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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 22 Mär 2024 06:09 #525008

  • Tom329
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In den USA wurde wohl erfolgreich eine genmanipulierte Schweineniere in einen Menschen transplantiert und angeblich könne er das Krankenhaus bald verlassen. Wenn das wirklich langfristig funktioniert, wäre das aus meiner Sicht sensationell. Das eröffnet aber für mich auch ethische Fragen. Sowas wie: Ist ein Schweineleben weniger wert als ein Menschenleben? (Angesichts des Fleischkonsums unserer Gesellschaft ist diese Frage für viele aber wohl schnell beantwortet.)

www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/usa-e...ae-ada7-b334f931a100

Edit: Mein Respekt an die Menschen, die sich freiwillig experimentellen Behandlungen oder Operationen unterziehen. Sowas bringt uns wirklich vorran und wird, glaube ich, viel zu wenig gewertschätzt.
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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 23 Mär 2024 18:10 #525029

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Habs auch gelesen, richtig gut. Hoffe die niere hält richtig lang.
Ethnisch steht da für mich wenig dagegen, Gefahr eines shit storms: wenn ein Mensch gerettet werden kann....

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 23 Mär 2024 19:53 #525030

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Mein Nephrologe sagte mir bereits vor etlichen Jahren, dass die Zukunft der Nierentransplantation - mit Ausnahme von muslimischen Patienten - bei Schweinenieren läge.

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 23 Mär 2024 20:42 #525031

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Das war schon ein Thema, als ich vor 24 Jahren angefangen habe zu dialysieren.

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 24 Mär 2024 13:17 #525032

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Das große Problem bei der Schweineniere war bisher die Immunsuppression.
Bei einer Transplantation gibt es ja ein Cross-Match wo die menschlichen Leukozyten Antigene(HLA) zwischen Spender und Empfänger verglichen werden, je besser die Übereinstimmung umso weniger Immunsuppressiva braucht man.
Schweine haben keine HLA sondern schweinische Leukozyten Antigene(PLA). Man muss also ein Schwein züchten, das mit der Genschere (CRISPr) bearbeitet wurde und eine Niere mit menschlicher Genetik produziert. Was wiederrum bedeutet dass das Schwein bereits vor der Geburt eine Immunsuppression benötigt, also Immunsuppression ab dem Embryostadium damit es die menschliche Niere nicht abstößt.

So eine Schweineniere muss also viel Stress und einen Affenzirkus durchmachen bevor sie transplantiert wird.

Also das Grundprinzip wieso eine Schweineniere langsam ein wissenschaftlicher Erfolg ist, ist weil man mittlerweile die Genetik vom Empfänger in die Schweineniere einpflanzt wodurch die Immunsuppression kaum noch notwendig ist, aber dafür wird das Schwein so stark suppremiert werden müssen, dass es das nur schwer überlebt. Vermutlich stirbt das Schwein an einer Infektion bevor die Niere transplantierbar ist, da ist sehr sterile und intensive Pflege und Personalaufwand notwendig.

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 24 Mär 2024 15:50 #525033

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Widerwärtig.

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 24 Mär 2024 20:37 #525034

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Vielleicht hilft das eher? Ich finde, das macht Hoffnung. Jedenfalls ist anscheinned einiges im Gange in der medizinischen Wissenschaft. Ob wir das noch erleben? Ulrike

www.deutschesgesundheitsportal.de/2023/1...ng-in-schach-halten/

Zitat von obiger Seite (stand auch im "NIerenpatienten"):

21. November 2023 - Medizinische Hochschule Hannover (MHH)

Ein gespendetes Organ bleibt für den Körper immer fremd und wird vom Immunsystem bekämpft. Um eine Abstoßung zu verhindern, muss die komplette Immunabwehr ein Leben lang unterdrückt werden. Ein MHH-Forschungsteam setzt nun genetisch veränderte Killerzellen gegen genau jene Immunzellen an, die das Transplantat zerstören wollen.

