Hallo Regina,
die drei häufigsten Ursachen von Krämpfen an der Dialyse sind:
- zu niedriges Sollgewicht
- zu hoher Wasserentzug (Ultrafiltration) an der Dialyse
- zu hoher Salzentzug während der Dialyse
Um die Ursache für die Krämpfe zu finden, sollten diese drei Punkte abgeklärt werden, bevor man nach weiteren Ursachen sucht.
Sollgewicht:
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit denen man überprüfen kann, ob das Sollgewicht passt. Das richtige Sollgewicht kann z. B. mittels Ultraschall der Vena Cava recht zuverlässig und schnell ermittelt werden.
Wasserentzug an der Dialyse:
Kann es sein, dass Du in letzter Zeit mehr Durst hast und deshalb mehr getrunken hast, als noch vor einigen Wochen?
Muss man deshalb zur Zeit während der Dialyse mehr Wasser entziehen?
Je höher der Wasserentzug an der Dialyse ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Muskelkrämpfe an der Dialyse zu bekommen.
Salzentzug während der Dialyse:
Hat sich Dein
Serum-Natrium verringert (z. B. durch Salzverlust infolge von starkem Schwitzen oder erbrechen oder weil Du die Ernährung auf sehr salzarm umgestellt hast)?
Wurde das
Soll-Natrium am Dialysegerät verringert (macht man manchmal, z. B. wenn der Blutdruck zu hoch ist)?
Wenn zuviel Salz an der Dialyse entzogen wird, kann das die Krampfneigung verstärken.
Bei manchen Patienten ist es hilfreich, für den Wasserentzug ein sogenanntes "
UF-Profil" am Dialysegerät einzustellen. Das bedeutet, dass sich der Wasserentzug während der Dialyse automatisch reduziert (z. B. zu Dialysebeginn 800 ml/h und am Ende 200 ml/h). Dadurch, dass am Ende der Dialyse nur noch ein geringer Wasserentzug stattfindet, wird die Neigung zu Krämpfen, die vorwiegend gegen Ende der Dialyse auftreten, reduziert.
Manchmal kann ein "
Na-Profil", das zusätzlich zum UF-Profil am Dialysegerät eingestellt wird, die Wirkung des UF-Profils noch unterstützen. Das Na-Profil kann aber auch unabhängig vom UF-Profil eingestellt werden.
Es gibt auch Medikamente, die die Krampfneigung reduzieren, die aber nur nach Arztrücksprache eingenommen werden dürfen (z. B. Magnesium Verla oder Limptar N).
Liebe Regina ich wünsche Dir, dass Deine zukünftigen Dialyse ohne Krämpfe oder sonstigen Komplikationen verlaufen.
Alles Gute
heka59