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Ärztetag 30 Mai 2014 18:32 #500255

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Der 117. Deutsche Ärztetag fordert im Gegenzug zur geplanten gesetz­lichen Vier-Wochen-Frist für Facharzttermine eine Ausfallentschädigung für von Patienten versäumte Arzttermine.

KLICK

Diese Unverfrorenheit von diesem Lobbyisten Montgomery ist langsam unerträglich. Solche Forderungen von Ärztevertretern zementieren das, was Montgomery immer beklagt: Das öffentliche Bild vom geldgierigen Mediziner.

Hier noch ein schöner und in meinen Augen völlig zutreffender Artikel zur Bundesärztekammer: KLICK

MaRIO

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Re: Ärztetag 31 Mai 2014 09:35 #500266

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Hallo Rio,

teilweise gibt es das doch schon heute. Z. B. war ich neulich im Schlaflabor und wenn ich den Termin versäumt hätte, dann hätte ich 100,- € bezahlen sollen. Also für teure Untersuchungen oder wo extra etwas hergerichtet werden muß finde ich schon, daß man nicht einfach unentschuldigt fehlen darf. Kommt natürlich immer auf die Gründe an.

LG
Sabine

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Re: Ärztetag 31 Mai 2014 10:19 #500269

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Hallo Sabine,

grundsätzlich hast Du ja Recht. Aber:

1.
Niedergelassene Ärzte sind Freiberufler, und da legen sie auch großen Wert drauf, weil damit nämlich einige Vorteile, gerade finanzieller Art, verbunden sind. Es ist einfach das Risiko des Freiberuflers, wenn ein Kunde, nämlich in dem Fall der Patient, nicht zum Termin erscheint. Ein Termin ist noch kein Behandlungsvertrag! Man kann nicht alle Vorteile einer Selbständigkeit als Freiberufler einklagen und die Risiken auf andere abwälzen wollen. Beides gehört zusammen.
Schau mal hier: KLICK
2.
Ärtze beklagen, dass sie sehr oft keine Termine frei haben, weil es einfach zu wenig Ärzte gibt. Wenn nun ein Patient seinen Termin versemmelt, unentschuldigt oder entschuldigt, müsste daher doch jeder Arzt dankbar sein, dass er dadurch etwas Luft hat, und sich mit etwas mehr Zeit den anderen Patienten widmen kann. Denn mehr Zeit für den Patienten fordern doch die Ärzte immer. Oder geht es doch mehr darum, möglichst viele Patienten in möglichst kurzer Zeit durch die Praxen zu schleusen, um den Gewinn zu maximieren? Dann würde ich die Forderung von Montgomery verstehen, aber nur dann. Das wird aber immer bestritten...
3.
Warum fordert Montgomery nicht auch eine Entschädigung für Patienten, die trotz Termin länger als eine halbe Stunde (oder meinetwegen auch 1 Stunde) im Wartezimmer verbringen müssen? Das wäre doch logisch und konsequent!?
4.
Fazit: Diese Forderung von Montgomery ist reiner Populismus und Lobbyismus um die (in meinen Augen notwendige) Forderung nach der 4-Wochenfrist für Patiententermine irgendwie zu verhindern!

Sabine, die Forderung des Schlaflabors finde ich rechtlich bedenklich - es sei denn, Du hast vorher etwas unterschrieben, wo Du dieser Ausfallzahlung zugestimmt hast. Schließlich hast Du als Patient das Recht, eine Diagnostik oder Therapie JEDERZEIT abzulehnen oder abzubrechen - also auch erst garnicht zu beginnen. Dazu gehört in meinen Augen auch ein Schlaflabor, da es sich um eine diagnostische Maßnahme handelt.

LG MaRIO

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Re: Ärztetag 31 Mai 2014 21:53 #500283

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ich verstehe die aufregung nicht wirklich . wenn ich gesundheitlich probleme habe ,dann gehe ich auch zu meinem arzttermin ,damit mir endlich geholfen wird . wer da nicht erscheint sind meiner meinung nach die langeweilearzthopper . oder es gibt triftige gründe und da wird man wohl auch nicht zahlen müssen .schließlich hat nicht nur der arzt eine ausfallzeit,es verlängert sich die wartezeit auf einen termin für alle anderen(beklagen wir hier auch regelmäßig) -- wenn man in einer praxis warten muß ,könnte es auch daran liegen ,daß der doc sich mal zeit nimmt für jemanden der es nötig hat........wer einen urlaub bucht und dann nicht erscheint muß übrigens auch zahlen ----oder sollte das hotelpersonal sich einfach freuen,daß sie mehr zeit für die aneren gäste haben ????????? lg taffi

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 00:33 #500286

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Hört, hört!

So nebenbei, Montgomery ist bei mir in der gleichen Sympathieklasse wie Mehdorn. diese Dauergrinser sind mir suspekt!

