THEMA:

Vor kurzem hatte meine dialysepflichtige Frau einen leichten Schlaganfall. Den betroffenen Arm bewegen, sprechen und selbständig Essen konnte sie bald wieder. Was blieb, waren Einschränkungen beim Gehen, mit Therapeutin v. Krankenhaus nur wenige Meter.
Geplant war eine Reha zur Förderung der Mobilität.
Leider bekam die Dame vom Sozialdienst des Krankenhauses bei ihren Versuchen einen Rehaplatz zu organisieren nur Absagen.
Hab dann selber viel herumtelefoniert, ebenfalls ohne Erfolg. Gelegenlich wurde auf die Möglichkeit einer Reha in ein paar Monaten ....nach Corona vertröstet. Das hilft Schlaganfallpatienten leider nicht weiter.
Hintergrund ist wohl, dass sich aktuell Reha-Kliniken ziemlich abschotten (kein Ausgang, keine Veranstaltungen, kein Besuch).
Uns wurde mehrmals gesagt, dass Dialysepatienten die dreimal die Woche die Reha verlassen, wegen der möglichen Einschleppung von Corona nicht gerne genommen werden.
Einige Kliniken nehmen Dialysepatienten, aber hier blocken die örtlichen Dialysen wegen des Infektionsrisikos ab.
Und so üben wir Gehen mit kleinem Rollator in der Wohnung, Treppensteigen geht allmählich auch wieder besser.

Eine Alternative scheinen ambulante Rehas zu sein, hier stehen nächste Woche zwei Vortermine an.

oldman

Hallo oldman, es gibt Rehaklinken, die eine eigene Dialyse haben, wie z.B. die Müritzklinik oder Damp. Hast Du es dort auch schon probiert? LG, Ulrike

Hallo Oldman,

erst einmal gute Besserung für deine Gattin.

Versuche auf jeden Fall das die Physiotherapie verschrieben wird und das Rezept Hausbesuch notiert wird...das wäre eventuell einfacher für euch, ihr habt bestimmt viele Termine.

Es bleibt dann nur die Möglichkeit der ambulanten Reha...es ist ja so wichtig wie du schreibst das Schlaganfallpatienten schnellmöglichst in die Reha kommen. Erkundige dich dann auch, ob die Fahrten dorthin übernommen werden. Welche Hilfen euch sonst noch zu stehen.

Der Kollege meines Mannes hatte in weniger Wochen leider den 2. Schlaganfall...er fährt dann in HH mit der U-Bahn immer ins ambulante Rehazentrum.

Euch alles Gute und einen schönen 1. Advent,

3fachmami

Danke, auch im Namen meiner Frau für Eure Tipps!

Wir haben einen "Fahrplan" für die nächsten Tage aufgestellt.

- Reha und Dialyse gibt es in etlichen Kurkliniken zusammen.
Mithilfe des links
www.kurklinikverzeichnis.de/

haben wir gefiltert nach Dialyse u. Schlaganfall. Das Angebot ist sehr überschaubar, vielleicht findet sich am morgigen Montag ein Platz.
Die Krankenkasse sucht ebenfalls (bisher vergebens) einen Rehaplatz.

- ambulante Dialyse wäre meiner Frau am liebsten, da am späten Nachmittag und nachts wieder zuhause. Ein Problem sind ihre restless legs. Medikamente helfen nur bedingt, sie hat fast alle durch. Was nachts für einige Zeit hilft sind kleine "Spaziergänge" durch die Wohnung in meiner Begleitung wegen Sturzgefahr. Diese Spaziergänge um Mitternacht oder später sind in der Reha wahrscheinlich nicht möglich.

- Physiotherapie zu Hause wäre die Notlösung, Vorteil wäre dass die Übungen später zusammen mit mir wiederholt werden können.

Meine Frau war in den ersten 15 Dialysejahren sehr selbstständig, dann kamen über einige Jahre verschiedene Begleiterkrankungen mit kleineren Einschränkungen dazu, im letzten Jahr ein rasanter gesundheitlicher Abbau, schon vor dem Schlaganfall.
Das hat Auswirkungen, die Stimmung meiner Frau ist oft im Keller und es dauert bis ich sie wieder aufgebaut habe.
Auch deshalb, damit sie wieder etwas optimistischer in die Zukunft schauen kann, ist eine Reha zur Stärkung der Mobilität sehr wichtig.

Grüße von meiner Frau ans Forum

oldman

Zur Reha kann ich keine weiteren Tipps mehr geben. Will aber hiermit deiner Frau (und dir natürlich) viel Kraft wünschen