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Herzinfarkt + Fragen 08 Jun 2011 17:19 #268474

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Hallo liebe Doler,
ich habe mal wieder etwas zu lauthier geschrien und vor ca 3 Wochen einen Hinterwanddinfarkt gehabt. Stent wurde eingesetzt, Blutverlust durch die OP wurde durch einige Blutkonserven aufgefangen.
Das Kontrastmittel hat meinen Nieren ziemlich stark zugesetzt, nach 24 h Dialyse haben die beiden sich aber glücklicherweise wieder gefangen und ich bin nun erstmal noch nicht an der Dialyse.

Das Problem was ich jetzt habe ist, dass mein HB bei 7,5 etwa ist, nach den Blutkonserven war er bei ca. 9. Mein Rehaarzt hat mit meinem Nephrologen telefoniert und der rät zu weiteren Blutkonserven.
Das ist ja alles schön und gut, aber ich kannte es eigentlich bisher so, dass dann mit Epo gegen gearbeitet wurde.
Hatte von Euch schonmal jemand eine ähnliche Situation?

Gibt es unter Euch auch welche, die einen Infarkt hatten? Die nächste Frage wäre dann nämlich, was ist mit der Arbeitsaufnahme danach ? Geht das überhaupt ?

Alles in Allem war/ist die Situation ziemlich schockierend für mich, mit 38 fühlt man sich ja doch noch etwas zu jung für sowas.

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Re: Herzinfarkt + Fragen 10 Jun 2011 22:57 #268523

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liebe gabi,
ich hatte zwar keinen herzinfarkt, aber auch ein hb von 6,8 und wurde mit aranesp 1oo therapiert. das war aber nach einer tx und die spenderniere hat dann ihr gutes dazu gemacht und ich bin heute auf 12,5hb

lg winnimaus

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Re: Herzinfarkt + Fragen 12 Jun 2011 10:56 #268529

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Hallo Gabi,
ich nehme Epo ziemlich regelmäßig, d.h. alle 8 - 10 Tage, 60 Mikrogramm, ich habe immer einen HB-Wert um die 8 bis 9, nie höher. Genau vor einigem Jahr hatte ich eine TIA (Vorstufe von einem Schlaganfall). Aber wie hast Du das denn gemeint mit dem Herzinfarkt, soll er vom niedrigen HB-Wert kommen oder - ich weiss ja nicht, ob das möglich ist, von EPO?
LG, Chris

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Re: Herzinfarkt + Fragen 12 Jun 2011 11:51 #268530

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Hallo Chris,

Zurzeit findet eine spannende Entwicklung in der Kardiologie (und Onkologie) statt, heute wird erkannt:

kardiologische Probleme sind auch Anämieprobleme.

Folgend Subgruppen weisen ua. eine erhöhte Mortalität auf: niedriges BMI, hohes CRP, niedriges Serum-Na, niedrige GFR, Anämie und Eisenmangel. Herzprobleme sind auch Nierenprobleme und umgekehrt. Das kardiorenale Syndrom findet sich bei ¾ aller Herz-und Nierenpatienten die Gemeinsamkeit ist eine ausgeprägte Anämie

Die Ursachen der Anämie sind zu ca. 60% funktioneller Eisenmangel und zu ca. 20% absoluter Eisenmangel.
Der absolute Eisenmangel wird definiert als Ferritin < 30 ng/ml. EPO und Eisen sind die Mittel der Wahl.

Bei einem Hb von 9 g/dl beträgt die Sauerstoffverfügbarkeit nur ca 55%, gerade das Herz ist der größte Sauerstoffverbraucher (ca 60%)

Im übrigen, randomisierte Studien zeigen auch gerade bei Dialysepatienten ein hohes kardiovaskuläres Risiko bei niedrigen Vitamin D-Spiegel (unter 30 ng/ml)

peter

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Re: Einheiten-bug? 13 Jun 2011 00:17 #268532

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Hallo kalledat!

ich habe immer einen HB-Wert um die 8 bis 9, nie höher

In welcher Einheit wird bei Dir gemessen - mg/dl oder mmol/l ?

Referenzwerte:
Männer 13,6 - 17,2 g/dl, 8,44-10,67 mmol/l
Frauen 12,0 - 15,0 g/dl, 7,45-9,30 mmol/l


Aber wie hast Du das denn gemeint mit dem Herzinfarkt, soll er vom niedrigen HB-Wert kommen oder - ich weiss ja nicht, ob das möglich ist, von EPO?

Ich habe nicht den Eindruck, daß gabi auf irgendetwas in dieser Richtung anspielt.

Sie wundert sich, warum man ihr lieber mehr Blutkonserven geben will statt mit Epo zu arbeiten. Meiner Vermutung nach dauert es mit Epo einfach zu lange, da dieses im Moment nur stark verzögert zu der gewünschten Blutbildung führen wird. Die OP ist für den Körper gleich einer Verletzung, der Herzinfarkt selbst wohl auch (Entzündungswerte im Blut erhöht). In einem solchem Zustand reagieren die Rezeptoren für das Epo nicht gut und man kann Unmengen davon spritzen (bitte nicht wörtlich nehmen), ohne daß es in gewünschtem Maße am Knochenmark wirkt.