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 00:53 #500287

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Hallo, Mario,

es ist also dein Ernst, dass JEDER, der auf die Idee kommt, mal was untersuchen zu lassen, innerhalb von 4 Wochen einen Termin bekommen muß? Egal, wieviele Leute auf diese Idee kommen?
Ich meine jetzt nicht Menschen wie uns hier mit diversen oft schwierigen Problemen. Schau mal am Wochenende in eine Uniambulanz. Wenn dort jeder innerhalb sagen wir einer Stunde drankäme, säßen dort nach einer oder 2 Wochen nicht 50, sondern 500 Leute.
Das Problem, dass nicht nach Notwendigkeit, sondern nach der subjektiven Einschätzung der Menschen Termine gemacht werden, lässt sich mit so einer Frist nicht lösen. Dies wird dazu führen, dass alles noch schneller gehen muß und keiner mehr den Menschen zuhört. Die Qualität wird das nicht verbessern.
Es ist eben schwierig, wenn Du, wie es mal mit der Praxisgebühr ein hehres Ziel war, eine kleine Kostenhürde einsetzt, triffst Du halt wieder die Falschen mit, die, die es wirklich nötig haben. Und eine Steuerungswirkung hatte es auch nicht...
Wie würdest Du es denn anstellen, dass nicht Patienten mit Banalitäten die wirklich Kranken verdrängen?

LG Antonio

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 05:18 #500290

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Hallo RIO,
@ All

Als ich davon gelesen hatte, war ich nicht im geringsten überrascht.
Ich bin schon seit Jahren an solchen Dingen interessiert. Mich interessiert z. B. auch das Who is Who der Organtransplantation in Deutschland. Nicht unbedingt immer die einzelnen Äzte an den verschiedenen Krankenhäusern, sondern speziell z. B. die Verbindungen zwischen der BÄK, den GKV und PKV, den einzelnen KVen, der DSO, der Pharmaindustrie, oder auch die Frage: Wie können Medikamente in der EU zugelassen werden die nur einen eher sehr geringen positiven Nutzen für atienten haben? usw. usw.

Solche Dinge fand ich schon immer interessant. Bis zu meinem ca. 40. Lebensjhr war es speziell die deutsche /internationale Wirtschaft, und seit dem eben eher der teilweise nichtedizinische bzw. lobbyistische Bereich der Medizin.

Inzwischen kriege ich nicht mal mehr einen dicken Hals wenn ich diesen speziellen Namen lese oder höre.

Den Beitrag zu dem Dein lezter Klick Hinweis führt finde ich auh sehr gut.


Noch kurz zur Frage eines Ausfallgeldes o.ä.

Ich war viele Jahre als Freiberufler tätig (Reiseleiter und Stadtführer). Zum Glück passierte es recht selten, aber es kam schon mal vor, dass ein Kunde nicht kam.
Natürlich hätte ich ihm eine Now show Rechnung stellen können. Aber das wäre ein zweischneidiges Schwert.
1. Wie soll ich das Geld eintreiben (z. B. aus dem Ausland)? Das wäre ein Aufwand der sich nicht rechnet (mal abgesehen von den anderen Problemen wie z. B. wie finde ich in einer bestimmten Gegend in GB den richtigen Anwalt für das Problem?).
2. Es besteht zumindest die Möglichkeit, dass dieser Kunde trotzem irgendwann mal wieder bucht und dann auch erscheint. Stelle ich ihm jetzt diese Rechnung und gehe vieleicht sogar gegen ihn vor, dann kommt er garantiert nicht mehr zu mir. Kein Stadtführer kann sich den Verlust eines Kunden wirklich leisten.
Was mag es wohl kosten anwaltlich und vielleicht sogar gerichtlich z. B. gegen einen britischen Kunden vorzugehen? Ich wollte das nie wiessen. Der Aufwand ist definitiv zu hoch. Das kann er selbst innerhalb Deutschlands sein.


Limo

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 10:18 #500291

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Hallo Mario,

zu 2.
Ich meine auch, daß in einer normalen Sprechstunde es vermutlich gar nicht ins Gewicht fällt, wenn einer zwischendurch nicht erscheint, ich habe auch schonmal (mit meiner Tochter bei der Kinderärztin, Hyposensibilisierung, alle 4 Wochen) einen Termin verschwitzt. Als ich danach anrief um mich zu entschuldigen und einen neuen Termin auszumachen war die Helferin ganz erstaunt, es ist nicht mal aufgefallen. Allerdings bei aufwendigen Spezialuntersuchungen, bei denen konkret für diesen Patienten etwas vorbereitet wird, finde ich es nicht abwegig, Schadensersatz zu verlangen.

Zum Schlaflabor: Ja, ich habe vorher etwas unterschrieben (und ich denke mal, ohne zu unterschreiben bekommst Du auch die Untersuchung nicht), mir war daher auch klar, daß eine Zahlung fällig ist, falls ich mich nicht abmelde. Aber ich wollte ja die Untersuchung machen lassen, wieso sollte ich also ohne triftigen Grund nicht auftauchen. Im Übrigen mußte ich auch 2 Monate auf diesen Termin warten (was wohl noch vergleichsweise wenig ist), die haben dort nur 5 Betten, es ist extra eine Nachtschwester dafür eingestellt, die Betten sind jede Nacht belegt. Da finde ich es doch nur recht und billig, wenn man sich rechtzeitig abmeldet, wenn man doch nicht kann, dann kann nämlich jemand anderes diesen Termin bekommen. Bei einem Notfall ist das natürlich etwas anderes.

LG
Sabine

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 14:05 #500296

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Hallo Antonio,

zuerst muss man noch mal festhalten, dass es hier ausschließlich um niedergelassene Ärzte geht.

