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Dialyse Ende 25 Aug 2023 13:21 #523790

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Hallo! :)
Vielleicht kann mir ja jemand meine Frage beantworten. :)
Wenn man die Dialyse beenden möchte, muß man dann damit rechnen, zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen und zwangsweise dialysiert zu werden? Als ich vor 31 Jahren neu an der Dialyse war, wurde mir gleich am Anfang gedroht, wenn ich auf die Idee kommen sollte, einfach mal nicht hinzugehen, weil ich keine Lust habe z.B., würde man mich mit der Polizei abholen und zwangsweise hinbringen.
Vielen Dank, viele Grüße von
Hachiko :regenbogen:

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Dialyse Ende 25 Aug 2023 13:47 #523792

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@Hachiko
Moin,
und Glückwunsch zu deinem Nicknamen! Ich habe den Film schon zweimal gesehen.
Deine Schilderung ist natürlich absoluter Nonsense. Niemand kann dazu gezwungen werden. Du kannst selbst entscheiden, ob du zur Dialyse gehst oder nicht. Aber, der Haken daran, nicht dahin zu gehen, wird totale Übelkeit, s.g. Urämie, oder auch möglicherweise dein Tod sein. Damit würde ich nicht spaßen, und dahin gehen.
Viel Erfolg!

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Dialyse Ende 25 Aug 2023 14:13 #523794

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.. einfach mal nicht hinzugehen, weil ich keine Lust habe ...
Es wäre nett den Ärzten Bescheid zu geben, weil die sonst nachforschen müssen, was los ist. Zumindest solltest Du telefonisch erreichbar sein.

Wenn jemand meint, Du könntest die Lage nicht einschätzen, kann der einen Betreuer für dich beantragen. Das kann wirklich jeder. Dazu musst Du aber gehört werden.

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Dialyse Ende 25 Aug 2023 15:01 #523795

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Hallo!
@Pitjes : Vielen Dank :) Ich fand den Namen sehr passend für mich, nur würde über mich weder jemand eine Geschichte schreiben, noch einen Film drehen.

Es geht nicht darum, einfach mal nicht zur Dialyse zu gehen weil man keine Lust hat. Sondern darum, es wirklich zu beenden. :(
Vielen Dank für Eure Antworten! :blume:

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Dialyse Ende 25 Aug 2023 15:43 #523796

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Hallo Hachiko,

was bewegt Dich dazu, darüber nachzudenken, mit der Dialyse aufzuhören? Magst Du was darüber erzählen?

Grundsätzlich kann jeder mündige Patient für sich entscheiden, ob und wann er die Dialysebehandlung beendet. Es wird niemand zwangsdialysiert. Pitjes hat das ja schon geschrieben.

Es ist gut, wenn man seine Gedanken auch mit einem guten Freund / guten Freundin bespricht, einer Person, der man vertraut.
Hilfreich und wichtig ist, dass Du ein offenes Gespräch mit Deinem Nephrologen darüber führst, mit welchen Gedanken Du Dich zur Zeit beschäftigst.

Es würde mich freuen von Dir zu hören.

Ganz liebe Grüße
heka59
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Dialyse Ende 25 Aug 2023 16:17 #523798

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Hallo!
@Pitjes : Vielen Dank :) Ich fand den Namen sehr passend für mich, nur würde über mich weder jemand eine Geschichte schreiben, noch einen Film drehen.

Es geht nicht darum, einfach mal nicht zur Dialyse zu gehen weil man keine Lust hat. Sondern darum, es wirklich zu beenden. :(
Vielen Dank für Eure Antworten! :blume:
Na, dann wirst du aber auch wie Hachiko enden. Ist das erstrebenswert?
Wer hat dich verlassen?

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Dialyse Ende 25 Aug 2023 19:56 #523803

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Lieber Hachiko
Wir haben dieses Thema hier schon mehrmals diskutiert. Ich kann heka59s Rat nur unterstreichen. Sprich mit deinen medizinischen Ansprechpartnern. Vielleicht lässt sich an deiner Situation etwas verbessern, vielleicht nicht. Die Dialyse einfach zu beenden ist keine Lösung - das wird kein schönes, leichtes Sterben. Meine Grossmutter ist so gestorben, weil es damals noch keine Behandlung gab. Ich habe in dieser Diskussion von meiner Erfahrung mit einem guten Freund berichtet.

Und sprich mit deiner Familie, deinen Freunden, damit sie für dich da sein können, wie auch immer du dich entscheidest.

Liebe Grüsse Kohana

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Dialyse Ende 25 Aug 2023 21:00 #523807

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[Christians Geschichte und Antworten darauf in eine separate Diskussion verschoben / 25.08.23 Moderatorin Kohana]
Geschichte von Christian - gegen den Willen des Patienten

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 10:28 #523811

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... das wird kein schönes, leichtes Sterben.
Da dürfte vom Einzelfall abhängen, ist aber wohl leider möglich. Darum und auch um einem Verlauf wie bei Christian vorzubeugen, rate ich dazu professionelle Sterbehilfe etwa mit Natriumpentobarbital in Anspruch zu nehmen.

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 10:38 #523812

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Hallo Hachiko, Du wirst nur von der Polizei gesucht, wenn Du ohne Absprache nicht zur Dialyse erscheinst. Wenn es Dein Wunsch ist, nicht mehr zu dialysieren, musst Du das mit Deinen Ärzten besprechen. Dein Wunsch gilt natürlich.

Da es wahrscheinlich, wie schon geschrieben wurde, nicht leicht werden wird, könntest Du auch in ein Hospiz gehen. Dort wird dafür gesorgt werden, dass Du Dich nicht quälen musst.

Aber vielleicht gibt es noch einen Ausweg. Ich weiß nicht, wie Deine Situation ist.

Jedenfalls wünsche ich Dir-ich weiß nicht, wie ich es sagen soll-, den richtigen Weg für Dich.

