforderlich ist, wird am kt/V - test festgemacht. Der muss quartalsmäßig für die KK ermittelt werden. Also das würde ich mir erst mal erläutern lassen, ob der zu gering ist.
Wenn der kt/V zu gering ist, dann sollte ein PET-Test (oder PDC bei Gambro) durchgeführt werden. Mittels der Ergebnisse kann der Arzt mit einem Computeprogramm simulieren, ob ein anderes PD-Regime effektiver für deinen Vater ist. Er müßte dann vielleicht nicht auf HD umsteigen, sondern z.B, mit mehr Glucose und höherer Füllung könnte er die PD fortsetzen. Ich bin z.B. auch im Moment dabei so nach und nach eine höhere Füllmenge zu erreichen, um trotz der Zwischenfälle vorigen Jahres die PD effektiv fortsetzen zu können.
Erst wenn das alles nicht mehr geht und alle Optionen keine Effektivität mehr ergeben, muss wirklich ein Umstieg auf HD erfolgen. Ich persönlich habe etwas Zweifel, ob da immer von einigen Ärzten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, bevor der Umstieg auf HD empfohlen wird. Im Zweifel ist das immer der einfachere Weg (für einige Ärzte).
Wenn dein Vater umsteigen muss:
Für mich war am auffälligsten im medizinischen, dass HD eben kein kontinuierliches Verfahren ist. Bei der PD hatte/habe ich nie ein Auf und Ab meiner befindlichkeit gespürt, bei der HD sehr stark. Ich hatte Nachtdialyse gemacht und an den Tagen nach der Behandlung mußte ich mich AU schreiben lassen oder habe Urlaub genommen, war also bis Mittags meist nicht arbeitsfähig. Zum Schluß habe ich es ein paar mal durchgezogen zur Arbeit zu gehen, aber auf Dauer ehrlich gesagt wäre es nicht gegangen.
Ein Problem erscheint mir auch, dass man als PD-Patient ja immer sehr aktiv an seiner Behandlung mitarbeitet/mitarbeiten muss. Demenstprechend groß war mein Interesse, was denn mit mir an der HD passiert. Es kam aber niemand auf die Ideee mal von sich aus was zu erklären. Das Personal fummelte kommentarlos an den Maschinen rum. Anfangs hatte ich bedenken zu fragen, was sie machen. Aber nach Monat wechselte das Personal und ich hatte dann eine Schwester, die ich fragen konnte, ohne das es gleich als Mißtrauensantrag ausgelegt wurde und die vor allem sachlich und korrekt antwortete. Das ist nicht immer so, also umschauen was man mit wem besprechen kann aber auch nichts sich verkneifen, nur um nicht anzuecken. Bei denen mit denen man nicht so kann auch mal bestimmt seine Grenzen aufzeigen. Das hatte ich anfänglich versäumt, wollte es mir mit keiner Schwester verderben, aber es ist manchmal auch erforderlich.
Viele liebe Grüße
Hati