Auch in Deinem Beitrag kommt es etwas so rüber, dass wir eine riesige Gruppe von Menschen haben, die wegen jedem kleinen Wehwehchen zum Arzt bzw. niedergelassenen Facharzt rennen – ohne Überweisung.
Ist das denn wirklich so? Wie groß ist diese Gruppe, die Fachärzte ohne Überweisung einfach mal so aufsucht und wo sich dann herausstellt, dass gar nix weiter war? Gibt es dazu belastbare Daten?

Ich denke, in der Realität werden Patienten beim Erstkontakt mit einer Überweisung (vom Hausarzt) zum Facharzt geschickt. Das behaupte ich jetzt einfach mal so, weil ich glaube, hier wird ein Popanz aufgebaut um Interessen durchzusetzen. Ich lass mich aber gern eines Besseren belehren… ;-)

Das eigentliche Problem sehe ich NACH dem Erstkontakt mit dem Facharzt.
Jeder von uns kennt doch den Spruch der Fachärzte nach Ende einer Konsultation: „Lassen Sie sich am Tresen einen neuen Termin geben. Wir sehen uns in 3 Monaten zur Kontrolle!“

Diese ständig neue Terminvergabe (durch die Ärzte selber) auch wenn es längst nicht mehr notwendig ist, sehe ich als einen Hauptgrund für überfüllte Wartezimmer. Nach dem Motto: Einmal beim Facharzt – immer beim Facharzt! Vom Zahnarzt bekommt man ja schon regelmäßig eine Postkarte mit der Erinnerung mal wieder anzurufen und einen Termin zu machen. In keiner anderen Branche würde man solchen regelmäßigen Terminaufforderungen folgen – im Gesundheitswesen wird es gemacht.

Dazu gab es mal eine Veröffentlichung. Dabei ging es um eine sehr hohe Patientenzahl im zweistelligen Prozentbereich und diese Patienten hatten unter den Ärzten auch einen Namen. Ich glaube „Quartalshopper“ oder so ähnlich. Das kommt daher, dass der Arzt jedes Quartal neu abrechnen kann und solche „leichten“ Patienten keine Zeit kosten und somit schnelles, leicht verdientes Geld bedeuten. Daher werden sie immer und immer wieder bestellt.

Lange Rede kurzer Sinn:
Könnte es nicht auch sein, dass sich so mancher Arzt mal an die eigene Nase fassen und sein Handeln überdenken sollte bevor wieder die Patienten (die Schwächsten im Glied) als eigentliches Problem ausgemacht werden?!

Die Ärzte selbst haben die Steuerung auch heute schon zum großen Teil selbst in der Hand. Sie machen es aber in vielen Fällen aus ökonomischen Eigeninteressen nicht.

LG MaRIO

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 14:31 #500298

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Stelle ich ihm jetzt diese Rechnung und gehe vieleicht sogar gegen ihn vor, dann kommt er garantiert nicht mehr zu mir.


Hallo Limo,

genau, und deswegen fordert ja Montgomery auch nicht, dass die Patienten die Ausfallzahlung selbst leisten sollen, sondern das soll die Krankenkasse des Patienten zahlen. Dann bekommt der Patient nix davon mit und kommt trotzdem wieder.

Sollte das durchgesetzt werden, gibt es für einen Arzt doch keinen besseren Patient mehr, als einen der nicht zum Termin erscheint: Keine Arbeit und Zeit aber trotzdem Kohle verdient. Und die Möglichkeit, dass der Patient einen neuen Termin macht und wieder nicht erscheint ist ziemlich hoch. Klasse...das gleiche nochmal...

Wenn es nicht so ernst wäre könnte man schon wieder drüber lachen. Aber das fordert eben der höchste Ärztevertreter. Ich würde mich als Arzt für so einen Vertreter schämen...

LG MaRIO

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 20:54 #500303

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meint ihr jetzt im ernst ,die krankenkassen zahlen dieses ausfallgeld ( aus dem topf aller versicherten natürlich ) und damit ist es gut ????? nie und nimmer ist sowas rechtlich ok ! sie holen sich das schon vom patienten zurück sonst wäre es zweckentfremdetes geld ---kann ich mir wirklich nicht vorstellen .....lg taffi

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Re: Ärztetag 01 Jun 2014 23:04 #500306

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Hallo, Mario,

natürlich geht es hier um die ambulante Versorgung.
Ob es eine riesige Gruppe ist, die ohne Überweisung losrennt, kann ich auch nicht sagen, mangels exakter Daten, allerdings schätze ich es doch als erhebliche Gruppe ein. Hinzu kommt die Gruppe, die mit Überweisung losrennt. Nicht jeder Allgemeinarzt diskutiert mit Patienten die Notwendigkeit einer Überweisung.
Du gehst von dem Modell aus, dass Fachärzte sozusagen konsiliarisch auf Anfrage eine Untersuchung/Beratung/Empfehlung abgeben, das weitere macht dann der Hausarzt.
Wie schaut es aber bei chronischen ERkrankungen aus, egal ob Niere, Rheuma, Epilepsie usw., da bleibt man doch beim Facharzt hängen, und nicht nur, weil der Doktor Interessen hat.
Wie schaut es aus, wenn der Hausarzt wegen der Verordnung teuer Medikamente oder Physiotherapie Angst um sein Budget hat und die Patienten deshalb weiterschickt?
Wie schaut es aus mit der Verantwortung des Facharztes für die Umsetzung von Therapien auf seinem Fachgebiet?
Damit will ich nicht sagen, dass es überflüssige Termine beim Facharzt gibt, wenn man aber ins Detail geht, wird es schwieriger.
Das Recall-System der Zahnärzte ist zum einen explizit zustimmungspflichtig, zum anderen kann man es auch positiv sehen. Da ich sowas gerne rausschiebe, bin ich für eine ERinnerung dankbar. (Deshalb hatte ich bei meinem Zahnarzt auch zugestimmt. Der hat übrigens immer ein leeres Wartezimmer, weil er eine kleine Praxis hat und seine Termine praktisch immer einhält.... Glück gehabt).