Liebe Grüße, Ulrike

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 13:15 #523815

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Hallo!
Vielen Dank an alle, die hier geantwortet haben. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich eine "Sie " bin :).
Das Problem ist nicht die Dialyse. Ich gehe seit 31 Jahren zur Dialyse, und auch wenn es sehr viele Jahre gedauert hat, bis ich mich damit abgefunden habe, irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt.
Das Problem ist mein restliches Leben. Das lässt sich nicht in 2 Sätzen beschreiben. Ich bin 49 Jahre alt und lebe mit meiner Mutter zusammen. Auch wenn es öfter Streit gibt, vertragen wir uns ganz gut. Aber meine Mutter ist schon 76 und auch krank, u.a. Diabetes, und sie kann nur noch schlecht laufen und hat Probleme mit dem Gleichgewicht. Aber das was von meiner Familie noch übrig ist, ist schon sehr lange völlig kaputt. Ich habe 2 ältere Geschwister, zu meiner Schwester habe ich den Kontakt schon vor vielen Jahren abgebrochen, zu meinem Bruder vor ungefähr einem Jahr. Warum, darauf möchte ich hier nicht eingehen, aber ich hatte meine allerbesten Gründe. Denn leider sind meine Geschwister die Art von Menschen, von denen man sich besser fern hält. Mein Bruder hat auch schon lange keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester, und vor ein 3 Jahren hat meine Schwester auch den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, weil sie den Hals nicht voll kriegen kann und ihren Willen dieses Mal aber auch nicht mit einer Erpressung bekommen hat. Auch von ihren erwachsenen 3 Söhnen hat meine Mutter seitdem nichts mehr gehört. Aber vorher auch schon kaum, höchstens zum Geburtstag. Der Rest der näheren Verwandtschaft, auch mein Vater, lebt schon seit Jahren nicht mehr. Meine Eltern hatten nie Interesse an Kontakten, sie wollten lieber fernsehen und ihre Ruhe haben. Deshalb hat meine Mutter auch keine Bekannten und schon gar keine Freunde, und wir bekommen natürlich auch nie Besuch. Aber meine Mutter stört das auch nicht, im Gegenteil, Besuch würde sie stören. Nur zu einer Nachbarin hat sie näheren Kontakt.
Ich habe leider keine einzige richtige Freundin. Ich habe nur 2 Leute mit denen ich mir WhatsApp schreibe. Die eine habe ich vor ungefähr 15 Jahren durch einen Zufall im Internet kennengelernt. Sie wohnt aber weit weg, in einem anderen Bundesland. Die andere ist die Tochter einer Dialysepatientin, mit der ich früher im gleichen Raum gelegen habe. Ich habe N. kennengelernt, weil ich auf der Trauerfeier ihrer Mutter war vor ungefähr 20 Jahren. Sie wohnt hier in der Stadt, auch nicht besonders weit weg, aber sich mal mit mir treffen und was zusammen machen möchte sie offensichtlich auch nicht. Ich habe sie ein paar Mal gefragt, sie meinte immer, eigentlich gerne, aber sie hätte gerade keine Zeit. Aber mit ihren anderen/richtigen Freundinnen unternimmt sie öfter mal was. Und sie hat mich auch noch nie gefragt Da ich sie nicht auch noch verlieren möchte, habe ich vor längerer Zeit beschlossen, sie nicht mehr zu fragen.
Dass ich keine Freunde habe, war keine Entscheidung von mir. Als ich 3 Jahre alt war, habe ich ein großes Problem mit dem Sprechen bekommen, kein Stottern oder so, was anderes. Ich konnte aber wenigstens trotzdem zu ganz normalen Schulen gehen. Als ich klein war, gab es Kinder, mit denen ich gespielt habe. Aber ab der 5. Klasse sind wir auf verschiedene Schulen gegangen. Ab da wurde die Schule furchtbar für mich, denn da ich außer dem Sprachproblem auch noch Übergewicht hatte, wurde ich sehr schlimm gemobbt. Es dauerte nicht lange, da hatte ich einfach nur noch Angst vor anderen in meinem Alter und bin ihnen aus dem Weg gegangen wo ich nur konnte. Manchmal war auch jemand aus der Klasse freundlich, aber das dauerte nie lange, oder man wollte mich nur verar......und hat sich kaputt gelacht wenn ich drauf reingefallen bin. Lange Zeit hat es mir überhaupt nichts ausgemacht, immer alleine zu sein, im Gegenteil, ich fand es schön weil ich dann sicher war und mir keiner was tun konnte. Dann war die Schule vorbei, und ich bin mit 18 ganz plötzlich an die Dialyse gekommen. Ich wurde sicherer im Umgang mit anderen weil ich mit der Dialyse, den Ärzten, Schwestern und anderen Patienten "leben " und klarkommen musste. Mein Sprachproblem war allerdings noch sehr viele Jahre mein Begleiter. Ich konnte mich nur schriftlich verständigen. Aber das klappte gut. Und es fing an, dass ich mir eine Freundin gewünscht habe. Mit Anfang 30 konnte ich nach und nach anfangen, mein Sprachproblem zu überwinden. Nur bei der Dialyse noch nicht.
Zu Hause wurde es sehr schwierig für mich, denn ich mein Vater und ich kamen immer weniger miteinander klar. Aber weg konnte ich nicht, wo hätte ich hin sollen, ich wäre völlig alleine gewesen und mit meinem Sprachproblem wäre ich alleine nicht klar gekommen. Es ging mir immer schlechter und schließlich konnte ich nichts mehr essen und trinken. Es ging einfach nicht. Die Schwestern und Ärzte haben sich Sorgen gemacht, aber ich habe nichts davon "gesagt " was los ist. Es hätte mir ja doch niemand helfen können, mir blieb gar nichts anderes übrig als weiter bei meinen Eltern zu wohnen. Ich habe mir gerade in dieser Zeit so sehr gewünscht, dass ich nicht alleine wäre, eine Freundin hätte. Eine Schwester schien sich ganz besonders Gedanken um mich zu machen. Sie fragte mich eines Tages, ob sie mir ihre Handynummer geben sollte, und ob ich ihr dann schreiben würde. Ich mochte sie, und in mir fing die Hoffnung an zu wachsen, hier vielleicht doch noch eine Freundin zu finden. Und es sah auch tatsächlich so aus. Damals hatte ich nur ein ganz einfaches Handy, deshalb haben wir SMS geschrieben. Das aber sehr oft, und sie hat mich auch öfter abgeholt und wir sind spazieren gegangen oder waren bei ihr zu Hause. Als sie mal im Urlaub war, habe ich mich um ihre Katze gekümmert. Ständig hat sie mir versichert, wir wären beste Freundinnen. Ich habe ihr sehr vertraut und sie war die erste von der Dialyse, bei der ich mein Sprachproblem überwunden habe. Mir ging es wieder richtig gut. Aber dann, plötzlich, nach ein paar Monaten wollte sie plötzlich nichts mehr von mir wissen. Einfach so, von jetzt auf gleich. Sie hat nicht mehr geschrieben oder geantwortet, und wenn wir uns bei der Dialyse über den Weg gelaufen sind, kannte sie mich nicht mehr. Ich habe das nicht verstanden, ich wusste nicht was ich falsch gemacht haben könnte. Ich war richtig verzweifelt und habe sie so sehr vermisst, weil ich wieder ganz alleine war. Aber dann habe ich zufällig herausgefunden, dass sie sich die ganze Zeit nur einen Spaß gemacht hatte. Ich habe nämlich zufällig gehört, wie sie mit jemandem geredet und sich lustig gemacht hat. Da brach für mich eine Welt zusammen. Es hat sehr, sehr lange gedauert bis ich darüber hinweg gekommen bin. Zum Glück hat sie dann sehr bald in nicht mehr dort gearbeitet. Es hat so lange gedauert, bis ich wieder ein bisschen Vertrauen in andere Menschen haben konnte nach den Erlebnissen in der Schule. Und das war jetzt wieder alles weg. Viele Jahre wollte ich mit anderen Menschen nichts mehr zu tun haben. Aber die anderen Schwestern waren trotz meines Sprachproblems auch weiter nett zu mir und haben mich ganz normal behandelt, nicht, als wäre ich zurückgeblieben oder so. Aber ich dachte, in Wirklichkeit denken sie wahrscheinlich, was ist das nur für eine dämliche Kuh, oder irgend sowas. Aber das stimmte nicht. Sie hätten sich wirklich gefreut, wenn ich das Problem mit der Sprache auch bei ihnen überwunden hätte. Eine war ganz besonders hartnäckig, das war die Chefin der Dialyse Abteilung (ich gehe in einem Krankenhaus zur Dialyse, dazu gehören die Dialyse und mehrere Stationen). Vor 5 Jahren bin ich dann mal wieder krank geworden, und zuerst war unklar was ich habe. Ich hatte ziemlich Angst. Und B., die Chefin hat sich wirklich Sorgen um mich gemacht. Und da habe ich gemerkt, dass sie es ernst meint, und war fest entschlossen, mein Sprachproblem endgültig in Angriff zu nehmen, zuerst bei ihr. Denn ich mochte sie sehr gerne, genau wie viele andere Schwestern, die ich ja zum größten Teil schon kannte, seit ich an der Dialyse war.
Es hat einige Zeit gedauert, aber dann hatte ich es tatsächlich geschafft. Zuerst bei ihr, und nach und nach auch bei allen anderen, auch den Ärzten. Wenn mir B. nicht so einfühlsam und geduldig geholfen und mich unterstützt hätte, hätte ich das nicht geschafft. Sie wurde ein sehr wichtiger Mensch für mich. Und ich habe sogar gehofft, dass wir vielleicht sogar so etwas wie Freunde werden könnten. Letztes Jahr ist sie leider in Rente gegangen. In den letzten 3 Jahren sind leider genau die Schwestern weggegangen, mit denen man sich auch mal unterhalten konnte und mit denen es immer lustig war. 4 sind in Rente gegangen, eine arbeitet jetzt woanders, wo sie nicht mehr so weit fahren muss.
Ich wollte es noch mal versuchen, eine Freundin zu finden, oder wenigstens jemanden, mit dem ich manchmal was zusammen machen kann. Ich fahre gerne Fahrrad, aber nicht im Winter, da gehe ich spazieren. Ich bin überhaupt gerne draußen, zu Hause sitze ich schon genug. Sachen die was kosten, kann ich mir nicht leisten, da ich wegen der Dialyse auf Grundsicherung angewiesen bin. Aber zusammen mit der Rente von meiner Mutter kommen wir zum Glück gut zurecht.
Da ich außer bei der Dialyse nicht unter Menschen komme, habe ich eine Art Suchanzeige in einer regionalen Gruppe bei Facebook aufgegeben. Der erste Versuch war leider ein Reinfall. Ich hatte gleich dazu geschrieben, dass ich mich nicht in ein Café oder so setzen möchte, aber natürlich nicht, dass mir das zu teuer ist, und das ich sowieso nichts trinken darf. Ich habe jemand gesucht, der ab und zu mit mir Radfahren oder im Winter spazieren gehen möchte. Man hat sich daran gestört, dass ich mich nicht ins Café setzen will. Aber selbst wenn ich es mir leisten könnte und trinken dürfte, wäre mir das einfach zu langweilig, zu Hause sitze ich schließlich schon genug wenn im Haushalt nichts zu tun ist.
Ein paar Monate später habe ich es in einer anderen Gruppe noch einmal versucht. Da meldeten sich zwei Leute, eine blieb übrig. Wir haben uns erst eine Weile nur geschrieben, weil ich etwas Angst hatte. Aber es kam zu einem Treffen an einem Sonntag Nachmittag. M. war sehr nett, es hat sie auch weder gestört, dass ich nicht ins Cafe will, noch, dass ich nur zu bestimmten Zeiten Zeit habe. Denn außer zur Dialyse muß ich ja auch viel im Haushalt erledigen, meine Mutter schafft nicht mehr viel. M. meinte, es wäre sehr nett gewesen, wir könnten uns gerne wieder treffen. Aber daraus ist nichts geworden. Wir hatten ein paar Mal was ausgemacht, aber kurz vorher hat sie jedesmal wieder abgesagt. Wahrscheinlich war sie bloß zu feige, mir zu sagen, dass sie das eigentlich doch nicht mehr wollte. Irgendwann hatte ich darauf keine Lust mehr und habe ihr nicht mehr geschrieben. Und sie auch nicht.
Blieb noch B. aus der Dialyse. Wir haben uns WhatsApp geschrieben, und wenn ich sie bei der Dialyse gesehen habe, habe ich mich gefreut, wenn sie Zeit hatte, haben wir uns unterhalten. Sie hat mir oft Bücher mitgebracht, die sie schon gelesen hatte, das war aber vorher schon. Und sie hat mir manchmal Gemüse aus ihrem Garten mitgebracht. Ich habe ihr auch manchmal irgendwas mitgebracht, z B. eine Tüte Lakritze, die mag sie so gerne, als Dankeschön. Sie hat eine erwachsene Tochter, und ich wusste, dass die Tochter einen Hund hat. Eines Tages habe ich ein Rezept für Hundekekse entdeckt und gebacken und ihr mitgebracht. Daraufhin habe ich dann auch B.s Tochter K. kennengelernt. Sie hat sich im Namen des Hundes für die Kekse bedankt und mir ein Video geschickt, wie er die Kekse probiert. Und begeistert war. K. habe ich nur einmal in echt kennengelernt. In der Zeit ist sie auch Mutter einer Tochter geworden und B. somit Oma. Natürlich habe ich was zur Geburt geschenkt. B. hat immer viel von der kleinen M. erzählt, und auch geschrieben, und K. auch. Ich habe oft Fotos oder kurze Videos von der Kleinen und dem Hund bekommen. In der Zeit habe ich mich nicht einsam gefühlt. Auch wenn wir nicht wirklich Freunde waren. Aber ich habe anscheinend trotzdem wieder alles falsch gemacht. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass sich was verändert hat. Und letztes Jahr hat dann erst B. und ein paar Monate später K. den Kontakt abgebrochen. Nicht so, wie die früher es immer gemacht haben, einfach nicht mehr melden und sowas. B. und K. haben es mir wenigstens mitgeteilt. B. schrieb, sie wollte zur Zeit keinen Kontakt mehr. Aber jetzt ist über ein Jahr vergangen, und inzwischen bin ich überzeugt, dass sie eigentlich gemeint hat "nie mehr " . Ich habe es also auch geschafft, diese beiden zu vergraulen. Ich vermute es liegt daran, dass ich eben nie lernen konnte, wie man das macht, sich mit jemandem anfreunden, und wie man sich richtig verhält wenn man mit jemandem befreundet ist. Und jetzt habe ich einfach keine Lust mehr, noch mal irgendwas zu versuchen. Es würde immer wieder so werden wie bei denen vorher, und noch mehr Enttäuschungen könnte ich nicht aushalten. Aber so wie es jetzt ist, halte ich es auch nicht mehr aus, immer nur alleine, nie mal ein bisschen Gesellschaft und Ablenkung von dem ganzen anderen Mist, der noch ist. Nie mal irgendwas worauf ich mich freuen könnte, weil inzwischen alles nur noch langweilig ist, selbst das Radfahren macht nicht mehr so viel Spaß wie früher, weil ich immer nur alleine bin. Nicht mal meinen Geburtstag kann ich feiern, weil es niemanden gibt, den ich einladen könnte.
Und wenn meine Mutter auch nicht mehr da ist, was sicher bald soweit sein wird, dann bin ich völlig alleine. Und habe auch keine Wohnung mehr. Denn für mich alleine bezahlt das Sozialamt so eine Wohnung wie unsere nicht, zu groß, zu teuer für eine Person. Wir wohnen seit 36 Jahren hier. Zusammen mit der Rente von meiner Mutter kommen wir gut klar, aber wenn ich nur noch die Grundsicherung habe, würde es sehr eng werden. Das Alleinsein, ständige Geldsorgen und immer Angst, dass irgendwas passiert, was Geld kostet oder wo ich Hilfe brauche. Das ist das Leben, das auf mich warten würde. Und so möchte ich nicht leben. Es ist jetzt schon alles schlimm genug für mich. Und dann auch noch der Ärger mit dem Vermieter, den wir seit 2019 haben. Wir bekommen die Nebenkostenabrechnungen von dem nicht, der Mieterverein bzw Anwalt scheint auch nicht weiter zu kommen, jedenfalls wurde noch immer nichts erreicht. Die Abrechnungen müssen wir dem Sozialamt vorlegen, weil ich Grundsicherung bekomme. Die wissen Bescheid was da los ist, bisher gab es noch keinen Ärger. Aber das wird sicher nicht ewig so bleiben, irgendwann wollen die das haben. Und dann werden wir auch da noch Ärger bekommen, obwohl wir nichts dafür können. Und eine ganze Menge Geld kriegen wir auch noch von dem, die Rückzahlungen. Und im Moment geht es immer noch nur um 2019 und 2020. Und neulich hat unsere Nachbarin meiner Mutter erzählt, der hätte ihr gesagt, er will uns die Wohnung kündigen. Bis jetzt ist noch nichts gekommen, aber das heißt ja nichts. Der Ärger käme dann auch noch dazu. Nur noch Probleme wohin man sieht, und besser kann es nicht mehr werden. Eine neue Familie gibt es logischerweise auch für niemanden, und eine Freundin werde ich nicht mehr finden. Ich habe ganz einfach keine Lust mehr. Es gibt nichts, wofür es sich für mich noch lohnen würde, zu leben. Und dann vermisse ich B. und K. und die kleine M. und den lustigen, süßen kleinen Hund immer noch sehr. (@Pitjes: Du wolltest wissen, wen ich verloren habe? Hier im Text steht es . Alle, die ich mag, habe ich immer verloren. Und immer gehofft, dass sich irgendjemand doch mal an mich erinnert und sich meldet. Aber natürlich vergeblich)
Sowas wie Christian möchte ich natürlich auf keinen Fall erleben müssen. Wenn mir das drohen würde, bliebe mir wohl nichts anderes übrig, als weiter zur Dialyse gehen zu müssen.
Der Text ist viel zu lang, und meine "Lebensgeschichte " interessiert auch niemanden, ich weiß. Wird bestimmt gar keiner lesen.
Trotzdem viele Grüße von Hachiko :blume:
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Dialyse Ende 26 Aug 2023 14:31 #523817

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Also ich hab deine Geschichte von Anfang bis Ende gelesen :D

Ich würd dir ja empfehlen, dass du dir und deiner Mutter ein pflegeleichtes Haustier zulegst, Katze oder kleinen Hund z.B. den du dir als Welpen zulegst und selbst erziehst und großziehst.
Weil ein guter tierischer Begleiter ist ein Ersatz für den grausamen Rest der Gesellschaft.
Klar ich hab auch schon viele Begleiter verloren - die Gräber meiner liebsten Hunde sind im eigenen Garten - nicht ganz legal aber umweltgerecht verpackt im Stahlsarg.

