THEMA:

Hallo,
Meine Mutter muß immer Mo, Mi, Fr jeweils ab Mittag zur Dialyse.
Nun möchte Sie Mittwoch gern ausfallen bzw. ersetzen durch einen anderen Termin.
Der Doktor hat sich oberwichtig aufgeplustert und gemeint "Wenn Sie erst Donnerstag zur Dialyse kommen wollen und Mittwoch nicht, müssen Sie unterschreiben - Auf eigene Gefahr", es sei denn Sie kommen Dienstag morgen zur Dialyse.
Was hat dieser "Doktor" geraucht? Ist es nicht vollkommen egal, ob man nun Mo-Do-Fr hinfährt anstatt Mo-Mi-Fr? Warum ist es medizinisch notwenig, Mo-Di-Fr hinzufahren?
Danke für eure Meinungen. Spielt sich da ein Doktor gegenüber dem armen, chronisch kranken (aber stabilen!) alten Menschen grundlos auf?

Hallo Raller

... Der Doktor hat sich oberwichtig aufgeplustert und gemeint "... Was hat dieser "Doktor" geraucht?

Der Doktor ist möglicherweise ein schlechter Kommunikator, dass er "aufgeplustert" rüberkam.

Ist es nicht vollkommen egal, ob man nun Mo-Do-Fr hinfährt anstatt Mo-Mi-Fr?

Nein, egal ist das keinesfalls. Die Dialyse, welche Methode auch immer, ist für den Körper anstrengend. Je älter man wird, vielleicht hat man noch andere Erkrankungen, desto mehr wird der Körper durch die Dialyse gestresst, desto müder und erschöpft fühlt man sich danach und desto länger ist die Erholungszeit. Deshalb versucht man, den Körper so regelmässig wie möglich zu dialysieren, weil das gleichzeitig so schonend wie möglich ist.

Bei Zentrumsdialyse (also nicht Bauchdialyse oder Heimdialyse): Weil die Woche nun mal 7 Tage hat, geht das mit den Tagen nicht auf. Am Sonntag ist normalerweise keine Zentrumsdialyse möglich. Also bleibt der Rhythmus Mo/Mi/Fr oder Mi/Do/Sa. Immer vormittag, immer nachmittags oder, wenn das angeboten wird, immer Abends. Ausnahmen und Notfälle vorbehalten.
Übers Wochenende gibt es automatisch einen Tag mehr ohne Dialyse. Und das merkt man. Im Körper sammeln sich an diesem Zusatztag natürlich auch Wasser und Giftstoffe an. Wenn man gar keine Ausscheidung mehr hat, wenn man Mühe hat, sich an die Einschränkungen zu halten (Trinkmenge, Salzreduktion usw.) merkt man diesen Zusatztag unter Umständen sehr stark: Blutdruckabfall während oder nach der Dialyse, Übelkeit, Schwäche.... Damit ist nicht zu spassen.

Aus welchem Grund möchte deine Mutter die Dialyse verschieben? Ich nehme jetzt an, sie gehört zu den "chronisch kranken (aber stabilen!) alten Menschen".

Liebe Grüsse Kohana

Es geht um einen Besuch bei der Tochter + Urenkel ;-)
Alle von dir genannten Symptome sind nicht feststellbar.
Egal, nun hat sie eingewilligt.
Allen eine gute Gesundheit und langes Leben trotz Dialyse.

Hallo Raller

"Egal, nun hat sie eingewilligt."
Was meinst du genau? Die Verschiebung klappt oder nicht?

Aus deiner ersten Nachricht war nicht ersichtlich, dass es um einen --einmaligen-- Wechsel ging.
Falls es nicht klappt: Ich würde an eurer Stelle allenfalls versuchen, nochmals mit den Zuständigen zu sprechen, die Beweggründe ruhig darzulegen, die Einmaligkeit/Besonderheit des Anlasses usw. Man muss sich bewusst sein, dass jeder Wechsel / jede Verschiebung für ein Zentrum administrativen Aufwand bedeutet, vielleicht sind sie deshalb nicht gerade begeistert. Wenn die Dialyseplätze fast oder wirklich voll belegt sind, wenn es Mangel an Personal gibt, wenn es an wichtigen Stellen an Erfahrung fehlt ... all das kann die Situation verschärfen.

Liebe Grüsse
Kohana

Deine Ma hat durch die Verschiebung 2 lange Intervalle hintereinander. Da sie ja sicher an dem besonderen Tag etwas feiern will... muss sie doppelt sorgfältig auf Trinkmenge etc. achten.

Ich hab das als heim Patient immer vermieden. Ich hatte fast nie ein langes Intervall. Lieber hab ich vorher öftera besonders lang und täglich dialysiert.
So etwas ist im Zentrum natürlich nicht möglich.

Daher kann ich das Plustern des Doc schon einsehen.
Aber natürlich kann man das einem Patienten auch ordentlich erklären...
Deiner Mutter wünsch ich einen schönen Tag!