Nochmal zu den Kosten:
Du redest gerne von den ökonomischen Eigeninteressen. Ich hoffe mal, dass jeder Selbständige zwei Interessen hat: Geld zu verdienen (damit der Laden läuft und nicht Pleite geht und was übrigbleibt) und gute Arbeit abzuliefern. Das muß man dann unter einen Hut kriegen.
Die kassenärztlichen Pauschalen kannst Du vierteljährlich in den Ärzteblättern der Kassenärztlichen Vereinigungen nachlesen, die werden veröffentlicht. Ca. 50 € für die Betreuung eines Patienten über ein ganzes Quartal (unterschiedlich nach Fachgruppen), also 200€ im Jahr - die Bewertung sei Dir überlassen.
Bei der Berechnung wird berücksichtigt, dass es einfache und sehr betreuungsintensive Patienten gibt.

Vorausgesetzt, ein Facharzt bindet nicht Patienten übermäßig an sich (s.o.), wie soll er dann etwas steuern?
Telefon ausschalten?
Hier noch ein Ansatz zur besseren Datengrundlage , die Möglichkeiten der A- und B-überweisung finde ich übrigens ganz gut.

LG Antonio

PS, das Gedöns mit Ausfallkosten kommt eh nicht, das ließe sich ja gar nicht umsetzen. Wie willst Du denn Geld reinholen, wenn Du von angemeldeten Patienten nur eine Telefonnummer hast? Kann man vergessen und als Politgeklingel abhaken.

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Re: Ärztetag 02 Jun 2014 09:57 #500308

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Hallo Antonio,

letztlich bestätigst Du ja meine These, dass es heute schon niedergelassene Ärzte in der Hand haben, Patientenbewegungen zu steuern - sei es der Hausarzt oder der Facharzt. Wenn der Hausarzt aus Angst vor Budgetierung oder Regressforderungen seine Patienten zum Facharzt schickt ist das ein ärztliches Problem, nicht ein Patientenproblem.

Den Hinweis, dass Ärzte pro Patient und Quartal „nur“ etwa 50€ bekommen und das viel zu wenig ist, kann ich ehrlich gesagt kaum noch hören. „Vergessen“ zu sagen wird immer, dass dazu noch IGE-Leistungen und Privatpatienten kommen. Da reden wir von Milliarden an Euro.
Weiterhin wird vergessen, dass auch für Patienten, die nur mal ein Rezept holen oder bei denen nur mal Blutdruck gemessen wird, auch dieses Geld gezahlt wird. Wenn man also den Durchschnitt der GKV-Patienten nimmt, finde ich diesen Betrag pro Quartal ziemlich angemessen. Das bestätigt doch auch ein Blick auf die aktuellen Einkünfte der Ärzte und wie diese sich in den letzten Jahren entwickelt haben – allein von GKV-Versicherten. Jeder andere Selbstständige träumt nur von solch einer Einkommenssteigerung.

Beispiele (Reinertrag, also nach Steuern und Abzug der Praxiskosten! 2011):

Allgemeinmediziner 138.000 Euro
Augenarzt 229.000 Euro
Chirurg 198.000 Euro
Frauenarzt 144.000 Euro
Hautarzt 185.000 Euro
HNO 148.000 Euro
Internist 184.000 Euro
Kinderarzt 140.000 Euro
Neurologe, Psychiatrie, Psychotherapeuten 173.000 Euro
Orthopäde 193.000 Euro
Radiologe 303.000 Euro
Urologe 168.000 Euro

Quelle mit weiteren Infos zum Arzteinkommen: KLICK

Deswegen kann ich das Gejammer über den angeblich zu geringen Betrag für einen Patient pro Quartal nicht mehr hören. Ärzte haben auch einen Sicherstellungsauftrag, unabhängig von ökonomischen Interessen.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich gönne jedem Arzt jeden Euro, wenn er eine gewissenhafte Arbeit für seine Patienten macht. Aber ich habe kein Verständnis, wenn dann Ärztevertreter und Ärzte selbst noch zusätzlich Geld von den Patienten haben wollen.
Ich sehe das übrigens auch so, dass diese Forderung nach Ausfallgeld nie kommen wird.

Es zeigt aber die Denkweise des höchsten Ärzteverteters und der Ärzte, die zum Ärztetag dieser Forderung zugestimmt haben. Das macht mich wütend...

LG Mario

PS: Heute Abend 21Uhr kommt übrigens Hart aber fair - Profit vor Patient - wie krank sind unsere Krankenhäuser?
Da ist Montgomery dabei und ich ahne, worauf es bei ihm wieder hinausläuft: Mehr Geld, mehr Geld, mehr Geld, Priorisierung, in Deutschland Behandlung auf höchstem Niveau, Kein großeres Problem mit Krankenhausinfektionen im Vergleich zu den Behandlungsfällen und natürlich wird er Kritik an den Ärzten und der ärztlichen Selbstverwaltung weit von sich weisen.