Meine Situation ist übrigens ähnlich. Ich hab keine Freunde bis auf eine Onlinefreundin aus Deutschland, eigentlich die Mutter von einem ehemaligen Onlinefreund. Mit ihrem Sohn red ich seit Jahren garnicht mehr aber mit ihr red ich jede Woche. Haben uns aber im realen Leben nochnie gesehen. Zu Dialysebeginn wollte sie mich mal besuchen aber ich hab abgelehnt - hatte Angst es würde die Freundschaft zerstören wenn wir uns dann doch mal in real sehen und sie mich unsympathisch findet.

Ich hatte übrigens als Kind einen Sprachfehler und war ein Jahr beim Logopäden, konnte kein Sch aussprechen und hab gelispelt und genuschelt.
Später nurnoch genuschelt und viel zu schnell wie ein Wasserfall gesprochen.
Vor der Pubertät hatte ich die selbe Stimme wie meine Schwester, wir gingen auf die selbe Schule und wurden beide dafür ständig gemobbt.
Mit 15 fing ich zu Rauchen an und mit gleichzeitigem Stimmbruch hab ich eine rauchig, kratzige Stimme entwickelt, also etwas zuviel Stimmbruch.

Die meisten Menschen denken, dass ich wütend, sauer oder aggressiv wäre, während ich total entspannd und geistig oft woanders bin, aber meine Stimme provoziert die Menschen mich nicht zu mögen bzw. ständig negative Emotionen bei mir zu verspüren die garnicht da sind. Ich hab halt so eine tiefe brummige Stimme.

Aber irgendwie halte ich auch Abstand von anderen Menschen seit ich Dialysepatient bin. Meinen Hund hab ich mir zu Coronazeiten zugelegt, da ging Hundeschule nicht und war auch nicht pflicht für die Rasse.
Und immer wenn wir beim Gassi gehen andere Hunde sehen gelingt es mir nicht ihm einen Freund zu finden - irgendwas passt an der Situation immer nicht, meistens haben die anderen Hundebesitzer kein Interesse. So ist auch mein Hund einsam und ich bin irgendwo mitschuld.

Ich wohne übrigens auch noch bei den Eltern - Mutter und Stiefvater. Denen wäre es am liebsten wenn ich möglichst schnell und bald auszieh, kann ich mir als Dialysepatient aber so garnicht leisten.
Die ersten Jahre hatte ich noch 1000€im Monat Rehageld bekommen, 600€ an die Eltern abgegeben und 400€ abgespart.
Dann wurde ich in Pension gesteckt, erstmal Abzüge für die Krankenversicherung und dann noch 209€ abzug weil meine Mutter wegen meiner Berufsunfähigkeitspension wieder Unterhaltspflichtig ist.
Seither krieg ich nurnoch ca. 750€ im Monat Pension, wovon meine Eltern 400-600 kriegen je nachdem wieviel ich mir aktuell "leisten" kann. Oder eher will. Ich hab irgendwas um die 15.000€ auf die Seite geschafft, falls mich meine Eltern wirklich mal vor die Türe setzen.
Und meine Eltern sind eher fixiert auf die Kinder meiner Stiefschwester. Meine Schwestern sind ja beide....schulische Versager und deshalb berufliche Geringstverdiener. Beide gehässig und neidisch auf meinen Lebensstil der aus deren Sicht wie dauer-urlaub ist. Der übliche Pensions-Neid, weil mein Sozialgeld eben die Pension ist.
Und die Kinder meiner Schwester, zwei Mäderl, zweiige Zwillinge beide 10, kommen mich viel zu selten besuchen.
Hab sie richtig ins Herz geschlossen und würde echt alles für sie tun....während meine Schwester alleinerziehend ist, ständig überfordert, ständig pleite und in der Freizeit dauernt am reisen und urlauben.....
Der leibliche Vater schert sich nichts um die Kinder und von seiten seiner Familie kommt auch kein Kontakt oder Unterstützung.

Bei meiner Schwester haben die Kinder also ein Leben in Armut, ohne Taschengeld und ohne tolle Spielsachen. Das kommt alles von meinen Eltern und mir.
Onkel zu sein hat echt positive Veränderungen in mein Leben gebracht und es ist jetzt umso stiller wenn die Kinder nicht da sind.

Aber heute kommt meine Stiefschwester malwieder zu besuch, Geburtstag von ihrem Vater feiern. Tolle Familienzusammenkunft mit Aufstell-Pool im Garten den ich immer schön für alle reinige.
Ich bin da so wie eine einsame soziale Spinne die ihre Opfer mit einem Pool fängt um die Einsamkeit zu überwinden.

lg
Chris
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Dialyse Ende 26 Aug 2023 15:10 #523818