Wenn ein Organ unheilbar erkrankt ist und versagt, bleibt als letzte Behandlungsmöglichkeit nur eine Transplantation. Allerdings erkennt das Immunsystem der Empfängerin oder des Empfängers das Spenderorgan anhand von Gewebemerkmalen als fremd und greift es an. Um eine Abstoßung zu verhindern oder zumindest zu verzögern, muss das Immunsystem unterdrückt werden – und zwar lebenslang. Diese immunsuppressiven Therapien funktionieren häufig so, dass sie die Aktivität der Abwehrzellen einschränken und so die Bildung von Antikörpern und die Aktivierung von Immunzellen verhindern. Dieser Mechanismus schützt zwar das Spenderorgan, aber erleichtert gleichzeitig auch Infektionen durch Viren, Pilze und Bakterien.

Um die Organfunktion zu erhalten ohne gleichzeitig die komplette Immunabwehr auszuschalten, entwickelt ein Forschungsteam um Dr. Anna Christina Dragon vom Institut für Transfusionsmedizin und Transplant Engineering der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nun eine neuartige Zelltherapie: Anstatt wie bislang üblich die Immunreaktion komplett zu unterbinden, möchte die Biomedizinerin ganz gezielt nur diejenigen Antikörper-produzierenden Immunzellen eliminieren, die eine Organabstoßung verursachen. Das Projekt wird von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung über 36 Monate mit rund 280.000 Euro gefördert.

B-Zellen bilden Antikörper gegen das Transplantat

„Verantwortlich für die Abstoßung ist zu einem ganz maßgeblichen Teil die humorale Immunantwort durch bestimmte B-Zellen, die das Transplantat als fremd erkennen“, erklärt die Nachwuchswissenschaftlerin. Entscheidend dafür sind Strukturen auf der Oberfläche der Körperzellen, die sogenannten humanen Leukozyten-Antigene (HLA). Anhand dieser Gewebemerkmale kann unser Immunsystem zwischen eigenem und fremdem Gewebe unterscheiden. Je ähnlicher sich die HLA-Merkmale von Organspender und -empfänger sind, desto geringer ist die Gefahr einer Abstoßung. Identische HLA-Merkmale finden sich aber fast ausschließlich bei einigen Geschwistern. Werden die fremden HLA-Merkmale des Transplantats von B-Zellen mit einer Anti-Spender-HLA-Spezifität erkannt, bilden sie Antikörper. Diese binden sich an die Zellen des gespendeten Organs und leiten deren Zerstörung ein.

CORA-T-Zellen sollen Überleben des Organs sichern

„Um diese Antikörper-produzierenden B-Zellen zu eliminieren, bevor sie einen Schaden anrichten können, nutzen wir andere Immunzellen des Patienten – die sogenannten T-Zellen –, die wir durch eine gentechnische Modifikation so in Killerzellen umwandeln, dass sie passgenau exakt die verantwortlichen B-Zellen eliminieren, die ansonsten Antikörper gegen das Transplantat bilden würden“, erklärt Dr. Dragon. Zu diesem Zweck rüstet sie die T-Zellen mit einem künstlichen Rezeptor aus. Dieser besteht aus einem äußeren HLA-Molekül, das sich passgenau an die Anti-HLA-Struktur der B-Zellen heftet, sowie aus einer inneren Signaleinheit. Dieser Rezeptor leitet die T-Killerzelle dann wie ein Navigationsgerät zu den B-Zellen. CORA-T-Zellen (T cells overcoming rejection by antibodies) nennt die Wissenschaftlerin diese Helfer gegen eine Organabstoßung. „Der Ansatz ist sehr innovativ und hat das Potenzial, das langfristige Überleben des gespendeten Organs nach einer Transplantation wirksam zu verbessern“, betont Professorin Dr. Britta Eiz-Vesper, Immunologin am Institut und Expertin für Immuntherapien.

