THEMA:

Hallo!
Es ist etwas schwierig, aber vielleicht kann mir ja doch jemand einen Rat geben.
Ich gehe im Städtischen Klinikum zur Dialyse. Seit längerem haben wir in unserem Raum eine Patientin die noch arbeitet, und zwar leider in der Verwaltung des Klinikums. Dadurch ist sie nicht nur immer bestens über die Vorgänge im gesamten Krankenhaus informiert, sie hat auch- über den Computer natürlich- Zugang zu sämtlichen Patientenakten. Bisher habe ich sie eigentlich für vertrauenswürdig gehalten, sie hat zwar kein Geheimnis daraus gemacht, daß sie da im Ausnahmefall schon mal einen Blick reingeworfen hat wenn z.B. jemand länger nicht kam und alle sich Gedanken gemacht haben, und die Schwestern dürfen einem ja nichts sagen, und auch viele Ärtzte sind da sehr schweigsam obwohl es ja nicht darum geht seine Neugier zu befriedigen, sondern daß man sich Sorgen macht.
Vor ein paar Tagen wurde ich aber zufällig und unfreiwiilig Zeuge einer Unterhaltung zwischen ihr und einem anderen Patienten. Es ging nicht um mich, aber aus der Unterhaltung ging für mich hervor, daß sie da Dinge weiß, die sie nur aus der Patientenakte haben kann. Nicht, daß sie da groß getratscht hätte oder so, aber sie war doch erstaunlich gut informiert. Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken, ob sie nicht schon in allen Akten von den Leuten, die sie kennt, geschnüffelt hat, und dieser Gedanke gefällt mir gar nicht. Das geht schließlich niemanden etwas an, und schon gar nicht eine Mitpatientin. Wenn ich möchte, daß die anderen etwas erfahren, werde ich ihnen das selber mitteilen, und es gibt ja schließlich noch sowas wie das Patientengeheimnis. Ich weiß allerdings nicht wie ich diese Schnüffelei unterbinden könnte. Es einfach zu verbieten würde wohl nicht viel nützen, denn erstens läßt sich diese Frau nicht einfach so irgendwas verbieten, und zweitens kann ja auch niemand kontrollieren ob sie sich daran hält. Aber es kann doch nicht sein, daß Unbefugte einfach so alles lesen können! Hat vielleicht jemand eine Idee was man da tun könnte? Aber wahrscheinlich ist es so wie ich befürchte, nämlich daß man gar nichts machen kann. :?
Gruß,
Hachiko

Natürlich kannst Du etwas dagegen machen: Sprich mit ihr!
Sag ihr, dass Du mitbekommen hast, dass sie über ihre Erkenntnisse aus den Patientenakten mit andern Patienten gesprochen hat. Und sag ihr, wenn Du das noch einmal mitbekommst oder erfährst, wirst Du das ihrem Arbeitgeber, also dem Klinikum melden.

Jeder Mitarbeiter eines Klinikums, der an Patientenakten herankommt, hat mit dem Arbeitsvertrag eine Verschwiegenheits bzw. Datenschutzklausel unterschrieben. Verstößt sie dagegen und der Arbeitgeber bekommt das mit droht ihr die sofortige Kündigung. Ich glaube nicht, dass sie das riskieren wird...

Hallo!
Danke für die Antwort, das wußte ich nicht. Wenn ich nächstesmal mitbekomme, daß sie wieder so über andere Patienten redet werde ich da mal nachhaken.
Allerdings wird sie weiter in meiner Akte lesen können, auch wenn sie nicht darüber redet. Das gefällt mir echt nicht, meine Krankheitsgeschichte geht sie ja nichts an. Aber dagegen kann man ja wohl nichts machen.
Nochmal Danke für die Antwort,
Gruß,
Hachiko :)o

Hallo Hachiko,
ich habe bis vor 3 Jahren in einer Uniklinik gearbeitet. Normalerweise kann ein Mitarbeiter nur auf die Patientendaten zugreifen, wenn er wirklich mit der Behandlung des Patienten zu tun hat. Ich hätte z.B. nicht in die Akte meiner Wohnungsnachbarin schauen können, wenn sie nicht in unserer Abteilung behandelt wurde. Sicher ist das in Euem Klinikum nicht anders.
Klar kann man diese Datenschutzvorkehrungen umgehen, das wäre aber ein Verstoss gegen Datenschutzbestimmungen und ebenfalls ein Kündigungsgrund. Wenn Du glaubst, dass sie unberechtigt in Patientenunterlagenschnüffelt, kannst Du Dich an den Datenshutzbeauftragten des Klinikums wenden.
Gruß Homer

Also ich habe mal ein Praktikum bei uns an der Uniklinik im Bereich Erlösmanagement gemacht. Da hatte ich auch Zugriff auf alle Daten. Ist natürlich ein Unding. Schon ich als kleiner Praktikant musste eine Schweigeerklärung abgeben. So etwas verstößt grob gegen den Datenschutz. So eine Erklärung müsste diese Dame auch unterschrieben haben.