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Hallo!
Vielen Dank an alle, die hier geantwortet haben. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich eine "Sie " bin :).
Das Problem ist nicht die Dialyse. Ich gehe seit 31 Jahren zur Dialyse, und auch wenn es sehr viele Jahre gedauert hat, bis ich mich damit abgefunden habe, irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt.
Das Problem ist mein restliches Leben. Das lässt sich nicht in 2 Sätzen beschreiben. Ich bin 49 Jahre alt und lebe mit meiner Mutter zusammen. Auch wenn es öfter Streit gibt, vertragen wir uns ganz gut. Aber meine Mutter ist schon 76 und auch krank, u.a. Diabetes, und sie kann nur noch schlecht laufen und hat Probleme mit dem Gleichgewicht. Aber das was von meiner Familie noch übrig ist, ist schon sehr lange völlig kaputt. Ich habe 2 ältere Geschwister, zu meiner Schwester habe ich den Kontakt schon vor vielen Jahren abgebrochen, zu meinem Bruder vor ungefähr einem Jahr. Warum, darauf möchte ich hier nicht eingehen, aber ich hatte meine allerbesten Gründe. Denn leider sind meine Geschwister die Art von Menschen, von denen man sich besser fern hält. Mein Bruder hat auch schon lange keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester, und vor ein 3 Jahren hat meine Schwester auch den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, weil sie den Hals nicht voll kriegen kann und ihren Willen dieses Mal aber auch nicht mit einer Erpressung bekommen hat. Auch von ihren erwachsenen 3 Söhnen hat meine Mutter seitdem nichts mehr gehört. Aber vorher auch schon kaum, höchstens zum Geburtstag. Der Rest der näheren Verwandtschaft, auch mein Vater, lebt schon seit Jahren nicht mehr. Meine Eltern hatten nie Interesse an Kontakten, sie wollten lieber fernsehen und ihre Ruhe haben. Deshalb hat meine Mutter auch keine Bekannten und schon gar keine Freunde, und wir bekommen natürlich auch nie Besuch. Aber meine Mutter stört das auch nicht, im Gegenteil, Besuch würde sie stören. Nur zu einer Nachbarin hat sie näheren Kontakt.
Ich habe leider keine einzige richtige Freundin. Ich habe nur 2 Leute mit denen ich mir WhatsApp schreibe. Die eine habe ich vor ungefähr 15 Jahren durch einen Zufall im Internet kennengelernt. Sie wohnt aber weit weg, in einem anderen Bundesland. Die andere ist die Tochter einer Dialysepatientin, mit der ich früher im gleichen Raum gelegen habe. Ich habe N. kennengelernt, weil ich auf der Trauerfeier ihrer Mutter war vor ungefähr 20 Jahren. Sie wohnt hier in der Stadt, auch nicht besonders weit weg, aber sich mal mit mir treffen und was zusammen machen möchte sie offensichtlich auch nicht. Ich habe sie ein paar Mal gefragt, sie meinte immer, eigentlich gerne, aber sie hätte gerade keine Zeit. Aber mit ihren anderen/richtigen Freundinnen unternimmt sie öfter mal was. Und sie hat mich auch noch nie gefragt Da ich sie nicht auch noch verlieren möchte, habe ich vor längerer Zeit beschlossen, sie nicht mehr zu fragen.
Dass ich keine Freunde habe, war keine Entscheidung von mir. Als ich 3 Jahre alt war, habe ich ein großes Problem mit dem Sprechen bekommen, kein Stottern oder so, was anderes. Ich konnte aber wenigstens trotzdem zu ganz normalen Schulen gehen. Als ich klein war, gab es Kinder, mit denen ich gespielt habe. Aber ab der 5. Klasse sind wir auf verschiedene Schulen gegangen. Ab da wurde die Schule furchtbar für mich, denn da ich außer dem Sprachproblem auch noch Übergewicht hatte, wurde ich sehr schlimm gemobbt. Es dauerte nicht lange, da hatte ich einfach nur noch Angst vor anderen in meinem Alter und bin ihnen aus dem Weg gegangen wo ich nur konnte. Manchmal war auch jemand aus der Klasse freundlich, aber das dauerte nie lange, oder man wollte mich nur verar......und hat sich kaputt gelacht wenn ich drauf reingefallen bin. Lange Zeit hat es mir überhaupt nichts ausgemacht, immer alleine zu sein, im Gegenteil, ich fand es schön weil ich dann sicher war und mir keiner was tun konnte. Dann war die Schule vorbei, und ich bin mit 18 ganz plötzlich an die Dialyse gekommen. Ich wurde sicherer im Umgang mit anderen weil ich mit der Dialyse, den Ärzten, Schwestern und anderen Patienten "leben " und klarkommen musste. Mein Sprachproblem war allerdings noch sehr viele Jahre mein Begleiter. Ich konnte mich nur schriftlich verständigen. Aber das klappte gut. Und es fing an, dass ich mir eine Freundin gewünscht habe. Mit Anfang 30 konnte ich nach und nach anfangen, mein Sprachproblem zu überwinden. Nur bei der Dialyse noch nicht.
Zu Hause wurde es sehr schwierig für mich, denn ich mein Vater und ich kamen immer weniger miteinander klar. Aber weg konnte ich nicht, wo hätte ich hin sollen, ich wäre völlig alleine gewesen und mit meinem Sprachproblem wäre ich alleine nicht klar gekommen. Es ging mir immer schlechter und schließlich konnte ich nichts mehr essen und trinken. Es ging einfach nicht. Die Schwestern und Ärzte haben sich Sorgen gemacht, aber ich habe nichts davon "gesagt " was los ist. Es hätte mir ja doch niemand helfen können, mir blieb gar nichts anderes übrig als weiter bei meinen Eltern zu wohnen. Ich habe mir gerade in dieser Zeit so sehr gewünscht, dass ich nicht alleine wäre, eine Freundin hätte. Eine Schwester schien sich ganz besonders Gedanken um mich zu machen. Sie fragte mich eines Tages, ob sie mir ihre Handynummer geben sollte, und ob ich ihr dann schreiben würde. Ich mochte sie, und in mir fing die Hoffnung an zu wachsen, hier vielleicht doch noch eine Freundin zu finden. Und es sah auch tatsächlich so aus. Damals hatte ich nur ein ganz einfaches Handy, deshalb haben wir SMS geschrieben. Das aber sehr oft, und sie hat mich auch öfter abgeholt und wir sind spazieren gegangen oder waren bei ihr zu Hause. Als sie mal im Urlaub war, habe ich mich um ihre Katze gekümmert. Ständig hat sie mir versichert, wir wären beste Freundinnen. Ich habe ihr sehr vertraut und sie war die erste von der Dialyse, bei der ich mein Sprachproblem überwunden habe. Mir ging es wieder richtig gut. Aber dann, plötzlich, nach ein paar Monaten wollte sie plötzlich nichts mehr von mir wissen. Einfach so, von jetzt auf gleich. Sie hat nicht mehr geschrieben oder geantwortet, und wenn wir uns bei der Dialyse über den Weg gelaufen sind, kannte sie mich nicht mehr. Ich habe das nicht verstanden, ich wusste nicht was ich falsch gemacht haben könnte. Ich war richtig verzweifelt und habe sie so sehr vermisst, weil ich wieder ganz alleine war. Aber dann habe ich zufällig herausgefunden, dass sie sich die ganze Zeit nur einen Spaß gemacht hatte. Ich habe nämlich zufällig gehört, wie sie mit jemandem geredet und sich lustig gemacht hat. Da brach für mich eine Welt zusammen. Es hat sehr, sehr lange gedauert bis ich darüber hinweg gekommen bin. Zum Glück hat sie dann sehr bald in nicht mehr dort gearbeitet. Es hat so lange gedauert, bis ich wieder ein bisschen Vertrauen in andere Menschen haben konnte nach den Erlebnissen in der Schule. Und das war jetzt wieder alles weg. Viele Jahre wollte ich mit anderen Menschen nichts mehr zu tun haben. Aber die anderen Schwestern waren trotz meines Sprachproblems auch weiter nett zu mir und haben mich ganz normal behandelt, nicht, als wäre ich zurückgeblieben oder so. Aber ich dachte, in Wirklichkeit denken sie wahrscheinlich, was ist das nur für eine dämliche Kuh, oder irgend sowas. Aber das stimmte nicht. Sie hätten sich wirklich gefreut, wenn ich das Problem mit der Sprache auch bei ihnen überwunden hätte. Eine war ganz besonders hartnäckig, das war die Chefin der Dialyse Abteilung (ich gehe in einem Krankenhaus zur Dialyse, dazu gehören die Dialyse und mehrere Stationen). Vor 5 Jahren bin ich dann mal wieder krank geworden, und zuerst war unklar was ich habe. Ich hatte ziemlich Angst. Und B., die Chefin hat sich wirklich Sorgen um mich gemacht. Und da habe ich gemerkt, dass sie es ernst meint, und war fest entschlossen, mein Sprachproblem endgültig in Angriff zu nehmen, zuerst bei ihr. Denn ich mochte sie sehr gerne, genau wie viele andere Schwestern, die ich ja zum größten Teil schon kannte, seit ich an der Dialyse war.
Es hat einige Zeit gedauert, aber dann hatte ich es tatsächlich geschafft. Zuerst bei ihr, und nach und nach auch bei allen anderen, auch den Ärzten. Wenn mir B. nicht so einfühlsam und geduldig geholfen und mich unterstützt hätte, hätte ich das nicht geschafft. Sie wurde ein sehr wichtiger Mensch für mich. Und ich habe sogar gehofft, dass wir vielleicht sogar so etwas wie Freunde werden könnten. Letztes Jahr ist sie leider in Rente gegangen. In den letzten 3 Jahren sind leider genau die Schwestern weggegangen, mit denen man sich auch mal unterhalten konnte und mit denen es immer lustig war. 4 sind in Rente gegangen, eine arbeitet jetzt woanders, wo sie nicht mehr so weit fahren muss.
Ich wollte es noch mal versuchen, eine Freundin zu finden, oder wenigstens jemanden, mit dem ich manchmal was zusammen machen kann. Ich fahre gerne Fahrrad, aber nicht im Winter, da gehe ich spazieren. Ich bin überhaupt gerne draußen, zu Hause sitze ich schon genug. Sachen die was kosten, kann ich mir nicht leisten, da ich wegen der Dialyse auf Grundsicherung angewiesen bin. Aber zusammen mit der Rente von meiner Mutter kommen wir zum Glück gut zurecht.
Da ich außer bei der Dialyse nicht unter Menschen komme, habe ich eine Art Suchanzeige in einer regionalen Gruppe bei Facebook aufgegeben. Der erste Versuch war leider ein Reinfall. Ich hatte gleich dazu geschrieben, dass ich mich nicht in ein Café oder so setzen möchte, aber natürlich nicht, dass mir das zu teuer ist, und das ich sowieso nichts trinken darf. Ich habe jemand gesucht, der ab und zu mit mir Radfahren oder im Winter spazieren gehen möchte. Man hat sich daran gestört, dass ich mich nicht ins Café setzen will. Aber selbst wenn ich es mir leisten könnte und trinken dürfte, wäre mir das einfach zu langweilig, zu Hause sitze ich schließlich schon genug wenn im Haushalt nichts zu tun ist.
Ein paar Monate später habe ich es in einer anderen Gruppe noch einmal versucht. Da meldeten sich zwei Leute, eine blieb übrig. Wir haben uns erst eine Weile nur geschrieben, weil ich etwas Angst hatte. Aber es kam zu einem Treffen an einem Sonntag Nachmittag. M. war sehr nett, es hat sie auch weder gestört, dass ich nicht ins Cafe will, noch, dass ich nur zu bestimmten Zeiten Zeit habe. Denn außer zur Dialyse muß ich ja auch viel im Haushalt erledigen, meine Mutter schafft nicht mehr viel. M. meinte, es wäre sehr nett gewesen, wir könnten uns gerne wieder treffen. Aber daraus ist nichts geworden. Wir hatten ein paar Mal was ausgemacht, aber kurz vorher hat sie jedesmal wieder abgesagt. Wahrscheinlich war sie bloß zu feige, mir zu sagen, dass sie das eigentlich doch nicht mehr wollte. Irgendwann hatte ich darauf keine Lust mehr und habe ihr nicht mehr geschrieben. Und sie auch nicht.
Blieb noch B. aus der Dialyse. Wir haben uns WhatsApp geschrieben, und wenn ich sie bei der Dialyse gesehen habe, habe ich mich gefreut, wenn sie Zeit hatte, haben wir uns unterhalten. Sie hat mir oft Bücher mitgebracht, die sie schon gelesen hatte, das war aber vorher schon. Und sie hat mir manchmal Gemüse aus ihrem Garten mitgebracht. Ich habe ihr auch manchmal irgendwas mitgebracht, z B. eine Tüte Lakritze, die mag sie so gerne, als Dankeschön. Sie hat eine erwachsene Tochter, und ich wusste, dass die Tochter einen Hund hat. Eines Tages habe ich ein Rezept für Hundekekse entdeckt und gebacken und ihr mitgebracht. Daraufhin habe ich dann auch B.s Tochter K. kennengelernt. Sie hat sich im Namen des Hundes für die Kekse bedankt und mir ein Video geschickt, wie er die Kekse probiert. Und begeistert war. K. habe ich nur einmal in echt kennengelernt. In der Zeit ist sie auch Mutter einer Tochter geworden und B. somit Oma. Natürlich habe ich was zur Geburt geschenkt. B. hat immer viel von der kleinen M. erzählt, und auch geschrieben, und K. auch. Ich habe oft Fotos oder kurze Videos von der Kleinen und dem Hund bekommen. In der Zeit habe ich mich nicht einsam gefühlt. Auch wenn wir nicht wirklich Freunde waren. Aber ich habe anscheinend trotzdem wieder alles falsch gemacht. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass sich was verändert hat. Und letztes Jahr hat dann erst B. und ein paar Monate später K. den Kontakt abgebrochen. Nicht so, wie die früher es immer gemacht haben, einfach nicht mehr melden und sowas. B. und K. haben es mir wenigstens mitgeteilt. B. schrieb, sie wollte zur Zeit keinen Kontakt mehr. Aber jetzt ist über ein Jahr vergangen, und inzwischen bin ich überzeugt, dass sie eigentlich gemeint hat "nie mehr " . Ich habe es also auch geschafft, diese beiden zu vergraulen. Ich vermute es liegt daran, dass ich eben nie lernen konnte, wie man das macht, sich mit jemandem anfreunden, und wie man sich richtig verhält wenn man mit jemandem befreundet ist. Und jetzt habe ich einfach keine Lust mehr, noch mal irgendwas zu versuchen. Es würde immer wieder so werden wie bei denen vorher, und noch mehr Enttäuschungen könnte ich nicht aushalten. Aber so wie es jetzt ist, halte ich es auch nicht mehr aus, immer nur alleine, nie mal ein bisschen Gesellschaft und Ablenkung von dem ganzen anderen Mist, der noch ist. Nie mal irgendwas worauf ich mich freuen könnte, weil inzwischen alles nur noch langweilig ist, selbst das Radfahren macht nicht mehr so viel Spaß wie früher, weil ich immer nur alleine bin. Nicht mal meinen Geburtstag kann ich feiern, weil es niemanden gibt, den ich einladen könnte.
Und wenn meine Mutter auch nicht mehr da ist, was sicher bald soweit sein wird, dann bin ich völlig alleine. Und habe auch keine Wohnung mehr. Denn für mich alleine bezahlt das Sozialamt so eine Wohnung wie unsere nicht, zu groß, zu teuer für eine Person. Wir wohnen seit 36 Jahren hier. Zusammen mit der Rente von meiner Mutter kommen wir gut klar, aber wenn ich nur noch die Grundsicherung habe, würde es sehr eng werden. Das Alleinsein, ständige Geldsorgen und immer Angst, dass irgendwas passiert, was Geld kostet oder wo ich Hilfe brauche. Das ist das Leben, das auf mich warten würde. Und so möchte ich nicht leben. Es ist jetzt schon alles schlimm genug für mich. Und dann auch noch der Ärger mit dem Vermieter, den wir seit 2019 haben. Wir bekommen die Nebenkostenabrechnungen von dem nicht, der Mieterverein bzw Anwalt scheint auch nicht weiter zu kommen, jedenfalls wurde noch immer nichts erreicht. Die Abrechnungen müssen wir dem Sozialamt vorlegen, weil ich Grundsicherung bekomme. Die wissen Bescheid was da los ist, bisher gab es noch keinen Ärger. Aber das wird sicher nicht ewig so bleiben, irgendwann wollen die das haben. Und dann werden wir auch da noch Ärger bekommen, obwohl wir nichts dafür können. Und eine ganze Menge Geld kriegen wir auch noch von dem, die Rückzahlungen. Und im Moment geht es immer noch nur um 2019 und 2020. Und neulich hat unsere Nachbarin meiner Mutter erzählt, der hätte ihr gesagt, er will uns die Wohnung kündigen. Bis jetzt ist noch nichts gekommen, aber das heißt ja nichts. Der Ärger käme dann auch noch dazu. Nur noch Probleme wohin man sieht, und besser kann es nicht mehr werden. Eine neue Familie gibt es logischerweise auch für niemanden, und eine Freundin werde ich nicht mehr finden. Ich habe ganz einfach keine Lust mehr. Es gibt nichts, wofür es sich für mich noch lohnen würde, zu leben. Und dann vermisse ich B. und K. und die kleine M. und den lustigen, süßen kleinen Hund immer noch sehr. (@Pitjes: Du wolltest wissen, wen ich verloren habe? Hier im Text steht es . Alle, die ich mag, habe ich immer verloren. Und immer gehofft, dass sich irgendjemand doch mal an mich erinnert und sich meldet. Aber natürlich vergeblich)
Sowas wie Christian möchte ich natürlich auf keinen Fall erleben müssen. Wenn mir das drohen würde, bliebe mir wohl nichts anderes übrig, als weiter zur Dialyse gehen zu müssen.
Der Text ist viel zu lang, und meine "Lebensgeschichte " interessiert auch niemanden, ich weiß. Wird bestimmt gar keiner lesen.
Trotzdem viele Grüße von Hachiko :blume:

