Hallo,
ich habe eigentlich immer Vollzeit gearbeitet, sowohl,
als ich im Zentrum nachmittags dialysiert habe, als
auch als Heim-HD-Patient und mit der PD.
Die geringsten Einschränkungen hatte ich natürlich
als ich transplantiert war.
Ich hatte nie Probleme, was die Leistungsfähigkeit angeht,
war zeitweise selbständig und auch im Vertriebs- und technischen
Aussendienst tätig.
Den Schwerbehindertenausweis hatte ich die meiste Zeit,
ausser, als ich einmal arbeitslos war und er eh gerade
abgelaufen war, da habe ich ihn nicht verlängert, um
nicht auf die Schwerbehinderung hinweisen zu müssen.
Zu dem Zeitpunkt war ich allerdings auch transplantiert
und fand es nicht ganz so wichtig.
Der Ausweis bringt Dir einige Vorteile, wie z. B. einen
zusätzlichen Freibetrag bei der Einkommenssteuer,
5 Tage mehr Urlaub, erweiterten Kündigungsschutz,
erweiterten grundsätzlichen Arbeitsschutz
und zumindest theoretisch bei öffentlichen Einrichtungen
die Bevorzugung gegenüber gleichgut für eine Stelle
geeigneten Mitbewerbern.
Andererseits sehe ich allerdings auch die Nachteile,
wenn man bereits in einer Bewerbung auf die Behinderung
hinweist kann es natürlich sein, dass man dann schon aus
dem Prozess fällt, Anforderungsprofile kann man ja durchaus
auch nachträglich anpassen, falls man einen bestimmten
Bewerber nicht einladen möchte.
Grundsätzlich würde ich den Ausweis beantragen. Wenn ich
aktuell gerade auf der Suche nach einer neuen Stelle wäre,
würde ich eventuell bis zum Antritt dieser damit warten,
die Schwerbehinderteneigenschaft gilt frühestens ab dem Datum
der Beantragung, d. h. Du müsstest es nicht in der Bewerbung
erwähnen. Dies gilt natürlich nicht für die Einschränkungen
bezüglich der Arbeitszeit, eventuelle körperliche Tätigkeiten etc.
Schöne Grüße,
Boris
