THEMA:

Hallo ihrs,

habe gerade meine zweite Dialyse hinter mir. Bin Mo wegen starkem Erbrechen ins Krankenhaus gekommen.

Gestern, die erste Dialyse nach 1,5h hatte höllische Kopfschmerzen verursacht. Die Dialyse heute ebenfalls.

Ist das normal? Kann ich etwas vorsorglich dagegen tun?

Ich muss auch sagen, dass ich einen recht hohen Blutdruck habe 180/100.

Ich bekomme im Laufe der Woche einen Vorhofkatheter und darf dann vielleicht schon Freitag gehen.

Danke für die Infos.

Liebe Grüße
Christian

Das liegt am Blutdruck.
Kenn das sehr gut, wenn ich mit hohem Blutdruck an die Hämo geh, hält mein Körper die Dialyse nicht gut aus, besonders den Wasserentzug.
Wenn du mit einem Blutdruck von 110-130 an die Dialyse gehen würdest, ist die Belastung für den Körper viel geringer.

Solltest deinen Blutdruck besser einstellen lassen. Hast du schon einige Blutdrucksenker ausprobiert?
Ich musste viele verschiedene ausprobieren, lange Zeit hat nix geholfen, bis ich 6 verschiedene Blutdrucksenker durch hatte und der 7te endlich die Lösung war.
Nehme aktuell Loniten 5mg, der hilft recht gut bei nierenbedingtem Bluthochdruck, kannst ja mal mit deinem Arzt reden.

Sobald du deinen Blutdruck in den Griff bekommen hast gibts vermutlich kein Kopfweh mehr.

Hallo Tmg,

wenn Du gerade erst mit der Hämo angefangen hast, könnte das vielleicht ein Dysäquilibrium-Syndrom sein. Das wird mit der Zeit dann besser. Würde aber auf jd. Fall die Ärzte darauf ansprechen. flexikon.doccheck.com/de/Dys%C3%A4quilibrium-Syndrom Wenn Du bisher sehr viel Koffein (Kaffee, Tee) zu Dir genommen hast, könnten das auch "Entwöhnungskopfschmerzen" sein, weil bei der Dialyse ziemlich schnell Koffein aus dem Blut entfernt wird.

LG
pdanf

Danke für eure Antworten.

Aktuell erhalte ich
Candesartan 8mg 1-0-1
und
Amlodipin 5mg 1-0-1.

Gegen die Kopfschmerzen habe ich heute vorsorglich 1g Novaminsulfon bekommen.

Wasser wurde die letzten zwei Tage beim Andialysieren nicht entzogen.

Früher hat Candesartan 16mg 0-0-1 sehr gut geholfen, ist aber wohl nun nicht mehr gut genug.

Die Ärzte sind bestens informiert und versuchen auch alles, wollen mir aber etwas Zeit geben und nicht jeden Tag etwas Neues probieren.

Mir geht es nun nach 2 Tagen Dialyse vergleichsweise ausgezeichnet. Bäume kann ich noch nicht ausreißen, aber ich merke eine deutliche Besserung.

Ich bin jetzt gerade an der Dialyse und mein Blutdruck ist 180/120.
Heute morgen war er aber mal bei 150/90.

Ich bin hier in der Charité Virchow in Berlin und fühle mich sehr gut aufgehoben.

Ich hoffe bis Freitag darf ich gehen. Und ich dir, Christian, noch ein Pizzarezept schuldig. Bis zum WE werde ich das sicherlich schaffen. Mein Bettnachbar ist nur sehr gesprächig, was ich zu schätzen weiß, da die Unterhaltungen sehr anregend und intelligent sind.

Morgen kommt dann mein Sheldon Katheter am Hals raus und Freitag/Samstag kann ich dann vielleicht wieder nach Hause.

Ich schaue mal wie das mit den Kopfschmerzen wird. Bin jetzt schon 3,5h dran und bisher bin ich schmerzfrei. Sicherlich auch wegen des Novaminsulfons.

Bis bald und liebe Grüße,
Christian

PS: Wenn ihr noch Tipps habt, die ich für die Dialyse (davor, währenddessen, danach) befolgen sollte, dann zögert bitte nicht.

