THEMA:

Hallo ihr Lieben Leute,
ich habe bitte eine Frage, wo ich hoffe, dass jemand Erfahrungen hat diesbezüglich und mir eine entsprechende Antwort geben kann.
Ich leide seit einigen Jahren an Niereninsuffizienz, einerseits habe ich jahrelang lithium eingenommen, andererseits auch jahrelang metformin wegen diabetes.
Nun habe ich vor zwei Monaten in der ambulanz ein Blutbild machen lassen, GFR wert war 41, wie einige Jahre zuvor auch ähnlich, und heute erschrak ich, weil nach zwei Monaten dieser Wert GFR herabgesunken ist, von 41 auf 34. Es kommt mir nicht recht vor, dass so schnell der Wert schlechter wird, andererseits gehe ich schon davon aus, dass das Labor hier keinen Fehler macht. Meine FRage, kann das sein? Und woran kann es liegen, dass es einen Wert von 8 Punkten in kurzer zeit schlechter wird. WEnn es zusammenhängt, der Langzeitzuckerspiegel war auch um einiges erhöht. kann dies zusammenhängen? Danke f+r Eure antwort

Hallo Sonja-Gertrud,

das Internet ist kein Ersatz für einen Artzbesuch. Such dir Hilfe, in deinem Fall einen guten Nephrologen und Diabetologen.
Ein schlecht eingestellter Diabetis kann deine Nieren sehr schnell zerstören.
8 GFR sind nicht viel. Ein Gesunder Mensch hat etwa 40-50 GFR pro Niere.

Bei dir wäre mit 41 GFR schon die Hälfte kaputt und schwer angeschlagen....8 GFR ist da nicht viel Unterschied, mit einem schlecht eingestellten Diabetis vermutlich dauerhaft geschädigt.
Ein hoher Zucker verhindert jegliche Chance auf Heilung. Zucker verursacht Vernarbung.

Egal was du so am Terminplan hast, schieb alles hinten an und kümmer dich um deine Gesundheit, das muss jetzt vorrang haben. Sonst bist du bald an der Dialyse.
Wie gesagt, geh zum Arzt und such dir Hilfe, weil die Situation klingt alarmierend.
Vermutlich gehörst du mal 2-3 Tage stationär ins Spital zur Beobachtung um deinen Diabetis einzustellen, deine Nieren zu prüfen und deinen Lebensstil zu durchleuchten.

lg
Chris

Hallo Sonja-Gertrud,

mal keine Panik.
Das, was Du da als Zahl siehst, ist meistens die eGFR, also estimated GFR, das bedeutet "geschätzt."
Eine "echte" GFR müsste man aus Blutwerten und 24h Urin-Werten berechnen.
Die eGFR ist ein Schätzwert aus einem Laborwert und etwas Statistik.

Genauso wie eine "echte" GFR unterliegt sie Schwankungen und wird verfälscht durch Gewichtsänderungen, Menge der aufgenommenen (und abgegebenen) Flüssigkeit, Muskeltätigkeit und Vorliegen von Infekten oder Entzündungen.
Es war "ein wenig" wärmer die letzte Zeit, hast Du ausreichend getrunken? Hast du mehr Wasser nicht über die Niere sondern über Haut oder Darm abgegeben? Hast Du mehr Muskelarbeit geleistet?

Ich bin nierentransplantiert, meine eGFR schwankt seit 2018 zwischen 90 und 110, weil ich halt keine Laborratte bin.

Nichtsdestotrotz wird Deine Nierenfunktion abnehmen, aber gerade am Ende sich lange auf einem niedrig-konstanten Niveau (noch langsamer als auf dem Bild unten)


vG
Anja

@Sonja-Gertrud
Moin,
leider hast du keine Angaben zu deinem Trinkverhalten gemacht. Abbauprodukte des Körpers aus der Ernährung z. B. werden über die Nieren ausgeschieden, das sind die harnpflichtigen Substanzen. Die Nieren kommen damit besser klar, wenn der Gehalt dieser Stoffe im Urin so dünn wie möglich ist.
Es gibt tatsächlich Berichte von Patienten, die allein mit einer stark erhöhten Flüssigkeitsaufnahme den Zeitpunkt bis zum Dialysebeginn signifikant hinausgezögert haben. Nebenbei schonst du noch die Nieren wegen der Belastung durch den Diabetes. In meinem Bekanntenkreis trinkt ein knapp 50 jähriger Diabetiker bis zu 3 L Flüssigkeit am Tag, und seine Werte seien topp. Ich selbst habe als Dialyseanwärter meinen Dialysebeginn um vier Jahre nach hinten verschoben. Ernährungstechnisch gibt es aber außer viel Trinken noch jede Menge Stellschrauben, und ich empfehle dir daher auch eine an deine speziellen Gegebenheiten angepasste Ernährungsberatung, die es in vielen Diabeteseinrichtungen ja gibt.
PS: Apfelessig trinken, verklappt mit Wasser, und unpasteurisiertes Sauerkraut essen unterstützt sowohl das intestinale, auch orale Mikrobiom, und die Nieren.
Wette: Schaffe Mehr als vier Jahre bis zu Dialyse.