Therapeutisches Potenzial nicht nur für Transplantationsmedizin

In Vorarbeiten konnte Dr. Dragon bereits in der Zellkultur nachweisen, dass das Prinzip funktioniert. Sie stattete T-Zellen mit einem Rezeptor aus dem häufigsten HLA-Merkmal aus (HLA-A2) und konnte beobachten, dass diese CORA-T-Zellen tatsächlich genau die B-Zellen aufspürten und zerstörten, die über die passgenauen Antikörper gegen HLA verfügten. Das führte dann zu einer deutlich verringerten Ausschüttung der schädlichen Antikörper. Ebenfalls in der Zellkultur vorhandene B-Zellen mit einer anderen Spezifität wurden dagegen komplett verschont. Aktuell werden zwei weitere HLA-Rezeptoren gebaut und getestet. „Es gibt mehrere Gene im HLA-System, die zudem in ganz vielen Varianten vorliegen“, stellt die Nachwuchsforscherin fest. „Ich konzentriere mich auf die bei einer Transplantation wichtigsten und am weitesten verbreiteten Varianten.“ Ziel ist es, schon bald eine CORA-T-Zell-Bank mit den häufigsten HLA-Varianten aufzubauen und diese dann maßgeschneidert für Patientinnen und Patienten bei Transplantationen zur Verfügung stellen zu können.

„Der Ansatz würde auch helfen, die in Deutschland bestehende Problematik der Nieren-Lebendspenden zu verbessern“, betont Institutsleiter Professor Dr. Rainer Blasczyk. Denn hierzulande dürfen nur Verwandte ersten und zweiten Grades, Ehe- oder Lebenspartner ihre Niere spenden. „Die Spendenden werden also nicht danach ausgesucht, ob ihr Organ gut zu der Empfängerin oder dem Empfänger passt, was spätestens bei der Zweittransplantation zu enormen Problemen führt“, bedauert der Transplantationsmediziner. „Mit diesem völlig neuen Ansatz der CORA-T-Zellen kann das bislang ungelöste Problem der HLA-Unverträglichkeiten bewältigt werden und das langfristige Überleben von Transplantaten rückt in greifbare Nähe.“

Mit Leonardo-da-Vinci-Award ausgezeichnet

Auch die Fachwelt sieht das Potenzial. Bei dem Treffen der Europäischen Gesellschaft für Organtransplantation (ESOT) im September in Athen wurde die Nachwuchswissenschaftlerin für ihre Arbeit mit dem höchsten Preis ausgezeichnet, dem mit 10.000 Euro dotierten Leonardo-da-Vinci-Award. Doch die Möglichkeiten der Anwendung gehen noch über die Transplantationsmedizin hinaus. „Überall, wo Antikörper-vermittelte Immunantworten Probleme bereiten, könnte der Einsatz dieser Killer-T-Zellen helfen“, erklärt Professorin Eiz-Vesper. Das betrifft neben Abstoßungsreaktionen auch Allergien oder Autoimmunerkrankungen. „Wenn wir die Erkennungsstrukturen der Rezeptoren austauschen, können wir die Killerzellen theoretisch gegen alle möglichen antikörperproduzierenden B-Zellen losschicken“, stellt Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Dragon fest.

Text: Kirsten Pötzke
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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 25 Mär 2024 13:07 #525037

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Also wenn diese Antikörpertherapie tatsächlich irgendwann praktisch angewendet wird, würde der Bedarf an Warteliste-Nieren massiv steigen, weil alle Patienten die zu stark immunisiert sind für eine Transplantation dann wieder transplantierbar wären. Nur so ein Gedanke.

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 25 Mär 2024 14:10 #525038

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Fitter Immunisierte stehen jetzt schon auf der Liste. Ich zum Beispiel.

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USA: Schweineniere in Menschen transplantiert 28 Mär 2024 06:58 #525057

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Moin,
ich habe das auch sehr genau gelesen und ich bin echt überrascht, über die Fortschritte die dort gemacht werden.
Leider wird es wohl noch Jahre dauern bis diese Methode zur Alltagsarbeit der ChirurgInnen wird.
Aber schau mermal.
LG Wortzauberer

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Hi :)