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Re: Ärztetag 02 Jun 2014 17:32 #500312

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Hallo,

ich finde diese Einheitspauschalvergütung überhaupt absurd. Da bekommt der Facharzt, der sich mühe gibt z.B. bei uns, Kontakt zu den Nephrologen hält und sich Zeit nimmt, wenn es erforderlich ist, genausoviel wie einer der alle Patienten 0-8-15 behandelt und den es zu zeitaufwendig ist die Nephs zu kontaktieren, obwohl er offensichtlich keinerlei Ahnung hat, wie er unsereins behandeln soll...Jedem motiviertem Jungarzt muss doch da die Lust vergehen seine Patienten ordentlich zu behandeln, bekommt ja genausoviel, wenn er sie wie am Fließband durch die Praxis zieht....Das gehört irgendwie verbessert, die Diskussion um Schadenersatz erübrigt sich dann.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: Ärztetag 03 Jun 2014 18:14 #500320

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Hallo, Mario,

>letztlich bestätigst Du ja meine These, dass es heute schon niedergelassene Ärzte in der Hand haben, Patientenbewegungen zu steuern
> - sei es der Hausarzt oder der Facharzt. Wenn der Hausarzt aus Angst vor Budgetierung oder Regressforderungen seine Patienten zum
>Facharzt schickt ist das ein ärztliches Problem, nicht ein Patientenproblem.

pointiert gesagt, kommt es sehr plakativ rüber, wenn man sagt, die Steuerung von Patientenbewegungen sei ein ärztliches Problem, wenn man gleichzeitig die Behandlung und Einbeziehung von Patienten auf Augenhöhe einfordert.
Es ging mir darum, dass es hier um ein vielschichtiges Problem geht, das man nicht einfach in eine Ecke stecken kann (die Ärzte, die Politik, die Patienten). Man hat als Patient ja durchaus die Verantwortung, mit den Ressourcen der Allgemeinheit pfleglich umzugehen. (Nach meinem Eindruck ist dieses Bewußtsein hier im Forum deutlich mehr ausgeprägt als in anderen Kreisen.) Insofern kann es nicht funktionieren, wenn einfach alle sagen Mein Termin ist der wichtigste, ist ja sogar garantiert, da müssen halt andere schauen, wie sie das hinkriegen. Auch Ärzte müssen mit den Ressourcen pfleglich umgehen (dann nennt es sich Wirtschaftlichkeitsgebot).



>Den Hinweis, dass Ärzte pro Patient und Quartal „nur“ etwa 50€ bekommen und das viel zu wenig ist, kann ich ehrlich gesagt kaum noch hören.
> „Vergessen“ zu sagen wird immer, dass dazu noch IGE-Leistungen und Privatpatienten kommen. Da reden wir von Milliarden an Euro.

Das nur stammt von Dir, da hab ich dir ja das richtige Stichwort gegeben....
eigentlich ging es doch um die Termingarantie und die Terminausfälle...


>Weiterhin wird vergessen, dass auch für Patienten, die nur mal ein Rezept holen oder bei denen nur mal Blutdruck gemessen wird,
>auch dieses Geld gezahlt wird. Wenn man also den Durchschnitt der GKV-Patienten nimmt, finde ich diesen Betrag pro Quartal ziemlich angemessen.

Nichts anderes hab ich doch gesagt.

>Deswegen kann ich das Gejammer über den angeblich zu geringen Betrag für einen Patient pro Quartal nicht mehr hören.
>Ärzte haben auch einen Sicherstellungsauftrag, unabhängig von ökonomischen Interessen.
>Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich gönne jedem Arzt jeden Euro, wenn er eine gewissenhafte Arbeit für seine Patienten macht.
>Aber ich habe kein Verständnis, wenn dann Ärztevertreter und Ärzte selbst noch zusätzlich Geld von den Patienten haben wollen.
>Ich sehe das übrigens auch so, dass diese Forderung nach Ausfallgeld nie kommen wird.

Siehste, deshalb hat ja hier auch niemand gejammert. Ich hatte nur den leisen Eindruck, dass Du ein bisschen viel ökonomische Interessen witterst, deshalb hatte ich nachgefragt.

>Es zeigt aber die Denkweise des höchsten Ärzteverteters und der Ärzte, die zum Ärztetag dieser Forderung zugestimmt haben. Das macht mich wütend...

Ich finde, das zeigt mehr, wie heutzutage Wortgeklingel und möglichst viel Lobbyismus überhand nehmen, da nehmen sich die Ärztepolitiker, die Krankenkassenpolitiker usw. wirklich nichts. Aber, da hast Du recht, man mag es oft nicht mehr hören.

Wenn man aber mal betrachtet, wie die Pharmaindustrie es geschafft hat, die Bestandsprüfungen durch das Iqwig wieder abschaffen zu lassen, was sicher wieder einige Milliarden gespart hätte, dann ist das auch hohe Lobbyismus-Kunst.