. . . und auf der anderen Seite ist es vor einigen Jahren vorgekommen, dass man Patientenakten auf einer Mülldeponie fand.


Limo

Hallo,

wozu sich eigentlich darüber Gedanken machen, wo bei jeder Visite alle Patienten rundherum, die zufällig neben einem liegen alles mithören können/könnten. Und die haben keine Datenschutzerklärung unterschrieben!
Klar man könnte jedes Mal, wenn man mit dem Doc was klären will auf eine Einzelsituation bestehen, aber wer will schon immer eine Extrawurscht gebraten bekommen und besonders beliebt macht man sich damit auch nicht. Kein anderer ambulanter Arzt käme auf die Idee seine Behandlungen/Patientengespräche im Wartezimmer in Anwesenheit anderer Patienten durchzuführen. Nur bei der ambulanten Hämo-Dialysebehandlung im Zentrum finden die Arzt-Patientenkontakte/Gespräche in der Regel in Anwesenheit anderer Patienten statt, als gäbe es keinen Datenschutz. Überall im medizinischen Bereich fragt man den Patienten um Erlaubnis, wenn eine weitere Person (z.B. hospitierende Ärzte, Studenten) hinzukommen. Bei der Zentrumsdialyse muss der Patient fragen, wenn er eine datenschutzgerecht Vertrauenssituation haben möchte. Das ist eigentlich verkehrte Welt.

Und solange das so ist, ist die Aufregung über verquatschtes Personal zwar zu Recht, aber nicht das gesamte Problem... Einen aufmerksame Dialysepatient könnte viel über den Gesundheitszustand seiner Dialysemitpatienten mit Namen und Adresse auch rumerzählen (und vielleicht kennen sich dann welche auch darunter-die Welt ist manchmal ein DorF) Und das ganz legal, schließlich hat er keine Datenschutzerklärung unterschrieben und auch keinen Arbeitsvertrag mit dem Zentrum.


Eine Lösung weiß ich aber auch nicht, nur dass ich es nicht korrekt finde. Bei meiner letzten Arbeitsstelle musste ich wie ein Wiesel auf den Datenschutz achten, seit ich im HD-Zentrum bin, wird bei den Visiten alles mögliche mit mir besprochen, ohne das der Datenschutz bzgl. anderer Patienten irgendwie beachtet wird. Also als Zentrumspatienten gilt der für mich nur eingeschränkt, bei anderen Menschen z.B. auf meiner Arbeit habe ich ihn perfekt zu beachten? Sorry bzgl. Datenschutz komme ich mir als Dialysepatient, der zur Zeit alternativlos auf Zentrumsdialyse angewiesen ist, wie ein Mensch zweiter Klasse vor. Aber wie gesagt, eine Lösung weiß ich auch nicht.

Auch das war besser an der PD. Arztkontakt in Sprechstundensituation, allenfalls mit der PD-Schwester dabei. Datenschutz wurde in jeder Hinsicht gewährleistet, ohne Extrawurst.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati,

das ist die selbe Situation wie sie in jedem Krankenhaus, nicht nur bei den Arztvistiten, in einem Mehrbettzimmer passiert. (Was die Sache nicht verbessert)


Limo

Hallo,
also im Prinzip ist es mir egal, wenn ein Mitpatient bei der Visite mithört, wenn ich über Schlafstörungen klage oder mal wieder eine Rüge vom Arzt bekomme, weil mein Phosphat mal wieder zu hoch ist. Bei wirklich sensiblen Themen spreche ich mit dem Arzt vor der Dialyse im Arztzimmer oder verabrede ein telefonisches Gespräch am Folgetag. Gerade das mit dem telefonieren hat sich sehr bewährt. Ich sage dem Arzt bei der Visite worum es geht und mache eine Zeit aus wann er mich den nächsten Tag telefonisch kontaktieren soll. Dann ist der Arzt auch besser vorbereitet und hat auch mehr Zeit für mein Problem.
Gruss Krischan

Hallo Krischan,

ob es mir oder Dir egal ist wer was erfährt, ist bzgl. Datenschutz irrelevant. Würde ich im Zentrum neben Dir liegen, ginge mich dein Phosphatwert mal nix an. Wenn Du ihn mir erzählen willst, deine Entscheidung und ok. Aber nicht, dass ich ihn mal so im Nebenbei bei der Visite erfahre (auch wenn Dir es wurscht ist). Natürlich kann man um ein Vieraugengespräch bitten. Aber für andere ambulante Behandlungen ist dies der Regelfall. Da muss ich nicht drum bitten, da muss der Arzt mich drum bitten, wenn noch jemand (außer seiner Arzthelferin) bei anwesend ist. Das ist der Normalfall in der ambulanten Behandlung und entspricht dem Datenschutz!

