Depressionen nach der Dialyse kenn ich nur zugut....
Mir wird immer geraten, dass ich mir außerhalb vom Spital einen Psychiater suche, weil der Spitalseigene keine Zeit für mich hat.....
Muss sagen, sich bei einem Psychiater auszusprechen kann helfen sich mal alles von der Seele zu reden, aber dafür möchte ich nicht meine dialysefreien Tage opfern.
Kann dir nur den Rat zu geben, mal zu schauen ob ein Psychiater dir was bringen würde, du hast ja Vormittags-Schicht, ich leider 13-17 Uhr....von daher würde dir noch was vom Tag bleiben und du kannst überlegen, ob es dir Zeit und Mühe wert ist. Der kann dir auch Tabletten verschreiben und als Arzt mal gezielt Blutwerte kontrollieren lassen.
Und ansonsten hab ich noch 2 Facebook Freunde mit dennen ich mich aussprechen kann ohne überhaupt das Haus verlassen zu müssen, spart Zeit....und Zeit hab ich aktuell viel zuwenig für schöne Dinge.
Und was mir aktuell gegen meine Post-Dialyse-Depression hilft, ist meinen Haushalt zu entstauben....seitdem ich einen guten Blutdruck wärend der Dialyse hab, fühle ich mich nach der Dialyse körperlich stärker und belastbarer als vorher. Meine Kraft mit einer sportlichen und sinnvollen Betätigung, sprich Böden, Möbel und Gegenstände zu waschen, gibt mir ein Gefühl von Zufriedenheit.
Zwar ist bei mir auch am nächsten Morgen alles besser, aber es hilft die schlechte Stimmung zu verdrängen.
Wenns bei dir so schlimm ist, dass du kaum noch einen Arm bewegen kannst, solltest du echt an Psychiatrische Hilfe und neue Medikamente denken um die Gefühle zu überbrücken bis du ein sinnvolle Beschäftigung für deine Dialysetage gefunden hast die dich seelisch wieder aufbaut und darin eine Routine gefunden hast.
Und was mir auch bissl hilft, sind meine Sünden zu Beginn der Dialyse. Ich könn mir jedes mal Lebensmittel, die für Dialysepatienten Tabu sind.
z.B. Trink ich ein Eiskaltes Cola zu Dialysebeginn (mit Kühlpatrone in der Handtasche) und gönn mir M&M, Sportgummi, Twix und andre Süßigkeiten. So ist die Erwartungshaltung an die Dialyse keine komplett Negative, sondern es ist auch eine leichte Vorfreude auf mein Naschzeug dabei. Und weil ich ja an der Dialyse hänge, kommt kein Durstgefühl vom vielen Zucker auf, weil der ja schnell rausgewaschen wird.
Was auchnoch hilft, ist meinen Hund zu knuddeln. Ein Haustier das dir treu zur Seite steht ist immer gut. Wenn dir ein Hund zuviel Arbeit ist, probiers mit einer Katze. Hat übrigens auch einen medizinischen Aspekt, denn sein Haustier zu Knuddeln setzt Endorphine frei. Und Tiere sind die besseren Menschen ;)
Ansonst....ich spiel gerade ein Onlinespiel aus meiner Jugend (Ragnarok Online) auf einem Privaten Server....Nostalgie ist auch ein schönes Gefühl, wenn man es richtig auslebt.
Denk mal zurück was dich in deiner Jugend glücklich gemacht hat...und tu es einfach. Fang an einem Dialysefreien Tag damit an, mach es zu einem Hobby und vielleicht macht es dich am Dialysetag auch glücklich!
Und was Computerspiele angeht, kann ich noch Stardew Valley empfehlen, ist so eine Art Farmsimulator wo man sich eine Farm aufbaut, mit Dorfbewohnern anfreundet, Heiratet und Kinder kriegt....die virtuelle Welt kann manchmal viel erfrischender sein als die kalte Reale Welt >_<
Fazit: Je stärker man gegen seine Post-Dialyse-Depression mit positiven Dingen wie Hobbys und Leidenschaft ankämpft, umso leichter wird es. Klar machen reale Probleme eine Depression schlimmer...aber wenn du etwas findest worin du versinken kannst und die Zeit wie im Flug vergeht, umso einfacher wird es.
Egal was deine Post-Dialyse-Depression mit dir macht, lass dich von deinen sontigen Problemen nicht unterkriegen. Kämpf immer gegen deine Probleme an, denn der Kampf ist erst verloren wenn du aufgibst, bist dahin bleibt immer eine Chance. Aber vergiss nicht Spaß im Leben zu haben, denn dann hat die Depression erst eine Chance.
Ich drück dir die Daumen und glaube an dich, vergiss das nicht!