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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 07 Dez 2018 19:11 #510056

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Wieso ist in KNäckebrot so viel Phosphat? Wir sollen möglichst kein KB essen, meinte unsere Ärztin. Aber ich esse davon höchstens eine Scheibe. Also nicht viel.

Und darf man Puddingpulver verwenden, wenn man den Pudding mit Wasser-Sahnegemisch kocht? Das Oetker-Pulver war gerade im Fernsehen (NDR Visite) unter "viel künstliches Phosphat enthalten" zu sehen. Vn Phosphat steht nichts auf der Packung, aber ich weiß, dass das nicht unbedingt der Fall sein muss.

Und wieso ist in Matjeshering viel Kalium, in Brathering aber nicht? Hat das mit der Verarbeitung zu tun?

Vielleicht kennt sich jemand damit aus?

LG, Ulrike

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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 07 Dez 2018 21:53 #510057

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Als sich meine Nierenfunktion rapide verschlechterte, wie es bei Zystennieren ab einem bestimmten Zeitpunkt typisch ist, hatte ich einen Termin bei einer Ernährungsberaterin. Ich hatte vorher aus eigenen Stücken etwa 2 Monate lang aufgeschrieben, was ich gegessen hatte. So genaue Angaben brauchte sie zwar gar nicht, aber ich konnte so fragen, ob ich zB mein Morgenmüesli beibehalten könne usw. Gerade bei "zusammengesetzten" Lebensmitteln ist es für den Laien kompliziert und aufwendig, herauszufinden, ob das eine oder andere erlaubt ist und allenfalls wieviel davon. Sie hat mir auch ein paar Blätter mitgegeben, mit Beispielen und Tipps & Tricks (zB auf welche E-Nummern/künstliche Phosphatzusätze man achten muss). Ich hätte nach diesem Termin auch anrufen oder ein Mail schreiben können, wenn noch Fragen aufgetaucht wären. Deshalb kann ich einen Termin bei der Ernährungsberatung nur empfehlen.

Aber konkret:

Phosphat / Knäckebrot - das hat wohl mit der Zusammensetzung zu tun. Knäckebrot wird doch eher mit dunklem Mehl hergestellt, also zB Roggen. Und je "dunkler" das Mehl, desto höher der Phosphorgehalt.
2 Stück Weissbrot: 80mg Phosphat
2 Stück Ruchbrot: 120mg Phosphat
2 Stück Vollkornbrot: 210mg Phosphat
Je nachdem, wieviel Phosphat man sich sonst noch zuführt, kann man sich Knäckebrot erlauben oder nicht.
Ich hatte damals, etwa 1 Jahr vor Dialysepflicht, eine erlaubte Tagesmenge von 1000-1200mg Phosphat täglich. Wie hoch das ist, wenn man an der Dialyse ist, weiss ich nicht.

Kalium / Brathering / Matjes - Matjes ist doch in Salz eingelegt (ich habs noch nie gegessen) und Brathering nicht.

Phosphat / Puddingpulver - abgesehen von den bereits darin enthaltenen Milchbestandteilen könnten Phosphatzusätze das Problem sein. Auf der DAWA Vanille Express-Creme in meinem Schrank sind als Stabilisatoren E339 und E450 aufgeführt.
Die oben erwähnte Ernährungsberaterin hat mir gesagt, dass man von tierischem Phosphat etwa 80% aufnimmt, von pflanzlichem etwa 40%. Von künstlichem (eben die E-Nummern) nimmt man 100% auf. Deshalb sind viele Fertigprodukte und verarbeitete Produkte heikel.

Dein Smiley im Titel ;-) bringt mich noch auf einen Gedanken.... Knäckebrot, Hering und Puddingpulver passen nicht wirklich zusammen ... ausser man sei schwanger ::

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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 07 Dez 2018 23:51 #510058

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Danke, Kohana. Oh, ich habe schon eine Ernährungsberatung gemacht, vielmehr 2: Eine für Kalium, eine für Phosphat. Aber warum die Ärztin uns vor Knäckebrot gewarnt hat, mir aber ans Herz gelegt hat, aus Verdauungsgründen Vollkornbrot zu essen - ich möchte es verstehen. Ich kann sie ja auch noch mal fragen.

Ich esse schon seit einiger Zeit Roggen-Volkornbrot. Davor wurde man früher als Dialysepatient gewarnt. Leider gibt es kaum ein Vollkornbrot ohne Sauerteig, außer man backt es selber.

Phosphor ist an die Phytinsäure gebunden. Durch den Sauerteig löst sich mehr Phosphat aus dem Roggen. Heute warnt man uns nicht mehr vor Roggenbrot. Da man jetzt weiß, dass aus pflanzlichen Lebensmitteln nur wenig Phosphat aufgenommen wird (aus Fleisch 69%, aus Milch 64%, aus Roggenvollkornbrot 29% wegen der Phytinsäure; im sauerteiggeführten Brot ist ein bisschen mehr Phosphat bioverfügbar). Seit ich Vollkornbrot esse, habe ich ein höheres Phosphat, aber immer noch okay.

Im Puddigpulver, das ich nehme, sind keine Milchbestandteile. Das besteht nur aus Stärke, Aroma und ein wenig Salz. Es muss mit der Verarbeitung zu tun haben, dass da Phosphate drin sind. ???