Hallo Tmg

die Maximaldosis von Candesartan beträgt 32 mg, die von Amlodipin 10 mg. Bei Candesartan wäre also noch eine Erhöhung (in Absprache mit Deinen Ärzten) möglich.
Bekommst Du denn noch kein Torasemid und oder ein anderes Diuretikum? Ich bekomme inzwischen insgesamt (verteilt auf zwei Dosen pro Tag) 100 mg Losartan (wie Candesartan, Angiotensinhemmer), 10 mg Amlodipin (Calciumantagonist), 200 mg Torasemid (Schleifendiuretikum), 40 mg Xipamid (Ersatz für HCT, Thiazid-ähnliches Diuretikum ), 5 mg Bisoprolol (Betablocker). Die Dosen sind zum Teil über die Jahre gestiegen, bzw. Amlodipin dazugekommen. Manchmal reicht das nicht, dann nehme ich nach Bedarf noch Doxazosin 2 mg (Alphablocker).
Vielleicht beruhigt es Dich ja ein bisschen, dass die Mittel bei Dir noch lange nicht ausgeschöpft sind und es bei Nierenpatienten nicht ungewöhnlich ist, dass mehrere Blutdrucksenker genommen werden müssen.
Wenn Du auf Dosiserhöhung nicht ansprichst, würde ich noch abchecken, ob Du evtl. unter Schlafapnoe leidest. Denn das kann auch zu einem resistenten hohen Blutdruck führen: www.schlafapnoe.com/de/weitere-inhalte/selbsttest/

Wie läuft denn der Shaldon bei Dir? Als ich neulich einen im Krankenhaus wg. einer Bauch-OP verpasst bekam, lief meiner total Sch**** Die Maschine ging dauernd auf Störung.

LG
pdanf

Hi pdanf,

das mit den verschieden Meds hört sich an als würdest du die Tabletten wie Gummibärchen essen.

Ich spreche heute oder morgen mit den Ärzten wegen der Medikation.

Der Sheldon läuft gut. Einmal hat er sich wohl an der Venenwand festgesaugt. Aber die Machine meldet ja bei den kleinsten Störungen Alarm und die Schwestern sind dann auch in Sekunden da.

Habe gerade Magnesium bekommen und es ging vom Hals bis in die Beine eine kurze Hitzewelle als würde ich von innen brennen. Das war richtig gruselig.

Übrigens soll ich erstmal keine Betablocker nehmen, weil das die Ergebnisse der Evaluation der Lebendspende verfälschen kann.

Ist denn so ein hoher Blutdruck schädlich, wenn er nur für ein paar Wochen da ist?

Und ich schwitze furchtbar bei der Dialyse. Ich stinke gerade als würde ich 8h aufm Bau geschuftet haben. Ist das normal!

Hallo Tmg,

prinzipiell ist hoher Blutdruck sehr schädlich für die Nieren (Restfunktion!). Vielleicht spielt das bei Dir keine so große Rolle, wenn
Du bald eine Lebendspende bekommst. Zu dem Schwitzen kann ich nichts sagen. Hab aber bisher auch nur 3x Hämo als Übergangslösung
nach einer OP gehabt. Ich hab die aber sehr gut vertragen und gar nichts gespürt.

LG
pdanf

Ich habe gestern ein neues Medikament erhalten. Doxacor, einen Alphablocker.
Leider drücken die den Blutdruck nicht.

Jetzt nach der Anlage des Vorhofkatheters habe ich Herzrhymtmusstörungen und nen Puls von 110 und Blutdruck 160/100.

Mal sehen ob ich heute entlassen werde.
@Christian: ist das normal beim Vorhofkatheter?

Lg
Tmg

Schon merkwürdig, wie unterschiedlich Blutdruckmedikamente je nach Person wirken. Doxacor ist praktisch das Gleiche wie Doxazosin. Bei mir hat das den Blutdruck dermaßen enorm gesenkt, dass ich es erst stark reduzieren und neulich sogar wieder absetzen musste. Herzrhytmusstörungen stehen übrigens auch im Beipackzettel von Doxazosin/Doxacor bei den Nebenwirkungen.

LG
pdanf

Jo, wirklich strange. Vielleicht haut es mich ja in 3 Tagen komplett um.

Wenn ich mich auf der Rechten Seite befinde, habe ich garkeine Störungen mehr, und zwar sofort. Muss also etwas physikalisches sein.

Die wollen heute noch den Katheter etwas raus ziehen und dann schauen was passiert.

Wenn das nicht hilft, soll ich für ein 24h EKG nochmal da bleiben.

Ich halte euch auf dem laufenden.

O.K. das klingt nach einer Fehllage des Katheters.

Jupp, das war es auch. Der Katheter wurde 2cm raua gezogen und sofort war alles besser. Nun habe ich nur noch 3-4 Mal pro Tag kurze Rhythmusstörungen. Ich bin nun wieder zu Hause.