THEMA:

Hallo an Alle,

ich bin total verzweifelt! Seit Monaten habe ich eine trockene Nekrose an der Wade, Durchmesser 4 cm, und an meiner Zehe auch nach einem eingewachsenem Zehennagel. An der Zehe ist die Nekrose schon soweit das der Knochen sichtbar ist. Ich habe brutale höllische Schmerzen, kein Schmerzmittel hilft und ich schlafe seit Monaten keine Nacht mehr. Ich könnt die Wände hoch gehen. Ärzte sind ratlos und raten mir zu einer Amputation der Zehe.
Meine Gefässe in den Beinen sind top, bei der Zehe handelt es sich um die winzig kleinen Gefässe, und da kann man nichts machen.
Wenn ich laufe sind die Schmerzen einigermassen erträglich, aber wenn ich liege könnt ich schreien!!! Auch die Kälte macht mir brutale Schmerzen, sowie jede vorsichtige Berührung der Wunden.
Geschlossene Schuhe kann ich schon lange nicht mehr anziehen, laufe bei jedem Wetter mit offenen Schuhen rum.
Ich hab mal gegoogelt, das was ich habe nennt man auch Gangräm, wenn euch das was sagt.
Ich bin für jeden Tip, Ratschlag sehr dankbar!!!!!!
Vielleicht wisst ihr ja noch was.
Die Nekrose an der Wade wird trocken verbunden, d.h. nur ein Pflaster drauf, abtragen macht keinen Sinn da ich eine künstliche Herzklappe habe und die Gefahr zu gross ist das es sich entzündet.
Vielen lieben Dank im vorraus.
Liebe Grüsse
Corinna

Und worauf willst du nun warten ? Du wirst nicht um eine Amputation herumkommen. Besser jetzt nur der Zeh als später der ganze Vorfuß. Es wird sich durch warten nichts verbessern !
Und deine Beingefäße sind wirklich top ? Kann ich mir gar nicht vorstellen, denn deine Beschreibung der Schmerzen und zwei Nekrosen die nicht abheilen sprechen eigentlich eine andere Sprache...
Hattest du an der Wade eine Verletzung oder woher kommt die Nekrose dort ? Und eingewachsene Nägel machen bei gutem Gefäßzustand auch keine Nekrosen.
Ich würde mich an deiner Stelle mal bei einem Gefäßspezialisten vorstellen, denn gerade wenn amputiert werden soll müssen die Beingefäße in Ordnung sein, sonst macht auch das keinen Sinn.

Hallo bluestar,
meine Beingefässe wurden letztes Jahr mit einer Angiographie durchgeguckt, der Doc meinte es wäre alles in Ordnung was die grossen Gefässe betrifft, die kleinen Gefässe an der Zehe scheinen dicht zu sein und da kann man nichts machen.
An der Wade hatte ich zunächst nur einen blauen Fleck, hatte mich aber nicht gestossen, da vermuten meine Ärzte eine Gefässentzündung und ein Arzt hat mir im Krankenhaus eine Biopsie genommen von der Wunde, diese Biopsie ging im OP verloren!!!!
Ich war dann in der Hautklinik zur Abklärung und der Professor meinte, durch die Biopsie wäre alles nur noch schlimmer geworden, auch hat der Arzt, der diese Biopsie gemacht hat, auch noch an der Zehe rumgeschnitten, worauf sich auch die Zehe massiv verschlechtert hat.
Der Prof. in der Hautklinik meinte man hätte das alles in Ruhe lassen sollen.
Oh Mann ich bin am Boden zerstört.

Liebe Grüsse
Corinna

Hall Corinna,

ich kann bluestar nur beipflichten.
Du musst Dich dringend und schnellstens an eine Klinik wenden (Uniklinik!!!!), die sich mit Wundbehandlung und Gefäßen richtig auskennt!!

Auch wenn Dir das nicht gefällt, aber wenn Deine Zehe schon bis auf den Knochen abgestorben ist, wirst Du dort wohl um eine schnelle Amputation nicht herumkommen.
Das ist nicht so schlimm wie es im ersten Moment scheint, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen. Du musst es nur schnell machen lassen, bevor Du eine Entzündung bekommst. Denn dann steht ganz schnell der ganze Fuß oder der Unterschenkel zur Debatte.

Die Wunde an der Wade finde ich viel gefährlicher, denn wenn Du die nicht zum heilen bekommst, könnte es sein, dass irgendwann der Unterschenkel amputiert werden muss. Die Wunde kann aber auch nur heilen, wenn sie KOMPEDENT versorgt wird und die Durchblutung stimmt.

Genau wie bluestar kann ich bei Deinen Schilderungen nicht glauben, dass Deine Durchblutung in den Beinen okay ist. Bei solchen Wunden wird eine aktuelle Angiografie gemacht und man verlässt sich nicht auf den Befund vor einem Jahr.

Deshalb nochmals mein Rat:
Wende Dich ohne zu zögern an eine Uniklinik!!!