Der erlittene Blutverlust soll aber schnell ausgeglichen werden, damit das Herz nicht so sehr belastet wird. Mittelfristig kann man dann wieder Epo einsetzen, denke ich.

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: Herzinfarkt+Fragen 13 Jun 2011 14:42 #268534

  • gabi
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mittlerweile bin ich wiedeer in der Rehaklinik :)
Also, fabienne + knutpeter, Ihr habt mich schon richtig verstanden.

gerade im Hinblick auf eine eventuelle spätere Transplantation sollten eigentlich so wenig Blutkonserven wie möglich gegeben werden, da mit jeder Blutkonserve das Riskio steigt, dass der Körper Antikörper bildet und ein eventuelles Spenderorgan später abgestossen wird.

Ich habe Blutkonserven +4 mal hintereinander Aranesp 20 bekommen, wobei das auch ein ziemlicher Kampf war. Ich hoffe, dass der HB Wert jetzt einigermassen um die 10 bleibt, so langsam geht mir dieses Hin und Her nämlich ganz schön an die Substanz.

@knutpeter, die Herz/Nierenkombination ist schon genau richtig. Über mehr Infos wäre ich Dir dankbar :)
gerade der zusammenhang infarkt, nierenerkrankung und gefässe ist mir momentan wichtig. hast du evtl noch ein paar schlaue Links mit mehr input ?

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Re: Herzinfarkt+Fragen 14 Jun 2011 09:56 #268537

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Guten Morgen gabi,

wie fabienne geschrieben hat, dauert die Normalisierung des Hb mit EPO und Eisen natürlich länger als mit Konserven. Ganz wichtig ist in einem solchen Fall (EPO) eine ausreichende Eisengabe, sodass Ferritin bei 1000 µg/l und die Transerrinsättigung bei wenigstens 40% liegen.

Leider gibt es keinen Internetzugang zu allen lesenswerten Artikel zu dem Thema, ich habe mich daher auf die beiden Arbeiten aus Nephro News beschränkt:

Das cardio-reno-anämische Syndrom

Das kardiorenale Syndrom zeigt, dass chronische Herzinsuffizienz und eingeschränkte Nierenfunktion in vielerlei Hinsicht eng miteinander verbunden sind und oft mit einer Anämie einhergehen. Bei etwa der Hälfte der herzinsuffizienten Patienten liegt eine Nieren­insuffizienz vor. Dabei zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen der glomerulären Filtrationsrate und dem Schweregrad der Herzinsuffizienz sowie der oft bestehenden Anämie. Die Prognose der Herzinsuffizienz ist eng an die Nierenfunktion und den Hämoglobinwert geknüpft. Die herabgesetzte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) und der Hämoglobinwert erweisen sich als Prädiktoren der Prognose.


aus: Klick



und:Anämiekorrektur und Eisenstoffwechsel bei Niereninsuffizienz: Sind kardio/cerebro-vaskuläre Risiken vermeidbar?

Die renale kardiale Insuffizienz ist von einer Anämie infolge Erythropoietin (EPO)- und Eisenmangels begleitet. Ein erkranktes Herz benötigt primär Sauerstoff, um den erhöhten Energiebedarf bereitzustellen. Anämie ist zu definieren als Hämoglobinwert (Hb) von < 13.0 g/dl für Frauen und < 14.0 g/dl für Männer (als Zielwerte für die Anämiekorrektur - auch so genannte Normwerte - werden in den USA häufig sehr viel niedrigere - und somit unzureichende - Werte zwischen Hb von 11-12 g/dl genannt). Anämie repräsentiert einen Zustand chronischer Ischä­mie des menschlichen Organismus. Verminderte Sauerstoff(O2)-Verfügbarkeit führt insbesondere in Organen mit hohem Energieverbrauch zu hyperkatabolem Stoffwechsel und somit zu Zell- und Organschäden. Den größten O2-Verbrauch besitzt der Herzmuskel mit 4.5 mMol/min/kg, die Leber mit 2.5, die Nieren mit 2.4, das Gehirn mit 1.5, der Skelettmuskel mit 0.1 unter Ruhe und bis zu 7.0 mMol/min/kg unter körperlicher Belastung (Rainer Klinke, Stephan Silbernagel: Lehrbuch der Physiologie, Georg Thieme Verlag 1996, Seite 260).


aus: Klick

peter

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Re: Herzinfarkt+Fragen 14 Jun 2011 17:47 #268540

  • gabi
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Hi Knutpeter,
danke Dir, beide Links sind interessant und genau das was ich wissen wollte.
Jetzt muss ich das nur noch den Ärzten hier beibringen.

Das nächste Problem was ich habe ist, dass meine GFR bei 12 liegt(Krea schwankt seit Jahren zwischen 3 und4), allerdings schon seit einiger Zeit. Mir gehts eigentlich gut, aber nachdem was ich nun gelesen habe und dann noch die Kombination mit dem Infarkt sollte der Dialysebeginn doch nicht so weit sein.

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Hi :)