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Allopurinol als Dauertherapie? 17 Jul 2019 23:08 #511204

  • kazmandu
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Hallo, liebe Freunde!
Wie bekannt, die erhöhte Harnsäure stellt nicht selten bei der Dialysepflichtigen ein Problem dar.
Meine Frage-sollte man auf dauer, ohne einen akuten Gichtanfall, bei mässiger Hyperurikämie,
Allopurinol und co. nehmen? Urinausscheidung-Null. Meine Nefs haben da verschiedene Einstellungen.
Danke für Ihre Meinungen!
Igor

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Allopurinol als Dauertherapie? 18 Jul 2019 09:37 #511206

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Hallo Kazmandu,

hast Du denn schon mal einen Gichtanfall gehabt? Denn normalerweise lautet die Empfehlung, harnsäuresenkende Mittel erst dann einzusetzen, wenn sich tatsächlich schon mal ein akuter Gichtanfall ereignet hat. Ob es für Dialysepatienten andere Richtlinien diesbezüglich gibt, weiß ich nicht. Anscheinend dachte man eine Zeit lang, dass sich Harnsäuresenker positiv auf chronische Niereninsuffizienz auswirken, aber aktuell scheint die Studienlage uneindeutig zu sein. Das könnte die verschiedenen Einstellungen deiner Nefs erklären.

LG
pdanf

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Allopurinol als Dauertherapie? 18 Jul 2019 11:09 #511208

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Hallo Kazmandu
Allupurinol ohne Ausscheidung hat so gut wie keinen Nutzen.Spreche aus eigner Erfahrung.
Bei akuten Gicht anfall wirken Colchysat Tropfen am besten.
Hatte die Gicht Sorgen im Endstadium meiner TX Niere.Torasemid oder ähnliches kann diesen Effekt verstärken.
Mach nun seit 2002 wieder HDF mit Highflux Membran und habe seitdem kein Harnsäureproblem mehr.

VG DK

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Allopurinol als Dauertherapie? 18 Jul 2019 19:51 #511211

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Grüße Sie, liebe Freunde und Mitleidende!
Vielen Dank für Ihre hilfreiche Antworten. Möchte sagen, mir geht es weniger um die Gichtanfälle, sondern um mögliche und ernsthafte Herzkomplikationen, wie Perikarditis z.B. Deswegen auch die Frage zu Allopurinol als Dauermittel-

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Allopurinol als Dauertherapie? 21 Jul 2019 09:31 #511217

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Liebe/r Kazmandu
Ich denke das solltest Du unbedingt mit deinen Nephrologen noch einmal besprechen. Höre dabei auch auf Deinen Bauch. Welcher Meinung Deiner Nephrologen vertraust Du am meisten? Aber ich kann mir sehr gut Vorstellen, dass Allopurinol nicht viel bringt, wenn keine Ausscheidung mehr da ist.
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Allopurinol als Dauertherapie? 22 Jul 2019 17:18 #511225

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Hallo,
habe selbst erhöhte Harnsäurewerte und nehme kein Allopurinol.
In meiner Zeit mit der Transplantatniere, hatte ich Allopurinol und Benzbromaron, da die Harnsäurewerte durch die Immunsuppresiva enorm anstiegen.
Später als die Ausscheidung nachließen, hat man das Brenzbromaron abgesetzt, weil es eben nur bewirkt, das mehr Harnsäure ausgeschieden wird.
Allopurinol hingegen verhindert, das es sich die Harnsäure überhaupt bildet, ist also auch bei Dialysepatienten ohne Ausscheidung wirksam.
Ich nahm das dann auch noch eine Zeit lang, ohne Nebenwirkungen.
Als ich das Dialysezentrum wechselte, war man aber der Meinung, etwas erhöhte Harnsäurewerte kann man bei Dialysepatienten tolerieren ohne Medikamente.