Alles Gute
MaRIO

hallo Corinna !!!bei dem zeh hast du wirklich keine wahl--und wie hier alle schon sagten: laß es schnell machen,bevor die entzündung sich ausbreitet....zu der wade fällt mir noch eine wohl neue methode ein:da gibt es so putzfischchen ,die sowas sauber fressen.....hört sich komisch an,soll aber helfen,eventuell wohnst du in einer gegend,wo es das schon gibt .....lg und alles gute ! taffi

taffi: ....fällt mir noch eine wohl neue methode ein:da gibt es so putzfischchen ,die sowas sauber fressen.....hört sich komisch an,soll aber helfen,eventuell wohnst du in einer gegend,wo es das schon gibt .....lg und alles gute ! taffi
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Hi taffi,

Solche Putzerfischchen habe ich zuletzt in Kambodscha gesehen; ich bin mir aber nicht so sicher, ob sie im Falle von Corinna so hilfreich wären... ganz abgesehen davon, ob es diese Fischchen hierzulande überhaupt gibt... In Südostasien nennt man sie auch Dr. Fish... (s. beigefügtes Bild(:P)...)

Grüße, Gerd
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Ich habe schonmal gelesen, daß man hierzulande bestimmte Maden benutzt, die Wunden sauberfressen. Das wurde glaube ich an der Uni Hohenheim entwickelt.

Moin zusammen,

Gerd schrieb:

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>
> Solche Putzerfischchen habe ich zuletzt in
> Kambodscha gesehen; ich bin mir aber nicht so
> sicher, ob sie im Falle von Corinna so hilfreich
> wären... ganz abgesehen davon, ob es diese
> Fischchen hierzulande überhaupt gibt... In

Die gibt es hier auch und es sind wohl auch Erfolge insbesondere
in der Behandlung von Psoriasis (Schuppenflechte), Neurodermitis
und anderen Verhornungsstörngen zu verzeichnen.
Überwiegend sind es aber eher wellnessorientierten Anwendungen
die vorgenommen werden, auch wenn das eigentlich nicht zulässig
ist, sondern nur die medizinische Anwendung und hierfür auch
eine Heilpraktikererlaubnis notwendig ist.
Weitere Informationen zu den Fischen:
Garra Rufa bei Wikipedia

Hier in Kiel gibt es ein Unternehmen das sich Garra Rufa Lounge
nennt und die Behandlung anbietet, jedoch auf der Internetseite
darauf hinweist. dass sie keine Heilbehandlung anbieten und
bei krankhaften Veränderungen der Haut an den Füssen darum
bitten, von einem Besuch abzusehen.
Garra Rufa Lounge Kiel

Was bei solchen chronischen Wunden eher helfen könnte ist eine Therapie mit
Maden, für die zumindest bei durch Diabetes hervorgerufene chronische
Verletzungen gute Ergebnisse publiziert wurden.
Diener et al. - Management chronischer Wunden

Eine Übersichtsstudie findet sich noch hier, allerdings wirst Du in die Uni Bibliothek müssen,
da sie nicht frei verfügbar ist, im Internet gibt es ohne Zugang nur den Abstract:
Zarchi et al. - The efficacy of maggot debridement therapy – a review of comparative clinical trials

Vielleicht findest Du ja eine Klinik in Deiner Umgebung die mit soetwas Erfahrung hat.

Eine kleine Übersicht, auch mit einigen Kliniken und Filmen findest Du hier:

Ekelhaft gesund, die medizinische Behandlung mit Blutegeln und Maden.

Schöne Grüße,

Boris

gibt es auch im sueden von Teneriffa. sie fressen eher hornhaut weg, sind aber nicht geeignet, verletzungen zu sanieren. mit offenen wunden, darf man die fuesse auch nicht darin ins wasser stellen! denn fische und wasser werden nicht jedesmals vor dem naechsten kunden ausgetauscht!
kaimana

stimmt ---ich glaube es waren doch eher maden und sie sollen wohl unter einen verband getan werden und dort abgestorbenes beseitigen....weiß aber nicht,ob das nun besser ist,als die wunde normal zu säubern und dann desinfizieren ....lg taffi

Es sieht derzeit wohl so aus, dass die Wunde durch die Maden schneller
gesäubert wird als mit der Hydrogelauflage, die sonst vewendet wird,
dies hat aber keinen grossen Effekt auf die Geschwindigkeit der Abheilung.

siehe Larval therapy for leg ulcers (VenUS II): randomised controlled trial
leider nur auf englisch.
Es gibt noch einen interessanten Artikel auf den Seiten von FAZ Wissen:
Wundversorgung - Das Comeback der Maden

Schöne Grüße,

Boris

sabine schrieb:

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> Ich habe schonmal gelesen, daß man hierzulande
> bestimmte Maden benutzt, die Wunden
> sauberfressen. Das wurde glaube ich an der Uni
> Hohenheim entwickelt.

Neu ist das Verfahren nicht, sondern schon einige hundert Jahre alt
(allerdings nicht in Europa). Hier gab es eine erste Hochzeit dieser
Therapieform am Anfang des 20. Jahrhundert, die jedoch mit der
Etablierung der Antibiose wieder abklang und in Vergessenheit geriet.
Heute werden besonders gute Ergebnisse wohl insbesondere bei
chronischen Wunden die mit multiresistenten Erregern besiedelt
sind erzielt.

Hallo ihr Lieben, danke dafür das ihr mir so zahlreich geantwortet habt. Leider helfen Fische und Maden bei mir nicht weiter :-( der Zeh wird wohl dran glauben müssen :-( zum Glück sinddie Nekrosen trocken so das ich mir wenigstens keine Sorgen über eine Infektion machen muss.
Vielen Dank nochmal.
Liebe Grüsse
Corinna