THEMA:

Vor gut einer Woche wurde in der Armbeuge meine erster Shunt angelegt. Mein Arm, einschließlich Hand, ist seit dem geschwollen und schmerzt. Der Professor sagte mir, ich solle alles machen, wie gewohnt, dann würde die Schwellung weggehen. Geht sie aber nicht…, Schmerzen habe ich auch, wer kann mit Erfahrungen helfen?

Hallo Gisela

Meine Schwester hat ihren Shunt am 16.9.21 am Unterarm erhalten, also vor 9 Tagen. Der Shunt surre wie ein Motörchen, sagte die Gefässchirurgin am nächsten Tag und sie möchte meine Schwester nie wieder sehen

Wenn man bei meiner Schwester die Hand auf den Unterarm, also auf den Shunt legt (kleines Pflaster darüber), ist die Stelle recht warm, leicht gerötet, berührungsempfindlich und leicht geschwollen. Bis die Fäden draussen sind, darf die Stelle nicht nass werden, also nicht duschen oder vorher abdecken. Bewegungsmässig ist sie nicht eingeschränkt. Der Unterarm sollte aber nicht belastet werden. Schmerzen hat meine Schwester nicht, aber sie steht sowieso unter starken Schmerzmitteln, weil sie kurz vor der OP gestürzt ist und sich an beiden Knien etwas gebrochen hat. Jetzt geht sie an Stöcken bzw. seit der ShuntOP an einem Stock. Langsam. Ihr wurde zudem gleichzeitig mit dem Shunt auch ein Katheter an der Schulter gelegt, weil sich die Werte plötzlich rascher verschlechtert hatten, als erwartet. Die erste Dialyse wurde dann auch auf den nächsten Tag vorverschoben und erfolgte natürlich über den Katheter. Wer nach einer Definition für Pechvolge sucht, hier ist sie.

"Der Professor sagte mir, ich solle alles machen, wie gewohnt,"
Wegen den Schmerzmitteln hinkt der Vergleich mit meiner Schwester etwas. Und dein Shunt ist ja auch weiter oben - an einer Stelle, die man bewegen kann, im Gegensatz zum Unterarm. Wie hast du denn den Arm in der Zwischenzeit "verwendet", belastet usw.? Es ist immerhin eine Wunde. Nimmst du denn Schmerzmittel? Wie sind die Werte, die du selber messen kannst? Temperatur, Blutdruck... Würde Schonen, Hochlegen und (sorgfältig) Kühlen vielleicht helfen?

Liebe Grüsse Kohana

Vielen Dank für den Bericht. Ich habe mit beiden Armen alles gemacht, außer schwer heben oder stemmen. Gegen die Schmerzen nehme ich zur Nacht Novalgin. Heute habe ich ganztägig gekühlt. Am Mittwoch gehe ich zum Arzt, um die Fäden ziehen zu lassen. Hoffe, dass mein Arzt mir mehr sagen kann.

Grüß dich Gisela,

Ich habe im laufe der Jahre einige Shunts bekommen darunter auch einen in der Armbeuge .

Mein Arm war nach der OP auch sehr sehr geschwollen und schmerzte höllisch , aber ich wäre besser mal zum Arzt gegangen, da ich wie sich beim Fäden ziehen nach 10 Tage herausstellte ein infiziertes Hämatom hatte, aber ich möchte dich nicht beunruhigen.

Mir hat mal ein Shunt Chirurg aus Heidelberg den Tip gegen einen Stiel oder Stock (lang) beim gehen in die Hand zu nehmen , sodass der ausgestreckte Arm den Stock/ Stiel hält beim gehen , damit der Shuntarm nicht immer runterhängt, mir hat es geholfen, aber vielleicht hast du deinem Arm nach der op zu viel belastet und ist deshalb noch so dick und schmerzt.

Hoffe, dass es bald besser wird.