Moin,
vielen Dank dafür, dass du so mutig warst, und einen kleinen Teil von deinen Lebenserfahrungen hier hin geschrieben hast. Das war bestimmt nicht so einfach.
Ja, es ist schlimm, was Familie sich untereinander antun kann. Davon können spätere Beziehungen stark beeinflusst werden.
Mir fällt auf, dass du dich immer sehr schnell in Abhängigkeiten begibst. Sicher hast du einen starken Wunsch dazu, der Mensch ist ja auch ein soziales Wesen. Damit machst du dich sehr verwundbar. Besser ist es, die Spannung des Neuen, des interessanten länger aufrecht zu halten.
Du erwähntest an einer Stelle: Ich vermute es liegt daran, dass ich eben nie lernen konnte, wie man das macht, sich mit jemandem anfreunden, und wie man sich richtig verhält wenn man mit jemandem befreundet ist.
Meine Meinung dazu ist, entweder es klappt, oder nicht. Wen meine Einzigartigkeit nicht richtig interessiert, mit demjenigen Menschen will ich auch nichts zu tun haben. Es gibt Zeiten im häufig jungen Leben, da kennst du Hinz und Kunz, und alle anderen auch. Wenn aber später fünf davon übrig bleiben, sind das gute Freunde und Freundinnen, die dich lieben so, wie du bist. Das dauert auch schon mal länger, aber du darfst nie aufgeben, danach zu suchen. In der Zeit bis dahin nutze die Einsamkeit, dich selbst kennen zu lernen. Einsamkeit ist eine Chance, unabhängig zu werden, und herauszufinden, was du wirklich bist und willst.
Hast du mal überlegt, in Therapie zu gehen? Du hast schon mit dir selbst, der Dialyse zu tun, und das Schicksal deiner Mutter geht auch nicht spurlos an dir vorrüber. Das zieht viel Kraft, die du dringend nötig hast. Dazu sind verlässliche Beziehungen wichtig. In einer Therapie wäre es so. Die Kassenärztliche Vereinigung deines Bundeslandes verschickt Listen mit Adressen psychotherapeutischer Praxen, wo du fragen kannst mit Dringlichkeitsvermerk. Dann bekommst du ohne langes Warten einen Platz. Der VdK, weiß auch Rat, und natürlich zu aller erst deine Krankenkasse. Ruckartig wird das nicht gehen, dazu gehört viel Ausdauer und Geduld. Deine Stadtverwaltung führt auch aktuaisierte Listen mit Kontakten zu Psychotherapeuten. Versuche, eine Analyse durchzuboxen, die hat die meisten Stunden.
Und, zu guter Letzt, bist du natürlich herzlich eingeladen, weiter hier aus deiner spannenden Geschichte zu erzählen!
Ich kenne da noch ein Forum, das für dich interessant sein könnte, einfach aus Interesse. Verlässlichkeit in einem Forum sollte man aber generell nicht erwarten. WWW.enableme.de
Das ist ein deutsch-schweizerisches Gemeinschaftsprojekt für Menschen mit Beeinträchtigung/en.
Bis denn dann

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 15:26 #523819

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Zusammen mit der Rente von meiner Mutter kommen wir gut klar, aber wenn ich nur noch die Grundsicherung habe, würde es sehr eng werden.
Das ist nicht gesagt. Sobald Du alleinwohnend bist, im Behördensprech heißt das: eine eigene Bedarfsgemeinschadt bildest, ändert sich auch der Grundsicherungsanspruch.

Die wissen Bescheid was da los ist, bisher gab es noch keinen Ärger. Aber das wird sicher nicht ewig so bleiben, irgendwann wollen die das haben. Und dann werden wir auch da noch Ärger bekommen, obwohl wir nichts dafür können.
Wenn der Anwalt des Mietervereins unfähig sein sollte, dir die zustehende Nebenkostenrechnung zu verschaffen, muss dich das Sozialamt dabei unterstützen, gegebenenfalls indem man dir einen eigenen Anwalt finanziert. Dass sie das nicht tun wollen, dürfte der Grund sein, warum sie so geduldig sind.

Es ist natürlich grundsätzlich gut voraus zu denken, was passieren könnte, aber in diesen Fällen gibt es im Moment nichts, was Du tun könntest, also musst Du dir da keine Gedanken machen.

Da Du mit 49 Grundsicherung beziehst, nehme ich an, dass du erwerbsunfähig bist. Mancherorts gibt es Selbsthilfegruppen. Diese Liste ist nicht vollständig www.bundesverband-niere.de/angebot/selbsthilfe-vor-ort frag daher am besten die Sozialberatung der Klinik.

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 16:22 #523823

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Moin
Eine Anmerkung zur "Zitieren"-Funktion möchte ich mir noch erlauben. Du musst nicht den ganzen Text stehen lassen. Reinen Text, der keine eckigen Klammern enthält und den Du für unwichtig hältst, kannst Du immer problemlos löschen. Wie man oben sieht, wo ich nur das "Moin" habe stehen lassen, geht das auch, wenn man sehr radikal vorgeht.
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Dialyse Ende 26 Aug 2023 17:36 #523825

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Zusammen mit der Rente von meiner Mutter kommen wir gut klar, aber wenn ich nur noch die Grundsicherung habe, würde es sehr eng werden.
Das ist nicht gesagt. Sobald Du alleinwohnend bist, im Behördensprech heißt das: eine eigene Bedarfsgemeinschadt bildest, ändert sich auch der Grundsicherungsanspruch.

Die wissen Bescheid was da los ist, bisher gab es noch keinen Ärger. Aber das wird sicher nicht ewig so bleiben, irgendwann wollen die das haben. Und dann werden wir auch da noch Ärger bekommen, obwohl wir nichts dafür können.
Wenn der Anwalt des Mietervereins unfähig sein sollte, dir die zustehende Nebenkostenrechnung zu verschaffen, muss dich das Sozialamt dabei unterstützen, gegebenenfalls indem man dir einen eigenen Anwalt finanziert. Dass sie das nicht tun wollen, dürfte der Grund sein, warum sie so geduldig sind.

Es ist natürlich grundsätzlich gut voraus zu denken, was passieren könnte, aber in diesen Fällen gibt es im Moment nichts, was Du tun könntest, also musst Du dir da keine Gedanken machen.

Da Du mit 49 Grundsicherung beziehst, nehme ich an, dass du erwerbsunfähig bist. Mancherorts gibt es Selbsthilfegruppen. Diese Liste ist nicht vollständig www.bundesverband-niere.de/angebot/selbsthilfe-vor-ort frag daher am besten die Sozialberatung der Klinik.
Sie wohnt aber mit ihrer Mutter zusammen, da wird deren Rente auf Hachikos Leistungen angerechnet. Es wäre daher zu überlegen, mit der Mutter einen Untermietvertrag zu machen. In dem Fall berät die Caritas, und das Sozialamt, wo der Antrag gestellt wird. Sie hat auch Anspruch auf einen GdB 60, als Dial,sepatientin, damit ist sie schwerbeschädigt und damit verbinden sich andere Vorteile. Sie kann auch einen Pflegegrad beantragen, PG II sollte machbar sein. Damit fährt sie stark vergünstigt im öPnv mit einer Jahreskarte ihrer StVw.. Sie hat Anspruch auf Sonderernährung und entsprechende Gelder, hmm u.u.u..
Mit dem neuen, verbesserten Gesetz zur Teilhabe behinderter Menschen steigt der Depotwert immens nochmals.
Fortsetzung folgt.

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 17:40 #523826

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Eine Anmerkung zur "Zitieren"-Funktion möchte ich mir noch erlauben. Du musst nicht den ganzen Text stehen lassen. Reinen Text, der keine eckigen Klammern enthält und den Du für unwichtig hältst, kannst Du immer problemlos löschen. Wie man oben sieht, wo ich nur das "Moin" habe stehen lassen, geht das auch, wenn man sehr radikal vorgeht.
Erlaubnis erteilt. Das wäre sowieso meine nächste gute Frage geworden.
Danke! :cheers:

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 18:19 #523827

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Es wäre daher zu überlegen, mit der Mutter einen Untermietvertrag zu machen.
Abgesehen davon, dass Du hier vermutlich keine Beratungsecke eröffnen möchtest, wie man durch Scheinverträge Sozialleistungen ergaunert, wären dann die Mieteinnahmen bei der Mutter je nach Art und Höhe der Rente auf diese anzurechnen und gegebenenfalls zu versteuern. Das sollte man sich genau überlegen oder noch besser: gar nicht überlegen. Geld ist ja im Moment nicht das Problem.

Das größte Problem beim Tod ist normalerweise die Größe der Wohnung. Das Sozialamt möchte dann womöglich, dass man in eine kleinere umzieht. Das kann auch passieren, wenn die Mutter etwa wegen Pflegebedürftigkeit ins Heim muss.

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Dialyse Ende 26 Aug 2023 18:50 #523828

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Es wäre daher zu überlegen, mit der Mutter einen Untermietvertrag zu machen.
Abgesehen davon, dass Du hier vermutlich keine Beratungsecke eröffnen möchtest, wie man durch Scheinverträge Sozialleistungen ergaunert, wären dann die Mieteinnahmen bei der Mutter je nach Art und Höhe der Rente auf diese anzurechnen und gegebenenfalls zu versteuern. Das sollte man sich genau überlegen oder noch besser: gar nicht überlegen. Geld ist ja im Moment nicht das Problem.

Das größte Problem beim Tod ist normalerweise die Größe der Wohnung. Das Sozialamt möchte dann womöglich, dass man in eine kleinere umzieht. Das kann auch passieren, wenn die Mutter etwa wegen Pflegebedürftigkeit ins Heim muss.
Hoppla? Scheinvertrag? Es wäre ein völlig legitiemer Vorgang, die NK zu entlasten, die im M. durch die Rente der Mutter abgedeckt werden.
www.gegen-hartz.de/news/buergergeld-das-...-immer-zu-a-beachten
Also Wahrschau mit solchen Vorwürfen!
Wenn die Bedarfsgemeinschaft aufgelöst werden müsste, gäbe es sicher die Aufforderung, die Wohnungsgröße auf die "angemessene Größe" zu ändern, je nach Bundesland zw. 47 und 50 qm, individuelle zusätzliche Fläche möglich, z. B. bei Bauchfell- oder Heimdialyse Raum für Pflegematerial. Deshalb ist es so wichtig, durch Kenntlichmachung seiner Situation, PG, GdB, Zugang zu zstzl. Entlastungen zu kommen. Die Übergangsfrist kann so bei der schwierigen Situation auf dem Wohnungsmarkt grade bei kleinen Einheiten und der gesundheitlichen Verhältnisse deutlich verlängert werden. Ein gutes Recht unserer Sozialsysteme.
Mit wenig Geld zu leben, ist mutig, und bedeutet, auch unter schwierigen Lebensumständen zu bestehen, und weiter zu machen. Aufgeben ist keine Option!

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Dialyse Ende 27 Aug 2023 04:00 #523831

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Kommt auf die rechtliche Situation im jeweiligen Bundesland an, ob Eltern an ihre erwachsenen Kinder untervermieten dürfen.
Hier in Niederösterreich ist es ja so, dass wenn erwachsene Kinder bei den Eltern wohnen, der Gesetzgeber immer von einer unterhaltsähnlichen Leistung ausgeht und deshalb Sozialgelder kürzt.
Der Versuch einen gemeinsamen Haushalt durch einen Untermietsvertrag zu trennen wäre als Versucherungsbetrug und Erschleichen einer Leistung zu werten.