>PS: Heute Abend 21Uhr kommt übrigens Hart aber fair - Profit vor Patient - wie krank sind unsere Krankenhäuser?
>Da ist Montgomery dabei und ich ahne, worauf es bei ihm wieder hinausläuft: Mehr Geld, mehr Geld, mehr Geld, Priorisierung,
>in Deutschland Behandlung auf höchstem Niveau, Kein großeres Problem mit Krankenhausinfektionen im Vergleich zu den Behandlungsfällen
>und natürlich wird er Kritik an den Ärzten und der ärztlichen Selbstverwaltung weit von sich weisen.

Hab ich leider nicht geschafft, mir anzuhören. Aber bestimmt war die Welt danach wieder etwas besser.....

LG Antonio

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Re: Ärztetag 04 Jun 2014 01:26 #500324

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Die Kassen würden zahlen, da wäre ich mir recht sicher.

Die Ärzte haben ihre sogenannte Selbstverwaltung ich nenne sie einfach BÄK (Bundesärztekammer). Wobei die BÄK vermutlich überwiegend als Gruppe von Lobbyisten (die sogenannte 5. Gewalt im Staat) fungiert und durch entsprechende Vernetzung auch über erhebliche Geldmittel verfügt.

Es gibt im Gegensatz dazu auch offiziell eine Selbstverwaltung auf Seiten der Patienten. Damit, dass es z. B. auch Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter in den Vorständen bzw. Verwaltungsräten der Krankenkassen gibt, wird eben begründet, dass diese Seite also auch selbstverwaltend tätig sind. Alle Jubeljahre darf man diese auch wählen. Aber was wissen wir über die Kandidaten usw.

Die Kassen- und die Ärzteverbände entsenden dann z. B. ihre Vertreter in den G-BA (Gemeinsamer- Bundesausschuss). Hier werden dann z. die verschiedenen Leitlinien, Richtlinien usw. beschlossen nach denen wir alle behandelt werden. 5 Patientenvertreter sind auch dabei, nur dürfen diese nicht mit abstimmen.

Ich spitze das Ganze jetzt mal ein wenig zu: Kassenselbstverwaltung ist für mich vollkommen undurchsichtig: welche fachliche z. B. medizinische oder kaufmännischen Ausbildung haben unsere Vertreter in den Verwaltungsetagen der Kassen? Die kaufmännische Seite ist ja nicht ganz unwichtig, denn immerhin verwalten die Kassen etliche € Milliarden unserer Beiträge.....

Einfach mal ein bischen weiterdenken, -lesen usw. und so fort


Viel Erfolg wünscht

Limo

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Re: Ärztetag 04 Jun 2014 19:06 #500338

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Hallo Antonio,

ich denke wir liegen gar nicht soweit mit unseren Meinungen auseinander… ;-)

Du hast Recht:
Ich wittere mittlerweile bei sehr, sehr vielen Dingen in unserem Gesundheitssystem ökonomische Interessen. Glaub mir, das finde ich selbst schlimm und das war früher nicht so. Das macht mich persönlich in diesem Gesundheitssystem ziemlich hilflos, da ich mich praktisch bei jeder neuen Diagnostik und Therapie ganz automatisch frage, ob es sich um eine medizinische oder mehr ökonomische Indikation handelt. Ich denke, dass muss doch einen Grund haben wenn ich heute so denke, zumal es immer mehr Menschen so geht.

Was den Lobbyismus und die Pharmafirmen angeht gebe ich Dir zu 100% Recht. Wie die Pharmafirmen die Abschaffung/Aufweichungen der Bestandsprüfungen durchsetzen konnten ist für mich ein Rätsel und ich frage mich, wo da die Stimmen der Ärztevertreter waren. Ich glaube einen Artikel habe ich darüber mal im Ärzteblatt gelesen. Das war`s. Auch im Protokoll zum Ärztetag findet man kein kritisches Wort dazu. Warum eigentlich nicht? Weil es die Ärzte selbst erstmal nicht betrifft? Gibt es keine Gesamtverantwortung mehr? Ist sich jeder nur noch selbst der Nächste? Diese Frage muss man mittlerweile mit „ja, in zunehmenden Maße“ beantworten. Das finde ich schlimm.

Wenn wir als Patienten nicht endlich aufwachen und uns besser organisieren und damit ein Gegengewicht zu den anderen Lobbygruppen bilden wird es immer schlimmer werden. Jeder Arzt, jede Pharmafirma ist Mitglied in einem Lobbyverband. Da wurde längst verstanden, dass Größe auch Macht bedeutet.
Wann verstehen wir Patienten das endlich und wann schließt sich JEDER Patient einem Verein, einem Verband an? Auch diese Patientenvereine- und Verbände betreiben Lobbyarbeit. Sie sind aber relativ zahnlose Tiger (obwohl schon sehr viel erreicht wurde), wenn sich so viele Patienten nicht mal durch eine passive Mitgliedschaft beteiligen. Wir hätten so eine Macht als Patienten – aber sie wird nicht genutzt – aus Bequemlichkeit, Ablehnung, Zufriedenheit, Egoismus oder aus welchen Gründen auch immer. Darüber sollte sich JEDER hier im Forum mal Gedanken machen…

Wer die Sendung Hart aber fair noch mal sehen möchte: KLICK

LG MaRIO

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Re: Ärztetag 05 Jun 2014 00:45 #500345

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Hallo RIO,

meine volle Zustimmung.

Mit ein par Docs (mit denen ich gut kann und mit denen man als nur Patient überhaupt über solche Dinge reden kann) habe ich mich in relativer Ruhe (beide hatte etwas Zeit und nur 4 Augen) z. B. über die Arbeit und Rolle der KVen, der BÄK, des G-BA usw. unterhalten können.