VG

mein Beitrag dazu:
- Shunt in der rechten Armbeuge angelegt
- Revision nach 2 Monaten, Shunt in den rechten Oberarm innen reingelegt
- Schwellung des rechten Armes ala Popeye (bis hin zur Blockade des Handgelenkes, Bewegungseinschränkung bei Überkopf Greifen etc.)
- zweimaliges Bougieren der Vene Subclavia (erfolglos, bereits am nächsten Tag kam die Schwellung wieder)
- vor kurzen wurde ein Stent in die Vene Subclavia kurz vor dem Schultergelenk in der Brust gesetzt (Ø14mmx60mm Länge, vom Schnitt legen zum Eingang in der Leiste bis Abkleben dieses Einganges am Ende mit einem Pflaster: 2,5 Stunden; insgesamt vom Überstieg Patientenbett auf Op-Liege -verdammt, sind die Dinger immer hart gepolstert- 4,5 Stunden und ja, es war schmerzhaft, mir standen die Tränen in den Augen als der Stent eingesetzt wurde, was fast eine halbe Stunde brauchte, bis der plaziert war. Meine Empfehlung daher: lasst euch sedieren! Mach ich das nächste Mal auch. Diesen Eingriff mitzuerleben -Riesenbildschirm auf dem die Venen dank Kontrastmittel sauber sichtbar sind- ist es nicht wert, diese Schmerzen zu ertragen.)
- seither Abnahme der Schwellung bis geringe Schwellung noch kurz nach Ellbeuge und am Oberam (Vermutung: noch ne Vene hat ne Stenose, wenn auch nicht so groß wie die Vorige - meint mein Nephrologe, auf dessen drängen hin der Stent gesetzt wurde, was zu einer Verstimmung mit dem Chef der gefäßchirugie führte, da dessen Meinung ist, ein Stent wird mit der Zeit auch zu/verwachsen und dann muss ein Bypass gelgt werden, sprich der Stent zieht eine Op nach sich - zwei Ärzte, zwei Meinungen! Zumindest habe ich nun mal Ruhe dort und einen Chefarzt, der nicht mehr gut auf mich zu sprechen ist, dabei kann ich doch gar nichts dafür.).

So dann warte ich mal, wer Recht hat.

lg
Flüstermann alias Harald

Hallo,

ich hatte im vergangenen Jahr den Shuntarm dick, insbesondere aber die Hand. Die örtlichen Gefäßchirurgen konnten nichts feststellen.

Ich bin dann zu Professor Krönung nach Wiesbaden gefahren, der das Problem sofort per Ultraschall erkannt hat. Es war eine langstreckige Verengung (Stenose) der Shuntvene. Sie wurde beseitigt und das Problem war erledigt.

Ich kann deshalb unbedingt dazu raten, einen sehr erfahrenen Gefäßchirurgen aufzusuchen, der das nicht nur gelegentlich operiert. Am besten wäre ein Shuntzentrum. Ich weiß von drei Zentren in Deutschland: Offenburg im Schwarzwald, Hamburg und Wiesbaden.

Alles Gute für dich.

MaWa

Moin, moin, das ist ein guter Tipp.

Die Ärzte, die im AK Barmbek gewesen sind, haben allerdings inzwischen das Norddeutsche Shuntzentrum im Krankenhaus Reinbek neu gegründet. Das liegt zwar bei Hamburg, ist aber in Schleswig-Holstein.

Das Krankenhaus Nord, so heißt das Krankenhaus Heidberg jetzt, meine ich, ist im Norden von Hamburg angesiedelt, gilt auch als gute Shuntchirurgie.

Alles Gute für Dich und rasche Lösung des Problems, viele Grüße, Ulrike

Hallo zusammen,
ganz herzlichen Dank für Eure Erfahrungen.
Ich habe es gestern nicht mehr ausgehalten und bin zu meinem Nephrologen.
Der vermutete einen bakteriellen Infekt und hat mich sofort zum Gefäßchirurgen geschickt.
Da war ich heute früh als Erste.
Der Prof. hat sich das angesehen und Entwarnung gegeben. Antibiotika ist zunächst die erste Wahl, da ich transplantiert bin und Immunsupression nehme.
Ich fühle mich in Wiesbaden, in der DKD sehr gut aufgehoben. Das habt Ihr mir mit Euren Erfahrungsberichten auch bestätigt.
Ganz lieben Dank.