THEMA:

Anja schrieb:

Solltest Du Dich für diesen Schritt entscheiden, bitte ich Dich, palliativmedizinische und -pflegerische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Das sehe ich auch so. In Deutschland ist es leider immer noch so, das man einen Mediziner suchen muss, von dem das Bundesverfassungsgericht einem nur mitteilt, dass es nicht ausschließen kann, dass dieser existiert.

"Die Möglichkeit der Beschwerdeführer, ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten Lebensende zu verwirklichen, ist infolge der Entscheidung des Zweiten Senats wesentlich verbessert. Infolge der Nichtigerklärung des § 217 StGB liegt nicht mehr auf der Hand, dass eine aktive, auch andere Bundesländer als das Land Hessen in den Blick nehmende Suche der Beschwerdeführer nach medizinisch kundigen Suizidbeihelfern und verschreibungswilligen und -berechtigten Personen aussichtslos wäre. Unter strafrechtlichem Blickwinkel dürfte eine solche Leistung vielmehr angeboten werden. Nicht zuletzt an dem Umstand, dass das Verfahren, das zur Aufhebung dieser Strafnorm führte, auch von mehreren Ärzten betrieben wurde, zeigt sich, dass ein Kreis medizinisch kundiger Personen existiert, der zu entsprechenden Verschreibungen und anderen Unterstützungshandlungen bereit und dazu – in strafrechtlicher und betäubungsmittelrechtlicher Hinsicht – nunmehr auch befugt wäre. Damit ist vorliegend nicht erkennbar, dass die Beschwerdeführer alle ihnen zumutbar zu Gebot stehenden Möglichkeiten, ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende zu verwirklichen, ausgeschöpft haben."

Wenn jemand einen besseren Beleg als die bloße Möglichkeit der Existenz hat, am besten eine Adresse, wäre ich für Mitteilung dankbar.

Ich würd ja doof tippen, dass man diesen Mediziner auf der Palliativstation finden wird. Also im öffentlichen Krankenhaus und nicht irgendwo in einer privaten Winkelgasse.....

Die Beiträge zum Thema Palliativmedizin wurden auf Wunsch ausgelagert, weil es ein besonderes Thema ist.
Ursprünglicher Ort war Flüstermanns Diskussionsfaden zum Thema Dialyseabbruch

09.06.23 Kohana/Moderatorin

Hi
Palliativmedizin ist dazu da, den „Sterbenden“ und ihren Angehörigen die letzten Tage, Wochen oder Monate so angenehm und beschwerdefrei, wie möglich zu machen. In physischer und psychischer Hinsicht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nix Sterbehilfe. Weder aktiv, noch passiv. Mich langweilen solche Diskussionen, weil nicht zielführend.
Ich wünsche Flüstermann und seinen Liebsten für alles, was kommt viel Kraft und nur das Beste.
LG
eine nachdenkliche Eowyn

Eowyn schrieb:

... so angenehm und beschwerdefrei, wie möglich zu machen.

Es gibt aber nunmal Fälle, wo die Betroffenen meinen, sie wären lieber tot, als so weiterzuleben. Warum soll dann der Tod keine Möglichkeit sein?

Da es bei mir nicht gut aussah (bei der Erstdiagnose in "unserem" Krankenhaus, welches nicht gerade klein ist, mir aber doch nicht groß genug für solch spezielle HNO-Fälle habe ich eine "Zweitmeinung" in der UNi-Klinik eingeholt, wobeoi ich auf den Leiter derselben setzte, was auch geklappt hat: er macht mich!) DD PEG (Sondenernährung über Bauchsonde, trotzdem noch Gefahr durch Aspiration, also konsequent weiter: Luftröhrenschnitt mit Tamponate des oberen Kahlkopfes oder gleich raus Habe ich mich mal "informativ" in der Palliativstation umgeguckt und etwas aufklären lassen.

Ich kann jederzeit kommen, stationär wird man allerdings nur bei Indikation durch die dort agierenden Ärzte, aber ambulant geht immer
Entspechend dem Verlauf der Krankheit, gibt es Unterstützung bis hin zu Morphium.
Und natürlich gleich eine Ansprechperson in der dortigen Station.

Finde das dies doch mal gut klingt. Selbst wenn ich .- dank Patientenverfügung- die Dialyse verweigerte, wären diese immer noch für mich da. Hat vor kurzem erst ein 83- jähriger gemacht.
Wenn es bei mir soweit wäre, da wüßte ich, wohin ich gehen würde.

Aber erstmal abwarten, was der Big-Boss der HNO mit mir macht. Ist das alles gut, werde ich das Palliative unter gut zu wissen abspeichern. Ist es nicht gut, gibt es noch einen Spezialisten in Stuttgart, den mein HNO-Arzt hier vor Ort kennt, bzw. Konnektions hat.

lg
Flüstermann alias Harald