Ihr Deutschen habt sicher eure eigene Rechtslage und ähnliche Gesetze die bei Sozialleistungen oft von Erschleichung und zu unrecht bezogenen Leistungen ausgeht.

Bei sowas muss man immer vorsichtig sein und sich vielleicht bei der Rechtsschutzversicherung oder dergleichen erkundigen - es möchte sich ja sicher sein, dass alles legal ist. Sonst kommt irgendwann das Finanzamt und dergleichen wenn man etwas "übersieht". ;)
Wenn Geld den Besitzer wechselt sind ja auch oft Steuern und Abgaben fällig, so lasch ist das mit der Untervermietung ja auch nicht.


So als jemand der sich bissl auskennt, getrennte Mietsverträge und eine Wohngemeinschaft wären da eher ein Thema wenn mans legal haben möchte - sofern das im jeweiligen Bundesland eben möglich ist.
In manchen Bundesländern zählt der bloße Wille seine Einkommen zu trennen und nicht füreinander finanziell aufkommen zu wollen um ein getrennter Haushalt zu sein - in anderen Bundesländern geht man bei den eigenen Kindern automatisch von einem gemeinsamen Haushalt aus.
Sprich ein gemeinsamer Haushalt ist nicht nur miteinander zu wohnen, sondern auch die Bereitschaft aus einem finanziellen Topf zu wirtschaften. Hat man getrennte Kosten ist es kein gemeinsamer Haushalt im juristischen Sinne.
Und beim Sozialamt bin ich dann auch meine eigene Bedarfsgemeinschaft - so kann man mir auch nicht das Einkommen von Menschen anrechnen, die garnicht verpflichtet oder gewillt sind für mich finanziell aufzukommen - wäre ein illegales Abhängigkeitsverhältnis und somit nicht möglich.

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Dialyse Ende 27 Aug 2023 08:49 #523832

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Hallo an alle! :)
Ja, Ihr habt es tatsächlich gelesen, ich finde es echt nett, daß Ihr Euch die Zeit dafür genommen habt. Und es wurde ja auch einiges geschrieben. Deshalb der Reihe nach. :)
@Christian: Ja, ein Haustier wäre schon schön. Aber Katze geht nicht, weil meine Mutter und ich stark allergisch dagegen sind. Einen Hund hätte ich schon als Kind gerne gehabt, leider nie bekommen. Und jetzt würde es nicht mehr gehen. Wir kommen mit unserem Geld zwar gut klar, weil wir es nicht verplempern (gibt es das Wort in Österreich :)? ), wir gehen nicht essen, haben kein Auto (beide auch kein Führerschein, hatte nur mein Vater) , lassen uns kein Essen liefern......und Unmengen an Lebensmitteln und ständig neue Kleidung brauchen wir auch nicht, und wenn, wird in günstigen Läden gekauft, keine teuren Markensachen oder so. Und da wir sorgsam mit unseren Sachen umgehen, halten sie auch viele Jahre.
Aber ein Hund würde einfach zu teuer werden. Steuer, Versicherung (Haftpflicht ist vorgeschrieben), nicht zu vergessen Tierarzt. Seit da die Gebühren vor einiger Zeit erhöht wurden, sollen die Behandlungen mindestens doppelt so viel kosten wie vorher. Das Futter wäre noch das Geringste an Kosten. Außerdem muß man in unserem Bundesland seit einigen einigen Jahren eine Prüfung ablegen wenn man zum ersten Mal einen Hund anschafft, das kostet auch einiges. Ein Problem wäre auch das Spazieren gehen. Vor der Dialyse hätte ich nicht genug Zeit dafür, wenn ich Mittags nach Hause komme, bin ich immer sehr müde und schlapp und muss mich erst länger hinlegen. Und wenn ich mal im Krankenhaus bleiben muss, sind es gleich mehrere Tage, die überbrückt werden müssten. Meine Mutter kann das nicht mehr, wie gesagt kann sie nur noch sehr schlecht laufen. Und unsere Nachbarin würde es zwar bestimmt mal machen, aber seit sie Rentnerin ist, ist sie dauernd verreist, meistens bei ihren Kindern und den kleinen Enkeln, die weit weg wohnen. Und ein Tier im Käfig käme auch nicht in Frage. Früher hatte ich auch Wellensittiche, die mag ich ebenfalls sehr gerne. Aber natürlich haben sie sehr viel Dreck gemacht. Ich bin immer froh, wenn ich mit Saubermachen fertig bin, weil das doch ganz schön anstrengend ist inzwischen. Da möchte ich mir nicht noch zusätzlich Arbeit aufhalsen.

Was Du von Deiner Familie schreibst, hört sich auch überhaupt nicht schön an. Ich habe ja auch früher schon Deine Beiträge gelesen. Und trotzdem scheinst Du immer noch ein sehr positiver Mensch zu sein. Das finde ich bewundernswert. Ich war das früher auch mal, als ich noch dachte, irgendwann kann alles auch für mich noch besser werden. Es ist einfach nur traurig, wenn es in Familien so zugeht wie z.B. bei Dir oder mir. Warum können die Leute nicht einfach friedlich zusammen leben und aufhören, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben?! Solange niemand anders belästigt, geschädigt oder so was wird, geht es doch niemanden was an. Und dann ständig dieser Neid und Missgunst.
Mein Sprachproblem war kein Sprachfehler, ich konnte mit fremden Menschen überhaupt nicht sprechen. Dafür gibt es einen Namen, selektiver Mutismus. Wenn man nicht spricht obwohl man es kann, das können leider viele Menschen nicht verstehen, zumal es nicht so sehr häufig vorkommt. Viele sehen es als eine Art persönliche Beleidigung an, oder/und glauben, man wäre zurückgeblieben oder so. Und reagieren entsprechend. B. hatte mir einmal erzählt, dass ihre Nichte ebenfalls Mutismus hat. Da ist mir natürlich klar geworden, warum sie so gut mit mir umgehen konnte und mir so einfühlsam beim "Sprechenlernen "geholfen hat.

@Pitjes und Farmerfive: Ich glaube, ich muss was richtig stellen, ich bekomme nicht Bürgergeld(früher Hartz IV), sondern Grundsicherung im Alter und bei Behinderung, ich glaube, so heißt es richtig. Der Betrag,die Miete, Nebenkosten sowie die Vorschriften für Wohnen sind zwar die gleichen, aber sonst gibt es Unterschiede. Bei Grundsicherung fällt natürlich alles weg, was mit arbeiten etc zu tun hat. Und es gibt bei uns auch keine Bedarfsgemeinschaft, die Rente meiner Mutter wird nicht auf mein Geld angerechnet, ich bekomme den vollen Betrag. Das war nicht immer so, aber das wußten wir nicht. Ich bekomme Grundsicherung seit es sie gibt, also schon viele Jahre. Vor ungefähr 10 Jahren kam plötzlich Post vom Sozialamt, ich würde eine sehr hohe Nachzahlung bekommen, mit Verweis auf drei Urteile des Bundessozialgerichts. Natürlich wollte ich wissen, worum es da ging und habe im Internet geguckt, da kann man die ganzen Urteile einsehen. Es hatten also 3 Leute geklagt, die in einer ähnlichen Situation waren wie ich, Erwachsene, die mit anderen Erwachsenen zusammen gelebt haben. Einmal eine alte Dame, die mit ihrer Freundin zusammen wohnte, von der sie gepflegt wurde, dann ein junger Mann mit Behinderung, der bei seinen Eltern lebte, das dritte weiß ich nicht mehr. Sie hatten geklagt, weil ihnen das Sozialamt weniger Geld gezahlt hat, weil man der Meinung war, wenn man mit anderen zusammen lebt, hätte man nicht soviel Ausgaben. Sie haben Recht bekommen, deshalb habe auch ich die Nachzahlung und anschließend mehr Geld monatlich bekommen.
Ausserdem bezahlt das Sozialamt meinen Anteil an Miete und Nebenkosten, da wir zu zweit hier wohnen, also die Hälfte. Als mein Vater noch gelebt hat, war es ein Drittel. Den Rest müssen wir selbst bezahlen, da meine Mutter ja keine Grundsicherung bekommt. Wir wohnen seit 36 Jahren hier, haben also einen sehr alten Mietvertrag und die Miete ist deshalb noch relativ günstig für eine 4 Zimmerwohnung in dieser Größe. Weil das Amt nur die Hälfte bezahlen muss, kommt es von den Kosten für Unterkunft noch hin mit der Höhe. Aber wenn meine Mutter hier nicht mehr wohnen würde, wäre und sie alles bezahlen müssten, wäre das natürlich zu hoch und alleine darf man auch nicht so viel qm haben, ich glaube nur ungefähr 45qm, und die Miete etwas über 400€ . Wo man so eine Wohnung heutzutage noch finden soll, interessiert die natürlich nicht. Jedenfalls dürfte ich dann natürlich nicht mehr hier wohnen. Soweit ich weiß, können sie einen nicht wirklich zwingen, umzuziehen, aber die Wohnkosten werden nicht mehr übernommen. Ich weiß allerdings nicht, ob gar nicht mehr oder nur noch in der Höhe, was einem zusteht, und wenn man nicht auszieht, müsste man den Rest selbst aufbringen. Also im Grunde natürlich doch Zwang, eben durch die Hintertür.

Einen Behindertenausweis habe ich seit ich an der Dialyse bin, also seit 31 Jahren. Auch die dazugehörige Fahrmarke für den ÖPNV habe ich. Die kostet gar nichts wenn man Sozialleistungen bekommt. Ansonsten kostet es pro Monat 10€,und man kann wählen, ob man sie jeweils für ein halbes oder ganzes Jahr haben möchte. Da ich ohnehin nicht bezahlen muss, bekomme ich sie immer automatisch für ein ganzes Jahr. Damit kann ich auch Regionalzüge nutzen, was ich ab und zu auch mache, wenn ich mal einen kleinen Ausflug in die etwas weitere Umgebung mache. Und sonst fahre ich sehr oft Bus bzw Straßenbahn. Im Sommer allerdings auch wann immer möglich lieber das Fahrrad.

Einen Pflegegrad bekomme ich nicht, ich bin ja noch völlig fit. Gut, inzwischen ist alles ein bisschen anstrengender, und ich muss mich öfter mal ausruhen. Aber sonstige Einschränkungen habe ich nicht. Pflegegrad bekommt man ja nur, wenn man bei alltäglichen Verrichtungen Hilfe braucht.

Auch das zusätzliche Geld für Ernährung bekomme ich. Allerdings auch erst seit ungefähr 10 Jahren, denn davon wussten wir nichts. Ich habe es dann zufällig in einer Zeitschrift gelesen, das Sozialamt erzählt einem nämlich nicht,was einem zusteht.
In unserer Stadt gibt es ausserdem einen Sozialpass, den bekommen Menschen die Sozialleistungen bekommen, automatisch. Damit bekommt man bei einer Reihe von Einrichtungen Ermäßigung, z. B. Schwimmbäder, Museen und Öffentliche Bücherei. Auch für das Abo unserer Tageszeitung müssen wir damit nur die Hälfte bezahlen.