Viele liebe Grüße
Hati

darum gehts doch gar nicht. Der Arzt kommt ins Zimmer und fragt, ob etwas besonderes ist. Dann sagt man halt nein aber ich würde hinterher mal gerne mit Ihnen sprechen. Oder man verabredet ein Telefongespräch.
Ob man kleinere Probleme bei der Visite anspricht um die erledigt zu haben oder beim Arzt ein Rezept anfordert ist doch jedem selbst überlassen.
Anders ist das doch gar nicht praktikabel. Oder sollen die Mitpatienten bei der Visite samt Maschine aus dem Zimmer gerollt werden? Und eine Visite ist sowie ich weis bei der Dialyse vorgeschrieben.
Im Krankenhaus ist das doch auch nicht anders. Da wird auch nicht jeder einzeln ins Chefartztzimmer gerollt.
Im Übrigen interessiert es mich überhaupt nicht, was Mitpatienten mit dem Arzt besprechen, da ich immer Kopfhörer auf habe und fernsehe oder Musik höre. Das gebietet schon die Höflichkeit, dass ich da nicht unbedingt spitze Ohren mache.
Krischan

Hallo Krischan,

das mache ich so (schon weil es mir unangenehm ist, alles mögliche mitzubekommen, ich bekomme aber trotzdem alles mögliche mit was ich gar nicht wissen will/darf, weil so schnell habe ich die Kopfhörer meist gar nicht auf oder ich will schlafen natürlich ohne Kopfhörer) und Du und viele andere sicher auch; aber es gibt auch andere Typen Mensch.

Seitdem ich an der HD bin findet mein Arztkontakt im wesentlichen öffentlich statt in Visitenform und ich müsste um den Einzelkontakt bitten. Als ich PD-Patientin war, fand mein Arztkontakt prinzipiell in einer Sprechstundensituation statt und ich musste um diese Normalität nicht bitten. Eine Lösung weiß ich auch nicht und ich will auch nicht ständig um eine Extrawurscht bitten. Nur Datenschutzrechtlich ist dies bedenklich, bzw. scheint dieser nicht so zu gelten wie sonst im ambulanten medizinischem Bereich. Dafür wollte ich einfach mal sensibilsieren, weil wie gesagt mich das schon stört, weil ich es eben 8,5 Jahre anders/normal erlebt habe. Es stört mich auch beim Aufbau eines guten (gleichberechtigten) Arzt-Patientenverhältnisses das es keine regelmäßigen Arztkontakte in einer ungestörten Einzelsituation gibt, dafür stehen die Ärzte ein bis dreimal vor meinem Bett und klären alles öffentlich. Aber ich weiß auch keine Lösung.

Viele liebe Grüße
Hati

Mitpatienten, die interessiert lauschen finde ich auch unangenehm. Ich lag mal mit einer Patientin in einem Raum, die hat immer kilometerlange Ohren bekommen wenn sich welche unterhalten haben, und sie hat sich auch ungefragt in Arzt-Patient Gespräche eingemischt wenn sie meinte, was besser zu wissen. Über die Angelegenheiten anderer Leute war sie immer bestens informiert, oft sogar besser als der Betreffende. Aber wenn es sie selber betraf hatte sie oft keine Ahnung. Dafür war dann wohl kein Platz mehr :D

Die einzige Lösung, die mir dazu einfällt, wäre, daß man an die Patienten Ohrstöpsel verteilt. (:D Aber das geht natürlich nicht, also müssen wir uns wohl damit abfinden.

also wer es unbedingt so möchte,kann doch mit den docs seine wünsche absprechen und muß dann eben vor oder nach der dia seine einzelgespräche abhalten---mir wäre das zu zeitaufwenig ,in meinen zimmern hat es auch noch niemanden gestört,daß wir alles voneinander wußten,da kann man sich auch gegenseitig mit tipps und tricks austauschen(finde ich von vorteil)wie sollten meine kalium und phosphatwerte negativ verwendet werden?auch wenn ich zuviel getrunken habe,darf das jeder wissen.---ich hatte auch mal einen doc,der immer die gleiche patientin mit diabetes wegen ihrer ungewaschenen füße niedergemacht hat(selbst die hatte damit kein problem --lol) we are family !!! lg taffi

Hallo Krischan,

Ätsch ich brauchte keine Kofhörer. Ätsch ich hatte das Einzel! Ätsch


mit einem breiten ironischen grinsen grüsst

Limo