Ausnahmslos alle (Chirurg, Radiologe, Nephrologe, Allgemeiner, Urologe) waren äusserst unzufrieden mit deren Arbeit etc. aber vor allem mit der Art der Organisation des deutschen Gesundheitsunwesens (Wortschöpfung eines der Docs).
Natürlich wurde auch etwas über das eigene Einkommn gemosert (wer macht das nicht). Ein paar dieser Docs waren auch teils über Jahre in ihren Verbnden aktiv, haben sich dann aber zurückgezogen weil sie irgendwann sinngemäss meinten, warum soll ich hier gegen taube Gummiwände reden, wenn ich nervenschonender in dieser Zeit auch Patienten helfen könnte.

Einer dieser Docs (aus einer Gemeinschaftspraxis) meinte, dass er nicht mehr zu Kongressen, Tagungen, Vorträgen ginge, weil da zuviel Pharmawerbung unterwegs ist, und weil man nie weis, ob der Prof. XYZ von wem gesponsert wird und dahert vielleicht nur seine Interessen verfolgt und die der Firma ABCDE.....

Wie gesagt, natürlich sind auch sie mit anderen Dingen wie ihrem Einkommen z. B. unzufrieden. Aber auch mit einer zunehmenden Bürokratie, Einschränkung der Therapiefreiheit (extra schriftliche Begründungen warum ein anderes Medikament verschrieben wurde als laut Leitlinie vorgesehen bei dieser Kasse. Jede Kasse mit eigenen Vorschriften usw.


Limo

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Re: Ärztetag @Data 05 Jun 2014 02:48 #500346

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Hallo RIO,

hab Dank für den Link zu Hart aber Fair incl. dem erwarteten Hauptübeltäter.
Eine Überraschung gab es dann für mich aber doch.

Ich kann mich noch gut an eine andere Sendung erinnern, wo er an gleicher Stelle natürlich wieder die Zahl der MRSA Fälle bestritten hat. Damals waren es für Ihn eigentlich nur höchstens max. 15 - 20.000 Fälle in Deutschland. Dieses Mal ging er immerhin schon bis max.500.000 mit.

Eigentlich makaber, aber immerhin. Ob er etwa doch lernfähig ist?

Oder liegt das an seinem neuen Job als BÄK Chef. dass er sich das jetz traut? Eigentlich müsste er jetzt ja mit seinem neuen Job am Ziel seiner Wünsche sein oder gibt es auf der Seite jemanden mit noch mehr Macht und Einfluss?


Limo


PS @Data Du hast recht mit Deinem Vorwurf. Aber es werden inzwischen nicht nur gelegentlich mal einzelne Buchstaben gekaut. Inzwischen sind es sogar schon Wortfetzen oder auch gleich ganze Worte. *grummel*:S:S:S

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Re: Ärztetag 06 Jun 2014 02:16 #500374

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Das ist doch normal, wenn ein Patient seinen Termin nicht rechtzeitig (24 h vorher) absagt und der Arzt den Termin nicht anderweitig vergeben kann und dadurch leerlauf hat, hat er das Recht dies in Rechnung zu stellen. Hab ich zwar bisher noch nie gehabt und wir in der Praxis machen dies auch nicht aber er darf es machen.
LG
spaiky

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Re: Ärztetag 10 Jun 2014 00:10 #500406

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hallo RIO ! meinen respekt vor deiner sachkenntnis und deinem engagement ! ich habe in den letzten monaten viel zeit in krankenhäusern ,bei ärzten ,im pflegeheim ,mit pflegedienst ,sozialdienst ,krankenkassen u.s.w. zugebracht als betreuende angehörige . sicher ist nicht alles perfekt ---aber die patienten dort haben sich gut behandelt gefühlt von fürsorglichen ärzten und pflegepersonal ,es konnte geheilt werden wo vor einigen jahren sich niemand rangetraut hätte. warum sollten diese zufriedenen patienten sich ALLE (?) in verbänden zusammenschließen und gegen was sollten sie sich auflehnen ????der normalbürger (patient) hat von den dingen die du hier in mühevoller kleinarbeit zusammenträgst doch null ahnung .meiner meinung nach gibt es in allen bereichen der gesellschaft irgendwas zu verbessern (oder zumeckern) --aber es kann und will sich nicht jeder einzelne mit all diesen dingen beschäftigen --die menschen haben nun mal verschiedene hobbys lg taffi

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Re: Ärztetag 10 Jun 2014 10:20 #500409

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Hallo taffi, RIO und Co,

da bin ich mit mir im Zweifel: Habe ich als intelligenter Mensch, der selbst mit einer bestimmten Sache eng verbunden ist, so wie wir mit der Nierenersatztherapie, und sich als mündiger Patient, Mensch, Staatsbürger ect. begreift, eine Pflicht mich für andere einzusetzen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dazu in der Lage sind für sich selbst einzustehen? Ist es zu egoistisch gedacht, wenn ich nur für mich selbst sorge oder habe ich eine Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber oder gar der Welt, in der ich lebe?
Ich gebe zu, dass ich bequem bin und es mir gern einfach mache. Aber wo ständen wir ohne das großartige Engagement vieler Menschen? Ohne sie würde ein gesellschaftliches Zusammleben doch überhaupt nicht funktionieren.

