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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 16:26 #519029

  • Steffi1985
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Hallo,

Mein Vater ist 70 Jahre alt. Sein GFR-Wert liegt bei 19 und sein Kreatinin bei 3,41. Zusätzlich zur seiner Niereninsuffizienz ist er Diabetiker und hat eine Herzschwäche (Bypass).
Kann man in etwa abschätzen wie lange er noch ohne Dialyse auskommen kann und was seine Lebenserwartung ist?

 

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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 17:17 #519033

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Man? Nein.
Das Internet? Nein.
Ein behandelnder Arzt? In Ausnahmefällen. 
 
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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 17:47 #519034

  • kohana
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Man? Nein.
Das Internet? Nein.
Ein behandelnder Arzt? In Ausnahmefällen. 

 
Wenn über Jahre Labordaten vorliegen, v.a. die Kreatininwerte, und anhand der Anamnese und der aktuellen Symptome, sollte ein Nephrologe eine grobe Prognose stellen können, wann es wohl nicht mehr ohne Dialyse gehen wird, d.h. wann sich der Patient mit Dialyse besser fühlen wird als ohne.

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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 18:49 #519035

  • Anja
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Wenn über Jahre Labordaten vorliegen, v.a. die Kreatininwerte, und anhand der Anamnese und der aktuellen Symptome, sollte ein Nephrologe eine grobe Prognose stellen können, wann es wohl nicht mehr ohne Dialyse gehen wird, d.h. wann sich der Patient mit Dialyse besser fühlen wird als ohne.
Ja genau. Mein damaliger behandelnder Nephrologe hat auch die Krea-Werte auf einen Zettel mit einer Zeitachse gemalt und mir gesagt, ich sei in etwa eineinhalb Jahren dialysepflichtig. Das muss etwa 2004 gewesen sein. Ich bin März 2018 transplantiert worden und war nicht dialysepflichtig, der Krea im Januar 2018 war 3.8; betrachtet auf die Lebensdauer des Universums lag er sehr präzise.

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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 19:38 #519036

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Hallo,

ich sehe Prognosen ebenso kritisch wie Anja.

Persönlicher Exkurs. Start
Mir wurde über 20 Jahre lang ein sehr langsames Fortschreiten der Nierenerkrankung zuteil und aktuell habe ich das Gefühl in einen Endspurt geraten zu sein. Plötzlich hat die Eiweißausscheidung über den Urin zugenommen, die eine schnelle Verschlechterung sehr begünstigt. Es verbietet sich aber ein Gegensteuern durch z.B. die Erhöhung des ACE-Hemmers, weil dies im nun erreichten Stadium 5 zu einem akuten Nierenversagen führen könnte. Die Nieren leiden unter dem durch zu hohes Parathormon zu hohen Calcium, aber die verschiedenen Vitamin-D-Derivate helfen in der (wegen des hohen Calciums) vertretbaren Dosierung nicht mehr und Calcimimetika (Mimpara usw.) sind in der Prädialyse-Phase nicht zugelassen.
Und die Politik unterlässt bei ihren Öffnungsbestrebungen für den 20.03. Regelungen für Arbeitnehmer mit fortbestehender besonderer Gefährdung durch eine Corona-Infektion, so dass auch die, die bislang die Selbstisolation aufrecht erhalten konnten, demnächst in ÖPNV und im Großraumbüro die verpassten Infekte der letzten zwei Jahre (oder eben die Begegnung mit Corona) nachholen und damit die Nieren ohne objektive Notwendigkeit (Arbeiten von zu Hause aus klappt vollumfänglich bestens!) zusätzlich fordern.
Persönlicher Exkurs. Ende (-;

Der Behandler sagte auf meine Frage, ob eine schnelle Verschlechterung gegen Ende typisch sei, dass der Verlauf bei den einzelnen Patienten völlig unterschiedlich ist. Gerade bei Älteren (in die Kategoie falle nicht ich, aber der Vater von Steffi) sei es manchmal ganz erstaunlich auch für die Ärzte, wie lange es dann doch noch ohne Dialyse ginge. Bei anderen hingegen würde die Verschlechterung sehr schnell voranschreiten.

