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Meine Mutter steht kurz vor der Dialyse 18 Okt 2019 15:38 #511720

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Hallo Zusammen, leider ist es nun soweit, dass meine Mutter kurz vor der Dialyse steht. Vor ca. 3 Wochen bekam Sie den Stunt gesetzt und wurde danach wieder nach Hause geschickt um abzuwarten bis dieser gut verheilt ist.
Letzte Woche wurde sie dann aber leider krank und nun hat sich ihr Gesundheitszustand stark verschlechtert. Ihre Nieren arbeiten nun noch mit 4%, es ist ihr stark übel und sie erbricht sehr oft.
Heute hatte sie Kontrolltermin, ich war mir eigentlich sicher, dass Sie heute ins Spital überwiesen wird da es ihr wirklich nicht gut geht. Doch siehe da, Herr Doktor Hausarzt hat mit Herr Doktor Nephrolog telefoniert und sie sind zum Entschluss gekommen, dass es doch nochmals nach hause soll und erst am Dienstag wieder zur Kontrolle zu Herr Doktor Nephrolog gehen soll. Ausser es sei ihr morgen immer noch so übel, dann soll sie sich doch bitte melden.

Ich kenne mich in diesem Gebiet leider viel zu wenig aus und für mich ist es unverständlich das sie nun übers Wochenende quasi alleine gelassen wird.

Es ist doch recht gefährlich wenn die Niere nur noch 4% leistet, oder nicht? Wie ich gelesen habe kann das richtig gefährlich werden. Oder verstehe ich das falsch?

Kann mir hier jemand bitte Rat dazu geben? Mach ich mir zuviel sorgen? Oder verhalten sich die Ärzte fahrlässig?

Danke schon mal im voraus.

Boomfallera

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Meine Mutter steht kurz vor der Dialyse 18 Okt 2019 15:53 #511721

  • Christian
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Hallo Bloomfallera,

hab selber 1% Nierenfunktion, mit sowas ist nicht zum Spaßen -_-

Es wird auf 2 verschiedene Arten gefährlich, wobei beides seine Zeit dauert:

1. Die Giftstoffe im Blut steigen täglich an, man wird somit täglich müder. Irgendwann erreicht man den Punkt, an dem einem Wach bleiben immer schwerer fällt und man schließlich ins Koma fällt und daran stirbt.
Die Müdigkeit und das Koma ergibt sich aus einem multiplen Organversagen durch die Vergiftung.
Bis ich mit 1% Nierenfunktion ohne Dialyse sterben würde dauert es etwa 20 Tage. (nach 10 Tagen bleibende Schäden möglich)

2. Wenn man mehr trinkt als man pinkeln kann, sammelt sich laufend Wasser im Körper an, erreicht irgendwann einen Punkt wo im Liegen das Wasser aus den Beinen in die Lunge strömt und man somit nurnoch im Sitzen schlafen kann. Irgendwann läuft einem dann aber auch schon im Sitzen das Wasser in die Lunge und man ertrinkt am überschüssigem Wasser das sich in der Lunge sammelt.
Das sind bei einem normalen Menschen um die 12-15 Liter überschüssiges Wasser die nötig sind um daran zu sterben.
Sollte die Harnausscheidung reduziert sein, ist salziges Essen gefährlich, weil Salz über die Nieren abgebaut wird, hört der Durst der durch salziges Essen ausgelöst wird nicht auf.

Das sind beides Vorgänge die schleichend kommen und nicht von heute auf morgen.
Wenn es akut wird und der Shunt nochnicht funktioniert, kann man entweder einen Shaldon-Katheter spontan im Hals für die Hämodialyse verwenden oder einen Demers-Katheter operieren der über die Halsschlagader bis zum Vorhof führt.

Wenn die Übelkeit einsetzt sollte man echt zur Akut-Dialyse.
Wenn der Shunt noch >10 Tage bis zur Verwendung braucht, wäre ein Demers-Katheter gut, ansonsten ein Shaldon-Katheter, mit dem Demers darf man das Spital verlassen, mit dem Shaldon nicht.

EDIT:

Da wäre eigentlich noch 3., dass man mit Nierenversagen an zu kaliumhaltiger Nahrung sterben kann.
Wenn der Kaliumspiegel im Blut zu hoch ist, sind Herz-Rythmus Störungen möglich, die abhängig von der Herz-Gesundheit bis zum Infakt führen können.
Sprich 2 Tage hinter einander Kartoffel-Gulasch essen wäre potentiell tödlich.

lg
Chris

P.S.
Ein Shaldon-Katherer wäre ein künstlicher Schlauch, der über die Halsschlagader zum Vorhof führt, hat hohes Infektionsrisiko weil die Austrittsstelle direkt bei der Ader liegt.
Dann gibts noch einen permanenten Katheter, z.B. Demers oder Tesio, wo der Schlauch unter der Haut bis zum Schlüsselbein, oder wie bei mir bis zur Brust, verlegt wird, damit im Falle einer Infektion sehr viel Abstand bis zur Halsschlagader bleibt, weshalb ein kurzer Chirurgischer Eingriff mit CT oder Röntgen notwendig ist.

Einen Shaldon-Katheter können die meisten Nephrologen in einer kurzen OP mit lokaler Betäubung selber setzen, einen Demers oder Tesio-Katheter setzt dann aber schon der Gefäß-Chirurg in einem OP-Raum mit Dämmerschlaf und Röntgengerät ;)

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Meine Mutter steht kurz vor der Dialyse 20 Okt 2019 17:00 #511732

  • Antonio
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Hallo, Christian,
der Katheter kommt in eine Halsvene, nicht in die Halsschlagader, hier würde er dem Gehirn das Blut wegnehmen.
LG Tobias
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Meine Mutter steht kurz vor der Dialyse 21 Okt 2019 14:38 #511738

  • MaWa
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Hallo Boomfallera,
wie ist das Wochenende für deine Mutter gelaufen?
Wie sind denn die Blutwerte, z. B. Harnstoff, Kalium und Hämoglobin?
Viele Grüße
MaWa

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Hi :)