Der Anwalt vom Mieterverein tut wirklich was er kann, daran liegt es nicht. Ein Grund ist, dass der Rechtsweg in Deutschland eben immer seine Zeit braucht. Jedesmal wenn was beim Gericht eingereicht wurde, dauert es wieder. Aber der Hauptgrund ist unser Vermieter. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass er Türke ist. Er rührt sich nicht und reagiert auf nichts, keinen Brief vom Gericht oder Anwalt, keine Fristen, einfach nichts. Der Anwalt hat auch schon gesagt, sowas ist ihm noch nicht untergekommen. Und die vom Sozialamt hat gesagt, mit türkischen Vermietern hätten sie immer großen Ärger.
Wir wohnen seit 36 Jahren hier, in der Zeit wurde unsere Wohnung schon 2 oder 3 mal verkauft, nie gab es Ärger oder Probleme. Dem gehört unsere Wohnung seit Anfang 2019,seit 2020 geht das jetzt, da ist meine Mutter in den Mietverein eingetreten. Er wurde bereits zweimal verklagt, beim ersten mal hat die Richterin gleich ohne Verhandlung geurteilt, denn der ist ja verpflichtet, die Nebenkostenabrechnungen auszustellen. Hat bloß nichts genützt. Letztes Jahr gab es eine Verhandlung, allerdings hat der Herr morgens dem Gericht durch einen Anwalt mitteilen lassen, dass er nicht zu erscheinen geruht. Ist er auch nicht. Hatte ich mir auch gedacht, der Anwalt auch. Wir bekommen immer die Kopien der Briefe, die vom Anwalt an Vermieter und Gericht, sowie vom Gericht. Vor ein paar Monaten kam ein Brief, in dem wurde dem Vermieter eine Geldstrafe von ungefähr 20 000€ oder ersatzweise mehrere Tage Haft bei Nichtzahlung, wenn er nicht Einsicht in die Abrechnungsunterlagen gewährt. In Kürze hat meine Mutter wieder einen telefonischen Termin mit dem Anwalt, mal sehen, ob es dann was neues gibt.
So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen :).

Ich finde es wirklich sehr, sehr nett, dass Ihr Euch so für meine Probleme interessiert und Euch soviel Gedanken macht, obwohl Ihr mich nicht mal kennt. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Und jetzt sieht tatsächlich nicht mehr alles ganz so schlimm aus, und ich habe sogar wieder ein kleines bisschen Zuversicht. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken! :blume:

Ich werde die Dialyse nicht nächste oder übernächste Woche beenden, das hatte ich auch nicht vor. Ich wollte nur mich nur für den Fall der Fälle mal informieren und werde ansonsten abwarten was noch kommt.
Vielen herzlichen Dank! :regenbogen:
Und falls es was neues geben sollte, werde ich es hier bestimmt schreiben. Soweit erstmal! Wünsche allen einen schönen Tag! :blume:
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Dialyse Ende 27 Aug 2023 13:16 #523834

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@Pitjes und Farmerfive: Ich glaube, ich muss was richtig stellen, ich bekomme nicht Bürgergeld(früher Hartz IV), sondern Grundsicherung im Alter und bei Behinderung, ich glaube, so heißt es richtig. Der Betrag,die Miete, Nebenkosten sowie die Vorschriften für Wohnen sind zwar die gleichen, aber sonst gibt es Unterschiede. Bei Grundsicherung fällt natürlich alles weg, was mit arbeiten etc zu tun hat. Und es gibt bei uns auch keine Bedarfsgemeinschaft, die Rente meiner Mutter wird nicht auf mein Geld angerechnet, ich bekomme den vollen Betrag. Das war nicht immer so, aber das wußten wir nicht. Ich bekomme Grundsicherung seit es sie gibt, also schon viele Jahre. Vor ungefähr 10 Jahren kam plötzlich Post vom Sozialamt, ich würde eine sehr hohe Nachzahlung bekommen, mit Verweis auf drei Urteile des Bundessozialgerichts. Natürlich wollte ich wissen, worum es da ging und habe im Internet geguckt, da kann man die ganzen Urteile einsehen. Es hatten also 3 Leute geklagt, die in einer ähnlichen Situation waren wie ich, Erwachsene, die mit anderen Erwachsenen zusammen gelebt haben. Einmal eine alte Dame, die mit ihrer Freundin zusammen wohnte, von der sie gepflegt wurde, dann ein junger Mann mit Behinderung, der bei seinen Eltern lebte, das dritte weiß ich nicht mehr. Sie hatten geklagt, weil ihnen das Sozialamt weniger Geld gezahlt hat, weil man der Meinung war, wenn man mit anderen zusammen lebt, hätte man nicht soviel Ausgaben. Sie haben Recht bekommen, deshalb habe auch ich die Nachzahlung und anschließend mehr Geld monatlich bekommen.
Ausserdem bezahlt das Sozialamt meinen Anteil an Miete und Nebenkosten, da wir zu zweit hier wohnen, also die Hälfte. Als mein Vater noch gelebt hat, war es ein Drittel. Den Rest müssen wir selbst bezahlen, da meine Mutter ja keine Grundsicherung bekommt. Wir wohnen seit 36 Jahren hier, haben also einen sehr alten Mietvertrag und die Miete ist deshalb noch relativ günstig für eine 4 Zimmerwohnung in dieser Größe. Weil das Amt nur die Hälfte bezahlen muss, kommt es von den Kosten für Unterkunft noch hin mit der Höhe. Aber wenn meine Mutter hier nicht mehr wohnen würde, wäre und sie alles bezahlen müssten, wäre das natürlich zu hoch und alleine darf man auch nicht so viel qm haben, ich glaube nur ungefähr 45qm, und die Miete etwas über 400€ . Wo man so eine Wohnung heutzutage noch finden soll, interessiert die natürlich nicht. Jedenfalls dürfte ich dann natürlich nicht mehr hier wohnen. Soweit ich weiß, können sie einen nicht wirklich zwingen, umzuziehen, aber die Wohnkosten werden nicht mehr übernommen. Ich weiß allerdings nicht, ob gar nicht mehr oder nur noch in der Höhe, was einem zusteht, und wenn man nicht auszieht, müsste man den Rest selbst aufbringen. Also im Grunde natürlich doch Zwang, eben durch die Hintertür.

Einen Behindertenausweis habe ich seit ich an der Dialyse bin, also seit 31 Jahren. Auch die dazugehörige Fahrmarke für den ÖPNV habe ich. Die kostet gar nichts wenn man Sozialleistungen bekommt. Ansonsten kostet es pro Monat 10€,und man kann wählen, ob man sie jeweils für ein halbes oder ganzes Jahr haben möchte. Da ich ohnehin nicht bezahlen muss, bekomme ich sie immer automatisch für ein ganzes Jahr. Damit kann ich auch Regionalzüge nutzen, was ich ab und zu auch mache, wenn ich mal einen kleinen Ausflug in die etwas weitere Umgebung mache. Und sonst fahre ich sehr oft Bus bzw Straßenbahn. Im Sommer allerdings auch wann immer möglich lieber das Fahrrad.

Einen Pflegegrad bekomme ich nicht, ich bin ja noch völlig fit. Gut, inzwischen ist alles ein bisschen anstrengender, und ich muss mich öfter mal ausruhen. Aber sonstige Einschränkungen habe ich nicht. Pflegegrad bekommt man ja nur, wenn man bei alltäglichen Verrichtungen Hilfe braucht.

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In unserer Stadt gibt es ausserdem einen Sozialpass, den bekommen Menschen die Sozialleistungen bekommen, automatisch. Damit bekommt man bei einer Reihe von Einrichtungen Ermäßigung, z. B. Schwimmbäder, Museen und Öffentliche Bücherei. Auch für das Abo unserer Tageszeitung müssen wir damit nur die Hälfte bezahlen.

Der Anwalt vom Mieterverein tut wirklich was er kann, daran liegt es nicht. Ein Grund ist, dass der Rechtsweg in Deutschland eben immer seine Zeit braucht. Jedesmal wenn was beim Gericht eingereicht wurde, dauert es wieder. Aber der Hauptgrund ist unser Vermieter. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass er Türke ist. Er rührt sich nicht und reagiert auf nichts, keinen Brief vom Gericht oder Anwalt, keine Fristen, einfach nichts. Der Anwalt hat auch schon gesagt, sowas ist ihm noch nicht untergekommen. Und die vom Sozialamt hat gesagt, mit türkischen Vermietern hätten sie immer großen Ärger.
Wir wohnen seit 36 Jahren hier, in der Zeit wurde unsere Wohnung schon 2 oder 3 mal verkauft, nie gab es Ärger oder Probleme. Dem gehört unsere Wohnung seit Anfang 2019,seit 2020 geht das jetzt, da ist meine Mutter in den Mietverein eingetreten. Er wurde bereits zweimal verklagt, beim ersten mal hat die Richterin gleich ohne Verhandlung geurteilt, denn der ist ja verpflichtet, die Nebenkostenabrechnungen auszustellen. Hat bloß nichts genützt. Letztes Jahr gab es eine Verhandlung, allerdings hat der Herr morgens dem Gericht durch einen Anwalt mitteilen lassen, dass er nicht zu erscheinen geruht. Ist er auch nicht. Hatte ich mir auch gedacht, der Anwalt auch. Wir bekommen immer die Kopien der Briefe, die vom Anwalt an Vermieter und Gericht, sowie vom Gericht. Vor ein paar Monaten kam ein Brief, in dem wurde dem Vermieter eine Geldstrafe von ungefähr 20 000€ oder ersatzweise mehrere Tage Haft bei Nichtzahlung, wenn er nicht Einsicht in die Abrechnungsunterlagen gewährt. In Kürze hat meine Mutter wieder einen telefonischen Termin mit dem Anwalt, mal sehen, ob es dann was neues gibt.
So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen :).

Ich finde es wirklich sehr, sehr nett, dass Ihr Euch so für meine Probleme interessiert und Euch soviel Gedanken macht, obwohl Ihr mich nicht mal kennt. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Und jetzt sieht tatsächlich nicht mehr alles ganz so schlimm aus, und ich habe sogar wieder ein kleines bisschen Zuversicht. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken! :blume:

Ich werde die Dialyse nicht nächste oder übernächste Woche beenden, das hatte ich auch nicht vor. Ich wollte nur mich nur für den Fall der Fälle mal informieren und werde ansonsten abwarten was noch kommt.
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Moin Hachiko,
heißt genau Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (SGB XII).
Schön zu lesen, dass von der Seite her alles gut ist.
Die Sachbearbeiterin im Sozialamt kann sich sicherlich nur ein Urteil über Leute oder Umstände erlauben, über die sie aktenlagenmäßig Bescheid weiß. Ich habe 2015 bis '16 bei einem sehr netten türkischen Ehepaar gewohnt, die hier in einer der teuersten Quartiere der Stadt ein Mehrfamilienhaus gekauft hatten von ihrer Arbeit, dem Mann ging es körperlich so schlecht, weil der sich kaputtmalocht hat. Das und der Erfolg, das Goldkettchen und der Benz, gehören aber kulturell verwurzelt zusammen wie Istanbul und die Katzen, die auf eigene Kosten jeder liebevoll pflegt.
Aaaber es gibt natürlich auch die Anderen, die Clans, wo euer Vermieter wohl einem angehört. Dann haben die noch ganz viel Machismo, weshalb man manchmal Schwierigkeiten haben kann.
Schönen Sonntag!

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Dialyse Ende 27 Aug 2023 19:57 #523835

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Hallo Hachiko,

Du hast in Deinem Leben schon eine ganze Menge durchgemacht und durchgestanden:
Mobbing in der Schule, zerbrochene Familie, enttäuscht von Bekanntschaften und nicht zu vergessen, die vielen Jahre Dialyse. Dazu kommt noch der Ärger mit dem Vermieter und die Ungewissheit, wie es weitergeht.
Es ist schön, dass Du den Mut hast, so offen darüber zu schreiben, dass Du uns an Deinem Leben teil haben lässt.

Wie Du schreibst, leidest Du sehr unter der Einsamkeit. Du wünscht Dir Kontakt zu Menschen, die es gut mit Dir meinen und die Verständnis haben für Dich und Deine Einschränkungen. Dieser Wunsch ist völlig normal. Und ich darf Dir sagen: Du bist damit nicht allein. Es gibt sehr viele Menschen, die enttäuscht und zurückgezogen leben und genau den gleichen Wunsch haben, wie Du.

