THEMA:

Hallo miteinander!

Ich möchte mich gern kurz vorstellen.
Mein Mann und ich sind einige Male in Indien gewesen.
Dort haben wir einen Schneider kennengelernt, der seit drei Jahren dialysepflichtig ist. Und seit genau drei Jahren sorgen wir mithilfe von Freunden, Kollegen/Innen und Verwandten dafür, dass dieser Mann 3 x / Woche zur Dialyse gehen kann.

Die Regierung kommt für arme Leute wie ihn nicht auf. Und eine Krankenversicherung haben die Wenigsten...

Wir wollen nun aus verschiedenen Gründen die zur Zeit behandelnde Klinik in Delhi wechseln und haben Angebote verschiedener Anbieter eingeholt.
Die preisgünstigste Lösung ( die auch meist gleich mit angeboten wird ) verzichtet auf den regelmäßigen Austausch des Dialysators. Z. B. wechselt man den D. erst nach jeweils 10 oder 12 Behandlungen gegen einen neuen aus.
In Deutschland ist das zwar nicht Usus, aber in den USA z. B. zumindest nicht ungewöhnlich.
Wir wollen unseren Freund natürlich nicht in Gefahr bringen. Aber wenn das Risiko nicht allzugroß wäre, würden wir knapp 150 Euro im Monat einsparen, die die Lebenszeit des Betroffenen verlängern würde.
Natürlich kann das niemand von euch entscheiden. Aber vielleicht weiß da jemand mehr oder / und kann mir einen zuverlässigen Link dazu benennen.

Ich danke schon jetzt, allein für's Lesen.

Alles Gute!

Herzlich

Anne

Hallo, Anne,

es gab in den dialysestandards der zurückliegenden Jahre einen Abschnitt zur Wiederverwendung von Filtern, im Grunde nur noch der Hinweis, dass das in Deutschland nicht mehr empfohlne wird.
Was ich gefunden habe, lief darauf hinaus, dass es möglich ist, Filter wiederzuverwenden, allerdings sollte man darauf achten, dass dies für den betreffenden Filter ausdrücklich von der Firma zugelassen ist und die Regeln zur sterilen Aufbereitung eingehalten werden, d.h., man muß sich vor Ort genau anschauen, wie dies gemacht wird. Vielleicht kann man vom Hersteller des Filters etwas genaueres erfahren.
Zur Frage, wie oft ein Filter wiederverwendet werden kann ´, habe ich leider nichts gefunden.

LG Tobias

Hallo Anne,

vielleicht hilft Dir dieses Dokument etwas weiter. Darin wird (auf Englisch) beschrieben, was bei der Aufbereitung von Dialysatoren zu beachten ist.
www.kidney.org/sites/default/files/docs/dialyzer_reuse.pdf

LG
pdanf

Sehr lieb von euch,
Antonio und pdant!

Herzlichen Dank auch.
Den englischen Artikel kenne ich bereits.
Die Frage ist halt, wie penibel ( oder eben auch nicht ) die erforderlichen Reinigungen in Indien dann durchgeführt werden.....

Ich habe mich mit dieser Frage auch mal an Fresenius gewandt. Es ist nämlich so, dass ein mit Fresenius verbundener Dialyse-Anbieter in Delhi den "reuse" offeriiert.
Bin mal gespannt, was die Firma mir antworten wird.


Diese ganze Sache von Deutschland aus zu managen ist nicht immer einfach.
Aber wir wollen - und werden - trotzdem, versuchen, das Leben unseres indischen Bekannten so lange wie möglich zu verlängern.


Schöne Grüße in die Runde


Anne

Hallo Anna

Ich habe die Zeit mit Kapis bis zu 3mal zu verwenden in der Ostzone 1980-84 life mit erleben müssen.
Ich gehe hier absichtlich auf die Enzelheiten technische Details ein.
Fakt ist,das die Kapis nach 5-6 Stunden durch Eiweißablagerungen in der Leistung stark nachlassen.
Diese Ablagerungen bekommt man nur mit Formalin und heissreinigung einigermassen beseitigt.
Ab der 3. Dialyse war das Ergebniss nur noch Mist.
Selbst der Wasserentzug gelang nur mit höheren Drücken.
Grosse Moleküle werden nur unzureichend entfernt.
Patienten hatten ständig erhöhte Entzündungswerte, gelbliche Hautfärbung etc.
Eben typische Anzeichen einer leichten Urämie.
Waren damals alle froh als dieser Spuk dann beendet wurde.

Vile Grüsse

Die 1980er....das ist aus medizinischer Sicht aber sehr weit in der Vergangenheit....
Glaub nicht, dass man Material und Zusammensetzung der heutigen Filter mit denen von damals vergleichen kann.

Einfach mal den Link von pdanf durchlesen (wer kein Englisch kann von Google übersetzen lassen), dann wird einem klar, dass in dem Bereich sehr große Fortschritte gemacht wurden und das in den USA eine gut erprobte Praxis ist.
Sicher ist eine Dialyse mit einem frischen Dialyzer von höherer Qualität, aber das kann sich ja nicht jeder leisten.

Moin!
In diesem Punkt irrst du gewaltig.Die Kapillaren kannst du sehr gut vergleichen.Für den asiatischen und amerikanischen Markt werden immer noch Zellulose Acetat Low Flux Membrane produziert.
Damals kostete ne Kapi im Schnitt 40-80 DM.
Heut ca 8-13 EUR je nach Abnahmemenge.
Auch die heutigen High Flux Membrane setzen sich mit Eiweiß zu.
Die Teile zu reinigen macht bei uns in Europa wirtschaftlich und hygienisch gesehen keinen Sinn.

Frohe Pfingsten