Ich esse durchaus auch mal chemisches Phosphat. Letzte Woche habe ich am Bahnhof mal so richtig Lust auf Pizza gehabt und habe mir eine kleine Ecke gekauft. Und genossen (natürlich mit Binder). NUn bin ich erstmal wieder geheilt. Ich mag auch Kekse, bevorzuge aber Bio, da bei Bio außer Calciumphosphat (ist in jedem Brötchen drin) nichts zugesetzt werden darf. Ich kaufe mir alle paar Wochen einen halben Liter Biomilch und trinke die in 2 Tagen weg. Wenn man immer mit einem Jieper herumläuft, ist es auch nicht gut.

Ich koche fast immer selbst, so dass mir möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel unterkommen. Lecker finde ich das zwar nicht immer, da ich nicht gut kochen kann, aber gesünder ist es allemal.

Ja, genau wegen der leckeren Kombination habe ich den Smiley gesetzt.

Danke nochmal und Dir alles Gute

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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 08 Dez 2018 08:42 #510059

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Hallo Uli,
Puddingpulver muss rieselfähig sein und darf dann später beim Anrühren des Puddings nicht verklumpen. Dazu werden Phosphate beigefügt. Leider bei so ziemlich allen Pulvern aus Tüten. Steht nicht immer auf den Verpackungen.

Knäckebrot ist erst mal nicht mit Vollkornbrot gleichzusetzen, obwohl beide Vollkornmehle enthalten.

Knäckebrot hat einen viel niedrigeren Wassergehalt als Mischbrot, Weizenbrot oder Vollkornbrot. Darum ist es bei trockener Lagerung monatelang lagerbar. "Nicht-Knäckebrot" schimmelt schnell.

Wie Kohana schon ausgeführt hat, umso dunkler (Vollkornanteil) ein Brot, desto mehr Phosphat.
Stimmt nicht immer, manchmal werden auch Stoffe in den Teig gemischt um das Brot dunkler (gesünder) erscheinen zu lassen.
Und 2 Schnitten Knäckebrot enthalten wegen des niedrigen Wasseranteils mehr Kalorien, Kohlenhydrate .... und eben auch mehr Phosphat als 2 Schnitten Mischbrot, Roggenbrot o. ä..
Beim Knäckebrot ist es leicht mehrere Scheiben zu essen und etliche Knäckebrote sind auch noch mit Kleie angereichert, einiges an Phosphat extra.

Zum Thema "dunkles Brot"
www.t-online.de/leben/id_65274176/so-sch...im-vollkornbrot.html

Oldman

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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 09 Dez 2018 15:39 #510066

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ich habe schon eine Ernährungsberatung gemacht, vielmehr 2

Das hatte ich mir fast gedacht :)

Ich koche fast immer selbst, so dass mir möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel unterkommen. Lecker finde ich das zwar nicht immer, da ich nicht gut kochen kann, aber gesünder ist es allemal.

Ja, das ist die beste, aber auch aufwendigste Variante. Ich habe in dieser Zeit auch wieder viel selbst gekocht, nicht immer perfekt, aber Übung macht den Meister ::

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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 01 Jan 2019 08:39 #510154

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Liebe Ulrike,
leider ist es auch so, dass von Person zu Person die Phosphatverarbeitung sehr verschieden ist, ein Dialysekollege von mir ißt Vollkornbrot, Schnittkäse und sauren Hering und hat keinerlei Phosphatprobleme, braucht auch wenig P-Binder. Ich brauche ja bloß einen Quark anzugucken....
Mir hat geholfen konsequent auf Fertigprodukte zu verzichten (da kann man natürlich einmal im Vierteljahr auch Pudding oder Pizza essen - aber im Alltag eben nicht), außerdem keine Milch, wenig Yoghurt und an Käse nur Frischkäse, Brie und ab und an Schafskäse, keine Wurst! Natürlich gibt's auch mal Ausnahmen - aber eben wirklich nur selten und dann mit P-Binder.
Und das Kochen kann man sich wirklich erlernen - hab früher sehr selten gekocht und hab jetzt viel Spaß daran auszuprobieren, was zusammenpaßt oder Fernsehkochsendungsrezepte nachzumachen. Viel Spaß dabei!
LG Lutz
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Knäckebrot, Hering und Puddingpulver ;-) 01 Jan 2019 21:01 #510162

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Lieber Lutz, ich habe eigentlich gute Ph-Werte, aber ich muss mehr Eiweiß essen, weil sich meine Muskeln weiter abbauen. Ich muss also riskieren, dass der Phosphatwert ein wenig höher geht. Aber ich mache es auch so wie Du: Selber kochen, möglichst wenig bis gar keine verarbeiteten Lebensmittel essen. Viel Quark, FRischkäse. Wurst sowieso nicht, und wenn mal, dann Bio (Bio enthält höchstens mal Calciumphosphat, meistens aber nichts). Käse esse ich allerdings ganz gerne. Da muss ich ab und zu die Sorte wechseln, damit er mir nicht zum Hals heraushängt.

Ich übe mich im Kochen. Es kann Spaß machen - leider habe ich wenig Appetit. Aber manchmal kommt er dann mit dem Zubereiten.

Ab und zu rühre ich mir einen Pudding an (mit Sahne-Wasser-Gemisch), einfach der Kalorien wegen. KNäcke esse ich jetzt gar nicht mehr, habe ja hier dazugelernt.

Den Binder nehme ich straff. Ich habe die Fosrenoltütchen, die passen sogar ins Portemonnaie, falls mich am Bahnhof mal ein Käsebrötchen anlacht.

Es spielt sich alles ein. Aber manchmal wünsche ich mir schon, dass ich mir einfach mal gar keine Gedanken ums Essen machen muss .....

Viele Grüße, Ulrike

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Hi :)