THEMA:

Hallo Ihr Lieben!
Ich bin seit 6 Mon. an der Dialyse und habe immer noch eine sehr hohe Urin Ausscheidung. Nun kann ich ja während der Dialyse nicht abgekoppelt werden und um den sehr starken Harndrang zu unterbinden bleibt mir nur, 20 Std. VOR und auch die 4 Std. Während der Dialyse nichts zu trinken.
Wie handhabt Ihr das so? Und ist es nicht gefährlich, 24 Std. lang nicht zu trinken?

Hallo Karin, wieso kannst du nicht abgekoppelt werden? Bei uns werden alle, die in irgendeiner Weise "müssen", abgekoppelt. Sogar mehrmals pro Sitzung. Bitte frage da mal nach. Es gibt extra Endstücke dafür, um die Kanülen am Arm stillzulegen. Du musst dann halt sehr vorsichtig damit umgehen, aber es geht.

Denn es ist nicht gut, wenn Du 24 h nichts trinkst. Um Deine Nierenleistung noch so lange wie möglich zu erhalten, solltest du den Nieren "Arbeit" geben.

Zu Dialysebeginn hatte ich auch noch Ausscheidung. Ich habe ein paar Stunden vorher nichts mehr getrunken, es aber nicht 24 h unterlassen.

Alles Gute für Dich, Ulli

Hallo Ulli!

Ich werde z.Zt. noch über einen Katheter dialysiert und da klappt es schon ( allerdings äußerst ungern ) mit dem Abkoppeln. Aber mein Sunt ist in Bearbeitung und auf Nachfrage sagte man mir, dass das dann nicht mehr möglich weil zu empfindlich/gefährlich wäre. Und im KH machen sie das grundsätzlich nicht, weil man ja dann umkippen könnte, da gibt es dann eine Bettpfanne und das klappt bei mir leider so gar nicht.

Hallo Karin,

ich habe das Glück, auch nach 10 Jahren Dia noch die volle Ausscheidung zu haben, "Nebenbei" habe ich aber auch noch MS. Was bei mir u. a. eine überaktive Blase bedingt. So muss ich während der Dia generell mindestens einmal aufs WC, manchmal sogar zweimal. Es hat zwar etwas gedauert, aber mittlerweile machen die Schwestern das klaglos (wollten mir zuerst auch eine Bettpfanne bringen. Aber ich bin ja schließlich nicht gelähmt)

Solange dein Blutdruck in Ordnung ist und du mit den Nadeln aufpasst, funktioniert das ganz gut. Ist jedenfalls besser, als 24 Std. nichts zu trinken.

lg

bluebell

Liebe Karin, das tut mir leid, dass das bei Euch nicht möglich ist.

Mich haben sie zu Hause als auch im Urlaub immer mal eben abgemacht, wenn ich zur Toilette musste. Ich bin dabei nie umgekippt.

Meine Bettnachbarin hat ständig Durchfall und muss deshalb schon 2-3 x in den 4 Stunden abgemacht werden. Sie wird mit einem Rollstuhl zum WC geschoben, da sie niedrigen Blutdruck hat. Was möglich ist, wird bei uns möglich gemacht.

Ich hoffe, dass Du in Deiner Dialyse mit den Schwestern trotzdem noch irgendeine Lösung findest, denn 24 h nicht trinken ist auch keine.

Liebe Grüße, Ulrike

Hallo!
Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich die Dialysen sind. Ich gehe im Krankenhaus zur ambulanten Dialyse, und bei uns dürfen NUR Patienten mit Shunt kurzgeschlossen werden und zur Toilette gehen. Natürlich nur, wenn der Blutdruck in Ordnung ist und sie sich noch gut genug bewegen können. Patienten mit Katheter dürfen aus einem(jedenfalls für mich) sehr nachvollziehbaren Grund nicht kurzgeschlossen werden. Jedesmal wenn am Katheter was gemacht wird, besteht theoretisch Infektionsgefahr.
Grüße von
Hachiko

Ihr Lieben!
So, jetzt habe ich nochmal mit dem Doc im Dialysezentrum gesprochen, musste ihn regelrecht an der Hand festhalten, damit er mal zuhört
Einen Shunt habe ich nun abgelehnt nachdem der erste ganz schnell verschlossen war und die 2. OP mir als Rechtshänderin im rechten Arm sehr starke Schmerzen bereitet, kann den kaum bewegen. Aber er sagt, mit dem 24Std. nicht trinken ginge gar nicht. Also werde ich nun doch mehr trinken, habe aber schon Angst davor, dass die Schwestern mich beim 2. mal nicht auf die Toilette lassen werden, genau so, wie es meiner Bettnachbarin immer wieder passiert. Ich fühle mich denen z. Zt. total ausgeliefert. Sind allerdings auch einige verständnisvolle nette Pflegekräfte dabei.

So als Tipp, triff eine Vereinbarung mit deinem Arzt, die in deiner Krankenakte oder was ihr dort habt festgehalten werden soll.
Gibt ja auf der Dialyse eine Rangordnung, was der Arzt beschließt ist dort Gesetz und die Pfleger/Schwestern haben sich daran zu halten.

Wenn du mit deinem Arzt vereinbaren kannst, dass man dich zum Pinkeln abhängt, dann ist das von den Pflegern/Schwestern zu befolgen.

Hab einige Vereinbarungen an meiner Dialyse die etwas aus der Norm fallen, damit ich meinen Seelenfrieden habe und im Gegenzug hab ich den Ärzten mein vollstes Bemühen versprochen.
Darunter fällt z.B. ein absolutes Aufweckverbot gegenüber Schwestern und Visite, Bewegungsfreiheit zum Fenster während ich an der Maschine hänge und die Blutdruck-Manschette darf ich abnehmen wenn sie mich nervt.
Die Schwestern hassen das total, aber weil ichs mit dem Chefarzt der Dialyse abgesprochen hab, können sie sich in den Arsch beißen! :D

Vielleicht kannst du ja einen kleinen Deal mit deinen Ärzten machen, dass der Arzt für dich klarmacht, dass du zum Pinkeln abgehängt wirst damit du die Dialyse weniger psychisch belastend findest, wodurch du den Kopf freier kriegen solltest um eine vorbildliche Dialysepatientin zu sein ;)
Mit etwas Diplomatie kannst du das deinem Arzt als Win-Win-Situation verkaufen.
Vorallem weil deine volle Ausscheidung eine gewisse Fürsorge und Förderung braucht, das ist wichtiger als das vergleichbar geringe Infektionsrisiko eines Katheters.
Sprich gute Ausscheidung ist mehr wert als Gold und sollte gehegt und gepflegt werden, ein guter Arzt sollte interesse haben dich dabei zu unterstützen.

LG
Chris