Soweit ich weis, kann man als Dialysepatient durchaus Allopurinol als Dauertherapie nehmen.
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Allopurinol als Dauertherapie? 23 Jul 2019 13:21 #511226

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"Allopurinol nicht viel bringt, wenn keine Ausscheidung mehr da ist"
Danke! Die Vermutung habe ich auch. Über die Nephrologen-in meinem privaten Diazentrum
sind drei Ärzte, die alle drei versorgen uns, immer ein anderer, je nach Schicht. Und alle drei haben manchmal drei verschiedene Meinungen. "Viele Köche verderben den Brei". Gut, das ich ein Mediziner bin und habe mich angewöhnt, selber nach einer Wahrheit zu buddeln.
Nur. Manchmal fühllt man sich einbisschen geliefert, wenn ganz ernste Entscheidungen (wie ein OP, zB), getroffen werden müßen :), da die Nefs nur mit den Schultern zucken.

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Allopurinol als Dauertherapie? 23 Jul 2019 14:16 #511228

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Das Allopurinol nicht viel bringt, wenn keine Ausscheidung mehr da ist, habe ich noch nie gehört und es erscheint mir auch eher unlogisch. Denn, wie Krischan schon geschrieben hat, "Allopurinol verhindert, dass sich die Harnsäure überhaupt bildet" und zwar dadurch, dass es die Xanthinoxidase hemmt, ein Enzym, welches Xanthine und Hypoxanthine zu Harnsäure abbaut. Allerdings habe ich mich auch schon gefragt, ob evtl. bei der Dialyse genügend Harnsäure eleminiert wird, dass eine Hemmung der Xanthinoxidase nicht nötig ist. Habe dazu aber leider nichts im Netz finden können.

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Allopurinol als Dauertherapie? 23 Jul 2019 16:01 #511230

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Wenn die Werte nicht allzu hoch sind, braucht man vielleicht gar kein Allopurinol, denke ich. Jedenfalls hatte ich es viele Jahre lang als TXlerin genommen, aber nachdem ich etwa 1 Jahr an der Dia war, haben wir es abgesetzt, da es im Verdacht steht, Juckreiz zu machen (den habe ich trotzdem). Mein Wert ist leicht erhöht, und ich hatte noch nie im Leben einen Gichtanfall. Wenn ich den kriegen würde, würde ich natürlich etwas machen wollen. LG, Ulrike

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Allopurinol als Dauertherapie? 24 Jul 2019 16:49 #511231

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Die allgemeine Empfehlung ist, den Harnsäurewert nur dann zu senken, wenn schon einmal ein Gichtanfall vorlag. Wenn man noch nie einen hatte, so wie Du, würde ich auch keinen Harnsäuresenker nehmen, da dies nicht empfohlen wird.
Ich hatte allerdings schon sehr schmerzhafte Gichtanfälle - kurz vor Dialysebeginn übrigens - und frage mich, ob evtl. inzwischen wieder genügend Harnsäure durch die Dialyse ausgeschieden wird. Muss ich beim nächsten Mal den Nephrologen fragen. Selber würde ich mich nicht trauen, den Harnsäuresenker abzusetzten (bei mir Febuxostat (Adenuric)), weil die Schmerzen damals wirklich heftig waren. Allerdings hat mein Nephrologe die Dosis schon einmal nach Dialysebeginn halbiert.

LG
pdanf

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Allopurinol als Dauertherapie? 27 Sep 2019 15:12 #511591

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Hallo,
ich sehe das auch so, dass mäßig erhöhte Harnsäurewerte auch ohne Allopurinol tolerabel sind, solange kein Gichtanfall auftritt.

Zum Febuxostat:
Klinisches Management
Da der Q0-Wert von Febuxostat hoch ist, ist keine Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion notwendig.
Bei hochgradiger Niereninsuffizienz sollte eher niedrig dosiert werden. Dialysepatienten scheinen bereits auf sehr kleine Dosen anzusprechen.
Eine relevante Elimination von Febuxostat und aktiven Metaboliten durch Hämodialyse, erscheint auf Grund der hohen Proteinbindung unwahrscheinlich. (Quelle: www.dosing.de)

LG Tobias

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Hi :)