Ich persönlich bin aus Überzeugung heraus ehrenamtlicher Mitarbeiter bei uns in der örtlichen Kirchgemeinde. Wir hatten den Eindruck, dass Menschen in unserer Gegend leben, die einsam sind und an dieser Einsamkeit leiden. Als wir vor einigen Jahren von unserer Kirchengemeinde aus Angebote für genau diese Menschen ins Leben gerufen haben, waren wir erstaunt, wie viele einsame Menschen es in unserer Nachbarschaft gibt und wie viele Menschen, diese Angebote annehmen. Diese Angebote sind unabhängig von einer Konfessionszugehörigkeit und die meisten Angebote sind kostenfrei.
Wir wissen von vielen Kirchengemeinden, die ähnliches erlebt und ähnliche Angebote geschaffen haben.
Könntest Du Dir das für Dich vorstellen? Wenn ja, hast Du die Möglichkeit, bei Deiner Kirchengemeinde mal anzufragen?
Ich kann Dir gerne anbieten, wenn Du magst, mal nachzuforschen, ob es ähnliche Angebote auch in Deiner Gegend gibt.

Liebe Hachiko, egal, wie Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir alles Gute und vertrauensvolle Menschen an Deiner Seite.

Liebe Grüße
heka59
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Dialyse Ende 27 Aug 2023 20:49 #523839

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Also mein Vermieter ist auch Türke, einer von der ganz verrückten Sorte mit Clanbildung und sekten-religiös. Gehört zu einer türkisch-fanatischen Splittergruppe die Christen sind und Aramäisch sprechen und sich fast nur in Ihresgleichen bewegen und viel mit Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung zu tun haben. Seine letzten 3 Firmen hat er mit Feuer saniert und Versicherung kassiert.
Aus Erfahrung kann ich sagen: Bei solchen Mietsverhältnissen ist oft nicht der echte Vermieter und "Boss" am Papier, sondern nur ein Strohmann. Die Mieten gehen an den Boss und der Strohmann kann sich die Strafen nicht leisten und zahlt sie auch nicht.

36 Jahre wo zur Miete zu wohenn ist hart - man weiß ja genau man hätte mit einem Kredit sich in der Zeit schon ein Eigentum anschaffen können und genausoviel Kreditrate bezahlt wie man jetzt miete bezahlt. Aber soviel Kreditwürdigkeit haben die wenigsten Menschen - oder bekommen nur extrem teure Konditionen für den Kredit - und so bleibt man Mieter.
Ein Teufelskreis wo ich mich auch frag wie ich da mal rauskommen soll - ich hoff ja ich erb das Haus von meinem Opa väterlicherseits, das er selbst vom Uropa geerbt hat.
Wobei ich mich da noch mit meiner bösen blutsverwandten Schwester um das Erbe streiten muss - aktuell zeigt sie sich aber gönnerhaft und würde mich dort wohnen lassen, weil sie heiratet im September - um sich "abzusichern" wie sie sagt. Aus meiner Familie könnte man echt eine Sitcom für RTL machen.:stumm:

Oh und wir Österreicher kennen die deutsche Umgangssprache aus dem Fernsehen. Wir haben hier in Österreich ja nur ORF und mittlerweile ServusTV und ATV....großes WTF, als Kinder schaut man da eher RTL2 und sowas wo es Pokemon und sonstige Anime gespielt hat. Und bei meiner Tante lief immer RTL. Da hab ich dann Harz4-Deutsch gelernt. Harz4 war ja damals DAS Wort auf RTL. :lach:
Und ich hab früher auch viel mehr deutsche Fernsehserien geschaut. War großer Fan von Hausmeister Krause oder Richterin Barbara Salesch. :oh:

Aktuell schau ich übrigens gern das Wachzimmer Ottakring auf ATV, das spielts glaub ich Mittwoch oder so, schau ich immer mit meiner Mutter und meinem Stiefvater. Total lustiger wiener Kulturschock mit gutem Humor.

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Dialyse Ende 28 Aug 2023 10:15 #523844

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Hallo! :) ]
@heka59: das ist wirklich sehr nett, dass Du Dir soviel Gedanken machst. Aber im Moment möchte ich einfach nichts in dieser Beziehung unternehmen. Ich bin immer noch traurig weil ich B. und K. verloren habe, auch wenn es schon ziemlich lange her ist seit letztem Jahr. Aber bei mir dauert das immer sehr lange, vielleicht weil ich sowieso schon niemanden habe. Trotzdem vielen Dank! :blume:

Noch mal zum Thema Vermieter: Natürlich sind nicht alle Türken so, bei uns im Haus wohnen noch andere, die sind sehr nett. Unser Vermieter ist wohl auch Kurde, aber damit wird es auch nichts zu tun haben, dass er sich so verhält.
Wir hatten einfach Pech, dass der unsere Wohnung auch gekauft hat. Eigentlich wollte der nämlich nur eine Wohnung für sich selbst. Wir wohnen in einer großen Wohnanlage mit über 100 Einheiten, alles Eigentumswohnungen. In vielen wohnen die Eigentümer selbst, manche sind vermietet. Unsere Nachbarin ist auch Eigentümerin, von ihr erfahren wir oft interessante Sachen, die andere Mieter nicht mitkriegen, z.B. aus den Versammlungen. Unsere Wohnung und die unter uns gehörten immer den gleichen Besitzern, sie wurden immer zusammen verkauft, aber kein Eigentümer hat je im Haus gewohnt. Unten wohnten bis 2018 Leute, die ein paar Jahre nach uns eingezogen sind. Und über uns wohnte eine türkische Familie mit 4 Töchtern, auch Eigentümer, die ebenfalls nur ein paar Jahre nach uns eingezogen sind, da waren die Töchter noch klein.
Als vor 5 Jahren die untere Wohnung leer geworden ist, kam der von oben und wollte wissen, ob wir wüssten, was mit der anderen Wohnung werden würde, seine eine Tochter suche eine. Wir wussten nur, dass beide Wohnungen zusammen an den gleichen Käufer verkauft werden sollten, warum unbedingt, keine Ahnung . Wir haben sehr gehofft, dass das nichts wird, weil wir uns gedacht haben, dass es Ärger gibt. Eine Zeitlang sah es auch so aus, weil die mit dem Geld wohl nicht an Land kamen, aber leider dann doch noch. Wie gesagt, die wollten eigentlich nur für sich eine Wohnung, aber anscheinend wollten sie wohl unbedingt diese weil die Eltern im Haus wohnen (inzwischen nicht mehr, haben letztes Jahr verkauft und sind ausgezogen). Eines Tages stand also der von oben mit unserem Vermieter vor der Tür, erklärte, sein Schwiegersohn hätte die Wohnungen gekauft, und weil er kein Deutsch spreche, sollte meine Mutter sich an ihn oben wenden. Später haben wir von unserer Nachbarin erfahren, daß der sehr wohl Deutsch spricht, wenn auch nicht so gut, aber reicht zum Verständigen. Sie kannte ihn ja aus den Versammlungen. Die haben die Wohnung unten total renoviert, und auch Fußbodenheizung eingebaut. Weswegen der auch mit den anderen Eigentümern Ärger hat und auch verklagt wurde. Weil er keine Genehmigung dafür hatte, die neue Heizung kann man nämlich nicht ablesen, keine Ahnung, ob das bei sowas immer so ist, und der Verbrauch muss geschätzt werden. Ausserdem hat er die Teile zum Ablesen von den alten Heizkörpern einfach in den Keller geschmissen. Er wurde auch dazu verurteilt, die Heizung wieder rauszureißen, aber bisher tut sich nichts.
Zuerst hat er mit der Tochter von oben und dem kleinen Kind zusammen da gewohnt, dann ward er nicht mehr gesehen. Wir haben dann erfahren, dass die sich getrennt haben, die Frau blieb wohnen. Aber sie hatte auch nur Ärger mit dem, und um das Kind hat er sich auch nicht gekümmert, hat der von oben meiner Mutter erzählt. Letztes Jahr z.B. hat es da unten in der Küche gebrannt und sie konnten monatelang nicht renovieren weil es Ärger mit dem gab. Muss man sich mal vorstellen, monatelang mit einer ausgebrannten Küche leben! Sie hat lange eine Wohnung gesucht und Anfang diesen Jahres sind sie ausgezogen. Die Wohnung stand erst mal leer, dann hat unsere Nachbarin erfahren, dass er selbst einziehen will. Hat er inzwischen auch gemacht, es stehen zwei Namen dran,seiner und ein Deutscher. Aber ist alles irgendwie seltsam, da sind immer an allen Fenstern die Rolläden runter, anscheinend sitzen die da immer im Dunkeln. Aber unsere Nachbarin hat ihn schon öfter im Treppenhaus getroffen, und ich habe auch schon manchmal leise Geräusche aus der Wohnung gehört. Naja, wenigstens weiß man jetzt wo er wohnt und es gibt eine Adresse für die Post vom Anwalt und Gericht :lach:
Betrügen wollte er uns auch. Wir bekommen nämlich nicht nur die Abrechnungen, sondern auch eine ganze Menge Geld Rückzahlung. Ganz am Anfang, als der Mieterverein sich eingeschaltet hatte, haben wir tatsächlich eine Abrechnung bekommen. Aber meiner Mutter kam irgendwas komisch vor, sie kam bloß nicht drauf, was nicht stimmt. Der Anwalt meinte aber auch, das könnten wir dem Sozialamt schicken. Kurz darauf bekam ich Post, warum wir denn auf einmal so wenig Nebenkosten bezahlen müssten, sonst wäre das doch immer mehr gewesen. Und da sind wir drauf gekommen. Der hatte einfach viel weniger geschrieben als wir tatsächlich bezahlt haben, und zwar deshalb, weil man logischerweise weniger Rückzahlung bekommt wenn man nicht so viel bezahlt hat. Aber meine Mutter konnte beweisen, dass es nicht stimmte. Naja, und jetzt geht es eben weiter mit dem Theater. Bin echt gespannt wie das weitergeht, die anderen Eigentümer werden das sicher auch nicht ewig mitmachen, die haben wohl auch noch anderen Ärger mit dem.
So, jetzt ist es schon wieder so lang geworden :lach:.

Wünsche allen noch einen schönen Tag! :regenbogen:

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Dialyse Ende 28 Aug 2023 12:00 #523845

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Moin,
bei Problemen mit eurem Vermieter könnt ihr euch hier
www.mietrecht.de/community/
beraten lassen.
Tschüss!

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Dialyse Ende 28 Aug 2023 13:18 #523846

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Vielen Dank, aber meine Mutter ist ja im Mieterverein, die kümmern sich prima. Wenn jemand so stur und dickfellig ist und den auch Konsequenzen wie eine hohe Geldstrafe oder Haft nicht beeindrucken, dann ist es leider nicht so einfach :(
:prost:

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Dialyse Ende 28 Aug 2023 18:55 #523848

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Moin Hachiko,

ich habe auch deinen Text gelesen.

Hast du in deinem SBA den Buchstaben "H " vermerkt ?

Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg...wie du dich auch entscheidest....alles Gute.

3fachmami

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Dialyse Ende 28 Aug 2023 20:13 #523850

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Hallo! :)
Nein, aber "G" und "B" habe ich. Aufgrund welcher Voraussetzungen ich das bekommen habe, weiß ich nicht. Vielleicht, weil es mir am Anfang nach der Dialyse immer furchtbar schlecht ging und ich Hilfe brauchte, um überhaupt zum Taxi zu kommen. Damals konnte ich direkt nach der Dialyse nur wenige Meter laufen.

Vielen Dank, ich bin echt gerührt, wieviel Anteil hier genommen wird :kuss:. Vorerst werde ich auf jeden Fall weiter zur Dialyse gehen. Und dann wird man weiter sehen. Vielleicht passiert ja doch noch eine Art Wunder oder sowas :).
:blume:

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Hi :)