THEMA:

Hallo zusammen,

ich hätte noch einige fragen zum Cimino Shunt.
Dafür muss ja eine Arterie mit Vene verbunden werden. Die Vene wird ja an einem Ende durchgetrennt um an die Arterie genäht werden zu können.
Das habe ich alles verstanden, aber was geschieht mit dem abgetrennten Teil der Vene, wird der Arm und die Hand trotzdem mit genügend Blut versorgt?
Hoffentlich versteht Ihr was ich meine. Danke für die Anworten

Ich hoffe, ich habe die Frage im richtigen Bereich gestellt.

Hallo Petex,

der Arm braucht eine Weile bis sich das Blut sozusagen neue Wege gesucht hat. Das heißt einige Tage bis einige Wochen nach der OP kann der Arm z.B. anschwellen, weil noch nicht genug Blut zurückfließt. Dies sollte sich aber so nach und nach einpegeln. Wenn der Shunt einen zu hohen Fluß hat, kann es aber sein, dass die Hände blau und kalt werden usw. also Durchblutungsstörungen bleiben. Das kann durchaus problematisch werden und muss korrigiert werden. Im Normalfall aber stellt sich der Arm auf die neue Durchblutungssituation nach einiger Zeit ein.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati, danke für die schnelle Antwort.
Ich hätte aber gerne gewußt, was mit dem anderen Venenstück passiert. Die Vene wird ja mit der Arterie vernäht, also wird sie dafür ja abgeschnitten. Und diesen abgeschnittenen Teil der Vene meine ich, was passiert damit? Der ist ja dann unbrauchbar. Gibt es denn dann noch andere Venen die den Arm und die Hand mit Blut versorgen?

Venen versorgen die Hand nicht mit Blut sondern sie transportieren es wieder von der Hand weg zum Herz. Arterien transportieren das Blut in die Hand.

VG MaRIO

Danke Mario, daß ist nett, sogar mit Skizze:)-D

Und das abgetrennte Venenstück, das verkümmert dann quasi, oder wie? Durch dieses Venenstück kann ja kein Blut mehr zurückfließen, oder?

Das abgetrennte Stück wird am Ende dicht vernäht, da fließt nichts mehr zurück. Bis dorthin können aber Venenabzweige vorhanden sein, die den Bluttransport zum Herzen mit übernehmen. Es gibt ja in der Hand und im Arm auch nicht nur eine Vene. Die abgetrennte Vene ist bei einem Shunt also nicht das Problem.
Das eigentliche Problem kann sein, dass duch den Kurzschluss von Vene und Arterie der Hand zuviel Blut vorenthalten wird, weil ein Teil des Blutes aus der Arterie garnicht erst in der Hand ankommt sondern durch die angenähte Vene direkt zum Herz zurückfließt. Siehe Posting von Hati...

VG MaRIO

Danke, jetzt verstehe ich.
Es ist alles so neu für mich, man hat sich ja bisweilen nie mit der Thematik beschäftigt. Weshalb macht man den manchmal eine end zu end Anastomose, das würde ja bedeuten, daß die Arterie auch abgetrennt wird. In diesem Fall reicht aber die Blutversorgung nicht mehr bis in die Hand, vielleicht kannst du mir dazu auch noch etwas erzählen.

LG
Peter

Es gibt ja auch nicht nur eine Arterie, die Blut zur Hand transportiert. Wenn ich Dir das aber im Detail alles erklären könnte - warum man was so oder so machen sollte, nicht sollte oder kann und was dann passieren wird - dann wäre ich der neue Shuntpapst und Chemnitz könnte sich vor Dialysepatienten nicht mehr retten... ;)

VG MaRIO

wie ich es auf der skizze von Rio gesehen habe ,wird die arterie quasi nur angezapft und ein teil blut aus diesem gefäß fließt weiter zur hand .leider kann man nie so genau voraussagen,wie die gefäße sich weiter entwickeln.man weiß aber :wenn irgendwo ein gefäß dicht geht ,sucht sich das blut einen neuen weg und kleinere gefäße werden dann größer....mein erstes shuntgefäß ging beispielsweise nach 24 jahren auf einer strecke von etwa 15 cm am unterarm dicht ---aber wundersamerweise konnte man darüber wieder einen blutfluß feststellen und lange zeit als venösen zugang benutzen --es hat selbst mein shuntpapst gestaunt ,wo das blut da herkam. die arterie lief wie eine art sackgasse mit einem bekannten 2.abfluß oberhalb der anastomose. eigentlich bin ich ganz froh ,daß ich zu beginn meiner dialysezeit gar nichts wußte über shunts im allgemeinen und was da alles passieren kann (schlechte durchblutung der hand ,verletzte nerven,shuntverschluß .....)---sonst hätte ich das erste jahr mit meinem extrem empfindlichem und oft fehlpunktierten shunt (der dann doch soooo lange seinen dienst getan hat) nervlich gar nicht durchgehalten ...lg taffi