Lieben Gruß
Anja

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Re: Ärztetag 10 Jun 2014 22:53 #500417

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Hallo Anja,

gerade Deine 2 letzten Sätze möchte ich unterstreichen. Diese engagieten Menschen benötigen aber eine starke Basis, um in ihrer Arbeit erfolgreich zu sein. Es ist doch ein Unterschied, ob ein Nierenverband 10, 20, 30 oder vielleicht 100 Tsd Mitglieder hat. Je mehr, umso mehr Gewicht hat ein Verband.

LG MaRIO

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Re: Ärztetag 10 Jun 2014 23:01 #500418

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taffi,
Engagement für Andere als Hobby zu diskretitieren, ist schon ziemlich daneben und macht mich auch etwas wütend.
Ohne diese Menschen, die kein anderes Hobby haben, müsstest Du und alle anderen Dialysepatienten heute Deine Phosphatbinder selbst bezahlen. Diese Pläne wurden von der Patientenselbsthilfe verhindert - die ja keine anderen Hobbys haben. Und das ist nur ein Beispiel, aber ein Extremes.
Viel weiteres Positive wurde von der Patientenselbsthilfe erreicht - aber auch Negatives abgewendet. Von all dem profitierst auch Du.

Es geht in der Selbsthilfe auch nicht darum, sich gegen etwas aufzulehnen, sondern darum, etwas mit zu gestalten. Das ist ein riesen Unterschied, den man aber schwer erkennt, wenn man Selbsthilfe als Hobby sieht....

MaRIO

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Re: Ärztetag 11 Jun 2014 00:47 #500419

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Hallo RIO ! nur so ganz nebenbei :ICH zahle meine phosphatbinder schon immer selber ,weil ich nur RENNIE vertrage und die eben nicht rezeptierbar sind .....aber das ist ein anderes thema... .unter patientenselbsthilfe verstehe ich vorrangig ,die interessen der patienten wahrzunehmen --- ich bin seit über 20 jahren im bundesverband !! .was du aber betreibst ist ein sehr ausführliches nachforschen über pharmalobby ,ärztetagungen ,die bundesärztekammer ,die kassenärztliche vereinigung,verdiensttabellen der ärzte und und und ..... bei der menge deiner funde die du hier zur diskussion stellst nimmt das in meinen augen schon das ausmaß eines hobbys an --warum auch nicht ,wenn dir das erfüllung bringt .aber verlange es doch bitte nicht von jedem einzelnen patienten .es gibt gewählte vorstände und patientenvertreter und ich bin mir sicher ,daß auch die meisten dialyseärzte sich für unser wohlergehen einsetzen ( und außerden habe ich ein gewisses maß an vertrauen in die politik hier bei uns in deutschland ) lg taffi

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Re: Ärztetag 11 Jun 2014 10:22 #500422

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Hallo Mario,

ich sehe es ähnlich wie Taffi, freiwilliges Engagement ist durchaus ein wichtiges Element in unserer Gesellschaft. Aber es ist doch auch so, dass wenn man sich engagiert, dieses auch gerne macht und auch eine Leidenschaft dazu hat. Und da diese Beschäftigung in der Freizeit stattfindet ist es doch auch ein Hobby.
Ich bin selbst auch gesellschaftlich engagiert und obwohl es ein ganz anderer Bereich ist, tauchen da auch immer die selben Diskussionen auf.

Warum sind nicht alle die vom Verein profitieren auch Mitglied?
Warum sind es immer die selben die bereit sind etwas zu machen?
usw.

Ich sag dann immer, Wir alle machen das gerne und freuen uns wenn wir etwas erreichen und das sollte uns genügen. Wir können versuchen unsere Mitgliederwerbung zu optimieren und dann und wann auch aktive Mitstreiter neu dazu gewinnen. Aber das schaffen wir nicht mit Vorwürfen sondern nur dadurch, dass wir vermitteln wie gut unsere Arbeit ist und wieviel Spass es machen kann das im Team zu erreichen. Alles andere ist Kontraproduktiv.

Für mich ist es eindeutig ein Hobby, welches ich aber durchaus ernsthaft betreibe.

Zum Thema Patientenverbände weiss ich nich viel zu sagen, da ich mich da weitgehend zurückgezogen habe. Der einzige Verband ist noch eine Herztransplantiertengruppe an der ich etwas aus sentmentalen Gründen hänge, aber diese Gruppe ist längst auch schon von der Pharmalobby unterwandert und setzt seine Ziele nach den Wünschen der kooperierenden Gruppe aus Ärzten, Forschung und Industrie.
Dann ist da noch der VDK, aber davon halte ich auch nicht viel, man muss sich nur mal dort die Vermischung von Werbung und Inhaten in der Monatszeitung anschauen.

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Re: Ärztetag 12 Jun 2014 10:42 #500430

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Hallo Roland,

gefällt mir sehr gut Dein Statement.
Ich denke ebenfalls, dass man mit Freiwilligkeit mehr erreicht als mit Druck, genauso wie Überzeugen viel besser ist als Überreden.
Es ist wohl nicht erforderlich, sich immer gleich zu organisieren und auf großer Ebene einzuwirken. Es würde bereits hilfreich sein, wenn jeder im Kleinen, in seinem Umfeld, schauen würde, wie er die Welt ein wenig verbessern kann.

Lieben Gruß
Anja

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Hi :)