Sowohl Diabetes als auch Herzschwäche sind sehr ungünstige Faktoren in diesem Kontext.
Zum Beispiel kann einerseits auch die Herzschwäche Wassereinlagerungen (Ödeme) begünstigen und anderseits ist der Kreislauf eines Menschen mit einer Herzschwäche schlechter in der Lage, Nieren- oder/und Herz-bedingte Wassereinlagerungen zu tolerieren, was einen früheren Dialyse-Start erforderlich machen kann, um das Überleben zu sichern, während die Entgiftung (z.B. GFR, Harnstoff, Kalium) vielleicht noch gar nicht so dramatisch schlecht ist.
( Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Dialyse? )

Freundliche Grüße,
fabienne
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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 20:18 #519037

  • MaWa
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Hallo, 

bei mir wurde die Diagnose gestellt, als ich 25 Jahre alt war. Die Prognose lautete damals: Dialyse etwa im Alter von 60 Jahren. Ich war 38, als es soweit war. Ich kann auf Prognosen verzichten. 

Viele Grüße 
MaWa 

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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 15 Mär 2022 20:30 #519038

  • Anja
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Hallo  f abienne,

Und die Politik unterlässt bei ihren Öffnungsbestrebungen für den 20.03. Regelungen für Arbeitnehmer mit fortbestehender besonderer Gefährdung durch eine Corona-Infektion


lt. ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz), DGUV etc MUSS der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung Deiner Person (unter Berücksichtigung Deiner körperlichen Gegebenheiten) an Deinem Arbeitsplatz erstellen und sie auch bei Änderungen anpassen. Ggf. auch mit einem Arbeitsmediziner, und sich aus dieser Beurteilung ergebende angemessene Maßnahmen zum Schutz Deiner Person umsetzen. Die Beurteilung des Risikos geschieht dabei oft nach der Nohl-Matrix, de.wikipedia.org/wiki/Risikomatrix, und sieht z.B. so aus:



ich würd mal sagen, Du hast da eine glatte 7. Du kannst Deinen AG bei Bedarf darauf hinweisen, und auch, dass die Schutzmaßnahme HomeOffice sich bereits bei Dir als geeignete Maßnahme erwiesen hat.
Wenn Du einen passenden GdB hast, hast Du auch Kündigungsschutz.

 

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Zeit bis zur Dialyse? / Lebenserwartung 16 Mär 2022 10:08 #519040

  • kohana
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Bei wurde die Diagnose und die Prognose mit etwa 30 gestellt. Es hiess damals so ungefähr: "Bei Zystennierenpatienten kommt das komplette Nierenversagen meistens so um die 50. Der Körper kann den langsamen Niedergang der Nieren sehr lange kompensieren, d.h. ein langsamer, gleichmässiger Anstieg des KreaWertes und folglich eine gleichmässige Abnahme des GFR. Aber am Ende geht es normalerweise schnell, schon fast ein wasserfallartiger Absturz des GFR. Es kann auch früher sein, aber auch später." Ich war 55, als es soweit war (Verlauf wie vorausgesagt, mit Wasserfall am Schluss), bei meiner Mutter war es 20 Tage vor ihrem 50. Geburtstag soweit (sie hat sich immer an Statistiken gehalten...),  ihr Bruder war auch in den Fünzigern, meine Schwester war 57.

Aber Statistik ist nur Statistik - es gibt immer Ausnahmen, in beide Richtungen. Andere Ereignisse, die den üblichen Verlauf beschleunigen, andere Voraussetzungen (bei den Zystennieren gibt es zB mehrere Varianten mit je statistisch gesehen verschiedenen Verläufen) usw. usw. usw. Aber je weiter das Nierenversagen schon fortgeschritten ist, desto genauer wird die Prognose sein, vor allem, wenn bereits Symptome des Nierenversagens auftreten (Schwäche, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Ödeme usw.), was bei einem GFR von 19 durchaus der Fall sein kann.

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Hi :)