Lieber Chris,
vielen Dank für deine Antwort, auch, wenn du viele Fragen beantwortet hast, die nicht gestellt wurden.
Bei jeder einzelnen Dialyse wird bei mir Labor abgenommen (nicht nur Kalium). Das Blut wird selbstverständlich VOR der Behandlung abgenommen, nicht erst nach der Dialyse. Das würde ja keinen Sinn ergeben. Dass mein GfR zwischenzeitlich bei 55 lag und ich nicht dialysepflichtig war, war kein einmaliger Ausbruch der Werte, sondern hat sich in mehreren Dialysesitzungen/Laborabnahmen angekündigt. Insofern schließe ich für mich persönlich eine "Laborente" aus.
Auch Montags nach langem Intervall (Wochenende) werden die Werte immer abgenommen. Letzte Woche Montag war der GfR bei 18 z.B.
Dass es besser wäre, schneller fit zu sein, finde ich auch. Da bin ich ganz bei dir. In meinem kurzen Abriss der Krankheitsgeschichte, habe ich nicht erwähnt, dass im März diesen Jahres bei mir auch eine Keuchhustenerkrankung diagnostiziert wurde, die ich in besagtem Urlaub in Afrika schon hatte, wo ich mir die Leptospirose "eingefangen" habe (vermutlich war mein Immunsystem schon down). Ich hatte also 4 Wochen lang 2 mehr oder weniger schwere Infektionen zum selben Zeitpunkt. Glück im Unglück: Morbus Weil zieht meist auch ein Leberversagen nach sich (Gelbsucht). Der Kelch ging dank genug Antikörpern wg. Impfung direkt vorm Urlaub an mir vorbei.
Was die Narbenbildung angeht, habe ich mittlerweile natürlich selbst auch gelesen und mich informiert.
Die Biopsie war Ende Juni. Es wurden "potenziell reversible Schädigungen" gefunden. Diese nicht an den Nierenkörperchen selbst, sondern im Zwischengewebe.
Sollte ich irgendwann in die chronische Erkrankung abdriften, müsste ich zudem die Dialysestation wechseln und näher an meinem Wohnort Dialyse machen. Nicht im nächsten Krankenhaus, wie es gerade der Fall ist.
Bis jetzt steht das noch außer Frage.
Sollte sich in absehbarer Zeit nichts verändern, wird wohl nochmal eine Biopsie gemacht um die Narbenbildung zu checken.
Da ich selbst im klinischen, nicht-medizinischen Bereich arbeite, habe ich in meinem Freundeskreis diverse Fachärzte für innere Medizin und Nephrologen, die mich beraten.
Ich habe dieses Thema nicht erstellt, weil ich jemanden suche, der mir dabei hilft, in Panik auszubrechen, mir ernsthaft Sorgen zu machen und mich mit meinen Ärzten anzulegen.
Das würde ich zur Not auch alleine schaffen. Bringt halt nichts.
Ich möchte das gerne möglichst sachlich weiter behandeln und Stück für Stück verstehen, was da mit mir los ist, wie alles zusammenhängt und was für Möglichkeiten ich in jedem Stadium des Prozesses habe (Behandlung, weitere Untersuchungen, Chancen, etc.). Die Chefärzte haben mich schon mehrfach wissen lassen, dass bei mir vieles ein bisschen anders ist, als bei anderen Diapatienten.
Mich interessiert deshalb der Austausch mit jemandem, der dieselbe Ausgangsdiagnose hatte, wie ich (also die, die zum Nierenversagen geführt hat).
Die Sterblichkeitsrate ist da leider hoch und, wie schon erwähnt, ist der Keim bei uns in Dtl. selten.
Ich werde mich diesbezüglich auch noch einmal an die Uniklinik in Würzburg wenden.
Ich habe mittlerweile schon einige (mittlerweile) ehemalige Dialysepatienten kennengelernt, die teilweise bis zu 1 Jahr lang Dia gebraucht haben und dann wieder ohne leben konnten.
Ich schätze deine Meinung, die du mir, basierend auf deinen persönlichen Erfahrungen, geschrieben hast sehr.
Deine Worte haben mich daran erinnert, dass es auch die Möglichkeit gibt, dass mein Zustand so bleiben könnte. Kann ja alles auch bei mir zutreffen, was du schreibst.
Dann werde ich mich damit arrangieren.
Jetzt gerade bin ich davon überzeugt, dass der Zustand, in dem ich mich jetzt befinde, nicht dauerhaft ist. Zumindest nicht in dieser Intensität.
Es tut mir übrigens leid, dass du, scheinbar dauerhaft, auf Dia angewiesen bist. Du scheinst wie ich, eigentlich zu jung zu sein, um schon so eingeschränkt leben zu müssen.
In einem anderen Thread habe ich (mit-) gelesen, dass du nicht mehr konventionell arbeiten kannst. Seit ich Au bin, vermisse ich die Arbeit schrecklich =(
Ich schick dir ganz liebe Grüße aus Bad Bocklet
Nani